Nachdem hier schon ein Manga von Hideshi Hino (aus der Reihe Hino Horror, erschienen in Deutschland im shodoku Verlag) namens "Black Cat" reviewt wurde, gehts mit der #2 weiter. Diesmal handelt es sich nicht um eine Ansammlung von Stories die von einem neutralen Beobachter erzählt wird, sondern um etwas was mich sowohl an Franz Kafkas "Die Verwandlung" als auch an alte "Goosebumps"-Episoden erinnert.
Hinos Stil ist mal wieder schonungslos eklig. Es geht um einen kleinen Jungen namens Sanpei Hinomoto, der schon immer ein Außenseiter war. Anstelle von "normalen" Hobbys beschäftigt er sich lieber mit Tieren. Seine besten Freunde sind Streunerhunde und -katzen, Raupen und Insekten. In der Schule gilt er als seltsames Kind, dass keiner mag. Zuhause wird er regelmäßig mit seinen wesentlich mehr talentierten zwei Geschwistern verglichen. Seine Noten lassen zu wünschen übrig. Eines Tages wird er von einer riesigen roten Raupe gestochen. Von nun an beginnt seine Verwandlung. Er wird zum titelgebenden Bug Boy, der sich immer mehr vom Menschsein entfremdet.
Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass mich das an Kafka erinnert? Das tut es nämlich wirklich. Allerdings ist die Story viel viel blutiger. Doch es gibt trotzdem eine Anhaltspunkte, die meiner Meinung nach genauso in "Die Verwandlung" zu finden wären. Das beschissene Verhältnis vom Titelheld zu seinen Eltern, die noch größere Entfremdung nach seiner Verwandlung und schlußendlich die Freude darüber dass er endlich weg ist. Verbunden mit dem teils ordentlichen ekligen Zeichnungsstil macht es das ganze zu einer Trash-Kafka-Persiflage. Zumindest in meinen Augen. Eines dieser Geschichten, bei welchem man - trotz seiner Ekligkeit - zum Hauptcharakter hält, weil er eigentlich irgendwie sympathisch ist. Mir hats gefallen.
8/10 Pfandflaschen
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