Mittwoch, 16. Juni 2021

Film der Woche#490: Nightcrawler (2014)

Ein weiterer Film, den mir Marlyn empfohlen hat, der sich auch sowas von gelohnt hat.

"Nightcrawler" ist kein X-Men-Solofilm über den deutschen Mutanten Kurt Wagner, sondern ein Social Thriller mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle. Er spielt Lou Bloom, einen Kleinkriminellen in Los Angeles. Lou ist nicht grade von Glück gesegnet und verbringt seinen Alltag mit kleinen Diebstählen und Verkauf von Diebesgut. Eines Abends aber sieht er eine zukünftige Geldeinnahmequelle. Er wird Zeug wie zwei Polizisten ein Opfer eines Autounfalls aus dem Wrack befreien. Gleichzeitig sieht er wie ein Kamerateam, bestehend aus zwei Männern, an der Unfallstelle ankommt und "spektakuläre" Nahaufnahmen anfertigt. Er fragt einen der Männer ob er neue Mitarbeiter einstellt, dieser verneint jedoch. In den Morgennachrichten am nächsten Tag sieht er die am Tag davor entstandenen

Aufnahmen. Kurze Zeit später tauscht Lou in einem Laden für Hehlerware ein gestohlenes Fahrrad gegen eine Kamera und ein Funkgerät. Bald fängt er an, den Polizeifunk abzuhören und mit seinem Auto zu Tatorten zu fahren um das Geschehen dort zu filmen. Er hofft, durch den Verkauf von den Aufnahmen an Fernsehsender ordentlich Kohle zu machen. Bald stellt er auch einen Praktikanten, namens Rick (Riz Ahmed) ein, der ihn durch Los Angeles navigieren soll weil er sich in der Stadt auskennt. Langsam aber sicher wird Lou zum skrupellosesten "Nightcrawler" überhaupt. Er arbeitet sich zum Lieferanten des Senders WKLA und macht Bekanntschaft mit der dortigen Direktorin Nina Romina (Rene Russo). Der Fernsehsender ist abhängig von gewaltvollen Bildern die die Quoten nach oben treiben. Lou will ordentlich Geld machen und in seinem neuen Job weiter nach oben kommen. Es kommt eins zum anderen. 

Ich mag diese Doppelbödigkeit dieses Films. Einerseits übt er Kritik an Sensationsgier diverser Medien bzw. deren Mitarbeiter oder Leuten die von "schlechten Nachrichten" profitieren als auch an den Zuschauern die solche Medien konsumieren. Gleichzeitig ist die Handlung aber so aufgebaut, dass die dargestellte Gewalt immer härter wird und der Protagonist immer so skrupellos, man als Zuschauer aber unbedingt wissen will wie weit der Typ gehen wird. Und gleichzeitig empfindet man einen absoluten Hass auf ihn, weil er so ein absoluter Hurenbock ist. Traurigerweise erscheint die Handlung gar nicht mal so unrealistisch. Diese ganze Mischung macht "Nightcrawler" zu einem verdammt guten Film. Mehr habe ich nicht zu sagen.

9/10 Pfandflaschen
Trailer: 


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