Mittwoch, 24. September 2025

Film der Woche#649: WAHLHEIMAT DOUBLE FEATURE!

Hallo! Hier sind wir wieder. Nach einer längeren Pause haben Pinky und ich eine neue Folge des Podcasts "Movie Punx" aufgenommen. Es kann allerdings sein, dass ich dieses schriftliche Review vor dem Erscheinen schreibe. Wie auch immer: Ihr findet die Folge hier wenn sie draußen ist. Da wir beide nicht mehr an den Orten wohnen an denen wir aufgewachsen sind haben wir uns für ein "Wahlheimat Double Feature" entschieden. Sprich: Die beiden Filmen spielen an Orten an den wir momentan wohnen. Ruhrgebiet und Mecklenburg-Vorpommern.

Ich fang an! :D

Verlierer (1986)

Ich habe schon viel über diesen Film gehört. Erinnere mich noch relativ dunkel daran, wie die Plattenfirma "Sunny Bastards" ihn in ihren Katalog beworben hat. Dabei hieß es, dass Campino von "Die Toten Hosen" eine Rolle darin spielt. Er war sogar, glaube ich, auf dem Cover der DVD zu sehen. Und das obwohl er eine Nebenrolle spielt und seine Figur nicht wirklich einen Namen trägt. Letztes Jahr (?) hat mich Genosse A. auf diesen Film angesprochen. Ich muss ihn unbedingt sehen, hieß es. Dann habe ich ein Zitat gelesen, dass ich schon mal als Sample auf einem Song der Ruhrpott-Trash-Punk-Größen Napoleon Dynamite gehört habe: "Hinter jedem Fenster die gleiche Scheiße. Drei Zimmer, Einbauküche, Farbfernseher. Abends kommen sie nach Hause, sitzt die Alte da, so ne Fleppe. Dann Kartoffeln auf den Tisch, die Blagen plärren. Jeden Tag.“. Und dann wusste ich: Ich muss diesen Film sehen. Jetzt habe ich ihn gesehen und bin nicht schlauer dadurch geworden. Naja.

Worum gehts?


Wir befinden uns irgendwie/irgendwo im Ruhrgebiet in den 1980er Jahren. Die beiden Straßengangs "Sharks" (bestehend aus äh Lederjacken tragenden, zurück gekämmte Haare habenden Tunichtguten) und die "Rats" (bestehend aus größtenteils türkischstämmigen Metalheads) beschließen einen Waffenstillstand. Die Sharks werden von Richie (Ralf Richter) angeführt und die Rats von Hasan (Aram Basyurt). Währenddessen im ursprünglichen Zuhause Richies: Sein junger Bruder Jürgen aka Mücke (Mario Irrek) wird von seinen Alkoholiker-Vater veprügelt. Der Junge beschließt von Zuhause abzuhauen und sich der Gang seines Bruders anzuschließen. Doch Richie möchte nicht, dass sein Bruder genauso wird, wie er. Er will nur das Beste für ihn und dass er eines Tages ein Haus/Frau/Kinder/Ausbildung hat und kein Verlierer ist, wie er. Der daraufhin umherirrende Jürgen freundet sich mit Erdal (Yüksel Bicici) an, einen Mitglied der Rats der ungefähr in seinem Alter ist nachdem er ihm bei der Flucht vor einer Gruppe von Neo-Nazis (dargestellt durch Psychobillies! :D) geholfen hat. Doch wie so oft bei so Gang-Filmen: Irgendwann eskaliert die Gewalt doch und am Ende stirbt einer oder so.

Was sage ich dazu?

Nun ja. Es ist interessant zu sehen, wie das Ruhrgebiet in den 1980ern ausgesehen hat. Nämlich beinahe genauso wie jetzt. Das ist nicht überraschend. Ebenso cool sind die wahrheitsgetreuen Outfits der Gangmitglieder. Kein Wunder, schließlich hat man hierfür beinahe nur Laien verplichtet. Natürlich hört Campino während er das Auto der Sharks fährt "Opel Gang" von Die Toten Hosen. Und natürlich fährt er einen Opel. Stilistisch gesehen ein wirklich sehr cooler Film. Man hält bewusst vage in welchen Städten er spielt. Ich habe aber definitiv die Haltestelle "Hirschlandplatz" in Essen erkannt. Doch die Handlung ist wirklich sehr dünn, die Dialoge hölzern und alles bewegt sich irgendwie nur zwischen Schlägereien, Rumhängen, Bullenstress und Pöbeleien. Insgesamt also eher mau als wow. Oder wie man so sagt. Lol.

4/10 Pfandflaschen
Trailer:




Stralsund: Blutige Fährte (2012)

Dritter Film aus der Kriminalreihe "Stralsund" des ZDF. 

Wir befinden uns in Stralsund im Jahre 2012. Ein Einsatz des SEK in einer Fabrikhalle. Die Wohnung eines Dealers soll gestürmt werden, als plötzlich ein Mann die Tür zu einer weiteren Wohnung aufmacht, schließt und am Ende durch die Tür schießt. Kriminalkommissar Benjamin Lietz (Wotan Wilke Möhring) schießt zurück. Durch die Schüsse wird scheinbar ein Mann hinter der Tür tödlich

verletzt. Dieser war auf einem Stuhl gefesselt. Vom Täter fehlt nun jegliche Spur und es muss ermittelt werden ob Lietz den Mann (aus Versehen) getötet hat oder nicht. Es stellt sich heraus dass der Tote Vorsitzender einer Chat-Community war, in welcher Frauen für Geld ihre Gespräche angeboten haben. Kein Sex, keine Prostitution oder sowas in der Art. Nun scheint sich ein weiterer Mann namens Boris Gerg (Manuel Rubey, sieht aus wie der eine Sadist aus Game of Thrones ist er aber nicht) an mehreren Frauen mit welchen er gechattet hat, rächen zu wollen. Um ihre Wohnorte zu finden, hat er also den CEO der Chat-Community überfallen/gefesselt. Benjamin Lietz ermittelt in der Sache, obwohl er es eigentlich gar nicht darf da gleichzeitig gegen ihn ermittelt wird. Mit dabei ist auch seine Kollegin/Partnerin Nina Petersen (Katharina Wackernagel) als auch diverse andere illustre Gestalten aus dem hiesigen Kommissariat.

Eine willkommene Alternative zu "Verlierer". Gute Cops die "by the book" arbeiten und niemals gegen Gesetze verstoßen bzw. nur so halb, weil es ja "um etwas wichtiges" geht. Ein enttäuschter Incel der Frauen tötet weil sie ihm "keine Liebe" gegeben haben. Doch natürlich sind die Taten nur ein Ventil für irgendwas anderes aus der Vergangenheit und nicht bloß eine Reaktion auf ein gebrochenes Herz. Eine typische, neue deutsche Filmproduktion fürs Abendprogramm. War nie ein Fan davon, geschweige denn vom "Tatort". Doch alles in allem war es eine kurzweilige gute Unterhaltung. Mehr aber auch nicht.

7/10 Pfandflaschen
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