Stricher guckt sich "The Fantastic Four: First Steps" an am 04.08.2025 in Filmwelt Herne
Hurra. Das ist der erste Film des "Marvel Cinematic Universe" seit Jahren, den ich mir tatsächlich im Kino angesehen habe.
Der Film spielt auf einer anderen Erde als die übrigen MCU-Filme. Und zwar Erde-828 (benannt nach dem Geburtstdatum der Marvel-Legende Jack Kirby) irgendwann in den 1960er Jahren. Das Superhelden-Quartett "The Fantastic Four" besteht aus vier Astronauten die vor vier Jahren in den Weltraum gereist sind und dort einer kosmischen Strahlung ausgesetzt wurden. Das Ehepaar Susan Storm (Vanessa Kirby) und Reed Richards (Pedro Pascal) hat die Kraft unsichtbar zu werden/Kraftfelder zu erzeugen bzw. sich scheinbar endlos zu dehnen/strecken. Susans Bruder Johnny
Storm (Joseph Quinn) wird zu einer wortwörtlichen menschlichen Fackel während der Freund der Familie Pilot Ben Grimm (Ebon Moss-Bachrach) zu einem steinernen Menschen wurde. Die vier sind Gründer einer wissenschaftlichen/philantropischen Organisation namens "Future Foundation" und schon mehrfach Retter der Erde. So haben sie gegen "Red Ghost und seine Super-Affen" als auch gegen das Monster Giganto gekämpft. Mit Mole Man (Paul Walter Hauser) und seiner unterirdischen Spezies hat man inzwischen Frieden geschlossen. Dazu kommt noch das Sue nun schwanger ist und man sich Sorgen macht ob das Kind auch mutiert sein wird. Doch es gibt nun eine weitere Sorge über die man sich den Kopf zerbrechen muss. Eine silberne Frau auf einem Surfbrett (Julia Garner) taucht auf und kündigt an, Heroldin eines sehr sehr hungrigen intergalaktischen Wesens zu sein. Galactus (Ralph Ineson), der Verschlinger der Welten ist unterwegs zur Erde um....sie zu verschlingen. Wie das genau passieren soll, warum und weshalb und überhaupt das muss noch herausgefunden werden. Also reisen die vier wieder in den Weltraum um äh naja das tun was Superhelden halt so tun.
Nun, diese Verfilmung ist um einiges besser als alle bisherigen F4-Filme zusammen. Und ich meine sowohl den 1994er Trash-Klassiker (der nie veröffentlicht wurde), die beiden 2000er Filme zusammen als auch den Reboot von vor über zehn Jahren. Eine wirklich gute Comic orientierte Verfilmung, die mehrere Bezüge aufweist. So haben wir den Fantasticar, den Roboter Herbie, Mole Man, Giganto ganz zu Schweigen von der übermäßigen Präsenz der Helden auf ihrer Erde. Sie werden nicht nur als Helden sondern quasi als Berühmtheiten gefeiert. Es gibt eine Zeichentrickserie über sie, Cornflakes und ganz viel anderes Merchandise. Kein Wunder, schließlich scheinen sie die einzigen Helden auf ihrer Welt zu sein. Die Special Effects sind (ohne es groß zu übertreiben) wirklich super als auch das Kostümdesign. Was mir ebenfalls gefallen hat ist die durchaus realistische Darstellung des Öffentlichkeitsbildes der F4. Und zwar werden sie wie Götter angehimmelt - doch kaum begehen sie einen "Fehler" bzw. tun irgendwas was der Öffentlichkeit nicht in den Kram passt geraten sie super schnell in Kritik. Ich mag auch den "Wechsel in der Stimmung" sehr. Die bisherigen Bösewichte auf dieser Erde waren eher Kleinkaliber im Vergleich zu Galaxus. Plötzlich wird alles sehr ernst und man merkt, dass das Schicksal aller Menschen auf dem Spiel steht. Doch auch diese Moves sind für Marvel und generell Superheldenfilme nicht wirklich neu. Im Großen und Ganzen funktioniert der Film schon sehr gut, allerdings fehlt es an einem tatsächlich superwichtigen knallenden Boom. Irgendwas was den Film wirklich super besonders macht. Trotzdem ist er, neben "Thunderbolts*" einer der besseren MCU-Filme in letzter Zeit. Vielleicht habe ich einfach zu viel erwartet. Egal, ich hatte Spaß.
