"Death Rattle" ist eine Anthologie-Reihe, die in den 80er Jahren bei "Kitchen Sink Comics" rauskam. Das hier ist die erste Ausgabe des zweiten Volumes. Soll heißen, es gab davor schon eine Reihe, die wohl irgendwann beendet wurde. Zu lesen sind ganze drei Stories. Das Cover hat Richard Corben gezeichnet, der schon mal für "Shadows On The Grave"-Gestaltung verantwortlich war.
Die erste Story spielt im Jahr 2683. Geschaffen von Rand Holmes und Bill Poplaski. Ein Passagier-Raumschiff mitsamt Crew muss auf einem Planeten notlanden, der für Menschen/Außerirdische nicht geschaffen ist. Es ist ein "Killer Planet", dessen Oberfläche für Lebewesen unfassbar toxisch ist. Das heißt aber nicht unbedingt, dass die Atmosphäre vergiftet ist (okay, das auch), sondern dass die Pflanzen Carnivore sind und unsere Protagonisten angreifen. Eine Pflanzenart kann übrigens auch Halluzinationen erzeugen und einen das sehen lassen was man am meisten für sich beanspruchen möchte. Oh und unter dem Wüstensand des Planeten leben auch riesige Mistviecher. Heilige Scheiße. Anfangs etwas langwierig, doch irgendwann gewinnt die Geschichte an Tempo und es wird richtig richtig spaßig.
Die zweite Story stammt von Charles Burns. Dieser war übrigens auf dem selben College wie Simpsons-Schöpfer Matt Groening und hatte sich mit ihm angefreundet. Groening hat Simpsons-Charaktere nach ihm bekannten Menschen oder Verwandten benannt. Und so ist es naheliegend, dass Mr. Charles Montgomery Burns nach Charles Burns benannt ist. In der Story geht es um einen ehemaligen College-Studenten namens Ron, der in einem Rückblick erzählt wie er noch in der High School gerne Insekten gesammelt und untersucht hat. Eines Abends fand er ein seltsames Exemplar, dessen Anatomie an die menschliche erinnert hat. Er sperrte es in ein Glas, doch das Viech flüchtete. Auf dem College schlief er in seinem alten Bett, dass er von seinem Elternhaus mitgebracht hat. Als er eines Abends mit einer Kommilitonin geschlafen hat, hat sie irgendwas heimlich gestochen. Ihr könnt euch natürlich denken, worum es geht. Charles Burns schafft es, ähnlich wie in seiner größten Serie, "Black Hole", dass der Leser sich beim Genuss des Comics leicht unwohl fühlt. Seine Art zu Zeichnen erinnert an eine Mischung aus 50er Jahre Pre-Comic-Code Comics und etwas MAD-Magazine Ekelkram. Sehr spannend!
Die dritte Story, geschrieben und gezeichnet von C. Dallas, handelt von einer historischen Persönlichkeit namens Tom Quick. Dieser war ein Bärenfänger/Jäger in den USA des 18. Jahrhundert. Aufgrund eines hässlichen Zwischenfalls, bei welchem sein Vater von Ureinwohnern skalpiert und umgebracht wurde, beschloss Quick sich sein Leben lang an ihnen zu rächen. So hat er zum Genozid beigetragen und insgesamt 99 umgebracht. Es ist eine sehr hässliche Story, die allerdings sehr kühl und sachlich erzählt wird. Der Zeichenstil ist schön detailliert und bunt. Ein besonderer Kontrast zu der vorherigen Story, die eher simpel gezeichnet ist.
Gesamte Wertung: 7, 8 und 7 von 10 Pfandflaschen (für jede Story einzeln)
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