Da ich irgendwann Anfang Februar festgestellt hab, dass ich seitdem ich im Ruhrgebiet wohne, sehr selten allein bzw. ohne Kompanie von Frau Otterich unterwegs war merkte ich dass sich da was ändern muss. Ich muss auch mal rauskommen. Notfalls auch alleine. Und alles mögliche angucken. Oder aber ich fahre mit dem Fast-Wessei-Ronny durch die Walachei und wir ziehn das Ding des Abends durch. Das "Omg, es sind zwei Konzerte am selben Abend - ach egal wir gehen zu beiden hin"-ding. Oh und Frust Punx gabs natürlich auch noch.
Paan am 6.02.2016 in Café Nordpol, Doofmund
Am besagten Abend ging es als erstes nach Dortmund in ein recht kleines Café. Dort habe ich irgendwie keinen Eintritt bezahlt. Das fand ich sehr merkwürdig. Naja, jedenfalls waren drei Bands angekündigt: Paan, Death of Youth als auch Lügen. Da wir uns aber nicht reinstressen wollten und ich eine Stunde vorm Konzertbeginn überhaupt erst Feierabend hatte beschlossen wir grade mal so spät loszufahren um die letzte Band in Dortmund zu sehen und danach auch noch nach Mülheim zu fahren. Um dort ebenfalls die letzte Band zu sehen. Ergo keine Lügen und kein Tod der Jugend für mich.
Paan machen Post-Irgendwas-Screamo-Irgendwas. Jedenfalls hören sie sich an als hätte ich sie sehr lange an ihrer Musik gesessen, als auch an ihren Texten. Von diesen kann ich leider wenig verstehen. Das Ergebnis lässt sich aber sehen und hören. Sehr schöner und vor allem nicht langweilig werdender Screamo. Der Auftritt wird übrigens wie ein Vortrag gestaltet, dem Publikum wird erlaubt danach Fragen zu stellen. Ich finde sie übrigens so gut, dass ich überlege mir eine Platte zu holen. Da ich aber Angst hab, sie beim weiteren Transport aus Versehen kaputt zu machen, entscheide ich mich doch für ein T-Shirt. Und zwar das welches ein xerokopiertes Motiv zeigt auf welchen eine Frau mit Pommes zu sehen ist. Später daheim habe ich übrigens festgestellt dass "du solltest das t-shirt mal waschen, es ist unser letztes" sehr ernst gemeint war. Es war nämlich übersät mit komischen gelben Flecken. Aber die Idee an sich finde ich großartig. Lasst uns doch alle irgendeinen xerokopierten Scheiß auf T-Shirts drucken und die Leute denken lassen es wäre irgendwas tiefergehendes.
Instinct of Survival am 6.2.2016 im AZ Mülheim
Im Anschluß danach gings ab nach Mülheim. Zur "Pre-Show" zum Frost Punx Picnic, was ein Wochenende später stattgefunden hat. Uns wird versichert, dass das Instinct erst so gegen elf....oder noch später auf die Bühne kommen werden. Leider kann man sich nicht mal auf die Unzuverlässigkeit heutzutage verlassen und so kommen wir rein, zahlen drei Euro Eintritt und merken dass IOS schon voll zugange sind. Relativ wenig Publikum für mein Geschmack. Dachte eigentlich dass dafür viel mehr siffige Crusten aus ihren WGs/Löchern rauskommen werden. Aber da es scheinbar schon das 29. Mal ist, dass sie in Mülheim spielen, sieht es wohl so aus. Wie auch immer, ich bin wie immer sehr zufrieden gewesen. Ab und zu brauch ich eine Erinnerung daran wie ich mich früher angezogen hab, was ich dargestellt hab und was für Musik ich gehört hab. Und Ansagen wie "Ich will keine Brücken bauen! Ich will Mauern bauen" gehören eingerahmt und an die Wand eines jeden Misanthropen. Schöner Abend. So insgesamt.
Frost Punx Picnic XII, vom 12.02.-13.02.2016 im AZ Mülheim
Jedes Jahr ist es irgendwie dasselbe. Ich gehe zum Frust Punx und anstatt wie früher irgendwo innen zu schlafen, darf ich nach den Konzerten nach Hause und in ein warmes Bett. Dieses Jahr war es ungefähr alles....dasselbe. Gefühlt dieselben Leute, gefühlt auch dieselben Bands. Und weil ich wusste dass das Timetable sowieso nicht stimmt, habe ich beschloßen an jeden Abend nur eine Band anzugucken. Und dafür an die 15 Euro Eintritt auszugeben. Oh und natürlich kamen auch Freunde und Bekannte aus Bayern. Stricher kommt nicht nach Bayern. Bayern kommt zum Stricher. Diesmal allerdings sehr sehr wenige. Wer fährt denn auch freiwillig an die 350 km um anderen Menschen beim Geistigen Verfall zuzusehen? Ich nicht. Bei mir sinds nur 30. Diesmal fühlte ich mich auch definitiv weniger unwohl. Lag vllt. daran dass ich nicht komplett alleine war bzw. nicht nur zu zweit. Mich und Frau Otterich akkompanierten nämlich der Fast-Wessi Ronny als auch der Milliardenmensch und UxW (sorry für die dummen Spitznamen, aber das muss leider :D) Sehr in Grenzen haben sich auch die Highlights gehalten. Letztes Jahren waren auf PC-Tastaturen skatende und zigaretten-durch-einen-plastikfisch-rauchende Aschaffenburger als auch ein Typ der seinen
fallengelassenen Löffel einfach aufgehoben und damit weitergegessen hat. Diesmal war eine Truppe sichtlich besoffener Punx die auf Bongotrommeln gespielt haben und dazu "Baby" von Justin Bieber gesungen haben. Ohne Pause. Keine Ahnung wie lange. nothingtodohere.jpg
Am ersten schaute ich mir das erste Mal in meinem Leben Cluster Bomb Unit an. Die D-Beat Institution aus Baden-Württemberg gibt es schon ziemlich lange, wahrscheinlich wesentlich länger als einen kleinen Teil meiner Leser. CBU strahlten schiere "don't give a fuck"-ness aus. Es war ihnen offensichtlich scheißegal was für Klamotten sie anhatten, wie sie ausgesehen haben. Und auch wie lange dieses Intro mit den Kriegsgeräuschen gedauert hat. Hinkommen, 30 Minuten (oder auch weniger) Set verballern. Wieder gehen. Ohne Zugabe. Großartig. Was uns nicht egal war: nervige Lauchs im Publikum die meinten, sich dermaßend "vorzudrängeln" dass sie keine Rücksicht auf andere nahmen. Kein Wunder dass es Ellenbogen in die Fresse gab.
Ebenfalls nice war der zweite Abend. Nicht wegen den Bands sondern wegen der Gespräche die wir geführt haben als auch wegen der Atmosphäre. Hellbastard, die als letztes spielen sollten konnte ich mir leider nicht angucken weil das TimeTable sich dermaßen verschoben hab, dass ich kein Bock mehr hatte noch länger zu warten. Stattdessen gab "Arghlll aus Bielefeld" oder wie auch immer sie wirklich hießen. Hörten sich meiner Meinung nach zu sehr nach Myspace und fast-schon-pigsqueals an. Ne, ne. Da geh ich lieber nach hause.
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