7/10 Pfandflaschen
Trailer:
NAPALM DEATH + CALL OF CHARON + VORACIOUS am 05.08.2025 im Kulttempel, Oberhausen
Ich habe schon sehr lange keine Tickets mehr bei Positive Records bestellt. Tatsächlich so lange, dass ich in meinem Account immer noch meine alte Adresse drin stehen hatte. So kam es, dass der Umtauschsein für die Karte scheinbar verloren gegangen ist. Zum Glück hat der Veranstalter, ein gewisser Backs, das anders lösen können. Ich wette, dass andere größere Veranstalter da keine Lösung hätten. Oder auch nicht. Wie auch immer. Mal wieder ein Nachweis dafür, dass man kleinere Veranstaltungen besuchen sollte.
Als ich endlich ankam, waren Voracious bereits auf der Bühne. Das Bandlogo ließ mich vermuten, es handle sich hierbei um irgendeine Death Metal Band. Was ich dann tatsächlich vorfand war "moderner Death Metal" sprich irgendwas was micht leicht entfernt an Deathcore erinnert hat und womit ich absolut gar nichts anfangen konnte. Zum Glück gab es einen nicht zu vollgestopften Raucherbereich in dem ich mich draußen aufhalten konnte. Danach waren Call of Charon dran, die ich vor rund zehn Jahren im Café Nova zusammen mit Shai Hulud gesehen habe. Ebenfalls nicht mein Fall. Die Stimmlage vom Sänger erinnerte mich an die deutsche Synchronstimme von Peter Griffin. Also, die Sprechstimme nicht die Singstimme. So werde ich bis jetzt mit Klischees überhäuft. Ein durchaus sympathisch wirkender Typ der sich darauf freut zu spielen und seine Band die einfach fürchterlichen modernen Death spielt. Oder so. Oder keine Ahnung. Ich kann damit nichts anfangen. Möchte damit niemanden zu Nahe treten, aber das ist einfach absolut nicht mein Ding.
Als das endlich Napalm Death die Bühne betreten, bin ich innerlich aus dem Häuschen. Ich hatte in der Vergangenheit mehrere Möglichkeiten sie zu sehen. In Dortmund oder Köln. Nun sind wir also tatsächlich in Oberhausen als Spielort angekommen. In diesem kleinen Kulttempel, in dem ich das letzte Mal bei Midnight war - und die Band knapp verpasst habe weil ich dummerweise zuerst zum Resonanzwerk gefahren bin. Wie auch immer: Es ist längst niemand mehr aus der Original-Besetzung dabei. Bassist Shane Embury ist vor kurzem ausgestiegen. Sänger Barney hat ordentlich abgenommen, sodass er ehrlich gesagt ziemlich ungesund auf mich wirkt. Auf dem ersten Blick. Ich dachte da zuerst an Corona. Doch als er fröhlich durch die Bühne läuft und rumspringt, merke ich: Diese Mann hat mit Mitte 50 immer noch so viel Bock das durchzuziehen was er gerade so durchzieht. Er hat einfach tierisch Bock darauf. Genauso wie die anderen drei. Drummer Danny Herrera rastet gar nicht aus an seinem Schlagzeugkit sondern bleibt absolut locker und entspannt. Als würde er das schon sehr sehr lange machen. Äh, ja. Jedenfalls: Fantastischer Auftritt mit Klassikern wie "Multinational Corporations", "You Suffer", "Suffer the Children", "When All Is Said And Done" und "The Silence is Deafening". War eine absolut großartige Idee hinzugehen. Danke dafür.


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