Samstag, 13. Februar 2021

So isses, Musik!#117

50 Best Rock Albums of the 90s by loudersound.com, Teil 11

Hallo und herzlich willkommen zum mittlerweile elften Teil der Reihe. Diesmal halte ich mich mit Reviews zurück und haue nur eins raus. Den Rest machen die beiden anderen. Raphi hat nämlich den dritten Teil (also die nächsten zehn Plätze reviewt) und wird gleich hier unten eingebettet (höhö). Philipp äußert sich zu Platz 29. Vielen Dank.



30. Jeff Buckley - Grace (1994)

Wow. Eine Schande, dass ich seine Musik bis dato nicht gekannt habe. Aber vllt. auch besser so, weil hätte ich sie mit 10 oder 11 Jahren gehört, hätte sie mir wahrscheinlich nicht gefallen. 

"Grace" ist das einzige vollende Studioalbum von Jeff Buckley, der drei Jahre später bei einem privaten Ausflug ertrunken ist. Es ist voll mit Einflüssen aus vorangegangenen Musik-Epochen und gleichzeitig ein Einfluss auf spätere Bands und Künstler. Wer hier Thom Yorke von Radiohead oder Matthew Bellamy von Muse nicht raushören kann, der ist wohl irgendwie taub. Gleichzeitig hört man Einflüsse von Led Zeppelin und Folk Rock als auch Qawwaii, eine Stilrichtung in der indischen Popmusik. Es ist bemerkenswert wie weit die Buckleys Stimme reicht. Es sind keine Ahnung wie viele Oktaven, jedenfalls geht er weit über sich hinaus. In erster Linie hält er sich irgendwie an typische Singer-Songwriter-Songstrukturen. Die Lieder sind so komponiert dass sie viel Raum für seine Stimme geben. Die Arrangements leiden darunter aber gar nicht. Es wird post-rockig, leicht shoegazig, ja sogar ein paar Mal ziemlich grungig. Aber wirklich nie langweilig. 

"Grace" bleibt vom ersten Ton bis zum letzten Ton an sehr abwechslungsreich. Sowohl die Original-Songs als auch die Cover von Leonard Cohen ("Hallelujah") oder James Shelton ("Lilac Wine"). Es ist eine der größten Überraschungen auf dieser Liste. Definitiv!

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Grace, So Real, Lover You Should've Come Over



29. Red Hot Chili Peppers - BloodSugarSexMagik (1991)

Wow! Ein Album, dass dieses Jahr 30 wird. Ich habe jedenfalls schon meinen Teil dazu gesagt. Darum wird euch Philipp was dazu erzählen:

"Nachdem ich im zarten Alter von 11 Jahren durch Californication und By The Way innerhalb kürzester Zeit zum Fan wurde, brauchte ich dringend Nachschub. Aus diversen MTV-Sendungen kannte ich bereits „Give It Away“ ,womit ich zuerst wenig anfangen konnte, war der Gesang in diesem Lied schließlich ausschließlich gerappt, was mich etwas überforderte, und „Under The Bridge“, eine herzzerreißende Ballade über Anthony Kiedis‘ Leben als Heroin-Junkie in Los Angeles. Da ich „Under The Bridge“ durchaus sehr großartig fand und ich unbedingt Nachschub brauchte, kaufte ich mir recht schnell „Blood Sugar Sex Magik“ und war nach einiger Zeit ziemlich begeistert. Es ist tatsächlich die gleiche Band, die später für Californication verantwortlich war, nur klangen sie hier wesentlich wilder, experimenteller und auch ein bisschen weirder. 


Wenn jemand einen Verriss des Albums lesen möchte, kann derjenige sich bitte an Linus Volkmann wenden, ich werde das nicht tun. 

Musikalisch ist das ganze über jegliche Zweifel erhaben, Flea und Chad Smith sind zu einer unheimlich tighten Rhythmusgruppe zusammengewachsen und John Frusciante lief mit Blood Sugar Sex Magik endgültig zu Höchstform auf. Riffs irgendwo zwischen Funk, Punk und Psychedelic Rock sowie unheimlich versponnene Soli, sehr harmonische Background-Vocals und diese Aura eines komplett bekloppten Anfang-20ers machen schon einen sehr großen Teil des Charmes des Albums aus. Kiedis oszilliert in seinen Texten (mal wieder) zwischen Ex-Junkie-Selbstmitleid, Dingen, die wirklich niemand wissen will, seltsamer Versponnenheit und sogar politischen Aussagen.

Alles in allem könnte ich das Album niemals schlechter als 12/10 Pfandflaschen bewerten, allein weil es mich in meiner musikalischen Entwicklung derart geprägt hat und verdammtnochmal, ich liebe es noch heute. Ich kann mich nie so richtig entscheiden, welches das beste Album der Band ist,  aber müsste ich ein Ranking aufstellen – Dieses wäre immer MINDESTENS Nummer 2.

Anspieltipps: I could have lied, Suck My Kiss, Under The Bridge, Funky Monks

12/10 Pfandflaschen"






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