Das kam etwas unerwartet. Ich weiß nicht mehr genau wie ich dazu kam. Vielleicht habe ich mir aber ein Video vom großartigen Anthony Fantano angeguckt in welche er das Album reviewt hat und beeindruckt durch seine Wortwahl wurde ich neugierig auf die Street Sects.
Street Sects kommen aus Austin, Texas und machen sehr verstörenden und aggressiv wirkenden Industrial Rock bzw. Noise. Beziehungsweise "Sample Driven Punk" nach eigenen Angaben. Es sind zwei Typen: Leo Ashline am Gesang und Shaun Ringsmuth der für die musikalische Untermalung zuständig ist. "End Position" hört sich zuallererst an als würde man mit einem Schraubenzieher auf
Instrumente bzw. in die Lautsprecher reinhacken oder mit einem langen Messer in einem Stahlkäfig rumkratzt. Leo Ashline schreit und hört sich dabei an als hätte er einen hysterischen Anfall. Doch irgendwann kommen die Street Sects zur Besinnung und zeigen uns dass sie auch melodischer sein können. Und am Ende schaffen sie es sogar das Fritz-Haarmann-Lied "Warte, warte nur ein Weilchen" zu samplen.
Ob ihrs glaub oder nicht, aber das ganze ist ziemlich tanzbar. Wenn man denn zu Fleischermesserklängen tanzen möchte. Ich jedenfalls schon. Es klingt wie eine punkigere Variante von Nine Inch Nails. Als hätte man sich keine Grenzen gesetzt und einfach drauflosgedroschen. Definitiv eines der unerwarteten Alben dieses Jahres. Zumindest für mich, da ich solche Musik komplett von meinem Radar verloren habe. Jedenfalls bestes Album um dieses chaotische Jahr abzuschließen.
8,5/10 Pfandflaschen
Bandcamp
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