Sonntag, 22. März 2015

Album der Woche, Folge 190: Amen 81 - Le Grand Tour de Passe-Passe (2015)

Lange ist das her, dass Amen81 ein Album veröffentlicht haben .Beinahe 10 Jahre. Es ist ebenfalls lange her, dass dieses Album per Post bei mir gelandet ist. Ergo wird es langsam mal Zeit das gute Stück Vinyl anzutesten.

Da wir Amen 81 ja schon kennen, wissen wir bereits welche Themen das Album beinhalten wird. Nämlich Religion, Nazis, Alltagsnazis, Kritik an der linken Szene usw. Zumindest interpretiere ich die Texte, denn auf "Le Gradn Tour de Passe-Passe" erscheinen sie mir noch mehr kryptisch als je zu vor. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Drummer Sammy Disruptor, dessen markante Stimme für mich schon immer eines der Erkennungszeichen der Band war, nur 1/3 der Songtexte geschrieben und diese auch singt. Die Herren Belette und Chef Gigot stehen diesmal gesangltechnisch im Vordergrund. Um es mal mit meiner sehr skurillen Art zu Vergleichen zu sagen: Die Nürnberger hören sich diesmal viel mehr an wie eine HC-Variante von Jens
Rachut oder die deutschsprachige Variante von Jello Biafra. Ich weiß nicht wessen Stimme das ist, aber derjenige hört sich für mich so an als würde der Ex-Sänger der Dead Kennedys plötzlich auf Deutsch singen.

Man wünscht Nazis den großen Japaner an den Hals, teilt mehrere Absagen an die Religion und setzt sich mit dem Thema "halbnackt auf Konzerten" auseinander. Nun, ich habe letztes Jahr auf dem würzburger Trainspotting Festival mitbekommen was man auf der Bühne dazu gesagt hat - dies war aber nicht besonders einleuchtend, weil argumentativ totaler Müll. Jedoch finde ich dass man aus Rücksichtnahme Frauen und anderen Konzertmibesuchern gegenüber das T-Shirt ruhig anlassen kann. Als Band hat man es aber dreifach so schwer, weil man buchstäblich in der 1000 Grad Hölle sitzt und daher auch das volle Recht sich etwas frei zu machen. Wer dafür kein Verständnis hat, hat kein Verständnis von mir, dass er kein Verständnis hat.

Aber was solls: Amen 81 schaffen es mal wieder. Sie werden damit bestimmt polarisieren, auf den wunden Punkt treffen und die Stirn ob den nicht leicht zu durchschauenden Lyrics zum runzeln bringen. So ists gut!

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Religion ist heilbar, Anzieh'n! Anzieh'n!, Ein Superheld der super ist, Millions of bonds of friendship, Atheistischer Katechismus

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