Ja, das bin ich! :D |
Ich weiß ich weiß. Oktober ist ja eigentlich zu Ende. Aber mir ist eingefallen, dass ein Konzert letzens sein 13jähriges gefeiert hat. Ich hatte es nur nicht vor Augen weil ich hier kene Konzertkarte oder Flyer oder so hängen habe. Das war das erste Konzert von Dead United, einer Würzburger Horrorpunk-Band. Um noch genauer zu sein: Es war MEIN erstes Konzert überhaupt. Mein allerallerallererstes. Ich war damals ein begeisterter Horrorpunk und (noch nicht ganz) Psychobilly-Fan. Also rein in die Stiefel, das Misfits-Shirt (mit dem Skelett-Motiv, was ich nicht mehr habe :/ ) anziehen und losgehts in die Würzburger Fußgängerzone wo ich merkwürdigen älteren Leuten angegafft werde. Danach dann etwas merkwürdig vor dem Jugendzentrum rumstehen weil ich niemanden kenne. Anschließend rein und diese supermerkwürdige Band namens "Hochrisikokapelle" reinziehen, die komplett rot geschminkt waren und einen Song namens "Dieses Lied ohne Text" (das war auch der ganze Songtext!) hatten. Was für eine Band danach gespielt hat, weiß ich leider nicht. Falls überhaupt eine kam. Rude Society waren sowas wie Aushilfs-Emocore oder so. Weiß ich ehrlich gesagt leider nicht mehr genau. Geschweige denn ob sie so hießen. Dead United fand ich phänomenal. Und nach all den Jahren habe ich mal wieder "Call of the Dead" angehört und finde es alles andere als schlecht. Ich durfte mich irgendwann auch mit der Band unterhalten weil sie alles andere als abgehoben waren und mich von MySpace her erkannt haben. Das war sehr cool. Grüße gehen raus an Buzz Vendetta, Mr. Stiff (den Schlagzeuger der mich erkannt hat) und diesen Dude von PCAction der bei Dead United Gitarre spielt(immer noch?) und mich Jahre später im Immerhin an der Theke bedient hat. Ihr wart für mich die coolsten damals! Achja, es gibt auch ein Video vom Auftritt:
ОСТБЛОК: Sandinista!
Ich dachte mir mal, ich bringe hier etwas Abwechslung rein. Anstelle von weiteren Punk/Metal/Hip-Hop-Gruppen aus Russland/Polen gibts eine Band bzw. einen Menschen die mich tatsächlich inspiriert machen. Timur Kacharava war der Sänger von Sandinista!, einer St. Petersburger Post-Hardcore Band, die rückblickend betrachtet verdammt gut Mucke gemacht hat. Kein Hardcore Punk in dem Sinne, sondern etwas schleppendes mit wechselhaften Gesang und so. Jedenfalls wurde er im Jahre 2005 von Neo-Nazis ermordet. Und zwar am 12.11.2005. Das ist jetzt vierzehn Jahre her. Sein Tod als auch mehrere andere Tode war eine dieser Momente, die die russischsprachige Antifa-Gruppen auf den Plan riefen und man angefangen sich gegen Nazi-Gewalt zu wehren. Ich weiß noch, dass auf sein Grabstein ein Spruch eingraviert wurde, welchen er zu seinen Motto gemacht hat, nämlich: "Verni zhysn' v svoi ruki". Was direkt übersetzt "Bringe Leben in deine Hände zurück". Oder frei übersetzt: Nimm dein Leben in deine eigenen Hände. Lasse es nicht von jemand anderen führen. Leider finde ich keinen anderen Song auf YouTube außer "Nein, No, Njet!".
Sepultura Discography: Roorback (2003)
Ich erinnere mich dass ich mich gegen dieses Album gewehrt habe. Damals geriet es in mein Visier als "Sepultura ohne Max" und ich wollte nichts davon wissen. Auch habe ich nicht so geile Kritiken gelesen und dachte mir, dass es nicht wert sich das anzuhören.
Was für ein Narr ich war. Es ist natürlich nicht dieselbe Band wie früher. Natürlich nicht. Allerdings schaffen sie hierauf mehr als nur ein Abklatsch von sich selbst zu sein. Der Vorgänger "Nation" ging schon in die richtige Richtung und war eigenständiger als der Quasi-Klon von "Roots" namens "Against".
"Roorback" ist kein Konzeptalbum, beschäftigt sich aber mit ähnlichen, politischen Themen. Der Terminus "Roorback" bezieht sich auf die Art von Propaganda die darauf abzielt den politischen Gegner zu diskreditieren. Inhaltlich gesehen geht es um zivilen Ungehorsam, Aufstand, Revolution. Die Aufmachung des Albums als auch der dazugehörigen EP "Revolusongs" spricht Bände. Ich mein, Sepultura waren schon vorher politisch aber nicht auf diese Art. Das wirkt so als würden sie wie Rage Against The Machine werden wollen. Oder so. Jedenfalls taugt der groovige Sound immer noch. Derrick Greens Stimme ist wesentlich aggressiver, strukturierter und gefasster als vorher. Ein ziemliches Biest.
Anspieltipps: More Of The Same, Urge, As It Is
7,25/10 Pfandflaschen
Ulver Discography: Messe I.X-VI.X (2013)
Ich denke mir jedes Mal, dass es bei Ulver nicht größer, besser und ausgefallener werden kann. Aber doch. Klassische Musik ist jetzt nicht wirklich mein Metier aber das hier gefällt mir trotzdem sehr. "Messe I.X-VI.X" wurde nämlich zusammen mit dem Kammerorcheser von Trömsö aufgenommen. Meiner Meinung nach muss ich nicht allzu viel Worte darüber verlieren, eins allerdings: Es ist phänomenal. Das absolute Gegenteil von Minimalismus und dennoch ziemlich "klein". Im Sinne von
"nicht pompös". Allerdings merkt man natürlich trotzdem deutlich die Anwesenheit eines Orchesters. Es wirkt wie eine Art Mini-Ambient-Opera mit sehr wenig Gesang. Soweit ich das beurteilen kann tritt dieser nur auf "Mother of Mercy" auf. Insgesamt nur sechs Songs, die allerdings durchschnittlich mindestens 7 Minuten dauern. Sehr düster. Erinnert mich an ein Soundtrack zu einem fiktiven Avantgarde Horrorfilm. Nuff said.
Anspieltipps: Mother Mercy, Noche Oscura Del Alma
9/10 Pfandflaschen
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