Mittwoch, 23. März 2016

Film der Woche#237: 101 Horrorfilme, die Sie sehen sollten bevor das Leben vorbei ist, Teil 3

Hallo und häßlich willkommen zum mittlerweile dritten Teil der Horror-Anthologie.

9. Dr. Jekyll und Mr. Hyde (1931)

Ich musste übrigens kräftig nachrecherchieren um den richtigen Film zu erwischen. Es gibt nämlich ne Urverfilmung 192? als auch eine von 1941 die in wesentlich comichafteren fast schon typisch 50 Jahre US-Stil gehalten ist.

Die Geschichte vom Wissenschaftler Dr. Henry Jekyll (Fredric March) der von der Aufklärung über die menschliche Seele besessen ist. Er ist der Meinung dass wenn man die gute und die böse Seite voneinander trennen kann, es sich wesentlich entspannter leben lassen kann. Nach langem Hin- und herexperimentieren erfindet er schließlich einen Trank den er auch gleich ausprobiert. Dieser verwandelt ihn in einen ekelerregenden, widerlichen asozialen Typen. Quasi das komplette Gegenteil zu dem stets gut gekleideten Dr. Jekyll. Diesen nennt er fortan Mr. Hyde. Er ist obskur, sexuell
überdreht und gewalttätig. So erlebt Jekyll als Hyde komplett andere Abenteuer als in seiner braven, bürgerlichen Gestalt. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen und so wird sein komplett auf dem Kopf gestellt.

Was mir besonders gefallen hat: Die 1stPerson-Kameraführung die es davor sonst, denke ich nicht gegeben hat. Es müsste der erste Film gewesen sein der das Geschehen scheinbar direkt aus der Sicht des Hauptdarstellers zeigt. Natürlich nicht komplett. Die Verwandlung in Mr. Hyde ist außerordentlich gut dargestellt. Gerüchtenzufolge soll sie komplett ohne Make-Up abgelaufen sein, was natürlich nicht stimmt. Hyde ist zudem das perfekte Gegenteil von Jekyll. Das extreme Gegenteil. Er ist im Gegensatz zum Dr. ungekämmt, potthäßlich und hat hervorstehende Zähne. Auch seine Stimme ist komplett anders. Nahezu perfekte Umsetzung einer Geistesstörung. Großartig.

8/10 Pfandflaschen
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10. Freaks (1932)

Okay, jetzt muss ich aufpassen dass ich nicht allzuviel erzähle. "Freaks" ist nämlich nur knapp länger als eine Stunde und es passiert an sich nicht viel. Die Kerngeschichte könnte ich in einen Satz runterrotzen.

Anfang des 20. Jahrhunderts war man scheinbar noch nicht so fortschrittlich wie heute und sah Menschen mit Behinderung, Frauen mit Bärten, siamesische Zwillinge als Wunder der Natur oder
eben als Freaks an. Häufig waren sie Attraktion in Schaustellerbetrieben und Zirkussen. Einer der Nebendarsteller hier, Slitzi, der bis zu seinem Tod mit 70 Jahren auf dem geistigen Stand eines dreijährigen gelebt hat wurde von Betrieb Betrieb weiterverkauft und "schaffte" es im Endeffekt eine "Ikone" zu werden.

Der kleinwüchsige Hans (Harry Earles) ist Attraktion in einem Zirkusbetrieb und mit Frieda (Daisy Earles) verlobt hat sich aber in die Trapezkünstlerin Cleopatra (Olga Baclanova) verliebt. So macht er ihr, trotz Friedas Warnungen, Geschenke und Avancen. Cleopatra lässt sich von Hans zwar gerne beschenken, macht sich aber insgeheim über ihn lustig. Sie geht aber auf sein Heiratsantrag ein, als sie rausfindet dass er vermögend ist.

"Freaks" ist eigentlich kein Horrorfilm. Es sei denn man fühlt sich von Menschen ohne Gliedmaßen angeekelt. Das Ende ist aber wahrlich purer Horror und erinnert an eine der vielen "Geschichten aus der Gruft". Sonst: Was für ein grundehrlicher, sympathischer, zuckersüßer Film. Sogar die Ramones haben daraus Inspiration bezogen (siehe Ohrwurm der Woche#152) Gabba, gabba, we accept you one of us!

8/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


11. Vampyr - Der Traum des Allan Gray (1932)


Der Student Allan Gray macht auf seiner Durchreise Halt im kleinem französischen Dorf Courtempierre. Dort stellt er fest dass eine alte Vampirin die ganze Ortschaft in ihrer Gewalt hat. Selbst Leone, die Tochter des Schlossherren in dessen Haus Allan halt macht, ist krank und leidet sehr. Der Schlossherr bittet Allan ihm im Kampf gegen die Vampirin zu helfen und dieser willigt ein.

"Vampyr" ist der erste Tonfilm des dänischen Regisseurs Carl Theodor Dreyer. Und auch wenn es eigentlich kein Stummfilm ist wird sehr wenig gesprochen und immer noch Textkarten eingeblendet. Außerdem wurden mehrheitlich Laiendarsteller eingestellt die zudem kein Deutsch konnten und die Sprache phonetisch gesprochen haben. Denn obwohl es eine dänische Produktion ist, wird im Film Deutsch gesprochen. Zudem wurde spezielle Filter verwendet sodass das Werk im Endeffekt wie ein surrealer Traum wirkt. Ich fühlte mich dabei als würde ich nachts im Vollrausch irgendwelche expressionistischen Sachen auf ARTE angucken. So merkwürdig war das. Deswegen muss ich auch leider sagen dass es mir nicht wirklich gefallen hat.

4/10 Pfandflaschen
Film
Für die Version mit dem Soundtrack von "Year of no Light" klicke hier
Trailer:


12. White Zombie (1932)

Der genauso wie Vampyr und Freaks ebenfalls nicht allzulange "White Zombie" ist der Song der der gleichnamigen Band ihren Namen gegeben hat und gleichzeitig der erste Film der Zombies in Sinne von Untoten zeigt.

Da Madeleine und Neil auf Haiti heiraten wollen, übernachten sie dort im Anwesen ihres Freundes Beaumont  Da Beaumont aber nicht aus reiner Freundlichkeit den Schlafplatz angeboten hat sondern weil er seit Ewigkeiten in Madeleine verliebt ist schaltet er einen Mühlenbesitzer namens Legendre (Bela Lugosi) ein. Dieser soll Madeleine in eine willenlose Marionette verwandeln. Schließlich
arbeiten bei ihm jede Menge willenloser Zombies. So wird sie auch zu einem Zombie und gehorcht von nun an Beaumont. Was er aber viel zu spät bemerkt: Madeleine ist untot und somit jeglicher Emotion beraubt. Währenddessen macht sich ihr Verlobter mit einem Missionar auf die Suche nach ihr.

Auch auf die Gefahr hin dass ich jetzt ganz bestimmt viele Jimmys rustlen werde: Mir hat der Film nicht wirklich gefallen. Bela Lugosis Augen als auch sein ganzes Erscheinungsbild sind natürlich beeindruckend. Selbiges gilt für die Zombies die auch ohne viel Make-Up und herabfallenden Kiefer überzeugen. Die schauspielerische Leistung der restlichen Darsteller finde ich ehrlich gesagt ziemlich mau. Außerdem ist mir der Film persönlich viel zu kurz. Schade.

5/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:


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