Sonntag, 30. März 2025

Happenings des Monats: März'25

RETROGOTT & HULK HODN + MELLER TO THE BONE am 08.03.2025 in Die Trompete, Bochum

Es ist lange her, dass ich Retro-G-O-TT und Hulk Hodn gesehen habe. Tatsächlich war das im Januar 2020, bevor die Corona Pandemie ordentlich los gelegt hat. Ich kann mich allerdings nicht erinnern, wer der Voract damals gewesen ist.

Diesmal war es ein Bochumer Rapper namens Meller To The Bone. So ganz mein Stil war das hier leider nicht, aber ich muss zugeben dass es wirklich 100%ig von Herzen und durchaus sehr real war.
Der Kollege lebt Hip-Hop und ist sichtbar dankbar für jede Möglichkeit vor einem größeren Publikum aufzutreten. Ich hab auch genau gesehen, dass er mit geschlossenen Augen aufgetreten ist - das bedeutet für mich, dass er entweder die Texte in seinem Kopf visualisiert oder aber doch durchaus nervös und das sein legitimer Stress-Coping-Mechanismus ist. Wie gesagt, so ganz mein Ding ist seine Musik nicht - aber es ist real und das finde ich wirklich sehr sehr gut. Wer möchte, der zieht sich seinen Song "Ich bin ein Bochumer" rein. Seine beiden Kollegen, die für drei Songs zu Gast waren haben mir tatsächlich etwas besser gefallen - leider fallen mir die Namen nicht ein.

Nun kommen wir zum Hauptact. Tatsächlich habe ich seit der LP "Fresh und umbenannt" keine neuen Songs von Retrogott und Hulk Hodn gehört. Auch nicht die "Land und Leute", die bei meinem letzten Konzert im Januar 2020 represented wurde. Deswegen bleiben in meinem Kopf die "neusten" Songs die von der "Fresh und umbenannt", die von "Der Stoff aus dem die Regenschirme sind" und natürlich der Klassiker "Jetzt schämst du dich". Vor fünf Jahren hat Retrogott noch die Songs daraus gerappt, allerdings hat er die ursprünglich homophoben und misogynen Rhymes umgeändert. Diesmal fehlen die Songs gänzlich. Das macht aber nichts, denn es funktioniert auch bestens ohne. Der MC und der DJ sind verdammt gut in der Lage ungefähr 1,5 Stunden lang beinahe pausenlos Songs rauszuhauen und auch Freestyles. Zudem trat bei einem Song US-Rapper Focus auf - also eigentlich hat er einfach seinen Song performt und Retrogott hatte dabei keinen eigenen Part und hat einfach einen Freestyle improvisiert. Das hat er mehrmals gemacht, weil er halt den Faden verloren hat. Seine Freestyles sind absoluter Wahnsinn. Ich frage mich, wie man am laufenden Band so viele vollkommen verrückte Ideen ausspucken kann. In etwa sowas wie "Ich habe schon in der Gebärmutter scratchen gelernt" oder so. Wirklich fantastischer Auftritt. Etwas genervt war ich vom Publikum. Einerseits irgendwas von "Internationale Solidarität" brüllen, dann aber wenn der Rapper auf der Bühne von jüdischen Frauen rappt, die ihre Männer vor der Gestapo gerettet haben einfach laut untereinander unterhalten. Generell fand ich das schwierig, dass man stellenweise einfach nicht die Schnauze halten konnte. Aber naja. War trotzdem geil.

Stricher guckt sich "Flow" an im Capitol in Bochum am 16.03.2025


Es war eine hervorragende Idee, sich einen Film anzugucken jenseits irgendwelcher Reihen oder "Universes" oder sonstigem. 

"Flow" ist eine Belgisch-Lettisch-Französische Co-Produktion aus der Feder Gints Zilbalodis und Matīss Kaža. Der Film spielt in der Zeit eines zukünftigen Weltunterganges. Im Mittelpunkt steht eine schwarze Katze, die bei einer Flucht Zuflucht in einem verlassenem Haus gefunden hat. Als plötzlich eine Flut ein Hochwasser entstehen lässt, sieht sie sich gezwungen, wieder zu flüchten. Auf ihrer Reise steigt ihr das Wasser wortwörtlich bis zum Hals. Die Ausmaße sind absolut apokalyptisch.
Es scheint kein menschliches Leben mehr zu geben. Nachdem sie ein leeres Boot findet, steigt sie ein und kurze Zeit später gesellen sich andere Tiere zu ihr. Ein Lemur, ein Capybara, ein Golden Retriever und ein Sekretärsvogel. Die fünf Tiere, so verschieden wie sie sind, müssen von nun an versuchen, zusammen zu arbeiten um das Überleben auf dem Boot zu sichern. Dabei entsteht eine wunderschöne Freundschaft.


Man verzichtet komplett auf jeglichen Versuch der Vermenschlichung der Tiere. Es gibt keine antropomorphen Gestalten, es wird nicht gesprochen, es gibt keine Menschen. Die Tiere verhalten sich typisch für ihre Art. Das Capybara entspannt sich sehr viel, die Katze spielt mit Licht, der Lemur guckt sich gerne im Spiegel an, der Hund läuft einem Ball hinterher und der Vogel wirkt über alles erhaben und majestätisch. Das Besondere an dem Fall ist meiner Meinung nach das Konzept der Kurzgeschichte. Man weiß nicht, was vorher passiert und ist und kann es nur mutßmaßen. Womöglich hat der Klimawandel eine derartige Flut ausgelöst, sodass die meisten Menschen ertrunken sind. Es ist auch nicht ganz nachvollziehbar wo die Geschichte spielt. Da Lemure nur auf Madagaskar vorkommen, vermute ich mal...dort? Jedenfalls ist der Film sehr darauf aus, den Zuschauer zu fesseln, auch ohne Dialoge. Ich weiß, dass ich irgendwo tief im Innern wissen wollen würde was danach passieren wird. Aber es muss nicht für alles eine Fortsetzung geben. "Flow" ist ein modernes Meisterwerk, dass im Zeitalter der Übersättigung durch Superhelden/Actionfilme mehr als nur willkommen in meinem Kopf ist.

9/10 Pfandflaschen
Trailer:



ENTROPIA + AMPACITY + YGAAM am 22.03.2025 in Alchemia, Kraków

Für mich das erste Konzert in Kraków und in Polen überhaupt. Die Bar + Partykeller "Alchemia" habe ich schon insgesamt, glaube ich 3-4 mal besucht, aber zu einem Konzertbesuch ist es leider nie gekommen. Zum Glück hat Marlyn sich im vorab informiert und etwas feines ausgesucht.

Den Anfang machen Ygaam. Zwei Typen: Einer am Schlagzeug, der andere an der Gitarre plus einer Ficktonne an traditionellen Instrumenten plus Keyboard plus Soundboard plus Pad mit einprogrammierten Loops. Einer Mischung aus Psychedelischer Musik, nativen Klängen und etwas

Metal. Hat mich garantiert eine Dreiviertelstunde lang in eine Spirale hineingezogen und nicht losgelassen. Kein Gesang, einfach nur meditative, sehr gut einstudierte psychedelische Glückswelle. Herrlich.

Ampacity haben ebenfalls keinen Gesang beigesteuert. An diesem Abend haben sie ihr neuestes Album vorgestellt. Also eigentlich wollten sie nur neue Songs spielen, bis irgendein Typ unbedingt rumbrüllen musste, dass sie gefälligst alten Kram spielen sollen. Was uns dann erwartet hat, war sowas wie instrumenteller Stoner Rock, der sich etwas nach Proto-Doom Metal Bands angehört hat. Tatsächlich nicht schlecht, aber nicht so zu 100% mein Fall, weil mir der gewisse Wumms gefehlt hat. Der "Wumms" kam dann aber von einer anderen Seite. Ein gewisser Mensch (von Marlyn Koka Crowd Killer genannt) war sichtlich betrunken und auf anderen Substanzen - hat dann angefangen sich auf der Brust zu trommeln, auf die Bühne zu springen, Selfies mit der Band zu machen, ungefragt andere Leute rumzuschubsen - bis er dann einen Ellenbogen in die Rippen bekommen hat und die Security-Leute ihn rausbegleitet haben. 

Ohne Störungen lief es dann bei dem Hauptact Entropia weiter. Bis auf einige keifende Vocals zwischendurch ebenfalls eine Instrumental-Band. Oder wie auch immer man dazu sagt. Jedenfalls haben sie sich im Vergleich zu den Voracts mit ihren durchaus bombastischen Post Black Metal Sound wesentlich druckvoller und heftiger angehört. Sie mischten, meines erachtens auf eine echt interessante Art, BM-Blast Beats mit psychedelischen Klängen, wenn auch nicht so gut wie z.B.: Oranssi Pazuzu. Trotzdem sehr interessante Sache, diese. Leider wurde ich irgendwann ziemlich müde und fing an zu dissoziieren. Außerdem habe ich meinen Ohrschutz vergessen. Trotzdem ein durchaus gelungener Abend.





Samstag, 29. März 2025

My Favorite TV-Show: 24 Seasons 5-6 + 24: Redemption

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Review im Rahmen von "Stricher guckt sich alle Staffeln von 24 an und weiß nicht wohin mit seinem Gehirn".

Season 5

In Staffel 4 ist Jack Bauer (immer noch Kiefer Sutherland) im Zuge der Ereignisse in die chinesische Botschaft eingedrungen und hat einen chinesischen Konsul umgebracht. Folglich hat Walt Cummings (John Allen Nelson), der Stabschef des Weißen Hauses seine Liquidierung angeordnet um eine Auslieferung an China vorzubeugen - und natürlich damit die Beziehungen zwischen USA und China nicht darunter leiden. So kam es, dass Bauer mithilfe seiner Agentenkollegen Tony Almeida und Michelle Dressler seinen Tod vorgetäuscht hat. Die letzten 1,5 Jahre hat er in verborgenen gelebt und als Bauarbeiter gearbeitet. Er führte eine Beziehung zu einer Frau namens Dianne. Ihr Sohn Derek, ist Frank (wie sich Bauer nun nennt) stets misstrauisch. Innerhalb kürzester Zeit passieren mehrere Dinge:
Der Ex-Präsident der USA, David Palmer (Dennis Haysbert) wird von einem Sniper erschossen. Michelle wird durch eine Autobombe getötet und Tony schwer verletzt. Chloe O'Brien, eine weitere Kollegin Bauers wird von unbekannten Männern verfolgt und wendet sich insgeheim an ihm um Hilfe. So sieht er sich gezwungen, wieder in die Öffentlichkeit zu treten, so halbwegs. Denn die Ereignisse überschlagen sich. Es tauchen Terroristen auf, russische Separatisten genauer gesagt, die über Fässer mit hochtoxischen Nervengas verfügen. Sie wollen die USA und Russland dazu zwingen ein gemeinsames Anti-Terror-Abkommen nicht zu unterzeichnen. Eigentlich sollen die zukünftigen Anschläge Russland gelten, allerdings finden sie in den USA statt und fordern zahlreiche Menschenopfer. Bauer arbeitet nun wieder mit der CTU zusammen, zumindest inoffiziell um die Drahtzieher hinter den Anschlägen dingfest zu machen. Die Spur könnte bis ins Weiße Haus führen.

