1. 6.7.2013: Plastic Bomb Geburtstagskonzert im Druckluft, Oberhausen.
Das "Plastic Bomb"-Fanzine wurde dieses Jahr ganze 20. Dafür gabs ein schönes Geburtstagskonzert. Angekündigt waren die Bands: Feine Sahne Fischfilet, Agrotoxico, Kaput Krauts, Stage Bottles, Todeskommando Atomsturm und Finisterre. TA und Finisterre mussten ihre Auftritte leider wegen Krankheit und Aufrechterhaltung des AZ Köln absagen. Stattdessen kamen Jaya The Cat dazu.
Wir(in dem Fall Frau Otterich und ich) kamen rechtzeitig an um Kaput Krauts zu verpassen, so trödelig wie wir waren. Kurze Zeit danach waren die Brasilianer von Agrotoxico dran. Sie waren ungefähr so gut, wie als ich sie das erste Mal gesehen habe - nämlich 2009 in Schweinfurt, zusammen mit Rawside etc. Gut, aber auch nichts besonderes. Stage Bottles haben wir gekonnt verpasst, weil uns Street Punk von alten Herren einfach nicht interessiert hat. Feine Sahne Fischfilet hab ich positiv in Erinnerung gehabt, diesmal wars auch sehr schön. Songs über den Unterdrückungstaat, Nazischweine, Kuhkaffromantik paarten sich mit der angenehmen Ausstrahlung der Mecklenburger. Den Abschluß des Abends bildeten Jaya The Cat mit ihrer abwechslungsreichen Mix aus Reggae und Punk. Orgel inklusive. Sehr entspannend und sympathisch.
Doch das war nicht die Krönung des Abends, nein. Das war nämlich die Fahrt nach Hause. Kurz bevor wir uns überhaupt Bands angeguckt haben, habe ich eine CD gefunden. Sie war eingewickelt in ein bedrucktes Papier, was das Albumcover darstellen wollte. Dadrauf war ein dicker Bierbauch zu sehen. Oben drüber war der Name des Interprets zu lesen("DJ Männlich") untendrunter der Albumtitel("Upperclass Feminism Disco"). Der Inhalt hat mich auf der Heimfahrt einfach weggeblasen. Absolut kranke Kirmestechnobeats, gepaart mit einer sehr hohen stimme und nonsenstexten. Mein Tipp: Sucht nach DJ Männlich auf Facebook und ladet euch den Scheiß runter. Danach wollt ihr nie wieder Musik hören.
Insgesamt: Schöner Abend!
2. 13.7.2013: Kult Sommerfest im Kult, Würzburg.
Das hab ich mir doch besser vorgestellt. Aber naja, da bin ich selber Schuld. Ich bin alleine hingegangen, kannte so gut wie niemanden und war generell viel zu früh da. Ergo bin ich auch vor dem eigentlichen Hauptact(das waren Les Trucs) heimgegangen. Doch davor guckte ich mir die mehr als verstörenden Dead Western an. Der Sänger hat wohl tatsächlich die tiefste Stimme der Welt. Die
Outfits der drei Bandmitglieder(Maleranzüge, Glitzer im Gesicht plus barfuß) waren noch irritierender. Gekonnt haben sie aber irgendwie dennoch was. Das Essen(drei Tofu-Spieße vom Grill) war übrigens verdammt lecker. Kult lohnt sich halt immer irgendwie.
Insgesamt: Hätte besser sein können, gabs aber schon schlimmeres.
3. 20.7.2013: Abschiedskonzert von Arktika, Köln.
4 Bands aus dem weiten HC-Umfeld, marke "1000 Stunden lange songs die wohl niemals enden werden". Also Musik die ich eigentlich echt gerne höre, die aber live ziemlich nervig sein kann. Vor allem wenns innendrin so heiß ist. Außer The Tidal Sleep, die fielen da ziemlich aus der Reihe. Die erste Band(Amber) haben wir verpasst, was mich aber wenig gejuckt hat, da ich sie schon mal gesehen und einfach...kacke fand. Sorry. Der Rest machte mir schon Spaß. Favorit an diesem Abend: BLCKWVS
BLCKWVS
The Tidal Sleep
Arktika
Insgesamt: Sehr nett!
4. 25.7 - 28.7.2013: Fluff Fest in Rokycany, Tschechien.
Und wieder gings zu einem der besseren Festivals überhaupt.
Bis ich, Mr. XYZ und Frau Otterich in unserem Gefährt endlich angekommen sind vergingen fast 6 Stunden obwohl man (dem Navi zufolge) weniger als 3 gebraucht hätte. Jemand hat nämlich ein Geldbeutel am Autodach liegen lassen sodass wir kurz nach dem Überqueren der Grenze wieder zurückrudern und suchen mussten. Zum Glück wurde alles gefunden sodass wir bald im Pilsner Kaufland einkaufen konnten. Alkoholfreies, aus Holland importiertes Bier was "Bavaria" heißt und tolle Waffen, mit dessen Hilfe ich eine vegane Diktatur errichten wollte:
Enough with the bread already.
Kurzum: Wir hatten einerseits echt verdammt nette Zeltnachbarn aus Kassel. War echt kuhl, euch kennenzulernen, falls das mal jemand lesen sollte. Das Essen wie sonst auch billig und lecker. Das nahegelegene Schwimmbad war eine echt angenehme Erfahrung nachdem ich beim Aufwachen vor lauter Hitze fast gekocht hab. Die Musikauswahl war meiner Meinung nach top. Hab einiges im Kopf mitgenommen was ich mir daheim genauer anhören muss. Außerdem wars ne Supergelegenheit Leute zu sehen, die man sonst kaum sieht.
