Dienstag, 23. März 2021

Comic Book Review#481: Batman Year 100#1-4 (2006)

Ich hatte dieses Werk wirklich sehr sehr lange im Auge bzw. im Hinterkopf. Nun habe ich es gelesen und bin hin und weg. Absolut hin und weg.

"Batman Year 100" spielt 100 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Batmans. Im Jahre 2039, genauer gesagt. Wenn man die Comic-Zeit mal ausblendet, die anders abläuft als die Zeit in unserer Realität, dann erblickte Batman in "Detective Comics"#27 im Jahre 1939 die Welt. Hier sieht es ähnlich aus, man hat diese Comic-Zeit weggelassen und den ersten Batman, damals 1939 "auftreten" lassen. Über die Jahre müssten etliche andere Nachfolger denselben Pfad eingeschlagen haben, weil Batman ja kein Übermensch ist. Dieser hier ist anders als der uns bekannte Bruce Wayne.

Er sieht wesentlich ungepflegter aus, trägt einen Self-Made Kostüm und Springerstiefel. Er ist auf der Flucht vor Polizeibeamten und Polizeihunden, die irgendwelche Kameras in ihren Augen implantiert haben. Dazu kommt noch dass die Federal Police in Gotham City des Jahres 2039 eine Art Nachkomme der hiesigen Football-Mannschaft ist. Und da wären wir schon beim Plot. Batman hat gesehen wie irgendeiner der "Football-Spieler" einen anderen umgebracht hat. Das heißt, im Grunde genommen, in Rängen dieser "Polizei" trieft es nur so vor Korruption oder aber der tote hatte irgendwas zu verbergen. Er ist auch nicht der gepanzerte Batman, der tausend Gadgets mit sich herum trägt. Zu Beginn der ersten Ausgabe ist er verletzt und braucht dringend einen Arzt. Die Ärztin die ihn schlußendlich hilft, ist auch dieselbe die zum oben genannten Mord einberufen wird. Ihre Tochter, Tora, gehört zum engen Team des Dunklen Ritters, ähnlich wie ein Typ namens Robin. Dann gibt es noch Captain Gordon, den Enkel des Original Commissioner James Gordon, der damals ein enger Freund/Vertrauter des OG Batman gewesen ist. Doch kommen wir zur Sache: Was will dieser Batman? Das Arkham Asylum ist längst geschlossen, die ganzen Superschurken sind weg. Nun, es gibt eine weitaus größere Gefahr für diese Welt, die diesmal in den höheren Rängen zu finden ist.

Paul Pope hat ganze Arbeit geleistet. Inspirieren ließ er sich dabei von sich selbst. Er hat nämlich schon mal eine Batman-Story geschrieben und gezeichnet und zwar "Batman Berlin", welche von einem jüdischen Künstler in Berlin der 30er Jahre gehandelt hat, der insgeheim Batman war. Dieser Dunkle Ritter hier zeichnet sich durch einen gewissen Maß an Realismus aus. Seine Klamotten sind dreckig und versifft und sie sehen nach Klamotten aus. Der Pulli (oder was auch immer das ist) ist eine Spur zu kurz sodass man das obere Ende der Ärmel sehen kann. Man sieht die Schnürsenkel der Springerstiefel. Er trägt Vampirzähne um seine Gegner abzuschrecken, denn dadurch dass das erste Mal seit Ewigkeiten ein Batman auftaucht fühlen sich die Leute weitaus mehr verstört von seinem Auftreten. Es ist zudem bis kurz vorm Ende des Trade Paperbacks nicht klar, wer hinter der Maske steckt. Ich mag Popes Stil, auf jeden Fall. Man merkt, dass hier der Wille da war irgendwas vollkommen anderes zu machen und trotzdem so vertrautes. Es ist ihm auf jeden Fall sehr gelungen.

9/10 Pfandflaschen

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