Freitag, 28. Dezember 2012

Musikalische Recherchen, Folge 12: Stricher und die Musik, Teil VII

Okay, die letzte musikalische Recherche ist schon etwas her. Ich hatte zwischendurch nicht viel Zeit um mich auf ne unregelmäßig erscheinende Rubrik zu konzentrieren. Aber jetzt haben wir Ferien und ich habe Zeit, ergo fangen wir mal an.

Letztes Mal sprach ich über verschiedene Sparten des Hip-Hops. Diesmal gehts um mehrere Musikarten, die ich allesamt sehr gerne höre. Es geht heute größtenteils um "schwarze" Musik, sprich Gruftizeugs und Metal. Also fang ich jetzt mal an.

Metal. Im Volksmund auch "metl" und/oder "meddl"(in fränkischen raum sagt man das wohl so). Metal war irgendwie immer da. Nur war dieses Genre für mich nie von solch großer Bedeutung wie es jetzt ist. Als ich klein war und eines Tages meine Großeltern besucht habe, lief auch Metal im Fernsehen. Nur kann ich mich leider nicht erinnern, was es war. Die band sang sowas wie "waddawaddawaaaaah". Würde gerne wissen, was es ist. Ähem, also gut.

Als ich ungefähr 14-15 Jahre alt und bevor ich wirklich aktiv angefangen hab Misfits zu hören(und mich auch dementsprechend zu kleiden bzw. eine devilock zu tragen) hörte ich new-metal-kram und irgendwann entdeckte ich ...ähem...Slipknot und Cradle Of Filth. Irgendwann war ich echt beschämt darüber, aber mittlerweile höre ich beide Bands wieder gerne. Slipknot sind nach wie vor einfallsreich und jedes Album klingt anders. CoF sind eher für denn Spaßfaktor da. Später kam John Michael "Ozzy" Osbourne dazu. Und seine ehemalige Band Black Sabbath. Ich hörte mir im Müller nahezu alle CDs der beiden durch... ich hatte vor, komplette Diskographien durchzuhören. Das ist heutzutage übrigens (fast) immer noch so. Ich bin ein gottverdammter Komplettist geworden in nahezu allen Bereichen. Bevor ich schlafen gegangen bin, guckte ich "hell's kitchen" auf viva. Da lief noch gute Musik, was heutzutage wohl leider unmöglich ist. Ein gewisses Interesse an dunkler und morbider Musik war seitdem da...



...aber zwischendurch wurde ich älter, es kamen die ganzen anderen Sachen dazu. hardcore und punk. crust und anarchozeugs, grindcore, powerviolence usw. usf... und metal, new metal, wie auch immer das ganze benannt wurde kam stark ins abseits. aber irgendwann sprach der trend eine klare sprache. crust war wohl irgendwann mehr oder weniger out. die ganzen leute mit dread-mullets fingen an verschiedene arten des metals zu hören. oder sie hörten sie früher, bevor sie auf den crust-zug aufgesprungen sind. wasweißich. und schon waren metallica und slayer wieder präsent. metallica waren es für mich nämlich nicht mehr, seit ihrer flaute mit st. anger... aber nun waren sie wieder da. ich verbrachte wieder abende in youtube mit recherche und anhören von den big four und anderen thrash metal kram. ganz genau, die big four des thrash metals: metallica, slayer, anthrax und megadeth. wobei natürlich noch anderes metal-ähnliches zeugs dazu kam. zum beispiel die ganzen crossover thrash bands wie PC Deathsquad oder "neo-thrash",wie es in irgendwelchen spezialistenkreisen genannt wird wie Municipal Waste, Toxic Holocaust. Meine Fresse, das ist super Zeug, perfekt geeignet zum Zerstören fremden Eigentums. Achja, Kreator und Sodom kamen auch noch dazu. Destruction hörte ich seltsamerweise noch nie. Ach ja: Hirax!



Ich las ein paar Mal die Metal Hammer Zeitschrift als ich 15 war, oder so. Und ich bin zwar ein Korinthenkacker was Genres betrifft, aber solch eine krasse Korinthenkackerei wie in der Metal Hammer hab ich noch nie gesehen. Reicht es nicht in einem Review grob zu umschreiben was für Musik ne Band spielt? Nein, man muss natürlich dem ganzen noch ein Stempel aufdrücken und ein neues Genre erfinden und natürlich dazu schreiben. Wtf? Deshalb war ich sehr krass verwirrt von so Ausdrücken wie Technical Death Metal, Melodic Death Metal, Symphonic Metal... und als dann so sachen wie Porngrind und Goregrind dazu kamen, war der Ofen wohl aus. Ich glaub das war der Grund warum das ganze damals für mich uninteressant wurde. Aber je älter man wird desto vernünftiger(zumindest meistens) und schert sich einen Dreck um so was. Da ich grade auch Death Metal erwähnt hab. Hab mich nie sonderlich befasst. Aber wohl doch gehört, ohne es irgendwie kategorisiert zu haben. Sepultura habe ich zum Beispiel immer für ne Death Metal Band gehalten. Ich bevorzuge zwar die Max Cavalera Phase der Band, aber ein Paar Songs mit Derrick Green am Gesang kann ich mir doch auch manchmal geben. Naja mittlerweile machen die wohl auch kein Death Metal mehr, aber was solls. Entombed gehörten auch zu diesen Bands. "Wolverine Blues" wird immer noch oft abgespielt. Carcass(die am anfang übrigens ne discharge-cover-band waren und deren sänger/bassist Jeff Walker davor bei den Electro Hippies sang) lernte ich wesentlich später(vor ca. 2 jahren) kennen. "Heartwork" und "Room 101" sind immer noch in der dauer-rotation meines mp3-players. Noch später und zwar viel mehr später(vor einen jahr) kamen Bolt Thrower dazu. Ich war positiv überrascht von der Wucht und der negativen Kriegsthematik....