Andererseits: Sowohl wir als auch die anderen Würzburger hatten ziemlich dämliche Zeltnachbarn. Man kann wohl nicht alles haben. Nervige Wessis, die sich gegenseitig mit "Du Nigger" und "Du Spasti" ansprechen und nachts(halb 6 morgens eher) irgendwelche Anti-BVB-Lieder singen und nervige Ossis die sich über zu knappen Zeltplatz beschweren. Dieser schränke sie ein, sie können "keine olle mehr ficken, ey." Eigentlich hatte ich nicht vor, dieses Jahr auf Malle zu sein. Außerdem ist es mehr als fragwürdig eine Band die Merch druckt welches "our pledge to women - provide, protect, procreate" aussagt(und somit frauen zu Gebärmaschinen degradiert) spielen zu lassen. Gemeint sind natürlich Harm's Way. Chauvinistische Texte, Machismo, Verherrlichung der Heteronormativität. Sozialdarwinismus. ("„crack the weakness inside - salvage what is left - becoming a man“) Ziemlich eklig. Und nein, mir geht es nicht um das muskelbepackte Aussehen des Sängers. Das hat damit nichts zu tun. Noch mehr hat mich die falsche Toleranz und Kritikresistenz der Fluff-Organisatoren genervt. Denn ein Tag nach dem Harm's Wurst Auftritt gab es einen Vortrag über Gender Stereotypen in der Hardcore-Szene. Anscheinend will man niemanden vergraulen und holt sich alles ins Boot. Selbst ein Kritikschreiben einer Anti-Harm's-Way-Gruppe auf Facebook hat man schlicht und einfach nicht gecheckt. Was mich noch genervt hat war, das dieses Jahr schlichtweg viel mehr Idioten da waren. Und viel mehr Krauts. Vielleicht liegts an den großen Bandnamen die dazugekommen sind. Egal. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
Bands:
Donnerstagabend gab es für mich nur eine Band: Holy aus Italien. Ziemlich cooler Mix aus Violence und ruhigen Parts. Awesome.
Da wir uns nicht alles angucken konnten, pickten wir uns einige Sachen raus. So konnten wir nahezu problemlos zwischen den zwei(pardon, drei!) Bühnen hin und her wechseln. Freitag gings ziemlich früh los mit Agent Attitude aus Schweden. WAAAAS für ein Brett. Danach um 18 Uhr: Code Orange Kids:
Danach feinster straight edge hardcore von Coke Bust mit viel zu viel aufgewirbelten Staub vor der Zeltbühne. Hammer.
Um 21 Uhr fingen sowohl Finisterre als auch Circle Takes The Square an. Ich schaffe es irgendwie zwischen zwei Bühnen zu wecheseln und mir beide Bands anzugucken. :3
Samstag:
Es geht gut los... nicht. Ich gucke mir "Brutality Will Prevail" an und komme kaum aus dem Lachen raus. Was für eine lächerliche Kackscheiße. :D
Dangers hingegen sind genauso wie 2011 voll korrekt, Martyrdöd leider ziemlich langweilig. WolfxDown machen sich mit dem Glauben, dass die Hardcore-Szene für Menschen jeglichen Geschlechts und sexueller Orientierung(und jeglicher Hautfarbe) einen sicheren Schutz bietet, ein Bisschen lächerlich. Ich mach mir die Welt widdewie sie mir gefällt. Auf der Zeltbühne gabs an diesem Tag unter anderen: En Mi Defensa aus Chile die ähnliche Mucke wie Verse oder Have Heart gemacht haben. Fand ich nicht sehr spannend. Die sympathischen Old-School-Hardcoreler von Government Flu aus Polen sind richtig super. Citizen Patrol aus Holland sind hingegen leider nur "okay" und nichts weiter.
Kurz vor 20 Uhr gebe ich mir noch den Auftritt der Zappelphilipps von Nervöus auf der Open Stage, die sich vor dem eigentlichen Festival-Eingang befindet. Wie letztes Jahr, aufm New Direction Fest, ziemlich grandios.
Nervöus |
Sonntag: Scheiße, am Sonntag verpassen wir ziemlich viel. Kein Bock aufzustehen, kein Bock sich die Hitze zu geben, kein Bock sich zu bewegen. Deshalb gehen die Auftritte wohl recht spät los. Und zwar mit Xerxes. Aber erst den Zeltnachbarn beim Aufräumen helfen. Die Typen die Anti-BVB-Songs gröhlten, haben ihren Müll dagelassen und sind abgehauen.
Hessian auf der Zeltbühne sind überraschend gut. Coliseum möchten dass ihr Publikum lieber nicht tanzt sondern den Songs zuhört. Das tue ich und bin vollstens zufrieden.
Strike Anywhere passen definitiv nicht zum Rest der Bands und das ist auch verdammt gut so. Eine willkommene Abwechslung und somit ein gelungener Festivalabschluß. Aber es ist nicht die letzte Band, die ich sehen darf. Aufm Weg zum Auto hört man noch mal die tiefe Stimme vom Sommerfest des Kult.
Fazit: War verdammt gut, aber nicht so gut wie vorher, könnte noch viel besser sein. Gehe definitiv noch mal hin.
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