Dienstag, 12. Juni 2018

So isses, Musik!#56

ОСТБЛОК: Włochaty

Hallo und hässlich willkommen bei "So isses, Musik!" Über die nächste Band in der Subrubrik "Ostblock" weiß ich leider nicht so viel Bescheid. Ihr Name bedeutet auf Deutsch sowas wie "der Haarige", sie machen Anarchopunk und es gibt sie seit 1987. Textlich wurden sie anfangs massiv von den Urgesteinen des Genres, Conflict beeinflusst, entwickelten aber später ihren eigenen Stil. Sie behandelten solche Themen wie Konsumkritik, Ökokram und Homophobie. Sie griffen natürlich auch zu solchen Mitteln wie Spoken-Word-Passagen und Samples aus Film und Fernsehen. Wie Crass und Conflict eben auch.








Eminem Discography: Revival (2017)

Awkay, da die Discographie des einen ursprünglichen Bad Boys der Musikindustrie, Marilyn Manson, nun erstmal zu Ende ist widmen wir uns einen anderen Bad Boy zu, der letztes Jahr tatsächlich noch ein neues Album rausgebracht hat. "Revival" ist Eminems mittlerweile neuntes Album und es erntete von Musikmedien größtenteils durchschnittliche bis vernichtende Kritiken. Der Meinung kann ich mich definitiv nicht anschließen, also dass das Album einfach nur für die Tonne ist, allerdings kriegt es definitiv keine volle Punktzahl. Wie es mittlerweile bekannt ist, ist Eminem
nicht mehr derselbe wie früher. Keine Drogen mehr, kein Slim Shady mehr, kein sinnloses Abschlachten von Gegnern wie die Popmusik in seinen Songs. Stattdessen gibt es Collabos mit Größen wie P!nk oder Beyoncé. Der Mann ist mit 45 Jahren an dem Punkt im Leben angekommen, an welchen er viel über vergangenes sinniert. Beispielsweise darüber, dass er für seine Tochter zwar ein guter Dad war, für seine Ex-Ehefrau aber ein beschissener Ehemann ("Bad Husband"). "Castle" richtet sich direkt an seine Tochter und zitiert drei Briefe die er in drei verschiedenen Jahren an sie gerichtet hat. Andererseits geht es in "Untouchable" politisch zu, Marshall Mathers redet hier über Polizeigewalt und Rassismus. In "Remind Me" geht es um einen Typen der sich in eine Frau verknallt hat, weil sie ihn an sich selbst erinnert. Dafür verwurstet Em den Klassiker "I Love Rock and Roll" sodass es erklingt "I love YOU cause you remind of ME (yeah, me!)". Generell ist hier relativ viel Gitarre zu hören. "Untouchable" samplet den Cheech-and-Chong-Klassiker "Earache My Eye", "In Your Head" hingegen "Zombie" von den Cranberries. Im Großen und Ganzen ein Mix aus neuen und alten Sachen. Technisch ganz vorne, allerdings oft verdammt eintönig und mechanisch. Wie ein Roboter. Anyways, einen Grammy kriegt das Album von mir nicht, jedoch ist es definitiv nicht sein schlechtestes. Diesen Orden hat sich leider "Encore" verdient.

6,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Remind Me, Untouchable, In Your Head, Chloraseptic



Killing Joke Discography: Outside The Gate (1988)

Mittlerweile siebtes Album von KJ, welches ebenso wie der Vorgänger keine allzuguten Kritiken abbekommen hat. Allem Anschein nach sollte das Ding ursprünglich als Jaz Colemans (Sänger) Solo-Album erscheinen. Jedoch gab es Druck vom Label etc. pp. Der Grund warum "Outside The Gate" so mies ankam, war dass Killing Joke sich musikalisch dem Mainstream geöffnet haben. Hier
hören sie nämlich noch eine Ecke mehr nach New Wave/Romantic an. Es sind noch mehr Synthesizer zu hören als Gitarren. Außerdem schaffen sie eine relativ merkwürdige und gewöhnungsbedürftige orchestrale Atmosphäre. Es klingt einfach wie eine komplett andere Band. Nichtsdestotrotz schafft das Album wie ein großartiges Best-Of aus den 80ern zu klingen. Mir gefällt das und ich bin gespannt wie es weiter geht.

7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: America, My Love For This Country


Rob Zombie Discography: Venomous Rat Regeneration Vendor (2013)

Ich finde es immer ziemlich schwer, die Bands und Künstler zu reviewen die von ihrer Art her halbwegs gleich (und stabil) bleiben. Finde, es geht nicht, jedes Mal einen halben Roman als Review zu schreiben. Aber ich versuchs. Schon wieder hat RZ einen unglaublich abgedrehten Albumtitel
gewählt. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung was das wirklich bedeuten soll. Im Großen und Ganzen bewegt man sich auf der selben Schiene wie vor 20 Jahren auch. Songnamen wie "Teenage Nosferatu Pussy", "White Trash Freaks", "Lucifer Rising" sprechen für sich und sind quasi Rob-Zombie-Standard. Man bleibt beim alten: Gitarrensoli, Samples aus alten Horrorfilmen. Zombie und seine Band (bestehend unter anderem aus John 5 und Ginger Fish) machen erstaunlich radiotaugliche, Horror-Rock-Musik. So viel verdammten Groove der einige Tracks verdammt noch mal sehr tanzbar macht. Nagut, einige Ausnahmen gibt es doch: "Rock and Roll (In A Black Hole)" klingt selbst für Zombie-Standards sehr experimentell und minimalistisch. Das Grand-Funk-Railroad-Cover von "We're An American Band" bockt auch ordentlich. Ich finds ziemlich gut, aber wenn es so weiter geht, dann brauch ich mir kein neues Zombie-Album holen.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Dead City Radio And The New Gods Of Supertown, Ging Gang Gong De Do Gong De Laga Raga, We're An American Band

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen