Donnerstag, 18. Februar 2021

Album der Woche#479: Machine Head - Supercharger (2001)

Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von "Album der Woche" im "2001: A Nu Metal Odyssee"-Monat Februar. 

"Supercharger" ist das vierte Album von Machine Head und das mit Sicherheit am schlechtesten verkaufte der Band. Grade mal 45.000 Einheiten. Das Album markierte einen Stilwechsel, der sich schon beim Vorgänger "The Burning Red" abzeichnete, aber hier endgültig vollzogen wurde. Im Jahre 1999 hat man nämlich schon gesehen, dass MH sich langsam zu Nu Metal hin wenden und ihre Groove Metal Wurzeln hinter sich lassen. Sie "flirteten" mit einem Genre, das damals eben populär war. Im Musikvideo zu "From This Day" sehen sie auch aus, wie eine Nu Metal Band im Jahre 1999 auch ausgesehen hat. Spiky Hair, bunte Klamotten, Piercings. Rob Flynn rappt.

Hier rappt er auch. Aber dazu komm ich später. Was ich interessant finde: Auf  "White Knuckle Blackout!" heißt es "Adrenaline is my fuel when I've an obstacle to climb/Adrenaline is the lubrication focusing my mind/Adrenaline is telling me when someone's thinking they're too cool/To raise my middle fingers up and say, 'fuck you'". Was im Grunde genommen eine gelungene Hommage an KoRns "Know what? Fuck you! I'm fed up with you. I'm not as good as you? Fuck no, I'm better than you!" aus "Divine". Das hört ein Blinder! 

Die Songs sind sehr energiegeladen. Es gibt kaum "langsamere" Songs, bis auf die einzige Singleauskopplung "Crashing Around You". Diese war auch wahrscheinlich auch der Grund für die schlechten Verkaufszahlen. Das Musikvideo beinhaltete ein brennendes San Francisco und fallende Sachen vom Himmel, obwohl der Text nur metaphorisch das "crashen" betrachtete. "Supercharger" ist nicht mal ein Monat nach dem 11.09.2001 erschienen. Das Video, die "aufgeladene" Musik und die allgemeine Trauer waren einfach kein besonderer Ansporn, das Album zu kaufen.

Was ich sehr schade finde. MH waren immer schon eine verdammt talentierte Band, die wie viele andere Bands verschiedene Phasen durchgemacht hat. "Supercharger" ist tight produziert. Es beinhaltet dieselben Zutaten, die bei anderen Nu Metal dieser Jahre zu hören waren. Songs die davon handelten an sich selbst zu glauben, seinen Herzen zu folgen usw. "OUGH!"s, Breakdowns, mitreißende Hooks und eigentlich alles was ein Jugendlicher mit JNCO-Pants so geil fand. 

Ein unterschätztes Stück Musik, was natürlich im Vergleich zum Nachfolger "Through The Ashes Of Empires" abstinkt. Aber trotzdem: Geil.

7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Crashing Around You, Bulldozer, Kick You When You're Down



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