Samstag, 20. Dezember 2014

Album der Woche, Folge 178: Sonic Youth - Goo (1990)

Schon ziemlich lange seit dem letzten Sonic-Youth-Review. Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht mehr wirklich an das was ich geschrieben hab. Außerdem hab ich schon sehr lange kein SY mehr gehört. Ergo ist es für mich eine Art Neuanfang.

Musikalisch ist hier nicht viel anders, als beim Nachfolgealbum "diRty". Auch wenn ich Sonic Youth früher immer für etwas abstraktes/außergewöhnliches gehalten. Sie sind es aber nicht. Es sind einfach vier Leute die ziemlich primitive, simple Musik gemacht haben. Zwei Gitarren, ein Bass, ein Drumset. Treibender, nach vorne gehender Noiserock der keine komplizierten Gitarrensoli oder sonstwas bietet. Ahja und dazu wird hin und wieder gedröhnt und verzerrt. Den Gesang teilen sich Thurston Moore, Kim Gordon und Lee Ranaldo. Moore ist dabei eindringlich, Gordon lasziv und Ranaldo eher nachdenklich. Die Songs
werden dabei von denjenigen gesungen die diese auch geschrieben haben.

Die Texte drehen sich um ziemlich interessante Themen. "Tunic"(Song for Karen)" handelt zum Beispiel von der Drummerin und Sängerin Karen Carpenter (The Carpenters) die 1983 an Folgen einer Anorexie gestorben ist. Kim Gordon singt darüber wie Karen im Himmel ist, sich mit ihren Freunden Elvis Presley, Janet Joplin und Dennis Wilson trifft und wieder Schlagzeug spielt. "Kool Thing" erzählt von Gordons seltsamen Erfahrungen während eines Interview zwischen ihr und LL Cool J. Die Sprechrolle von LL übernimmt in diesem Fall Chuck D von Public Enemy. Die Texte als auch die Art und Weise wie sie vorgetragen wirken im Zusammenhang mit der Musik etwas obskur....Allerdings machen sie trotzdem Sinn, wenn sich etwas näher mit ihnen auseinandersetzt.

Ich mag das. Es gibt mir ein seltsam positives Gefühl und lässt mich wie einen Irren umhertreiben. Das Albumcover stammt übrigens von Raymond Pettibon, der auch für alle alten Black-Flag-Albumcover verantwortlich ist.

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Disappearer, Kool Thing, Dirty Boots, Mildred Pierce (keine Sorge der Song muss so klingen)

Youtube

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