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Donnerstag, 24. März 2022

Comic Book Review#528: Bitch Planet#6 (2016)

Ich habe vor sechs Jahren die ersten fünf Ausgaben von "Bitch Planet" reviewt, die im ersten Sammelband zu lesen waren. Die sechste Ausgabe knüpft gar nicht an die Hauptstory an, sondern erzählt die Hintergrundgeschichte der Gefangenen namens Meiko Maki.

Meiko wächst als eine von zwei Schwestern auf. Sie muss im Teenager-Alter Geige lernen und nach außen stets eine vorbildliche Schülerin sein. Ihr Vater, Makoto ist ein Schiffs-Ingenieur. Gemeinsam entwickeln sie Pläne für ein neues Schiff fürs japanische Protektorat. Ihr Vater ist jedoch ein Regime-Gegner, der insgeheim defekte Schiffe entwickelt, die zum Scheitern verurteilt sind. Der "Fehler" beim neuesten Modell fällt Meiko ziemlich schnell auf. Der nächste, der ihn bemerkt ist ein Vorgesetzter Makotos - ein Mann namens Douglas. Er steckt seinem Mitarbeiter, dass dieser irgendeine Scheiße gebaut hat und möchte sich unbedingt mit ihm treffen. Daraufhin wird diese zu der Familie zum Essen eingeladen. Er betrinkt sich mit Sake und erzählt Makoto dass er ganz genau weiß, was dieser mit den Schiffen vorhat. Daraufhin gibt er ihm 48 Stunden um den Fehler zu beheben oder sich zu stellen - ansonsten würde er ihn anschwärzen. Makoto schmeißt Douglas wütend raus. Kurz darauf wird Meikos Schwester mit selbst zugefügten Wunden ins Krankenhaus eingeliefert. Ihre Mutter wird von einem Krankenhaus-Security in Handschellen gelegt, weil sie lange nicht zu ihrem Kind gelassen wurde und dementsprechend ausgerastet ist. Von Meiko ist hingegen keine Spur. Es stellt sich heraus, dass sie sich heimlich mit Douglas getroffen hat. Man könnte meinen, sie wollte ihm verführen, damit er ihren Vater nicht verrät. Stattdessen erdrosselt sie ihn mit einer Saite aus ihrer Geige.

Zuerst bewegt sich der Comic etwas weiter weg vom ursprünglichen Plot. Es geht viel um Meikos Vater, der das Leben seiner Familie aufs Spiel setzt. Es könnte sein, dass er verhaftet wird und niemals wieder zurückkommt. Doch dann macht die Story einen guten Schlenker zurück. Man sieht wie Meiko und ihre Schwester offensichtlich um ihre Eltern besorgt sind. Doch in dem Moment hätte man nicht gedacht, dass Meiko zu Mord fähig ist. Ich frage mich, ob schon vorher irgendwelche makabren Gedanken in ihrem Kopf herumschwirrten. Oder ob ihr Vater sie darauf trainiert hat. I don't know. Sehr gutes oldschooliges Design. Angenehme gradlinige Geschichte. Ich find's sehr gut!

8/10 Pfandflaschen

Dienstag, 14. Juni 2016

Comic Book Review#249: Bitch Planet, Vol. 1: Extraordinary Machine (2015)

"Bitch Planet" ist einer von diesen Comics die zwar in den 2010er Jahren rausgebracht wurden, allerdings von der Optik her problemlos aus den 70er stammen könnten. Oder ein (feministischer) Exploitation-Film sein könnten. Geschrieben von Kelly Sue Deconnick, gezeichnet von Robert Wilson IV. Rausgebracht bei Image Comics. Das erste Volume enthält die ersten fünf Ausgaben.

Die Handlung spielt in einer nicht näher definierten Zukunft. Die Welt (oder zumindest die USA) wird von Männer regiert. Nicht im heutigen Sinne, sondern im wortwörtlichen. Männer haben die Zügeln in der Hand und bestimmen die Regeln. Es heißt nicht mehr Mother Earth sondern Father Earth. Diejenigen Frauen, die nicht in das gängige Muster passen (sei es ob sie zu fett, zu dünn, zu sexuell, zu prüde sind) werden zum Aufenthalt auf einen Knast-Satelliten(?) verfrachtet der
umgangssprachlich "Bitch Planet" genannt wird. Die Frauen, die dort landen wehrten sich explizit gegen die von den sogenannten "Vätern" (die alle scheinbar nur das Beste wollen) aufgestellten Standards (welche auch immer das sein mögen). Diejenigen die auf der Erde leben fügen sich den Regeln jedoch. Die Hauptstory dreht sich um die neue Insassin Kamau Kogo, die irgendwann ein Inhaftierten-Team zusammenstellen soll, welches an einen Spiel gegen eine männliche Mannschaft teilnehmen soll. Und zwar in einem rugby-mäßigen, scheinbar äußerst brutalen Spiel.

Einerseits mag ich den Comic sehr, weil er mit viel Details besticht. Achtet mal auf jede respektlose Aussage, auf dieses "Sweetheart" das der männliche Reporter der Anchorwoman sagt. Oder dass Frau dem Leser aufzeigt dass sie sich trotz all ihrer "Unebenheiten" sich selbst so liebt wie sie ist. Andererseits erinnert er mich an diese ekligen BDSM-Comics die ich mal online gelesen haben und die von eben solch einer Zukunft erzählen, in welcher Frauen rechtlich den Männern unterlegen sind und diese sich auch Frauen als Sklaven halten. Wobei so derbe ist es hier natürlich nicht. Trotzdem musste ich daran denken. Dieser Comic nimmt keine Gefangenen. Sehr direkt. Sehr in your face. Sehr empfehlenswert.

8/10 Pfandflaschen