Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von „Album der Woche“. Diesmal habe ich mir eines DER Alben einer Band vorgenommen, die hier vor Ewigkeiten mal reviewt wurde. Damals handelte es sich um „A Sun That Never Sets“. Heute ist „Times of Grace“ dran, welches Kritikern zufolge „Neurosis endlich wie Neurosis“ hat klingen lassen. Produziert wurde es von Steve Albini der unter anderem für „In Utero“ von Nirvana verantwortlich ist und früher bei Big Black gesungen hat.
„Times of Grace“ fällt irgendwo zwischen den Schubladen Sludge und „Post-Irgendwas Metal“. Sänger Steve von Till klingt als hätte er all seiner Wut freien Lauf gelassen, dabei wirkt seine Stimme als hätte sie trotzdem Hemmungen alles rauszuschreien. Beklemmend. Der erste richtige Song „The Doorway“ stampft sich ordentlich nach vorne und klingt nach Sumpf. „Unser the Surface“ bewegt sich wesentlich schneller. Bei „Belief“ gibt es einschüchterndes ambientiges Intro. Und so geht es die ganze Zeit. Man spielt die Hörer auf ein Monster von einem Song ein, der irgendwann richtig losbrettert. Oder auch nicht. Ich mag die Tatsache dass das Album wie aus einem Guss wirkt und die Songs trotzdem sehr unterschiedlich sind. Dazu kommen noch Klänge der Natur wie Meereswellen.
Parallel dazu haben Mitglieder der Band mit „Grace“ ein Album ihres Nebenprojekts „Tribes of Neurot“ veröffentlicht was eine Art Ergänzung darstellen soll. Man kann die beiden Alben gleichzeitig abspielen und man erhältlich ein neues. Die Tracks sind aufeinander abgestimmt und „Times of Grace“ klingt dann so als hätte man haufenweise Samples und anderes hinzugefügt.
Ich bin wirklich sehr zufrieden damit. Höre es grade zum dritten oder vierten Mal während einer Busfahrt nach Hause und der Sound passt hervorragend zur trostlosen Umgebung.
8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: End of the Harvest, The Doorway, Descent
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