Es ist faszinierend, wie man die Zuschauer hier auf Trab hält. Erst gibt es einen Terroristenanführer. Dann wird dieser bei einer Aktion erschossen und es stellt sich heraus, dass es einen weiteren Mann gibt, der sich als Geisel ausgegeben hat. Dieser wird später von jemand anders, der einen höheren Rang hat, umgebracht. Und so hat man einen vollkommen anderen Gegenspieler als am Anfang. Überhaupt hat man das Gefühl, dass die Gegenspieler jede Sekunde wechseln. Denn kurze Zeit später gelangen wir zum Verbindungsmann der Terroristen....der auch nur ein weiteres Puzzlestück ist. Wie gesagt, die Spur führt bis ins Weiße Haus. Ich muss sagen, dass das Ganze schon sehr viel Spaß gemacht hat. Wieder mal geschehen so viele unglaubliche Dinge innerhalb von 24 Stunden und mittlerweile macht man einfach keinen Hehl daraus, dass es vollkommen unrealistisch ist. Man merkt auch einen gewissen Videospiel-Einfluss. Jack Bauer trifft hier auf verschiedene Stage Bosses um am Ende den Final Boss zu treffen. Eine vollkommen wahnsinnige Achterbahnfahrt der Gefühle. Irre, einfach nur irre. Bis jetzt ist das meines Erachtens die beste Staffel gewesen.




Season 6

Weiter geht die wilde Fahrt. Tatsächlich muss ich an dieser Stelle irgendwie spoilern um die Handlung irgendwie weiter voran zu bringen. Jack Bauer wurde am Ende der fünften Staffeln von chinesischen Geheimagenten gekidnappt und verbüßte 20 Monate lang in einem geheimen Folterlager eine Haftstrafe. Natürlich ohne jegliche Anklage. Alles weil er beim Eindringen ins chinesische Konsulat einen Konsul umgebracht hat - in Staffel 4. Nun kommt er nach Hause im Zuge einer geheimen Vereinbarung zwischen den USA und China. Während der 20 Monate hat er kein einziges Wort gesagt und keine Informationen verraten. Die Lage im Land hat sich währenddessen verändert. Zahlreiche
Terroranschläge haben stattgefunden und die Menschen sind mehr denn je verunsichert. Ein Typ namens Al-Assad (Alexander Siddiq) ist dafür verantwortlich. Ein ehemaliger Verbündeter von Al-Assad, ein Typ namens Fayed (Adoni Maropis), hat mit Bauer eine Rechnung offen, weil dieser seinen Bruder umgebracht hat. So ordnet die Regierung einen Austausch. Fayed kriegt Bauer lebendig als auch eine Summe Geld und die Regierung kriegt dafür Informationen über den Standort von Al-Assad, damit sie ihn schnappen oder liquidieren kann. Als Jack an Fayed übergeben wird, stellt er fest dass alles eine Finte ist. Al-Assad hat nämlich dem Terrorismus abgeschworen und ist moderater geworden. Fayed sieht ihn als einen Verräter und möchte seinen Tod, darum hat er seinen Standort an die CTU weitergegeben. Er selbst möchte allerdings noch mehr Anschläge verüben und zwar mit Atombomben. Bauer kann sich aus seiner Gefangenschaft befreien und fliehen. Sein Vorhaben: Al-Assad finden und mit ihm zusammenarbeiten um mögliche zukünftige Anschläge zu verhindern.

Diesmal wird es richtig persönlich. Die Spur führt nämlich von den islamistischen Terroristen zu einem russischen Ex-General und sogar direkt zu Bauers Familie. Ganz genau, sein Bruder und sein Vater sind ordentlich abgefahrene Halunken (lol) und würden alles tun um zu vertuschen dass sie auf irgendeine Art und Weise in irgendwas verwickelt sind. So lernen wir tatsächlich einen Teil seiner Familie kennen, der allerdings naja nicht gerade lange in dieser Staffel zu sehen ist. So erfahren wir wieso Jack Bauer so ist wie er ist. Er hat aber kein Bock so zu sein, wie seine Familie. Aber auf eine gewisse Weise hat er diese Eigenschaft geerbt. Er ist, wenn es denn sein muss, manipulativ und aggressiv. Ansonsten haben wir das übliche Szenario. Terroristen greifen die USA an. CTU will das schlimmste verhindern und setzt ihren moralischen Kompass aus, so wie immer. Menschen werden umgebracht, gekidnappt und bedroht. Hinter den Terroristen steckt jemand anders, wohinter wieder jemand anders steckt. Und so weiter und so fort. Oh und hier haben wir schon den zweiten schwarzen Präsidenten der USA. Wayne Palmer (D.B. Woodside) ist der nachfolger des korrupten Präsidenten Logan, den Nachfolger seines Bruders David Palmer.

Alles in allem muss ich gestehen dass ich unfassbar viel Spaß hier hatte. Also ernsthaft jetzt. Es macht tierisch Bock diesem Treiben zuzusehen. Wirklich jetzt!




24: Redemption (2008)

Okay. Ich hatte hier schon mal den Fall, dass eine Staffel oder eine Folge einer Serie bei "Film der Woche" gelandet ist. Aber noch nicht umgekehrt. Also, dass ein Film bei "My Favorite TV-Show" gelandet ist. Aber da es sich hier um einen Film handelt der zwischen zwei Staffeln stattfindet und wir hier ja gründlich sein wollen, muss es ja irgendwie sein, nicht?

"24: Redemption" spielt zwischen Staffel 6 und 7. Jack Bauer ist aus gewissen Gründen momentan nicht in den USA und lebt untergetaucht im fiktiven afrikanischen Staat Sangala. Dort traf er auf seinen einstigen Mentor Carl Benton (Robert Carlyle), der dort eine internationale Schule leitet. Jack schloß sich ihn an und gemeinsam bieten sie verschiedene Aktivitäten für Kinder an. Auch ein UN-Blauhelm

ist irgendwie dabei. Insgesamt lässt sich sagen, dass Jack sich in dieser Rolle wohl fühlt, so halbwegs. Allerdings kriegt er immer wieder Vorladungen aus den USA. Er soll nämlich zurück nach Hause und dort für seine sehr drastischen Verhörmethoden (die auch Folter miteinbezogen haben) verurteilt werden. Selbst ist er der Meinung, dass er doch genug gelitten und für seine Fehler gebüßt hat und weigert sich. Sangala ist allerdings kein besonders stabiler Staat. Es gibt eine Gruppe von fremdfinanzierten Separatisten, die "sangalesische Volksbefreiungsfront", die von General Benjamin Juma (Tony Todd) angeführt wird. Sie sind bekannt dafür, Kinder zu entführen und aus ihnen Soldaten für zu machen. So werden mehrere Kinder, die unter Carls und Jacks Obhut stehen zu Opfern von Jumas Untergebenen, Colonel Ike Dubaku (Hakeem Kae-Kazim). Sie werden gekidnappt. Carl und Jack machen sich nun zu zweit daran, die Kids zu retten. Ihnen steht eine bis auf die Zähne ausgerüstete Söldner-Armee gegenüber.

Man merkt sehr schnell, dass der Film fürs TV produziert wurde. Kein Giga-Budget, jedoch trotzdem solide Leistung, sehr gute Action-Szenen und natürlich wird hier das Klischee vom "die Welt rettenden weißen Mann" reproduziert. Darüber hinaus kann der Film auch ebenso vergessen werden, weil man in der siebten Staffel sehr wahrscheinlich einen kurzen Rückblick darüber haben wird, was denn davor passiert ist. Oder Jack wird kurz darüber berichten oder so. Auf jeden Fall ist er eine gute Brücke zwischen den Staffeln und meines Erachtens etwas besser geworden als das Szenario mit dem untergetauchten Jack Bauer, der als Bauarbeiter seine Brötchen verdient. Um es mal kurz zu fassen: "Redemption" ist durchaus unterhaltsam, spannend und gleichzeitig sowas von klischeehaft. Tatsächlich spielt er auch, wie die Folgen der Serie, in Echtzeit. Alles findet innerhalb von zwei Stunden statt. Doch auch hier sind Zeitsprünge während der Werbeunterbrechungen zu sehen, wenn man den Film auf DVD guckt. Fazit: Interessant, spaßig, jedoch auch kurzweilig.

JA ES IST TONY "CANDYMAN" TODD. REST IN PEACE.
6,75/10 Pfandflaschen
Trailer:


Freitag, 28. März 2025

Mittwoch, 26. März 2025

Film der Woche#623: Alien: Romulus (2024)

Kaum zu glauben aber wahr: Sieben Jahre nach "Alien: Covenant" kommt tatsächlich wieder ein neuer Film der Reihe ins Kino. Und natürlich war ich nicht im Kino weil, äh, keine Zeit. Jedenfalls ist "Alien: Romulus" kein typischer Sequel und im Gegensatz zu "Prometheus" und "Alien: Covenant" auch kein Prequel. Stattdessen spielt der Film zwischen den beiden Klassikern "Alien" (1979 und "Aliens" (1986), sodass ich verzweifle wie ich das in meinem DVD-Regal einsortieren soll, da ich die Alien-Quadrology-Box habe. Eieiei. Jedenfalls, es ergibt sich nun die folgende Reihenfolge: Prometheus, Alien: Covenant, Alien, dann dieser Film hier, Aliens, Alien³ und Alien: Resurrection. Got it? Got it.

