Sonntag, 17. Juli 2016

Film der Woche#252: There Will Be Blood (2007)

Mein guter Freund Kaptain Borito Kadaver hat mir anfang des Jahres diesen Film empfohlen. Lustigerweise hatte er vor fünf Tagen Geburtstag. Trifft sich irgendwie gut.

Beim Titel "There Will Be Blood" denkt man eventuell an einen psychothischen Horrorstreifen, der von einer uralten Prophezeiung handelt. Nun, man liegt dabei dann komplett falsch, jedoch prophezeit der Titel tasächlich ein blutiges, unschönes Ende.

Die Handlung spielt sich zwischen dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts statt. Genauer gesagt zwischen den Jahren 1898-1927. Noch genauer gesagt zur Zeit des Erdöl-Booms, als in
Amerika Menschen zu tausenden durchs Land zogen um Öl zu finden. Der ehemalige Silbersucher Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis) ist ins Ölgeschäft eingestiegen. Nachdem bei einem Unfall ein ihm untergestellter Arbeiter einen tödlichen Unfall erleidet, nimmt er dessen Baby an sich und zieht es als seinen Sohn, H.W. () groß. Mehrere Jahre später (1911) dient H.W. Daniel als putziges Maskottchen dass ihm bei seinen Geschäften weiterhilft. Trotzdem sieht er ihn als eigenen Sohn an. Plainview ist mittlerweile ein Ölmann unter vielen. Die berühmt-berüchtigten Ölmänner jagten dem Schwarzen Gold hinterher, kauften Land möglichst billig auf, saugten das Öl aus der Erde um danach zu verschwinden. In den USA galt nämlich die Regel dass nur derjenige bohren darf, dem auch das Land über der Quelle gehört, sodass viele Ölsucher auf kleinsten Parzellen ihr Glück versuchten. Eines Tages verkauft ihm Paul Sunday das Wissen über Erdölvorkommen auf dem Land seiner Familie, die scheinbar nichts davon weiß. Daniel und H.W. kommen eines Tages auf deren Ranch an und geben sich als Wachtelnjäger aus. Pauls Zwillingsbruder Eli (Paul Dano) weiß allerdings vom Öl und treibt den Preis für das Land hoch. Eli ist nämlich ein fanatischer evangelischer Prediger der seine eigene Kirche aufbauen möchte. Nachdem die Ölförderung schlußendlich begonnen hat ändert sich schlagartig alles.... fast so als würde Gott/Religion ein Krieg mit Wirtschaft führen.

Auch wenn "There will be Blood" mit 2,5 Stunden Spielzeit ein ziemlich langer Film ist so ist weder besonders langatmig noch langweilig. Die Handlung wird relativ schnell vorangetrieben, ein Ereignis jagt das nächste. Allerdings gibt es verschiedene Szenen die besonders lang vorkommen, weil wenig gesprochen wird und man sich eher auf die Bilder unterlegt mit der Musik von Radioheads Jonny Greenwood konzentrieren sollte. Diese ist übrigens sehr avantgardistisch gehalten und wirkt realistischer als jeglicher Orchester-Soundtrack. Daniel Day-Lewis spielt einen sehr unsozialen, gierigen Menschen der abseits jeglicher menschlicher Gesellschaft lebt. Fast so wie seine Rolle in "Gangs of New York" - eigentlich sind sich die Charaktere vom Äußeren her ziemlich ähnlich. Mir gefällt wie die Story aufgebaut ist. Vom Aufstieg zum Fall. Sehr brutal und blutig, zurückgeblieben in harten, unmenschlichen Zeiten. Ich habs genossen.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:

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