Donnerstag, 23. Juli 2015

So isses, Musik!#10: Strichers absolute Favorites#2

Eins haben alle diese Bands und Künstler zusammen. Deren Alben wurden alle hier schon mal ein oder zwei mal reviewt. Und ich höre sie schon seit langem. Deswegen habe ich mir gedacht, ich stelle ein kleines aber feines Tribütchen an diese Künstler. Das ist schon der zweite Teil dieser Minireihe. Jedoch hat im ersten eine gut dazu passende Einleitung gefehlt.


Tom Waits

It's such a sad old feeling
The fields are soft and green
It's memories that I'm stealing
But you're innocent when you dream
("Innocent When You Dream")

Ich besitze ein einziges Album von Tom. Als auch ein paar Songs. Und ich habe zwei Filme mit ihm gesehen. Mehr auch nicht. Wirklich nicht. Das klingt erstmal nach verdammt wenig, aber ich bin wirklich Fan. Es gibt mehrere Songs von ihm die mich in meinem Leben durch miese Situationen zu guter Laune geführt haben bzw. die gute Laune aufrecht erhalten haben. Es sind einige, aber num um paar zu nennen: I don't want to grow up, Going Out West, Big In Japan, Innocent when you dream oder das ganze Blood-Money-Album. Dieser Mensch hat eine unglaublich abgefuckte, rauchige,
versoffene Stimme ist aber seit Jahren abstinent und Nichtraucher. Die Musik die er seit 1973 macht ist von vielen Künstlern beeinflusst worden und beeinflusst selbst immer wieder. Es ist unglaublich, wie viele Leute aus dutzenden (Unter)Genres seine Kompositionen gecovert oder irgendwie weitergesponnen haben. Allerdings muss ich in der richtigen Stimmung sein um ihn zu hören. Am besten an kalten Wintertagen eingemummelt in einer Kuscheldecke. Genau dann tut es gut, von ihm zu hören dass all das Gute in dieser Welt unter einen Fingerhut passt und dann noch immer Platz für uns beide da ist.



Blink-182

She's getting kicked out of school cause she's failing
I'm kinda nervous, cause I think all her friends hate me
She's the one, she'll always be there
She took my hand and I made it I swear
("The Rock Show")

Krass. Ich höre diese drei furzenden und deinemutterwitzemachenden Halunken schon seit 15 Jahren. Oder fast 15 Jahren. Irgendwann im Grundschulalter habe ich nämlich entweder das "All The Small Things"- oder das "What's my age again?"-Video entdeckt. Jedenfalls war es eins, in welchem sie nackt rumgelaufen sind. Anfangs leicht irritiert, wurde ich später angesteckt. Richtig derbe. Auch als sie 2004 ihr "erwachsenes" Album rausgebracht haben, und es Schluß war mit all den dämlichen
Witzen, fand ich sie nicht weniger geil. Die Jahre vergingen, Blink lösten sich auf, kamen wieder zusammen und brachten noch ein Album heraus namens "Neighbourhoods". Mittlerweile ist Gitarrist und Sänger Tom Delonge ausgestiegen und durch Matt Skiba (Sänger von Alkaline Trio) ersetzt worden. Ich finds ja gut, dass man immer noch der Meinung ist dass man weiter machen möchte. Allerdings wäre für mich an ihrer Stelle definitiv Schluß gewesen. Skibas und Delonges Stimmen unterscheiden sich für mich nämlich deutlich.... Aber was solls, vielleicht wird das neue Album doch richtig richtig gut. Für mich bleiben sie aber im Herzen immer noch die drei Nackideis.