In der Vorgeschichte befinden wir uns im Jahre 2142. Teile des Wracks der USS Nostromo werden von einem Weyland-Yutani-Raumschiff geborgen. Daraufhin spielt sich die Handlung in einer Minenkolonie der Weyland-Yutani-Corp. auf dem Planeten Jackson's Star. Rain Carradine (Cailee Spaeny) arbeitet als Lohnsklavin dort, zusammen mit ihrem Androiden-Bruder Andy (David Jonsson), der einst von ihrem Vater zu ihrem Schutz programmiert wurde. Sie ist eine Vollwaise und wartet darauf, endlich die
nötigen Stunden abgearbeitet zu haben um eine Ausreisegenehmigung zu erlangen, um endlich mit ihrem Bruder da weg zu kommen. Tatsächlich werden die nötigen Stunden aber kurzerhand erhöht, sodass die Aussicht auf Ausreise in weite Ferne rückt. Zum Glück wendet sich ihr Ex-Freund Tyler (Archie Renaux) an sie. Er möchte nämlich zusammen mit seiner Schwester Kay (Isabella Merced), seinem Cousin Bjorn (Spike Fearn) und dessen Adoptivschwester Navarro (Aileen Wu) zu einem im Orbit schwebenden verlassenen Raumschiff reisen. Andy wäre als Cyborg eine große Hilfe, da er mit dem Bordcomputer kommunizieren kann. Auf dem Schiff befinden sich auch Cryo-Pods, die für eine neunjährige Reise zum Planeten Yvaga III nötig wären. Nachdem sie das Schiff, dass sich als Raumstation entpuppt, betreten und die Pods finden stellen sie fest, dass Kühlmittel fehlen, sodass die entsprechende Kammer geplündert werden muss. Leider befreien die Freunde damit eine Ficktonne an Facehuggern, sodass das übliche, typische Alien-Szenario beginnen kann.

Okay. Also insgesamt ist das hier schon mal ganz gut. Ein Film, der im Gegensatz zu den beiden Prequels nicht versucht irgendwie philosophisch die Frage über den Ursprung der Menschheit zu stellen bzw. zu beantworten. Stattdessen gibt es ein weiteres Deep Space Horror Szenario mit Menschen die auf dem engsten Raum gegen Xenomorphs kämpfen müssen und es womöglich nicht komplett überleben werden. Cailee Spaeny tritt dabei in Fußstapfen von Sigourney Weaver, wobei die Schuhe doch ein Bisschen zu groß sind, oder was weiß ich, nehmt euch eine andere Metapher. Jedenfalls ist es ein typisches Alien-Szenario, ähnlich wie es schon oft in den Comics vorgekommen ist. Menschen, die plötzlich auf Facehugger/Xenomorphs treffen und dabei ums Überleben kämpfen. Ohne philosophische Fragen und das ganze Drumherum. Einfach nur ein guter Sci-Fi-Horror/Action-Schinken. Vorhersehber? Durchaus? Macht es trotzdem Spaß? Auf jeden Fall.

7,75/10 Pfandflaschen
Trailer:



Dienstag, 25. März 2025

Comic Book Review#622: The Punisher Meets Archie (1994)

Allrighty, hier kommt ein Comic den ich schon lange reviewen wollte. Als Ersatz dafür habe ich irgendwann vor Ewigkeiten "Archie vs. Predator" reviewt, aber das kam glaube ich nicht so ganz an das hier ran. Was einst als ein Witz angefangen hat wurde 1994 Realität. Archie Comics und Marvel Comics haben sich zusammen getan um ein wahnwitziges Crossover rauszubringen.

Zunächst befinden wir uns in New York. Frank Castle aka Punisher jagt einen in einen Trenchcoat gekleideten Kriminellen. Dieser kann jedoch fliehen und bucht am nächsten Bahnhof ein One-Way-Ticket nach Riverdale, der Heimat von Archie Andrews. Dieser ist natürlich der Titelheld seiner seit
Jahrzehnten erscheinenden Comicreihe - anderen ist er eher bekannt aus der Serie "Riverdale". Aber ich schweife ab. Der Kriminelle, bekannt als Melvin Jay oder "Red Fever" sieht Archie nämlich zum verwechseln ähnlich. Kaum in Riverdale angekommen erschleicht sich der windige Melvin das Vertrauen des Vaters von Veronica, eines der Mädchen an denen Archie Interesse hat. Der rothaarige Bandit ist nämlich in der Lage dazu ein Drogenimperium nach dem anderen aufzubauen und jedes Mal wie ein Phönix aus der Asche aufzusteigen. Veronica, die sich vor kurzem mit Archie gestritten hat, beschließt mit Melvin zu einem Schulball zu gehen, dass die 50er Jahre als Thema hat. Selbstverständlich lommen auch Punisher und sein Kollege Micro Chip in Riverdale an um Melvin zu schnappen. Doch sie sind nicht alleine. Es gibt auch  noch Rivalen-Banditen die Melvin aus dem Weg räumen wollen... doch nun verwechseln sie Archie mit ihm, genauso wie es der Punisher zunächst tut. 

Was für ein großartiger Unsinn. Normalerweise wirken solche Crossover notdürftig zusammengeschustert. Hier sehe ich das definitiv nicht. Manche Autoren erlauben sich den Spaß die jeweiligen Crossover-Figuren in entgegensetzten Styles zu zeichnen in untypischen Stilen. Hier hat man einfach zwei verschiedene Zeichner (John Buscema und Stan Goldberg) in einem Comic vereint. Buscema hat Punisher und die dazugehörigen Charaktere gezeichnet, während Goldberg Archie und seine Freunde und Gefährten gezeichnet hat. So entsteht der Eindruck als würde ein Realfilm/Zeichentrick-Crossover entstehen. Punisher und die anderen Marvel-Charaktere sehen nämlich echten Menschen ziemlich ähnlich, während Archie und der Rest von Riverdale eindeutige Cartoon-Charaktere sind. So fühle ich mich an eine Krimi-Version von Space Jam erinnert. Irgendwie. Interessanter Ansatz. Die Story an sich ist auch gar nicht mal so ganz kinderfreundlich. Ich spreche von den Momenten als der wesentlich ältere Melvin versucht alleine mit Veronica zu sein um ihr "Good Time" zu zeigen. Meine Fresse ist das creepy. Zum Glück ist Frank Castle mit Archie bald in der Nähe um Schlimmeres zu verhindern. Anyways: Das war eine sehr gute Lektüre.

8/10 Pfandflaschen


Montag, 24. März 2025

Алъбом недели#626: Job For A Cowboy - Genesis (2007)

Привет ещё раз! И в последний раз по-русски в этом месяце и, скорее всего, в этом году. Это будет последняя рецензия из серии "Славянские Металл-Месяцы". Или что-то вроде того.

"Генезис" — это первый альбом американской дэт-метал команды "Job For A Cowboy" — что означает "Работа для ковбоя". Какого ковбоя и какая работа — я всё ещё не понял, но не суть важно. Я всегда ассоциировал эту группу с такими командами как "Suicide Silence" или "As Blood Runs Black". То есть с чистым дэткором. Наверное, потому что они появились примерно в то же
время и стали чуть менее популярны. А ещё имя группы довольно длинное, что ещё один повод для такой ассоциации. Ведь именно такие имена носили дэткор или слэм-группы. Но с этим жанром этот альбом не имеет ничего общего.

Дебют Ковбоев — это чистый дэт-метал новой школы. Здесь есть всё, о чём мечтает фанат такой музыки нового поколения, который носит шорты и пирсинги. Хотя всё-таки кое-какие элементы из жанров "кора" есть. Например, некоторые брейкдауны и тот факт, что вокал является более важным элементом. А ещё тексты песен более понятны, и фокус не лежит на гуттуральном или другом неразборчивом вокале.

О чём идёт речь? "Генезис" — это концептуальный альбом, который рассказывает историю про микрочип от фирмы "ВериЧип". Именно этот микрочип люди будущего носят под кожей. Против него борются религиозные группы. В общем, борьба за и против этот чип и против коррумпированного правительства ведёт к концу цивилизации. То есть тематически ничего нового, но всё равно круто: апокалипсис, технология, религиозный фанатизм.

Звучит круто? Я считаю: да.

8/10 возвратных бутылок

Песни, которые надо послушать: Bearing the Serpent's Lamb, The Divine Falsehood, Coalescing Prophecy



Sonntag, 23. März 2025

So isses, Musik!#186

Bloodhound Gang Discography: Hard-Off (2015)

Bis jetzt das letzte Album von BHG, aber wahrscheinlich nicht das letzte überhaupt, weil die Band scheinbar immer noch existiert. Das Line-Up für dieses Album ist wieder mal ein anderes. Lüpüs Thünder hat die Band verlassen. An seiner Stelle tritt Daniel P. Carter, von der britischen Band A (ja, die heißen wirklich so). Willie the New Guy ist nun auch weg vom Fenster. Sein Ersatz ist ein Typ namens The Yin (aka Adam Perry) - ebenfalls von A. "Evil" Jared Hasselhoff bleibt am Bass, ebenso wie DJ Q-Ball der für die ganzen Beats und Keyboard-Einlagen verantwortlich ist. Sänger Jimmy Pop ist somit das einzige verbliebene Originalmitglied.
Ich sah mich gezwungen, das Cover zu zensieren    


Es beginnt mit einem durchaus vielversprechenden Titel: "My Dad Says That's For Pussies". Darin macht man sich über alteingesessene Boomer lustig, die die heutige Generation als verweichlicht ansehen. Alles ist für Muschis. Selbst Reserve-Fallschirme und nicht geladene Waffen. Leider behält man das Niveau nicht bei. Zu Schade, weil das war wirklich sehr witzig. Der Techno-Song "Dimes" ist weder witzig noch irgendwie unterhaltsam. "American Bitches", eine Ode an äh "Amerikanische frivole Frauen" ist es auch nicht. "Chew Toy", der Song über "die eine Frau, die das Tier in einem weckt" ist sowohl textlich als musikalisch wirklich unterste Schublade. Unlustig und irgendwie auch...müde. "Uncool As Me", das Feature mit Joey Fatone (N*SYNC) ist ein kleiner Höhepunkt. Darin "beleidigen" sich Fatone und Pop gegenseitig auf eine kreative Weise. Meines erachtens ein durchaus guter Pop Punk Song. "Clean Up In Aisle Sexy" ist eine grauenhafte sexuelle Phantasie mit Synthesizer-Beats, die einen an LMFAO erinnert. Die Dynamik des Songs ist eine ähnliche wie bei "I'm Sexy And I Know It". Fürchterlich. Die NDW-Hommage und der einzige Song hierauf über Durchfall "Diary of A Stranger" ist tatsächlich irgendwie ganz witzig. Speziell die Zeilen über die Konsistenz von Durchfall. "Socially Awkward Penguin" ist tatsächlich mein Favorit hierauf. Ich glaube, dass es der erste und einzige ernste Song von BHG ist. Eine Abhandlung über ein falsches Selbstbild, Unsicherheiten und Angst davor mit Frauen zu sprechen. "Think Outside The Box" handelt von Groupies und dass Leute wie Jimmy Pop sie ausnutzen - gleichzeitig wird das aber hinterfragt. Wieder mal ein textlicher und musikalischer Reinfall. Trotz seines klischeehaften Titels ist "We're Gonna Bring The Party To You" ein durchaus cooler Song. Wirkt auf mich wie eine Selbstreferenz nach über 20 Jahren.

