"Das Erbe" von der israelischen Zeichnerin Rutu Modan erzählt eine polnisch-israelische Geschichte, die auf eine gekonnte Art und Weise die typischen Klischees aufgreift und somit sowohl persönlich nahe aber gleichzeitig auch allgemein daherkommt.
Erzählt wird die Story von einer Frau die mit ihrer Oma von Israel nach Warschau reist weil dort allem Anschein nach ein Erbe auf die beiden wartet in Form von einer Wohnung. Die Oma ist nämlich im zweiten Weltkrieg vor den Deutschen geflohen und hinterließ eine Bleibe, auf die sie technisch gesehen heutzutage ein Anrecht hätte, auch wenn dort mittlerweile jemand anders wohnt. Offiziell gesehen geht es also darum. Eigentlich gehts der Oma um eine nicht zu Ende gedachte Liebesgeschichte, von welcher ihre Enkelin überhaupt nichts weiß.
Ich mag wie Rutu Modan ihre Charaktere gestaltet - vor allem die stets mißtrauische, klischeehafte, launische jüdische Oma ist ihr gut gelungen. Außerdem ist die Story an einigen Ecken gestopft mit kleinen Sticheleien gegen sich selbst. "Die zweitliebste Sache der Juden, nach dem Geld, sind Boshaftigkeiten". Sowohl putzig (diese Knopfaugen-Zeichenstil!), rührend aber auch saukomisch. Jedoch viel zu kurz. Das ist das einzige was ich bemängele.
7/10 Pfandflachen
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