Hallo und häßlich willkommen im 90er Jahre Monat April. EXTREMEEEEE!
"Urban Discipline" ist das zweite Album von Biohazard. Es ist damals ziemlich durch die Decke gegangen. Um euch klar zu machen, wer Biohazard überhaupt sind: Damals, als ich noch in Würzburg gewohnt hab, bin ich zu einer dieser kommerziellen Hardcore-Veranstaltungen gegangen. Nannte sich Persistance Tour. Headliner waren Biohazard und als während ihres Sets irgend so ein Trottel im Publikum meinte während Sänger Evan Seinfelds Ansage "Shut the fuck up and play!" rufen zu müssen, ist dieser von der Bühne runter und hat ihm eine reingehauen. Das sind für mich Biohazard.
Man könnte meinen "Urban Discipline" wäre das Werk von Machos mit dicken Hosen. Das stimmt allerdings nur bedingt. So klingt Evan Seinfeld gewohnt prollig und Billy Graziadei ziemlich
hasserfüllt - allerdings erzählen sie wahre Geschichten von der Straße, basierend auf ihren eigenen Erlebnissen. Angesiedelt ist das Werk irgendwo zwischen Hardcore Punk der von Metal beeinflusst ist und Rap. Allerdings entstand das hier noch Jahre vor dem New-Metal-Hype. Deswegen, empfehle ich euch, jenseits des Klischees zu blicken und diesem Album eine Chance zu geben. Es ist nämlich kein selbstironisches, pseudo-alternatives Werk, sondern ein ziemlich bodenständiges und sozialkritisches. Ich kanns tatsächlich selbst nicht glauben, aber ich kann aus diesem Album nicht herauswachsen. Und gottverdammt, sie covern hier sogar Bad Religion - ich liebe es, wenn man sich auf seine Wurzeln rückbesinnt.
Anspieltipps: Punishment, Urban Discipline, Shades of Gray, Business, Loss, We're Only Gonna Die (From Our Own Arrogance), Black And White And Red All Over
8/10 Pfandflaschen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen