Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Themen-Monat von "Album der Woche" bei "..,klar"! Ich war mir ehrlich gesagt erst nicht sicher was für ein Thema ich behandeln soll. Entweder Bands/Künstler die umstritten sind/waren oder Ostblock-Musik oder keine Ahnung. Jedenfalls habe ich mich für Osteuropa-Musik entschieden und beschlossen meinen Fokus nicht bloß auf Russland/Polen zu legen. Was aber nicht heißt dass keine Bands aus den beiden Ländern reviewt werden. Anyways...
Ich habe das dritte Album von Laibach ausgewählt weil ich vor gut acht Jahren die Band übelst gefeiert habe und seitdem immer wieder Phasen hatte in welchen die Begeisterung immer wieder hochkam. "Laibach" ist der deutsche Name von Ljubljana, der Hauptstadt von Slowenien. Das spielt hier eine nicht geringe Rolle in der ganzen Ästhetik der Band. Laibach kleide(te)n sich und hörten sich schon immer an wie eine Hofband eines autoritäeren Staates. Im Musikvideo zu "Opus Dei" sehen sie, nicht nur meiner Meinung nach, aus wie eine Kopie der Hitlerjugend oder irgendwas ähnlichem. Deswegen passt der brachiale Name auch so gut: LaiBACH. Dazu kommt noch die brachiale Musik und ein verstörendes autoritäteres Image.
Doch der Schein trügt. Wenn man sich einige der Songs genauer anhört merkt man dass Laibach scheinbar gerne ihre Zuhörer aufs Korn nehmen oder zumindest irgendwelche Zensurbehörden. Hierauf gibt es nämlich drei Coverversionen von zwei Songs. "Leben heißt Leben" und "Opus Dei" sind die jeweils deutschsprachige und englischsprachige Coverversion von "Live is Life" von Opus. Diesen Song müsstet ihr eigentlich kennen, falls nicht dann schaut nacht. Jedenfalls griffen Laibach zu einer simplen Maßnahme. Den Song besonders martialisch darstellen, sodass er wie eine Art Propaganda-Song eines fiktiven autoritären Staates klingt. Ähnlich wie das Queen-Cover von "One Vision", welches in deutscher Spache zu "Geburt einer Nation" wird und nicht weniger amüsant klingt. Andere besonders schöne Songs hierauf sind das übersimple "Leben - Tod" und "How The West Was Won", welches Winston Churchils Rede zitiert in welcher er das berühmte "We shall never surrender!" von sich gibt. Außerdem kommt noch dazu dass Laibach nur ein Teil eines größeres Kollektivs namens "NSK"(Neue Slowenische Kunst) ist. Diesen sollte man auch auschecken.
Ich mag dieses Album so gern weil es so zugleich verdammt schön und leicht verstörend ist. Vor allem weil diese Ästhetik bzw. diese Art von Musik eigentlich abstoßend wirken sollte. Bei mir ist das Gegenteil der Fall. Und an dieser Stelle breche ich ab, bevor ich irgendeinen Unsinn von mir gebe.
Anspieltipps: Leben heißt Leben, Leben - Tod, Live Is Life, Geburt einer Nation, How The West Was Won
9/10 Pfandflaschen
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