Wir sind im Jahre 1993 angekommen. "Souvlaki" ist das zweite (von vier) Alben der britischen Shoegaze/Dreampop-Band Slowdive. Damals erhielt es größtenteils entweder schlechte oder gemischte Kritiken. Bands wie Oasis und Blur waren damals auf dem Vormarsch sodass das öffentliche Interesse viel eher Britpop galt - Shoegaze als Genre schien niemanden mehr zu interessieren.
Da ich höllisch müde bin, versuche ich mich kurz zu fassen. Der Albumtitel entstand weil irgendjemand sich einen Sketch der "Jerky Boys" angeguckt hat in welchem es um Oralverkehr mit einem Griechen ging. Das Genital wurde mit dem griechischen Gericht Souvlaki verglichen. Was für ein großartiger Albumtitel.
Ich habe dieses Werk heute schon mindestens vier mal gehört und diese Woche insgesamt an die zehn Mal. Muss an dieser Stelle zugeben, dass ich es langsam nicht mehr hören kann. Nicht weil es schlecht ist - das ist es nämlich nicht - es ist nur für mich keine Musik für die Ewigkeit. Jedenfalls, das passiert wenn ihr den Play-Knopf drückt: Ein wohliges Gefühl von Wärme. So als würdet ihr euch nach einem anstrengenden, fürchterlich nervigen Tag in eine Badewanne setzen. Eine verträumte, langsame Gitarre, überraschend rhythmische jedoch leise Drums und mindestens genauso träumerischen Stimmen von Nick Halstead und Rachel Goswell. Insgesamt würde ich das Album umschreiben als eine Mischung aus positiver Wärme und dieser leichten Müdigkeit, die du verspürst wenn du deinen Körper einfach fallen lässt.
Sofern ich mich entsinne, haben Slowdive irgendwann, nach ihrer Reunion eine Art Hype erfahren. Liegt wahrscheinlich daran, dass langsame, irgendwie traurig wirkende Musik, wieder en vogue war. Ich finde das sehr gut. Jetzt gerade, als ich beim Schreiben dieses Reviews dieses Album noch mal höre, hängt es mir nicht zum Hals raus. Stattdessen möchte ich mich einwickeln und schlummern.
8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: 40 Days, Sing, Here She Comes, Machine Gun, Souvlaki Space Station
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