Black Metal. Ha. Da werden viele sich vor Ekel abwenden. Aber ja, das ist mein Winter-Soundtrack und das wird er bleiben. Ich hörte früher vereinzelt ein paar Sachen von Satyricon aber das war nicht wirklich das wahre. Ich hab jemanden kennengelernt, der mir viel von dieser Musik gezeigt hat. Ja, ich rede von Sir Stabalat der auch einige Sachen für diesen Blog geschrieben hat, ohne dass ihr das wisst, haha. Was für BM ich mag, das hab ich später für mich herausgefunden. Ich mags wenn er gut gemacht ist. Entweder muss es ganz meisterhaft klingen mit einem durchgehenden klangteppich und krächzgesang oder absout unterirdisch mit knüppelschlagzeug(aufgenommen in der kanalisation von Oslo, you know - trve norwegian black metal). Oder es ist was dazwischen - nicht zu melodiös und nicht zu hart. Oder mit motörhead-einflüssen. So gut wie alles ist gut mit Motörhead-Einflüssen. Besonders gut gefällt mir "True Norwegian Black Metal" wie Watain, Taake, Svarttjern und Urgehal. Auch ältere Semester sind bei mir präsent. Damit meine ich Celtic Frost, Hellhammer, Bathory, Emperor, einiges von Mayhem und Darkthrone. Alles von Darkthrone. Ich mag alles von Darkthrone. Egal ob Death Metal, Black Metal oder neuerdings dieses mischmaschdings aus punk/motörhead-klang. Ich mag alles von Darkthrone. :D Es war anfangs ziemlich schwierig mich da drin wohl zu fühlen. Denn wir wissen es ja, dass einige Bands in dem Sektor entweder ziemliche Scheiße am Schuh kleben haben oder generell seltsame Einstellungen vertreten. Deshalb hab ich auch die Finger von Varg Vikernes' Musik gelassen. Naja gut, ich muss zugeben, dass der Typ richtig begabt ist aber er ist schizophren, ändert dauernd seine Einstellungen, labert irgendwas von UFOs, jüdischen verschwörungen. Ergo kein Ding für mich.


Durch Fall Of Efrafa(ja, genau die) habe ich angefangen mich für langsamere, längere und epische Musik zu interessieren. Wieder abende voll mit recherchen verbracht. Heraus kam eine große Sympathie für Musik von Jesu, Omega Massif, Isis, Icos... es ist einfach schön, meditativ und gut fürs Gemüt. Außerdem war ich immer schon ein Fan von Mike Patton und seinen zahlreichen Projekten. Kein Wunder, ich musste mir unbedingt Fantomas geben. Avantgarde Metal, Post Metal, ach schießmichtot wie auch immer man das nennen mag. Auch langsam, und auch episch: Doom Metal. Songs mit Untergangsstimmung von Saint Vitus und Candlemass.... was mir noch gefällt ist das ganze sludge-zeug von Eyehategod, Neurosis, Weedeater, Kylesa...Dystopia... Es ist schon richtig, dass es Sludge heißt, denn es zieht sich wie ein Sumpf und ist wohl auch eine sümpfige Mischung aus verschiedenen Richtungen. Und an dieser Stelle dürfen natürlich die Melvins nicht fehlen. Denn sie sind einfach genial. Sie sind tonnenschwer, schnell, langsam, punkig, grungig, sie sind einfach alles. Sie sind einfach eine der großartigsten Bands die ich je gehört habe. Ihre Zusammenarbeit mit den Künstler Lustmord brachte mich dazu...


...Ambient bzw. Dark Ambient zu mögen. Also eigentlich egal welches Ambient hauptsache es passt gut in den Hintergrund.

Da wir heute größtenteils über extreme, brutale, dunkle und pessimistische musik sprechen: diese muss auch spaß machen. Ich hab innerhalb der Jahre festgestellt, dass Post-Punk, Batcave, Death Rock, New Wave und einige EBM-Sachen als auch Industrial sehr gut zum Tanzen geeignet sind. Diese Musik lässt mich wortwörtlich schweben und träumen. Joy Division, Front 242, 45Grave, Christian Death, TSOLs grufti-phase, Alien Sex Fiend, KMFDM, Ministry, Revolting Cocks. < 3

So, das wars. Die Saga "Stricher und die Musik" ist wohl vorbei. Danke schön fürs Lesen!

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