Insgesamt muss ich sagen, dass "Hard-Off" ein mehr schlechtes als rechtes Album. Es wirkt wie eine sehr müde Version eine Band, die einst unfassbar kreativ und wild war. Die Tatsache, dass es 10 Jahre für ein neues Album gebraucht hat ist für mich die Bestätigung dafür dass man sich mit den Aufnahmen sehr gequält hat und nichts mehr locker aus dem Ärmel schütteln kann. Das ist manchmal so, ich weiß es. Da fragt man sich allerdings, wieso man weiter macht und ob es nicht besser wäre, einfach aufzuhören. Trotzdem bin ich gespannt ob noch was kommt oder eher nicht. Who knows.

3,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Uncool As Me, My Dad Says That's For Pussies




Primus Discography: Antipop (1999)

Auf dieses Album habe ich mich schon Ewigkeiten gefreut. Habe es doch damals, als ich desöfterem im MediaMarkt oder Müller meines Vertrauens anzutreffen ware doch ein paar mal gehört, zusammen mit anderen Primus-Alben. Sicher, es hat mich nicht unbedingt umgehauen, weil die Aufmerksamkeitsdichte doch nicht so groß war. Allerdings wollte ich es damals unbedingt hören, weil ich großer Limp Bizkit-Fan war und Fred Durst hierauf den Track "Lacquer Head" produziert hat. Doch er war damit nicht alleiniger Gastproduzent. Dabei sind auch noch Matt Stone (of South Park Fame), Tom Waits, Tom Morello (Rage Against The Machine) und der Schlagzeuger von The Police: Stewart Copeland. Tatsächlich gibt es hier nicht nur Gastproduzenten sondern auch musikalische Gastauftritte. So hat Tom Waits im Intro als auch im letzten Song kurz was zu sagen. Darüber hinaus hören wir die Gitarrenkünste von Tom Morello, James Hetfield (Metallica) und Jim Martin (Faith No More). Die letzten beiden sogar auf dem gleichen Song: "Eclectic Eletric".

Im Gegensatz zu dem eher flachen und weniger Hits enthaltenden Vorgänger "Brown Album" ist "Antipop" wirklich überladen mit Hits, verführerischen und mitsingbaren Songs, großartigen Gitarrenriffs und Soli. Generell ein sehr zugängliches, jedoch nicht zu poppiges Album. Lyrisch geht es um die US-Regierung die einen auslöschen kann, wenn man an ihre Geheimnisse rankommt ("Electric Uncle Sam"). Um hochgradige Abhängigkeit von bestimmten Substanzen als auch Fernsehen ("Lacquer Head") als auch um die Vergänglichkeit moderner Popmusik ("Antipop"). Die Songs sind entweder aus der Ich-Perspektive geschrieben oder aus einer Erzählersicht. Les Claypool schafft es treffende, jedoch kryptische Metaphern in seinen Kurzgeschichten unterzubringen. Seine Stimme klingt dabei schriller denn je und wird passend mit seinem weirden, funkigen Bass untermalt. Hier passt alles wie Arsch auf Eimer. Ironischerweise ist "Antipop" zwar nicht zu poppig, aber doch das poppigste Primus-Album bis jetzt. Es ist einfach fantastisch wie gut alles miteinander harmoniert. Endlich wieder Weirdo Funky Psychedelic Polka Nu Metal.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Antipop, Lacquer Head, Electric Uncle Sam


Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier kommt...

Philipp:

"Album Nummer 7. Weil meine 2 Kollegen das sicherlich schon erwähnen und vermutlich niemand wirklich Lust hat, die gleiche Aufzählung von Namen das dritte Mal zu lesen, verzichte ich an dieser Stelle auf die Erwähnung sämtlicher Gastmusiker und -Produzenten. Primus haben ungeachtet dessen den Geniestreich vollbracht, sich von der Anzahl an Köchen den Brei nicht verderben zu lassen, im Gegenteil, Antipop ist ein großartiges und stringentes Album geworden, lediglich ein recht Primus-untypisches. 
Die Vertracktheit und Verschrobenheit der ersten 6 Alben weicht einer fetten Produktion, nachvollziehbaren Songstrukturen und einer nahezu poppigen Eingängigkeit, was den Albumtitel ein wenig absurd wirken lässt, aber darüber könnte man sowieso herrlich diskutieren, was ist schon populäre Musik und was nicht?
Naja mit solchen Klugscheißereien und wissenschaftlichen Fragen müssen wir uns nicht beschäftigen.
Fakt ist, dass sich Primus mit Antipop ziemlich stark an den Spät-90er-Alternative-Metal und frühen Nu Metal anschmiegen und man teilweise frappierende Ähnlichkeiten zu frühen Incubus, Red Hot Chili Peppers, Faith No More, Rage Against The Machine oder Korn feststellt und es trotzdem nach einem kohärenten, nachvollziehbaren und runden Album klingt. Für mich gibt es hier nichts zu meckern deshalb verbleibe ich mit 

9,5/10 Pfandflaschen 

und die halbe habe ich nur abgezogen, weil hier James Hetfield beteiligt ist und ich möchte niemals ein Album mit Beteiligung von James Hetfield mit einer 10/10 bewerten. 

Anspieltipps: Lacquer Head, The Ballad Of Bodacious, Mama didn't raise no fool"

Raphael:


"Kurz vor dem Millenium war wohl irgendwie der Wurm drin im Hause Primus, denn retrospektiv blickt die Band nicht allzu gerne auf die Entstehungsphase ihres sechsten Albums „Antipop“ zurück. Neben dem üblichen Studio Rancho Relaxo wurden die Aufnahmen dieses Mal auch in Los Angeles und Berkeley unternommen, und überall war die Stimmung wohl angespannt. Nichtsdestotrotz ist das Album mit den vielen Gastauftritten das eine oder andere Ohr wert, das darauf geworfen werden darf.

1999 also nahmen Primus „Antipop“ auf, um es am 19. Oktober desselben Jahres bei Interscope zu veröffentlichen. Die Vereinten Nationen widmeten dieses Jahr den Senioren, in Pakistan kam es zum Militärputsch, in der Columbine High School in Colorado ereignet sich einer der wohl berühmtesten Amokläufe an einer amerikanischen Schule, und John F. Kennedy Jr. Kommt zusammen mit Ehefrau Carolyn Bessette-Kennedy bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Außerdem veröffentlichten Mr Bungle in diesem Jahr ihr Album „California“, mit dem sich Philipp und Gregor schon befasst haben. Zur Review hier entlang.

Les, Ler und Brain befanden sich wohl in einer Art kreativer Sackgasse, wie sie später berichteten. Dennoch schusterten sie ein Dutzend neue Tracks zusammen, die von einem Intro und einer Studioversion des Songs „The Heckler“ umrahmt wurden. Außerdem hören wir auf „Antipop“ zahlreiche Gäste: Tom Morello, Tom Waits, Jim Martin, James Hetfield, und Martina Topley-Bird steuerten Instrumental- und Gesangsparts bei, Stewart Copeland, Fred Durst, und Matt Stone leisteten Unterstützung bei der Produktion. Und so einfallslos wie es in den Aussagen der Band klingt, hört sich „Antipop“ gar nicht an. Allerdings wird hier schon ein deutlich anderer Sound geboten. Im Vergleich zu „Brown Album“ ist das sechste Album sehr viel sauberer und weniger ausladend. Man kann hier zurecht von einem Stilwechsel sprechen, denn „Antipop“ ist viel metallener als alle vorigen Releases. Zurecht werden oft die Begriffe Alternative Metal und Nu Metal mit dem Langspieler assoziiert. Dass sie den Funk nicht beiseite gelegt haben, beweisen Primus mit Bravour im indisch angehauchten Knaller „Greet the Holy Cow“, dem Schwergewicht „Mama didn’t raise no Fool“ oder „Dirty Drowning Man“, und mit „Eclectic Electric“ sorgen sie für ordentliche Gruselatmosphäre. Gerade zum Ende des Album hin macht sich aber doch das Gefühl breit, dass Primus viel Schema F anwenden und irgendwie nicht so richtig zum nächsten Schritt kommen. Hier ist alles solide und kraftvoll, aber die zündende Idee scheint unterwegs verloren gegangen zu sein. Die beiden Lieder „The Ballad of Bodacious” und “Power Mad” sind geladen mit mächtigen Riffs, schwerem Funkbass und schicken Abwechslungen, aber irgendwie dreht sich die Band im Kreis. Der Todeswalzer „Coattails of a Dead Man“ mit Tom Waits reißt dann noch mit cinematischer Stimmung den Karren aus dem Dreck, und die neue Aufnahme von „The Heckler“ erwärmt die Herzen der Fans der ersten Stunde.

Alles in allem lässt sich festhalten, dass „Antipop“ ein Seitensprung in Richtung Nu Metal ist, und dass das Album an und für sich schon solide ist. Dennoch ist das Album im Großen und Ganzen unausgereift, und lässt sich nicht so einfach durchhören wie seine Vorgänger.
6/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Greet The Holy Cow, The Antipop, Coattails of a Dead Man"



Mittwoch, 19. März 2025

Film der Woche#622: Wächter des Tages (2006)

Ihr könnt euch vielleicht daran erinnern, dass ich diesen Film hier also den ersten Teil reviewt habe? Nun, jetzt ist Zeit für den zweiten Teil. Auch dieser hat Ewigkeiten auf einem Stapel gewartet und nun wurde er endlich gesehen und es ist Zeit für ein Review.