Slayer

I hate everyone equally
You can't tear that out of me
No segregation -separation
Just me in my world of enemies

("Disciple")

Slayer gehen immer. Aber früher nicht. Früher war Stricher nämlich klein und las sich stundenlang in irgendwelchen Boulevardzeitung und fand einmal einen horriblen "Artikel" über eine Band dessen Fans sich maßlos besoffen, Drogen genommen und schließlich eine Freundin an Satan geopfert haben. Diese Band hieß Slayer, zum damaligen Zeitpunkt gab es sie bestimmt schon mehr als 10 Jahre. Ich war damals immer wieder zwiegespalten. Als ich angefangen hab "richtige" Musik zu hören, war ich 9-10 Jahre alt und sowas wie Metal oder krasser Gangsta Rap brachten mich immer wieder zum
Gedanken "Oh Gott darf ich das überhaupt hören, darf ich das?" Doch irgendwann - sehr viel später hatte ich solche Bedanken überhaupt nicht und ballerte mir alles rein was gefiel. Und das waren die Alben "God Hates Us All", "South Of Heaven", "Reign In Blood" als auch "Christ Illusion". Slayer sind irgendwie wie Motörhead. Zwar haben sie ihren Sound im laufe der Jahrzehnte immer wieder verändert doch im Grunde genommen machen sie immer noch Thrash Metal und nichts anderes. Dabei bleiben sie aber größtenteils verdammt gut. Ja, auch wenn sie sich einige leicht seltsame Aktionen geleistet haben. Wie mit dem Abspielen von "Always look on the bright side of life" im Hintergrund zu Bildern von Auschwitz. Das war nicht lustig, meine Herren. Auch wenn Tom Araya meint, er wäre Christ und wenn Jeff Hannemann ihm sagt er müsse "Jesus is gore" singen, dann macht er das. Ich könnte nicht gegen meine Überzeugungen singen. Aber sei's drum.
RIP Jeff
\m/



Blockwart und Basur

Umarme mich und dann lass nie mehr los
Halt mich fest, leg mein Kopf in dein Schoß
Und dann sag mir, dass du nie wieder gehst
Du bist der Verstand der mir fehlt
("Du Fehlst")

Ach Gottchen. Ich weiß gar nicht wann ich anfangen soll. "Blockwart und Basur", wie die Künstler gerne genannt werden (ja es ist mehr als einer) habe ich soweit ich mich recht entsinne das erste Mal 2010 oder 2011 gehört. Erst kam bei mir der Track "Menschenrapsverletzung" an, durch einen Freund der mittlerweile, wie so viele, von Würzburg nach Berlin gezogen ist. Danach kam dieses grandiose "Ich hab die Hölle gesehen auf RTL"-Album was ich mich sowohl raptechnisch, als auch inhaltetechnisch und beatsmäßig voll umgehauen hat. Da war dieser komische, wütende Typ, der richtig richtig wütend war. Allerdings hat er sich unterschieden zu all diesen autonomen Rappern, die dieses Land hervorgebracht hat und die ich vorher gehört habe. Es klang für mich alles sehr nihilistisch, zerstörerisch. Lass uns alles kaputt machen, die Welt geht sowieso unter. Sehr
sympathisch war auch der indirekte Makss-Damage-Diss namens "Krawalltouristenpower" den ich monatelang rauf und runter gehört hab. Oder das Album "Nüchtern ist anders". Oder "und dann haben sie mich einfach umgebracht". Oder "Mit der Axt zum Kontoauszugsdrucker". Scheiße, ich schluckte eine Zeit lang so viel davon, ein Wunder dass mir nicht schlecht wurde. Sehr schön fand ich auch, dass man den "linken" Rappern auch sehr gerne in den Arsch trat. Auch wenn ich damals von meinem ersten Blockwart-Live-Auftritt enttäuscht wurde, haben alle darauffolgenden Auftritte alles wieder gut gemacht. Leider muss ich sagen, dass mich die letzten beiden Alben nur so halb vom Hocker gerissen haben. Das heißt aber nicht, dass sie schlecht sind oder dass ich mir Blocki niemals wieder angucken werde. Da fällt mir auf, das letzte Konzert ist ganz schön lange her. Es wird Zeit. Höchste Zeit wieder mal ein Blockwart-Konzert zu besuchen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen