Wir sind wieder bei den Happenings des Monats gelandet. Juhu. Das ist übrigens nicht alles, den Rest könnt ihr in der letzten Ausgabe von "So isses, Musik!" nachlesen.
Leftöver Crack + Red Eye am 19.08.2016, im Underground, Köln
Ich wollte erst nicht mit, weil ich mir zuvor ein Ticket für das New Noise Fest ergattert hab und deswegen am nächsten Tag um 5:30 in den Zug steigen musste. Frau Otterich schaffte aber irgendwie mich zu überreden. Wie könnte ich denn auch nein zu Leftöver Crack sagen? Auch wenn wir davor gefüllt 500 Stunden im Stau standen, weil alle zur Gamescon gefahren sind.
Red Eye fand ich so dermaßen hyperlangweilig, dass ich mit mir selbst kämpfte ihnen nicht direkt vor der Bühne aus zu wünschen sich aufzulösen. Tut mir auch nicht leid. Diesmal war übrigens kein kilometerweiter Graben zwischen der Band und dem Publikum, wir standen stattdessen direkt (auf Schritthöhe) vor der Band/neben der Box (zum Glück hatte ich Taschentücher in den Ohren).
LöC haben etwas, was viele Bands (egal ob Stadien- oder Clubbands) nicht haben: Der Sound ist "sloppy", Stza Crack (am Gesang) kaut Kaugummi, sein Dialekt ist teilweise ziemlich unverständlich. Dennoch schaffen sie es, alleine wegen der Tanzbarkeit der Musik als auch wegen ihrer Lockerheit und der Interaktion mit dem Publikum meine Sympathien zu gewinnen. Die Setlist war glaub ich ziemlich dieselbe wie beim Ruhrpott Rodeo. Außer, dass man sich noch Songs wünschen durfte sodass es zu folgenden Dialog kam:
"What do you want to hear?"
"VEE VONT FAIV FINGAH DISKAUNT!" (sagte jemand mit einer eindeutigen Bärbel-Rotzki-Stimme)
"OH YOU VONT FAIV FINGAH DISKAUNT"
(wendet sich zum anderen Bandmitglied)
"WHAT DO JU SINK ABOUT ZEES?"
"JA! JA! GET TO DA CHOPPAH"
Und natürlich spielten sie danach "Five Finger Discount" und alle waren zufrieden. Nach dem Konzert gings nach hause nur um um 4 Uhr aufzustehn, weil es wie gesagt um 5:30 nach Kruhe ging....
New Noise Festival 2016 am 20.08.2016, Alte Hackerei, Fleischmarkthalle, Substage, Karlsruhe
Ich habe das NN als ein gigantisches Open Air im Kopf. Das letzte mal als ich dort war, war das Festival noch kostenlos und fand im Städtchen Durmersheim statt. Mittlerweile findet es in Karlsruhe selbst statt, auf dem Gelände der Fleischmarkthalle - in drei Locations: Alte Hackerei (uralte Kneipe in welcher man sich kaum bewegen kann wenn sie vollgestopft ist), Fleischmarkthalle (spricht für sich selbst, viel zu viel hall) und Substage (VIP Lounge). Das Bandangebot war so vielfältig, dass ich mir, wie auf dem Fluff Fest auch n handvoll aufgeschrieben hab, weil ich sonst band für band für band von location zu location tingeln dürfte.
Das ist das was ich gesehen hab, mal ziemlich knapp umschrieben:
Jedesmal wenn ich die Chance hab, gucke ich mir Henry Fonda an. Wirklich, beinahe jedesmal. Diesmal ohne viel Ansagen, weil die Zeit es nicht erlaubt hat, jedoch ordentlich ballernd wie immer.
Ancst, welche zu einem Teil aus HxF-Mitgliedern bestehen haben mich leider überhaupt nicht beeindruckt. Ver Typen und eine Drummachine. Klang für mich äußerst unbeeindruckend leider ziemlich langweilig. Meh.
Sport waren so wie ich sie mir live vorgestellt hab. Träumerisch, melodiös und ohne einen aufgesetzten französischen Akzent. Kleines Highlight zwischen all den Blastbeats, Gitarrensolos und Moshparts.
Spirits durfte ich auf dem Fluff schon mal verpassen, weil ich mich lieber auf die Stuka Party konzentriert habe. In Tschechien spielten sich als Headliner im kleinem Zelt, in Karlsruhe auf der kleinsten Bühne in der alten Hackerei. Ich kannte die Band bis dato eigentlich nicht wirklich, dachte aber sie wären auch in den USA voll die große Nummer. Das war aber tatsächlich nicht so. De facto durfte ich sogar an denselben Ort wie die Band schlafen (nein, nicht hinter der Bühne). Zum Sound: Kein 08/15-Hardcore, jedoch auch nichts innovatives. Spaß hatte ich trotz der prellgefüllten Hackerei natürlich trotzdem. Genauso wie bei Bishop (wer sich den Liveauftritte mal angucken möchte, der gehe zum letzten Albumreview).
Ich habe auch ehrlich gesagt, etwas die Zeitpläne durcheinander gebracht, weil Frank Carter & The Rattlesnakes abgesagt haben und Slander Ewigkeiten im Stau standen, sodass eine andere Band mit ihnen Platz getauscht hat. Deswegen habe ich auch nicht ganz im Kopf in welcher Reihenfolge ich wem gesehen hab. Aber egal.
Jedenfalls habe ich mir definitiv Such Gold angeguckt, diesmal etwas länger als zwei Minuten. Immer noch sehr gut - wird Zeit sich mehr damit auseinanderzusetzen. Irgendwann hatte ich sowas von gar nichts zu tun, also beschloß ich mir eine Band anzugucken die ich bis dato nur von YouTube kannte und ziemlich scheiße fand: GWLT. Ich war sehr positiv überrascht. Der Mensch am Mikrofon kann nicht nur gut brüllen sondern auch richtig gut rappen - erst war ich ein Bisschen skeptisch. Rap auf Deutsch geht ja schon klar. Aber Crossover auf Deutsch? Hmm... War nie so der Fan von Such a Surge :P Jedenfalls hat es mir auf jeden fall ziemlich Spaß gemacht, unter anderem auch wegen der Freestyle-Nummer bei welcher auch das Publikum mit einbezogen wurde.
Ich bin rein zufällig bei Broken Teeth vorbeigeschneit, konnte aber niemanden auf der Bühne erkennen weil ich anstelle eines Sängers zwei gigantische Hoden gesehen hab. Das war komisch, also bin ich wieder gegangen.
Bei Phantom Winter war ich ebenfalls überrascht - und zwar weil ich zwei mir bekannte Würzburger Gesichter gesehen hab. Sowohl im Publikum als auch auf der provisorischen Bühne. Und naja, das war leider nicht so mein Ding. Ihr kennt es vielleicht von mir. "große" Bands, mit 1000stünden songs plus mein rücken plus festivals plus Langeweile. Nee.
The Flatliners fand ich sehr amüsant - eine kreative Mischung aus poppigen Melodien und sehr schweinischen Gesang. Hörte sich an wie die ganzen SchwedenRockNRoll-Bands in soft. Danach quälte ich mich durch den Set von Dead Swans. Kaum vorhandene Energie, mieser Sound. Aber die Leute habens wohl gefeiert - das heißt die Band hat wohl doch noch was gerissen.
Negative Approach habe ich leider doch noch verpasst. Zum Glück konnte ich einen anderen Klassiker erwischen und direkt in der ersten Reihe stehen: H2O
Alte-Männer-Charme. Miserable Witze. Man sieht sofort dass sie quasi-berufsmusiker sind und der Bühnenablauf nicht mehr so spontan abläuft.... außer bei der Tatsache dass sie diesmal zu viert und nicht zu fünft waren weil sie ein Bandmitglied daheim lassen musste. Stattdessen hat der Bassist seine Rolle des Geschichtenerzählers übernommen obwohl er "seit 20 Jahren doch kaum ein Wort auf der Bühne gesprochen hat. Jetzt kommt alles raus!" Alles sehr energiegeladen und locker.... War auch cool jemanden aus dem Publikum den Part von von Matt Skiba bei "What happened?" singen zu lassen. Gerne wieder, aber ohne Graben.
An dieser Stelle vielen Dank an alle Beteiligten. Grüße an die die gegrüßt werden. Danke für den Schlafplatz :*
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