"Wächter des Tages" ist zwar der zweite Teil der "Wächter"-Trilogie, basiert aber eigentlich auf dem ersten Buch von Sergej Lukianienko (der übrigens mittlerweile ein weiterer Z/Putin-Anhänger ist). Somit sollte der Film den Titel "Wächter der Nacht 2" haben, allerdings wurde alles kurzerhand umgeworfen und so haben wir den Salat. Wir haben die folgende Situation: Anton (Konstantin Khabenskiy) arbeitet weiterhin als ein Teil der "Wächter der Nacht" und spürt Verstöße gegen den bestehenden Waffenstillstand auf. Nebenbei bildet Swetlana (Marija Poroschina) aus, die so wie er übersinnliche Fähigkeiten hat und in die Zwischenebene zwischen der menschlichen Welt und der Welt
der "anderen" steigen kann. Zu Beginn finden die beiden einen Menschenmörder, der seine Opfer mit einer Nadel die Lebenskraft aussaugt. Es stellt sich heraus, dass es Jegor ist. Antons Sohn, der zur dunklen Seite übergetreten ist. Die "dunkle" Seite, also die "Wächter des Tages" versuchen nun Anton zu rekrutieren um das einzige Beweisstück, Antons Mütze, aus dem Archiv der "Wächter der Nacht" zu stehlen um die Morde zu vertuschen. Kurze Zeit später wird eine dunkle "Andere" ermordet, wobei man als Täter Anton verdächtigt. Antons Chef, Geser (Wladimir Menschow) vermutet dass ihn jetzt mehrere Morde in die Schuhe geschoben werden sollen. Also verschafft er ihn ein Alibi, indem er die Körper von ihm und Olga (Galina Tjunina), einer weiteren Wächterin des Lichts tauschen lässt damit er unaufspürbar ist. Doch es kommt alles nicht so wie gewollt und man gerät in eine Falle. Es soll nämlich ein Krieg provoziert werden, zwischen der Nacht- und der Tagwache. 

Achja und es geht auch um die "Kreide des Schicksals", die bereits Geschehenes wieder rückgängig machen kann. Ich muss sagen, ich war ziemlich perplex. Die Handlung ist irgendwie nachzuvollziehen. Irgendwie. Die ganzen schnellen Schnitte, die Special Effects und Tagtraumsequenzen machen alles ziemlich schwer. Und zwar so, dass der Film zu einer Art russischen Hollywood/Action/Fantasy-Adaption verkommt. Und das ganze dauert 2 Stunden und 20 Minuten. Nichtsdestotrotz macht es Spaß. Es ist alles irgendwie nachvollziehbar. Die Guten werden zu einem Kampf mit den Bösen gezwungen und verwenden dabei selbst fragwürdige Methoden. Schon irgendwie sehr simplifizierend und gleichzeitig irgendwie komplex das Ganze. Spaßig war es trotzdem, aber nicht so gut wie der erste Teil.

7/10 Pfandflaschen


Dienstag, 18. März 2025

Comic Book Review#621: Black Panther#1 (1988)

In nächster Zeit werden einige Comics hier auftauchen, deren Cover ich bei Instagram gesehen habe und die mich auf diese Weise neugierig gemacht haben. Fangen wir mal an!

Wir befinden uns im fiktiven Staat Wakanda. Einen afrikanischen Land, dass im Inneren über die modernste Technik verfügt und von König T'Challa angeführt wird, der gleichzeitig der Superheld Black Panther ist. Zu Beginn der Ausgabe begegnet unser Titelheld mehreren Tieren: Einen Nashorn und zwei schwarzen Panthern, die ihn angreifen. Bei letzteren stellt man sich daraufhin in der Bevölkerung als auch in seinem engsten Kreis die Frage ob er weiterhin über den "Spirit of Panther" (oder so ähnlich) verfügt. Denn ein Black Panther sollte von seinem Totemtier nicht angegriffen werden, weil eine Art spirituelle Bindung besteht. So wird vorgeschlagen, dass T'Challa sich einem Test unterzieht bei welchem er gegen weisse Gorillas in den Bergen von Wakanda kämpfen soll.
Währenddessen im Nachbarstaat Azania: Die dortige Apartheid-Regierung unterdrückt die schwarze Bevölkerung. Bei einem rechtswidrigen Verhör wird ein alter Mann brutalst verprügelt und misshandelt. Bis er die Kräfte des Panther in sich wecken kann und seine Peiniger angreifen und verletzen kann. Die einfachen Leute kriegen den Vorfall schnell mit und eine Widerstandsbewegung wächst ziemlich schnell. Bald wird auch der amtierende Machthaber angegriffen und tödlich verwundet. Da der Angreifer über übermenschliche Kräfte verfügt, vermutet die internationale Gemeinschaft dass Black Panther/T'Challa dahinter steckt. T'Challa selbst verurteilt das Apartheidsregime von Anzania, gleichzeitig aber auch die blutige Revolution da er der Meinung ist, dass sie zu noch mehr unschuldigen Opfern führen wird. 

Ich finde die Thematik nicht uninteressant. Vor allem weil man einen weiteren, erfundenen Staat genommen hat um über Apartheid zu sprechen, anstelle Südafrika. Wahrscheinlich weil Wakanda dann nicht an Südafrika grenzen würde. Wobei es mir ehrlich gesagt nicht ganz klar ist, wo genau Wakanda liegen soll. Aber egal. Jedenfalls: Interessante Mischung aus Superheldenmystik und soziopolitischen Themen. Das ist einer dieser Comics, die durch angesprochene Themen einen auf die Idee bringen etwas zu googeln und sich mit der Geschichte dieser Welt zu beschäftigen. Leider muss ich sagen, dass das Artwork mich eher wenig anspricht. Es wirkt auf mich, als wären die Zeichnungen schnell "dahingeschmiert" und nicht komplett fertig. Das tut stellenweise beim Zusehen. Nichtsdestotrotz: Alles andere als ein schlechter Comic.

6,75/10 Pfandflaschen
Made by: Peter B. Gillis und Denys Cowan



Montag, 17. März 2025

Алъбом недели#625: Suffocation - Effigy of the Forgotten (1991)

"Effigy of the Forgotten" означает что-то вроде "Изваяние забытых". Это первый альбом американской дэт-метал команды Suffocation ("Удушение"). Продюсировал эту штуку Скотт Бернс, которого ненавидела вся норвежская блэк-метал тусовка. Именно он, по их мнению, был виноват в "мейнстримизации дэт-металла" и "слишком чисто записанных альбомах". Но нас это не интересует.

Этот альбом, от первого трека до последнего, — чистая классика жанра. Но в свое время никто не хотел его слушать. Слишком много гуттурального вокала, специфические темы про организованную религию и т. д. Вокалист Фрэнк Муллен звучит не просто как "Куки Монстр" из Улицы Сезам, а еще и как газонокосилка, у которой заканчивается бензин. Или как стиралъная машина в которою кинули каменъ. В то время дэт-метал был довольно экстремальным, но все-таки простым. Смешение дэта и грайндкора означало полнейшую жанровую революцию. Suffocation комбинируют гуттуральный вокал, абсолютно безумные быстрые риффы и гитарные соло. Еще один интересный факт: первый трек "Liege of Inveracity" стал классикой другого жанра — слэм-металла. В середине песни буквально из ниоткуда появляется очень-очень медленный рифф, который позже копировало множество слэм/брутал-дэт-метал групп (с кучей идиотских названий типа "Begging for Incest" и т. д.). Но это уже другая история.


Короче: Я очень-очень люблю этот шедевр. Для меня это доказательство того, что можно взять ведро с говном, размазать его по стене — и каким-то чудом превратить все это в настоящий пейзаж. Так и здесь: "Effigy of the Forgotten" звучит одновременно ужасно, отвратительно и при этом чертовски хорошо записано, отлично и чисто продюсировано. Заебись.

8,5/10 возвратных бутылок



Песни, которые надо послушать: Jesus Wept, Liege of Inveracity, Mass Obliteration, Reincremation


Donnerstag, 13. März 2025

Mittwoch, 12. März 2025

Film der Woche#621: Beetlejuice Beetlejuice (2024)

Eigentlich sollte an dieser Stelle ein weiteres, schriftliches Review zu einer unserer Podcast-Folgen erscheinen, nämlich der von Februar 2025. Allerdings musste sie aus gewissen Gründen ausfallen. Darum habe ich mich entschieden, einen Film zu reviewen, der hier schon seit Anfang des Jahres auf meinem Stapel lag und reviewt werden wollte.

ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER DIES DAS ANANAS

"Beetlejuice Beetlejuice" ist die 2024er Fortsetzung von Tim Burton'schen Klassiker "Beetlejuice" aus dem Jahre 1988. Für das passende Review klickt ihr am Besten hier. Es ist einer dieser Fortsetzungen nach Jahren, wobei man nicht weiß was man davon halten soll. Ich war neugierig und mein Komplettismus hat natürlich auch gesiegt, deswegen hier ist es:

Der zweite Teil spielt 36 Jahre nach dem ersten. Lydia Deetz (Winona Ryder) ist inzwischen erwachsen und moderierte eine eigene Sendung namens "Ghost House" in welcher sie sich mit paranormalen Phänomenen auseinandersetzt. So besucht sie Häuser in welchen es angeblich spukt. Sie ist Witwe von Richard (Santiago Cabrera) der vor Jahren im Amazonas verschwand und Mutter von Astrid (Jenna Ortega). Zu ihrer Tochter hat sie ein schwieriges Verhältnis. Astrid ist Schülerin auf einer Kunstschule,
die Lydia gehört und glaubt nicht an Geister. Lydia wird immer wieder von Visionen von Geistern geplagt und in letzter Zeit taucht in ihrer Gedankenwelt Beetlejuice auf. Sie hat ein Verhältnis mit ihrem Manager Rory (Justin Theroux). Urplötzlich wird sie von ihrer Stiefmutter Delia (Catherine O'Hara) kontaktiert. Lydias Vater Richard ist nämlich nach einem Flugzeugabsturz über'm Meer von einem Hai enthauptet worden. Auf der Beerdung in der Kleinstadt Winter River macht ihr Rory einen Antrag, was Astrid unfassbar stört, sodass sie abhaut. Nach ihrer Flucht lernt sie den Jungen Jeremy Frazier (Arthur Conti) kennen. Dieser stellt sich allerdings als Geist heraus, der aber unbedingt in die Welt der Lebenden zurück will. Als Lydia das alles mitkriegt, kontaktiert (widerwillig) sie den einzigen Geist der ihr helfen könnte, das zu verhindern: Beetlejuice (Michael Keaton) der inzwischen als Bürohengst in der Welt der Toten arbeitet. Zufälligerweise hat er selber Ärger am Hals. Seine von ihm zerstückelte Frau, Delores (Monica Belluci) hat sich wieder zusammen gesetzt und will ihn in die Finger kriegen.

