Okay. Hier kommt etwas, was ich mir nie zugetraut hätte. Ich starte einen Review-Monat über Musik, die ohne Gitarren/herkömmliche Instrumente aber auch ohne Sprechgesang auskommt. Zumindest meistens. Ich spreche hier nämlich nicht von HipHop oder so sondern "elektronischen" Musik. Ich halte diesen Begriff ehrlich gesagt für ziemlich dämlich, weil jede Musik eigentlich elektronisch ist. Jeeedenfalls geht es im Juni um "Electro"(Clash), Ambient oder schlicht und einfach irgendwie um Techno. Oder so.
Den ersten Eintrag macht Aphex Twin. Wer zum Fick ist das? Nun, Richard David James macht schon seit Ende der 80er Jahre Musik, im Laufe der Zeit auch unter verschiedenen anderen Pseudonymen. Er ist einer der wohl bekanntesten Vertreter der Electronica-Richtung - meiner "Windowlicker", "Come To Daddy" oder "Donkey Rhubarb". Dort zeigte der Herr sehr oft sein Gesicht, auf ne ziemlich skurrille Art und Weise. So wirkte er entgegen dem Techno-Trend sein Antlitz verbergen zu wollen.
Meinung nach nicht nur wegen des musikalischen Schaffens sondern auch wegen des visuellen. Man erinnere sich an die verstörenden Musikvideos zu
Doch genug Infos/Fakten. Denn diese haben damit wenig zu tun. "Selected Ambient Works 85-92" ist nämlich sein Erstling und hat mit den oben beschriebenen Videos eher nichts zu tun. Stattdessen erwartete mich ein wunderbar eingängiger Mix aus Ambient-Klängen (den von Brian Eno nicht unähnlich) mit ähm ziemlich tanzbaren Sounds. Sozusagen eine Kulisse aus einem sich stets wiederholenden Klang, der aber im Gegenzug zu gewöhnlichen Ambient sowas wie einen Rhythmus besitzt. Dazu kommen aber noch Gesprächsfetzen und quietschende Schuhe. Ohne Scheiß. Ich mag diesen Sound, er ist so wunderbar unaufdringlich und bietet eine gute Alternative zu RDJs späteren Sound, den ich auch so gerne mochte. Trotzdem zerstört das Album mein Bild von ihm nicht und er bleibt für immer das gruselige Monster aus "Come To Daddy".
8/10 Pfandflaschen
Youtube
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