Die erste Story heißt "In Springfield no one can hear you scream" und ist eine offensichtliche Anspielung auf die Alien-Filme. Zuerst sieht sich Bart gemeinsam mit Maggie eine Folge von "Itchy & Scratchy" an, in welcher die Filme parodiert werden. Marge hat was dagegen, weil Maggie sich sehr fürchtet und warnt Bart vor den Konsequenzen. Er wird noch Alpträume bekommen. Gesagt, getan. Später am Abend träumt er davon, wie im Haus die ganze Familie in merkwürdigen Kokons gehalten wird - und auch andere Springfieldianer wie Flanders, Mr. Burns und sein Gehilfe Smithers. Bald schlüpfen die simpsofizierten Versionen von Aliens oder die alienifizierten Versionen der Simpsons und bringen ihn irgendwann dazu mit einem Geschrei aufzuwachen.
Das ist genau das was ich meinte. Eine sehr obskure, nicht ganz gruselige aber düstere Story mit einem offenem Ende. Genau darauf habe ich gewartet. Geschrieben von niemand geringerem als Garth "The Boys" Ennis und gezeichnet von John "Hitman" McCrea. Beide haben schon bei "Dicks" zusammengearbeitet. Dass es hier nicht supereklig wurde, liegt wahrscheinlich daran dass Ennis sich stark zurückgehalten hat.
In "I'm not in Springfield anymore" wird offensichtlich "The Wizard of Oz" verarscht. Lisa wurde von einem Baseball getrofft und ist in Ohnmacht gefallen. In ihrem Traum (offensichtlich lol) befindet sie sich plötzlich nicht mehr in Springfield und trifft zuallererst auf Flanders, Willie und Barney die ihr erklären wie sie zum mächtigen Zauberer kommt, der die Antwort auf alle ihre Probleme weiß. Sie muss nur der gelb gepflasterten Straße folgen. Schon bald trifft sie auf den Eisenjungen (Bart), die Vogelscheuche (Homer) und die Frau die ständig aufräumt (Marge). Gemeinsam gehen sie zum Zauberer, der sich als dicker Typ in Bademantel herausstellt (Comic Book Guy). Dieser wird Lisas Problem (nach Hause kommen wollen) lösen, aber zuerst müssen die vier den bösen Burns des Westens auslöschen, dessen Kernkraftwerk solch eine radioaktive Strahlung absondert, die des Zauberers Comichüllen schmelzen lässt. Was für ein Satz. Also machen sie sich auf den Weg. Doch die böse Hexe der böse Burns kommt ihnen zuvor und lässt den fliegenden Smithers Lisa kidnappen. Am Ende ist irgendwie alles gut und es war nur ein Traum. Lisa wacht auf, als sie mit Schrecken feststellt dass die drei Gestalten tatsächlich ihre Familie sind.
Schon wieder eine Traumgeschichte. Ich weiß nicht, ob es eine Konzeptausgabe ist. Keine Ahnung. Jedenfalls hat diese Story Stan "Usagi Yojimbo" Sakai geschrieben und gezeichnet. Sie ist außerordentlich bunt und hell und irgendwie auch wirklich sehr süß. Das hat nichts mit Horror zu tun, aber ich find's trotzdem gut.
"Homererectus" von Troy Mixey spielt scheinbar im Jahr 1875. Auf der Polarkappe haben britische Forscher niemand geringeres als ein Prachtexempler von einem dickeren, gelbhäutigen Mann mit Glubschaugen gefunden. Sie tauen ihn auf und bringen ihn zurück nach London, wo Doktor Lakebottom sich seiner annimmt. Er ist erstaunt darüber, dass der gelbhäutige sprechen kann. Leider wird er bald von einem Betrüger gekidnappt, der ihn in einer dunklen Gasse als "Freak" ausstellt. Für nur zwei Pence. Als Templeton und seine Kollegen ihn (also Homer, lol) wieder finden und zurück holen, stellt es sich heraus dass er zwar alle möglichen Tests bestehen aber nur mäßige Ergebnisse erzielen kann. Schlußendlich sind sie der Meinung dass dieses Exemplar nichts weiter ist als ein haarloser Affe und verfrachten ihn in den Dschungel.
Dieses Mal kein Traum, sondern eine Hologram-Sequenz von Kang und Kodos die mal wieder einen Menschen quälen wollten. Was für ein großartiger, absurder Scheiß. Homer ist die einzige Figur (neben Kang und Kodos) die im Originalstil gezeichnet ist. Die ganzen grummeligen Briten (sowohl die Wissenschaftler als auch die Arbeiter) erinnern mich irgendwie an das Design von "From Hell" (von Alan Moore), nur in etwas cartoonesk. London ist hier sehr treffend gezeichnet. Außerdem mag ich den Ausgang der Geschichte. Herrlich.
Die letzte Story heißt "Catastrophe in Substitute Springfields" und wurde von Mark Hamill (ja, genau der) geschrieben und von Bill Morrison gezeichnet. Zuallerst begibt sich der Comic Book Guy zu Professor Frink um dessen neueste Erfidung auszustesten. Ein Kopierstrahl, der zuerst dafür benutzt wird einen Comic 1:1 zu kopieren. Es funktioniert. Doch bald, urplötzlich, taucht Mr. Burns mit einem Anwalt auf und konfisziert das Gerät. Schließlich wurde es mit seinem Zuschuss gebaut. Doch die genaue Kopie des Comics bleibt nicht so, sie verwandelt sich in eine "ungenaue Kopie" bzw. mutiert. Burns möchte mit dem Strahl einen Mitarbeiter kopieren um aus ihn eine perfekte Arbeitskraft zu machen. Schon bald wird also Homer "geklont". Seine Kopie verwandelt sich in einen muskulösen, attraktiven Mann mit fünf Fingern an den Händen und rosa Haut. Superman nicht unähnlich. Auch anorganische Kopien brauchen einen Dach überm Kopf, also lebt "Bert Zerko" (wie er nun genannt wird) schon bald bei den Simpsons. Als er das Treiben der Familie beobachtet wird er traurig, dass er keine eigene hat, also stiehlt er nachts den Kopierstrahl um sich selbst eine Familie zu klonen.
Diesmal kein Hologramm und auch keine Traumsequenz. Stattdessen eine gelungene Parodie auf die Origin Story des Superman-Klons "Bizarro". Nur dass hier ein "realistisch" aussehender Klon hergestellt wird. Es war für mich das erste Mal, dass ich "menschlich" aussehende Simpsons-Kopien gesehen habe. Das war weit weit weit vor Deviantart oder diesen komischen AI-Bildern. Jedenfalls: eine großartige Story, die DC-Fans und Comic-Nerds generell begeistern wird. Mit viel Narration, sodass man das Gefühl kriegt, sowas wie einen Silver Age Comic zu lesen. Naja, fast.
Die gesamte Ausgabe kriegt von mir heute....7,75/10 Pfandflaschen
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