Der zweite Teil schafft es, sowohl neue Ideen umzusetzen, auf alte anzuspielen und die Nostalgie-Schiene zu bedienen ohne jedoch zu sehr im Nostalgie-Sumpf zu wühlen. Jeffrey Jones (der im Vorgänger Charles Deetz, Lydias Vater gespielt hat) ist hier nicht zu sehen, wahrscheinlich weil er ein verurteilter Sexualstraftäter ist. Man hat es jedoch geschafft seine Figur gekonnt aus der Story zu entfernen ohne alles erzwungen wirken zu lassen. Gleichzeitig wiederholt man jedoch bestimmte Aspekte des vorherigen Filmes. Unter anderem Beetlejuice der unbedingt Lydia heiraten will, diesmal allerdings um seiner Ex-Frau zu entkommen. Man stellt die Welt der Toten ein Bisschen genauer vor bzw. verbringt etwas mehr Zeit darin. So lernen wir einen toten Action-Schauspieler namens Wolf Jackson (Willem Dafoe) kennen, der nach dem Tod als Polizist arbeitet. Lydia und Beetlejuice sind nicht befreundet, wie in der Zeichentrickserie, arbeiten aber zusammen und es wirkt beinahe als wären sie richtige Partner. Zumindest für einen Moment. 

Meiner Meinung nach eine durchaus gelungene Fortsetzung. Die Story wirkt nicht erzwungen sondern stellt einfach dar, was 36 Jahre später passiert ist und wie es den Protagonisten ergangen ist. Ich fänds zwar auch interessant, wie es denn gewesen wäre wenn Beetlejuice zu einem "guten" Geist geworden wäre - allerdings wäre es an der Stelle nur Nostalgie-Futter für die Fans der Zeichentrickserie. Stattdessen beleuchtet man die Vergangenheit des Bio-Exorzisten und parodiert dafür italienische Horrorfilme aus den 1960ern. Es wird auch auf die TV-Sendung "Soul Train" bezug genommen, auf sehr extravagante Weise. Der erste Film war schon sehr trashig, dieser hier wirkt etwas "glatt polierter" und etwas steriler. Aber das ist halt so, weil er letztes Jahr und nicht vor 20 Jahren erschienen ist. Ich finde so sollten Fortsetzungen funktionieren und nicht alle zwei Jahre im Kino rauskommen. Ich fand's großartig.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


Dienstag, 11. März 2025

Comic Book Review#620: The Flintstones#10-12 (2017)

#10

Wieder mal eine unfassbar merkwürdige, jedoch scharfzüngige Ausgabe. Eine neue Erfindung macht sich breit: Das Kino. Regisseur Werner Herzrock preist die neuen Technologien in einer Nachrichtensendung an. Fred und Barney gehen gemeinsam in äh Erotik-Filme um sich heimlich
nackte Frauen anzusehen. Der Staubsauger der Flintstones, ein pinker Elephant, geht tatsächlich auch dahin um sich irgendwas interessanteres, tieferes anzusehen. Zufälligerweise wird er für einen Kinostaubsauger gehalten und mit ihm wird der Kinoboden gesaugt. Als er zurück zu den Flintstones kehrt ist er so vollgestopft, dass er krank wird und bald stirbt. Im anderen Teil der Geschichte: Der Krieg gegen die Echsenmenschen läuft für Clod the Destroyer (den Bürgermeister von Bedrock) nicht so wie gewollt. Nachdem er die Finanzierung für ein Kinderkrankenhaus gestrichen und die Renten mit Coupons ersetzt hat um Rüstungen für seine Kampfdinosaurier zu finanzieren, scheinen die Echsenmenschen immer einen Schritt voraus zu sein und...einfach nicht aufzutauchen. Der Krieg frisst Millionen an Steuergeldern und bringt einfach nichts. Als Ptyrodaktyli (schreibt man das so?), die moderne Drohnen darstellen sollen dann auch noch friedliche Picknicker angreifen und fressen ist man in Bedrock komplett angepisst und fordert ein Impeachment-Verfahren gegen den Bürgermeister. 

Wieder mal eine vollkommen geniale, absurde und bitterböse Satire auf die moderne Gesellschaft. Ich habe ehrlich gesagt, schon so viel zu dieser Reihe gesagt, dass ich mich nur noch wiederholen würde. Außerdem muss ich gleich zum Bus rennen. Daher:

9/10 Pfandflaschen

#11

Okay, diese Ausgabe ist etwas komisch. Zuerst geht es darum, dass die Gegend in der die Flintstones und die Rubbles wohnen zunehmend immer hipper wird. Es ziehen Hipster in die Gegend, die von ihren ursprünglichen Wohnorten gelangweilt waren, weil diese einfach zu "clean" waren. Jetzt zieht es sie dahin, wo es "dark and gritty" ist, was Betty Rubble ziemlich verwirrt. Zu Freds Geburtstag schenkt Barney eine Statue, die ihre Freundschaft zelebriert. Sie stellt die beiden Männer als gutaussehende Models dar. Daran hat Barney ganze sechs Monate gearbeitet. Nachdem immer mehr Hipster
hinzugezogen sind und ein veganes Café gegenüber geöffnet hat, wächst plötzlich der Unmut über die Statue. Sie mache die "Neighborhood" hässlich und passt einfach nicht dazu. Und das von Leuten, die grade erst zugezogen sind. Allerdings hält Fred das Ding ebenfalls für potthässlich und bringt es nicht übers Herz es Barney zu sagen. Gleichzeitig erstattet Mr. Gazoo seinen Vorgesetzten Bericht über die Erde. Es wird eine Organisation namens "The Neighborhood Association" dazugeschaltet, die von Mr. Gazoo auf die Erde gebracht werden soll um sich selbst ein Bild über den Planeten zu machen. Sie entscheiden nämlich ob unser Planet in einen intergalaktischen Bund aufgenommen werden soll. Dazu müssen die Erdlinge nicht zu schlau, nicht zu kriegerisch sein und keine Bedrohung darstellen. Ansonsten wird ihr Planet zerstört. Zum Glück sucht sich Mr. Gazoo den hauseigenen Hund der Flintstones, Dino, als Repräsentant aus sodass die Menschen den Test bestehen können.

Irgendwie versucht man sich hier an der Kritik von Gentrifizierung, was im gelingen Maße gelingt. Die Hipster sind schön überzeichnet, exzentrisch, schwächlich und nervig. Und natürlich vegan. Hätte Mr. Gazoo einen der Menschen als Testobjekt ausgewählt, um ihn der Associaton vorzuführen wäre die ganze Zivilisation gescheitert und der Planet wäre zerstört worden - das spielt darauf hinaus dass Tiere halt irgendwie doch die besseren Menschen sind wenn man sie aus einem neutralen Standpunkt heraus betrachtet. Oder so. Ich find's interessant es aus der Sicht der Association zu betrachten: Sie ermorden ganze Zivilisation, wen sie sie für unwert erachten. Einfach nur weil es mal einen Vorfall gab mit einer Spezies die sich als kriegerisch erwiesen hat, nachdem sie in den intergalaktischen Bund aufgenommen wurde. Die Association ist schlicht und einfach rassistisch und versucht es gar nciht erst zu verbergen. Es ist faszinierend, wie einfach gestrickt sie sind und wie schnell sie überzeugt werden können, dass der nächste Kandidat der richtige ist. Wahnsinn. Ansonsten ist das storytechnisch leider bisschen schwach und flach.

7,75/10 Pfandflaschen

#12

In der letzten Ausgabe geht es oberflächlich gesehen um ein Bowling-Turnier bei welchem Fred Flintstone teilnimmt. Und zwar als Teil des Teams seines Arbeitgebers Mr. Slate. Das Team "The Quarrymen" tritt an gegen die "Spare Ribs", welche von der Ex-Freundin von Mr. Slate angeführt werden. Das Team verliert, weil das Bowlingkugel "arbeitende" Gürteltier sich entschließt zu protestieren und jemanden in die Eier/den Bauch zu fliegen. Nichtsdestotrotz kriegt Fred seine Beförderung, weil Mr. Slate einsieht dass er wichtige Entscheidungen nicht von einem Spiel abhängig machen sollte. Außerdem resümiert Mr. Gazoo über den Planeten Erde und die menschliche Zivilisation im Allgemeinen. Auf seinem Heimatplaneten Las Vega werden nämlich Wetten aufgestellt, ob die Menschen es überleben oder nicht. Er ist der Meinung, dass man die Menschen ihren Schicksal überleben sollte und es sich herausstellen wird ob sie in der Lage sein werden erwachsen zu sein oder riesige Babies bleiben, die nach und nach ihren Planeten zerstören. Die Menschen müssen im Klaren
darüber werden, wie zerstörerisch ihre Kraft ist. Im anderen Teil der Geschichte: Pebbles und Bam-Bam pendeln immer wieder zwischen der Kirche "Church of Gerald" und der Wissenschaftshöhle von Professor Sargon. Langsam merken sie, dass es nicht unbedint Sinn macht an Religion und an die Wissenschaft gleichzeitig zu glauben. Pebbles hinterfragt alles und hört sich sowohl die Meinung von Professor Sargon an als auch von Reverend Tom. Fazit: "But some of us need Gerald to fill that void. To make our lives feel as though they've mattered. It's okay if you don't. Science is probably better at telling you what to believe. Religion is more about what you need to believe".

Eine inhaltlich wirklich wundervolle und interessante letzte Ausgabe. So schließt man eine Geschichte, oder in dem Fall, ein Kapitel ab. Denn meines Erachtens könnte es noch weiter gehen und man könnte die Flintstones und die anderen dabei zeigen wie sie mit modernen Herausforderungen zu kämpfen haben. Generationenkonflikte. Sexismus. Andere Sachen, die uns auch heute beschäftigen. Allerdings ist die Serie an sich so definitiv alles andere als schlecht. In den 12 Ausgaben haben Mark Russell und Steve Pugh mehr als "nur" ganze Arbeit geleistet. Es ist wirklich eine wunderbare Neuerzählung des Cartoons.

10/10 Pfandflaschen




Montag, 10. März 2025

Алъбом недели#624: Cryptopsy - None So Vile (1996)

Предупреждаю: следующие три недели в этой рубрике будет сплошной дэт-метал. К тому же, в данный момент я наслаждаюсь всеми тремя альбомами, так что этот дэт-метал скоро начнёт лезть у меня из ушей.

"None So Vile" — это второй альбом канадской дэт-метал команды Cryptopsy. По-русски это слово означает «смотреть на скрытое» и аналогично словам аутопсия и биопсия. Этот альбом является одновременно классикой технического и "бруталного" дэт-метала. Можно сказать, что он одновременно технически брутален и брутално технический. То есть чертовски примитивный, банально брутальный и одновременно устроен как математическая формула. В отличие от первого альбома Blasphemy Made Flesh, основной темой здесь не является сатанизм и тому подобное. В этот раз Cryptopsy занялись тематикой апокалипсиса, а точнее — четырёх всадников: голода, войны, чумы и смерти.

Я очень люблю этот аналог, поэтому часто его повторяю: звучит, как будто кто-то захлебнулся на метал-концерте и начал падать с лестницы. Сначала медленно, потом быстро, потом опять медленно и снова быстро. Вокалист Lord Worm звучит как типичный дэт-вокалист 90-х — очень похож на того синего монстра из Улицы Сезам, который любит жрать печенье. Мне очень нравится этот смешанный стиль. Альбом длится всего 34 минуты, есть несколько "интерлюдий", которые, скорее всего, представляют собой сэмплы из фильмов. Из-за этого всё дело напоминает мне панк-жанры вроде power violence или grindcore. Но при этом слышно, что музыканты занимались музыкой явно дольше, чем 15 минут в каком-то гараже. Всё же вся эта штука звучит довольно продуманно. Вот он и есть — технически брутальный или брутално технический дэт-метал. Очень забавно и очень интересно.

А ещё мне всегда нравилась обложка: картина Элизабетты Сирани, на которой изображена Иродиада с головой Иоанна Крестителя.

8/10 возвратных бутылок

Песни, которые надо послушать: Orgiastic Disembowelment, Crown of Horns, Dead and Dripping




Sonntag, 9. März 2025

So isses, Musik!#185

Bloodhound Gang Discography: Hefty Fine (2005)

Mittlerweile fünftes Album der Bloodhound Gang, erschienen ganze sechs Jahre nach "Hooray For Boobies". Erstes und einziges Album mit einem Typen namens "Willie The New Guy" am Schlagzeug - nachdem Spanky G die Band verlassen hat.

Sechs Jahre nachdem sie weltweit/europaweit die Charts erobert haben und in aller Munde (sexuelle Anspielung hier einfügen) waren. Es ist dieses schwierige Album, welches irgendwie gar nicht mal so schlecht ist, aber doch nicht so an den Vorgänger herankommen kann. 


Nun, trotz der überaus schlechten Kritiken: So schlecht ist es nicht. Es gibt hier einige Songs die wirklich verdammt gut geschrieben sind - sowohl textlich als auch musikalisch. "Balls Out" beispielsweise ist eine hervorragende Parodie auf Nu Metal Fratboy-einer-gegen-alle-Texte. Und gleichzeitig auch der Abschied davon. BHG haben nämlich in ihrer Karriere des öfteren Crossover-Parodien gemacht. Die Nu Metal Zeit war damals (2005) allerdings vorbei. Ich werte diesen Song als eine Art Abschied. Ansonsten wälzt sich "Hefty Fine" zwischen verschiedenen Stilen. Größtenteils allerdings Pop Punk, Techno und Synthpop. "Foxtrot Uniform Charlie Kilo" (ja, das heißt FUCK) ist ein großartiger Pop-Punk-Klassiker inzwischen. Es sind im Prinzip nur sexuelle Umschreibungen die zu einem Song umfunktioniert wurden. "Ralph Wiggum" besteht nur aus Zitaten von Ralph Wiggum aus "Die Simpsons". "Something Diabolical", die Kollaboration zwischen BHG und Ville Vallo von HIM klingt zunächst wie ein großartiger Tribut an Goth Metal. In Wahrheit sind es aber nur aneinander gereihte Klischeefloskeln die so klingen sollen. "I'm The Least You Could Do" klingt verdächtig nach Paradise Lost während ihrer Synthpop-Phase. Kein Wunder, schließlich wurde hier eine Melodie von Jimmy Pops ehemaliger Band verwendet - diese hat sich stark an Depeche Mode orientiert. 

Im Großen und Ganzen: Songs über Sex, Lustig machen über sich selbst. Popkulturelle Anspielungen wie früher sucht man hier vergebens. Nicht mal das ganz witzige "Uhn Tiss Uhn Tiss Uhn Tiss" (mit welchem die Band später Werbung für Blaupunkt gemacht hat) kann alles irgendwie wieder gut machen. Es ist kein besonders super schlechtes Album. Im Vergleich zu den Vorgängern wirkt es allerdings irgendwie...zahm und zahnlos. Schade eigentlich, denn BHG wären wirklich zu mehr fähig. 

6/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: I'm The Least You Could Do, F.U.C.K., Ralph Wiggum




Primus Discography: Brown Album (1997)

Mittlerweile fünftes Album von Primus. Das erste ohne Schlagzeuger Tim Alexander, an dessen Stelle nun Bryan Mantia tritt. 

Diesmal bewegen sich Primus ein Stück weit zurück zu ihren Funk/Crossover-Wurzeln. Es bleibt also durchaus psychedelisch, funky und ziemlich progressiv. Man findet hier wie zuvor auch großartige Riffs und Arrangements. Meiner Meinung nach funktioniert das Album auf rein instrumentaler Art und Weise wirklich echt gut. Es gibt hier Songs die durchaus im Ohr hängen bleiben und die alles andere als schlecht sind. Irgendwie scheinen Intro und Outro ein ähnliches Konzept zu haben. Zu Beginn hört man eine Ansage an das Publikum und am Ende die Beschreibung einer Ansage an ein Publikum. Zuerst
geht es um Paraoida, danach um Evangelismus. Die Texte sind wie sonst auch sehr kryptisch. Beispielsweise dachte ich, dass es bei "Shake Hands With Beef" um eine Ode an die Masturbation handelt. Tatsächlich geht es aber um Freunde von Les Claypool, die Vegetarier sind aber ab und zu Fleisch essen und diesen Vorgang "Shaking Hands With Beef" nennen. 

"Brown Album" ist durchaus okay. Es hat seine Momente, seine wirklich richtig guten ohrwurmtauglichen Riffs und Gesangseinlagen. Allerdings fehlt es hier an wirklichen riesenhits die einen für immer und ewig verfolgen. Nicht unbedingt Singles, sondern einfach hits. Darum erscheint mir das Album insgesamt leider irgendwie zu flach. Und leider auch stellenweise doch etwas langweilig. Als hätte das Trio im Studio einfach irgendwie ihren Job gemacht und das wars. Schade eigentlich. Aber ich weiß, dass es später noch richtig gut wird.

6,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Shake Hands With Beef, Arnie, Camelback Cinema

Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier kommt

Philipp:

"Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht gerade ein Fan der Farbe braun (bitte Hyperlink zu "Scheiße ist braun" von Wolfgang Petry einfügen lol) bin und das hat nicht mal ausschließlich politische Gründe.
Jedenfalls ist mein Hauptkritikpunkt am Cover, dass es hässlich ist. Aber damit weisen die Cover der Primus-Alben auch bezogen auf das Artwork eine beeindruckende Kontinuität auf. 
Hässlich sind alle aber irgendwie passen auch alle wahnsinnig gut zum Inhalt. Dieses Album ist irgendwie erdig-bodenständig, was sich vor allem in der Reduktion der Komplexität der Songs zeigt und schmutzig, was an der sehr basslastigen und trockenen Produktion liegt. Der Gesamteindruck passt daher gut zur Farbe braun. Trotz des Ausstiegs von Tim "Herb" Alexander - welcher ironischerweise vor wenigen Wochen erneut ausgestiegen ist - wird die musikalische Entwicklung zu höherer Eingängigkeit, weniger Metal und weniger Düsternis fortgesetzt. Das Teil groovt wie Sau und ist stellenweise richtiggehend funky. 
Neuer Schlagzeuger ist übrigens Bryan "Brain" Mantia, welcher später mit seinem häufigen Kollaborationspartner Buckethead auch in Claypools Nebenprojekt "Les Claypools Bucket Of Bernie Brains" gespielt hat.
Mein persönlicher Favorit ist übrigens der Song "Golden Boy", welcher ein wenig wirkt als hätte man die erste Mr. Bungle genommen, der ganzen Band eine Packung Ritalin zur Verfügung gestellt und Les Claypool ans Mikrofon gestellt. Geil. 

9/10 Pfandflaschen 

Anspieltipps: Golden Boy, Shake hands with beef, Camelback Cinema"

Raphael:

"Wieder einmal haben sich Primus über den Winter im Rancho Relaxo Studio in Sebastopol, Kalifornien eingerichtet. Les Claypool hatte dieses Mal eine etwas kleinere Sammlung an Instrumenten dabei: E-Bass und Kontrabass sollten dieses Mal genügen. Und auch Larry LaLonde hat das Banjo im Schrank gelassen und nur mit Gitarren aufgenommen. Timothy Wayne Alexander, besser bekannt als Herb, hatte vor den Aufnahmen im Einvernehmen Primus verlassen und sich seiner Band Laundry zugewandt. Es sollte das erste von bis dato drei Malen sein, dass Herb ausstieg. An der Schießbude saß jetzt Bryan Kei Mantia, der besser unter dem Namen Brain bekannt ist und zuvor schon den Limbomaniacs, Praxis, Bullmark, Giant Robot, und auf dem Tom Waits-Album „Bone Machine“ mitgespielt hat. In dieser Konstellation entstand ein knapp einstündiges Album, das als eine musikalische Rückbesinnung auf die frühen Jahre von Primus betrachtet werden kann.

Veröffentlicht wurde das „Brown Album“ wieder bei Interscope am 8. Juli 1997. Im selben Jahr trat der SPÖ Politiker Viktor Klima sein Amt als Bundeskanzler Österreichs an, wurde The Notorious B.I.G. erschossen, wurde in Kyoto die Senkung der Treibhaus-Emissionen beschlossen, und wurde das Wanzen-Knabenkraut zur Orchidee des Jahres gekürt. Außerdem veröffentlichten die Deftones ihr Album „Around The Fur“; unser Senf dazu hier.

Wenn Bands oder Musikerinnen ihre Alben nach Farben benennen, dann handelt es sich oft um besondere Releases. Schwarze Alben gibt es viele, beispielsweise von Metallica, Prince, oder Amy Whinehouse. The Beatles wiederum hatten ihr weißes Album, und sowohl die EASTIE RO!S als auch Primus eben ihr braunes Album. Als „gedämpfte Kackwurst“ („muffled turd“) bezeichneten Primus den Langspieler. Und Tom Waits soll gesagt haben, es klänge, als bräuchte es eine ordentliche Wäsche.

Im Intro taucht direkt wieder Sathington Willoughby auf, den wir schon von „Frizzle Fry“ und „Sailing the Seas of Cheese“ kennen. Nachdem hier gut Spannung aufgebaut wurde, hauen Primus in neuer Konstellation den Hörenden ihren gut gereiften Bastard aus Prog, Jazz und Funk Metal um die Ohren. Die Hillbilly-Thematik haben sie fast gänzlich abgelegt und sich stattdessen auf technische Finesse und Fingerfertigkeit konzentriert. Der zweite Track „Fisticuffs“ erinnert stark an Pink Floyd’s „Money“, und in „Bob’s Party Time Lounge“ wird es gleichermaßen jazzy und heavy. Herausstechend ist außerdem der sedierende Offbeat in „Duchess and the Proverbial Mind Spread“, das gewisse Ähnlichkeit mit der Version des „Alabama Song“ von The Doors“ hat. Das Lied „Coddingtown“ ist noch ein ziemlicher Banger im letzten Drittel des Albums und hört sich etwas an, als könnte es die Vorlage für den South Park Theme Song gewesen sein, und mit „The Chasisting of Renegade“ erleben die Ohren nochmal eine flotte Offbeat-Attacke. Zum Abschluss unterstreicht „Arnie“ noch die psychedelische Stimmung, die sich wie ein brauner Faden durch das Album gezogen hat.

Mit ihrem „Brown Album“ haben sich Primus nicht neu erfunden, aber dennoch ihre Stärken gebündelt und selbstbewusst vorgetragen. Es ist ein großartiges und überzeugendes Album voller Referenzen auf frühe Primus und die umliegende Musiklandschaft.
8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Fisticuffs, Bob’s Party Time Lounge, Coddingtown"





Mittwoch, 5. März 2025

Film der Woche#620: DRAGON BALL BOOTLEG DOUBLE FEATURE!

Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren schriftlichen Variante einer unserer Podcast-Folgen. Diesmal handelt es sich sogar um eine aus diesem Jahr. Genauer gesagt, um die erste aus diesem Jahr. Pinky und ich kauen hier zwei Dragon Ball-Verfilmungen durch. Eine aus Südkorea, eine aus Taiwan.

Dragon Ball: Fight Son Goku, Win Son Goku! aka "Deuraegon bol: Ssawora Son O-gong, igyeora Son O-gong" (1990)

Den Anfang macht "Fight Son Goku, Win Son Goku" oder auch "Son Goku fights, Son Goku wins!". Es ist die allererste Verfilmung des Mangas und hält sich tatsächlich ziemlich gut an die Vorlage. Der Film orientiert sich an der "Pilaf-Saga". Bitte versteht: Ich habe als ich klein war, vllt. ein paar Folgen von Dragon Ball gesehen und war nie in dem Thema drin. Tatsächlich hat mich das meiste was bei RTL7 gelaufen ist, meistens verstört. Ich war allerdings großer Fan von "Dr. Slump", das ebenfalls von Akira Toyirama stammt. Hier bin ich aber absolut ratlos gewesen.


Der Film erzählt die Geschichte von einem Jungen namens Son Goku (Heo Sung-Tae). Er wohnt allein in einer Hütte im Wald, hat übermenschliche Kräfte und einen Affenschwanz. Außerdem hat er noch nie in seinem Leben ein Mädchen gesehen. Dazu kommt noch, dass er einen sogenannten "Dragon Ball" besitzt, den er von seinem Großvater Son Gohan vererbt hat. Der Zufall will, dass Bulma (Ju-Hie Lee) auf der Suche nach den sieben Dragon Balls ist. Sie selbst besitzt eins und möchte nun den Rest finden. Der Erzählung zufolge muss man alle sieben Dragon Balls finden, dann taucht ein riesiger Drache auf der dir einen Wunsch erfüllen kann. Bulma und Son Goku freunden sich schnell an, auch wenn er von ihrem Aussehen durchaus verwirrt ist und machen sich auf die Suche. Auf ihrem Quest treffen sie auf eine Reihe von Gegnern, die sie aufhalten wollen bzw. selbst die Dragon Balls haben möchten. In einem kleinen Ort helfen sie einer Familie, deren Tochter an ein schreckliches Monstrum aus dem Nachbardorf verheiratet werden soll. Dieses stellt sich als Shapeshifter Oolong (Min-seok Jang) raus, der den Kampf gegen Son Goku verliert. Von nun an muss er sein Dasein als ein antropomorphes Schwein fristen (das Mao Zedong sehr ähnlich sieht) und schließt sich den beiden an. Der größte Endgegner hier ist allerdings Pilaf, der mithilfe seiner Henchmen die Dragon Balls von der Gruppe Freunde stehlen und mit ihrer Macht die Welt beherrschen will.

Soweit ich nachvollziehen konnte, hält sich der Film tatsächlich ziemlich gut an die Vorlage. Darüber hinaus: Er ist wirklich sehr sehr sehr sehr seeeeeeeeeeeeeeeeeeehr low budget. Also ohne scheiß, ich weiß nicht wie wenig Geld man hier verbraten hat. Jedenfalls sehen die Kostüme zwar irgendwie wahrheitsgetreu aus, aber gleichzeitig auch ziemlich billig. Was auch okay ist, denn die Schauspieler haben sichtbar spaß ihren Job zu machen. Für mich wirkt das Ganze wie eine Ansammlung von Cosplayern. Die Stunts sind große Klasse. Man sieht meistens, dass sie rückwärts abgespielt werden um Fliegen oder große Sprünge zu simulieren. Die wenigen gezeichneten Effekte lassen sich auch sehen. Was mich leicht genervt hat, war die Aufgedrehtheit von einigen Darstellern. Allerdings spricht es wiederum für den Film weil er somit viel authentischer wirkt. Besonders witzig fand ich die Darstellung von Yamchas pelzigen Kumpanen Puar unfassbar witzig. Es ist einfach ein offizielles Dragon Ball-Plüschtier was man bewegt hat, und eine Zigarette in den Mund gesteckt hat. Ein vollkommen absurdes Theater welches definitiv einige Gehirnzellen in meinem Schädel weggebrannt hat. Holy fucking shit. Ich weiß um Satans Willen nicht was ich dazu noch sagen soll. 

Außer:
5/10 Pfandflaschen
Ganzer Film:



Dragon Ball: The Magic Begins (1991)

Die zweite inoffizielle Verfilmung des Mangas kam ca. ein Jahr später. Diesmal wurde der Film in Taiwan produziert. Im Gegensatz zu dem südkoreanischen Vorgänger war man jedoch weitaus vorsichtiger und wollte keine Copyright-Klagen riskieren. Also hat man kurzerhand alle Figuren umbenannt. So heißt Son Goku "Monkey Boy", Opa Gohan "Sparkle", Bulma "Seetou", Oolong "Piggy", Yamcha "Westwood" usw. usf. 


Tatsächlich basiert dieses Werk, genauso wie "Fight Son Goku, Win Son Goku" auf der "Pilaf"-Saga. Er erzählt also im Grunde genommen die gleiche Geschichte, jedoch mit einigen Abwandlungen. So wohnt Son Goku aka Monkey Boy (Chi-Chiang Chen) nicht alleine im Wald sondern mit seinem Adoptiv Großvater Gohan aka Sparkle (Tu Chin), der ihn einst in der Wildnis gefunden und großgezogen hat. Der Junge hat übermenschliche Kräfte, ist in Kung-Fu trainiert und kann fliegen. Allerdings fehlt hier der Affenschwanz. Wir nennen den Character einfach halber "Son Goku". Jedenfalls verfügt Opa Gohan über einen der sieben Dragon Balls (die hier Dragon Pearls genannt werden). Ein außerirdischer Bösewicht, King Horn (basierend auf King Gourmeth) (Ruang Feng-Su) hat mit seiner Armee an Handlangern schon ein Dorf überfallen und ist dort in den örtlichen Tempel eingedrungen. Dort hat er einen weiteren Dragon Ball gestohlen. Das ganze Dorf wurde dabei ausgelöscht. Sein Ziel ist es, wie im vorher reviewten Film auch, alle sieben Dragon Balls zu besitzen, den Drachen zu sehen und einen Wunsch auszusprechen, Herrscher über die Welt zu werden. Als die gleiche Armee dann auch noch Son Gokus Zuhause überfällt und seinen Großvater tötet, ist er ordentlich wütend. Zum Glück trifft er auf Bulma aka Seetou (Jeannie Hgsieh), die die Gegend erkundet und selbst auf der Suche nach weiteren Dragon Balls ist. Die beiden freunden sich an und treffen auf ihren Quest ein Mädchen namens Leping, welches von dem Monstrum Oolong verfolgt wird. Alles andere könnt ihr eigentlich dem obigen Review entnehmen, nur das hier einiges anders läuft. Aber ihr wisst ja, Spoilers sind nicht so cool.

Dieser Film ist ebenfalls ziemlich low budget. Jedoch sehen die Kostüme wesentlich besser aus und man hat Son Goku keine mit Zuckerwasser gestreckte Zackenfrisur gegeben. Zumindest vermute ich, dass das Zuckerwasser war oder sehr starkes Haarspray. Wie auch immer. "The Magic Begins" erzählt im Grunde die gleiche Geschichte, ist ebenfalls low budget, hat aber wesentlich coolere Kostüme zu bieten als auch richtig gute Special Effects. Die Handlung ist ein kleines Bisschen weniger over-the-top. Wahrscheinlich weil ich einen englischsprachigen Dub gesehen habe. Allerdings ist dieser trotzdem ordentlich schrill. Insgesamt: Sehr unterhaltsamer, super schriller, aufgedrehter und spaßiger Film. Schade nur, dass im YouTube-Video irgendwann ein Fehler auftaucht und die Tonspur um ein paar Sekunden verschoben ist. Ich hatte trotzdem wirklich sehr viel Spaß.

7/10 Pfandflaschen
Trailer: