Stricher guckt sich endlich "The Super Mario Bros. Movie" (2023) an am 01.05.2025
2023 erfolgreich im Kino verpasst. Irgendwann letztes Jahr (?) in der DVD-Abteilung an der Kasse vom lokalen Rossmann geholt und nun ist es endlich ins Regal gewandert. Die insgesamt dritte Verfilmung vom "Super Mario Bros."-Videospiel-Franchise. Wenn ihr Lust habt, das Review zum zweiten Film zu lesen, so klickt hier. Ich schwöre, irgendwann werde ich den Rest an Super Mario Zeug verwursten. Irgendwann.
Zunächst lernen wir den Bösewicht des Films kennen. König Bowser (Jack Black), eine Art Anspielung auf Gamera und Schnappschildkröten bezwingt mit seiner Armee an Koopas (ja, das sind auch Schildkröten) das Eiskönigreich. Daraufhin legt sich der Fokus auf Brooklyn, New York (in dessen Kanalisation auch das Original-Spiel "Mario Bros." stattgefunden hat). Die beiden italienischstammigen Klempner-Brüder Mario (Chris Pratt) und Luigi (Charlie Day) haben ihr ganzes Erspartes für einen Werbespot ausgegeben, in welchem sie rappen. Sie sind nämlich vor kurzem aus dem Klempner-Unternehmen "Wrecking Crew" ausgestiegen und haben selbst eine Firma gegründet. Bis jetzt sind sie allerdings erfolglos, allerdings glaubt ihre Familie an sie. Als sie beim Familiendinner im Fernsehen die Nachricht mitkriegen, dass Brooklyn überschwemmt wird, ergreifen sie das als ihre Chance. Also steigen sie in die Kanalisation, um defekte Rohrleitungen zu reparieren. Zufälligerweise werden nacheinander Luigi und dann Mario in ein mysteriöses, grünes Rohr eingesaugt. Sie landen in einer unglaublichen Zwischenwelt und es dauert nicht lange, bis sie voneinander getrennt werden. Luigi gelangt in die Dunkelwelt (quasi das achte Level bei Super Mario Bros. 3) und Mario in das Pilzkönigreich. Dort lernt er ganz schnell den Pilzmenschen Toad (Keegan Michael-Key) kennen und daraufhin auch Prinzessin Peach (Anya Taylor-Joy), die als Kind selbst zufälligerweise hier gelandet ist. Peach erkennt das Potenzial von Mario und beginnt ihn für einen bevorstehenden Kampf zu trainieren, denn: König Bowser plant alle Länder in dieser Dimension zu erobern als auch (was sie nicht weiß), Prinzessin Peach zu heiraten. Das Pilz Königreich ist das nächste was fallen wird. Also plant sie nun, König Cranky Kong (Fred Armisen) aus dem Dschungelkönigreich um Hilfe zu bitten.
Das ist jetzt so ziemlich das einfachste Review seit langem. Es ist ein Film ab 6 Jahren, der zahlreiche Anspielungen aus alten und neuen Videospielen beinhaltet. Sowohl von der 3D, als auch der ursprünglichen 2D-Ära. "The princess is in another castle!", so als Beispiel. Man macht sich aber auch über die Tatsache lustig, dass der Spieler gefühlt hundert Jahre braucht um ein Level durchzuspielen, weil er mit den Hindernissen nicht klarkommt. Stellenweise wird die Handlung auch in eine Art Sidescrolling-Geschehen eingebettet. Die Charaktere sind einfach beschrieben, aber alles andere als zweidimensional. So findet auch die Geschichte sowas wie Tiefe, ist aber gleichzeitig super einfach zu erzählen. Es ist super witzig, unterhaltsam und voll mit klitzekleinen Anspielungen die insbesondere von erwachsenen Gamern verstanden werden. So muss das.
8/10 Pfandflaschen
Trailer:
Stricher geht demonstrieren gegen Putin und seine Anhänger am 11.05.2025 in Köln
Dieses Jahr ging es mal wieder auf die Straße. Und zwar hat eine gewisse Leverkusener Resterampe (die früher als Pro Köln, Pro NRW und Pro Deutschland auf die Straße gegangen ist) zur eine Demo aufgerufen unter dem Motto "Frieden mit Russland blablabla". Im Endeffekt war es eine Ansammlung von ewiggestrigen russischsprachigen Vollhonks. Eine durchaus postmodern wirkende Mischung aus Sowjetfahnen, Deutschlandfahnen, Russlandfahnen und Fahnen vom Russischen Kaiserreich. Hauptsache irgendwas mit Russland. Das Ganze war wesentlich weniger gefährlich als das was ich irgendwann mal in Dresden erlebt hab. Diese Leute laufen auf der Straße, geschützt von einem Spalier der Polizei - wir d.h. (mal wieder, danke dafür) Freies Russland NRW und gewisse andere Gruppen (unter anderem City of Hope als auch Omas gegen Rechts usw. usf.) stellen sich dagegen. Sie fühlten sich natürlich sehr wohl, ob der Aufmerksamkeit, ich fühlte mich wohl mit den zahnlosen Fressen nichts gemein zu haben. Danke an die belarusischen Aktivisten, als auch Freies Russland NRW, City of Hope Cologne und andere die heute dabei waren. Es war mir eine Freude.
Stricher guckt sich "Meister und Margarita" (2024) an im Casablanca, Bochum
Ich lese momentan die Vorlage zu dem Film, das grandiose gleichnamige Buch von Michail Bulgakow, dass mir Genossin V. irgendwann zum Geburtstag (oder zu Chanukka?) geschenkt hat. Tatsächlich war ich, bis zum Zeitpunkt als ich am Kino angekommen bin noch nicht ganz damit fertig - genauer gesagt bin ich grade mal bei der Hälfte angelangt. Darum habe ich mich, durch die Sichtung des Films, irgendwie selbst gespoilert. Aber ich finde das nicht wirklich schlimm.
"Meister und Margarita" basiert auf dem gleichnamigen Buch vom sowjetischen Author Michail Bulgakow. Das Buch selbst wurde 1928 angefangen und erst 1940 fertig diktiert. Erst 1966 wurde es veröffentlicht und das auch nur stark zensiert. Die Handlung findet statt in Moskau der 1930er Jahre. Stalins Regime fordert zahlreiche Opfer. Es herrscht Zensur. Ein Schriftsteller (Jewgeni Zyganow) landet in der Psychiatrie, wo er insgeheim an seinen Buch weiter schreibt. Ursprünglich war er ein angesehener Autor, der ein Roman über Pontius Pilatus (laut der Bibel den Richter über Jesus Christus) geschrieben und veröffentlicht hat. Allerdings wird das Theaterstück, das auf dem Buch basiert kurz vor der Premiere abgesagt. Der Autor wird aus dem Sowjetischen Schrifststellerverband ausgeschlossen und das Buch zurück gezogen. Aus einem angesehenen Autor wird innerhalb kürzester Zeit ein ausgestoßener Mensch, der von seiner direkten Umgebung an die Behördern verraten wird. Zum Glück hat er eine unglücklich verheiratete Frau namens Margarita (Julija Snigir) kennen und lieben gelernt - der Gedanke an sie, treibt ihn an weiter zu schreiben und zu leben. Es passieren aber noch andere Dinge. In die Stadt kommt ein merkwürdiger Mann, ein "Professor für Schwarze Magie" namens Dr. Woland (August Diehl) inklusive seinen Gefolge, bestehend aus übergroßen Kater Behemoth (Juri Borissow), der Sukkubus Gella (Polina Aug), den aufgedrehten Korowjew (Juri Kolokolnikow) und dem Scharfschützen Asasello (Alexei Rosin). Nach und nach werden die Menschen die den Autor (der sich selbst "der Meister" nennt) das Leben verkompliziert und zerstört haben aus dem Verkehr gezogen. Entweder wartet auf sie der Tod oder sie landen in der gleichen Psychiatrie, wie er selbst.
Der Film schafft es, dass der Zuschauer in die Handlung hinein gesogen wird und beinahe gezwungen ist, allem genau zu folgen. Denn: Es finden hier mehrere Erzählstränge statt. Einerseits das was war, das was jetzt geschieht und auch das was in dem fiktiven Buch im Film erzählt wird. Letzteres scheint entweder ein "Hirngespinst" des endgültig psychisch kranken Meisters zu sein der nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann, oder aber das Ergebnis seines Pakts mit dem Teufel. Es ist dem Zuschauer selbst überlassen, in gewisser Weise, ob ein Teil der Handlung wirklich geschieht oder nicht. Auf anderer Ebene betrachtet: Das ursprüngliche Buch ist eine abstrakt und absurd wirkende Kritik am Totalitarismus der Sowjetunion unter Stalin. Jegliche Kritik an der Obrigkeit wurde untersagt, regierungskritische Werke wurden zensiert, sei es in der Musik, Theater, Film. "Meister und Margarita" ist eine überspitzte, jedoch treffende Darstellung dieser konsequent bürokratischen Despotie - die mittlerweile (wieder) Realität im heutigen Russland ist. So wird jeglicher Versuch, den Krieg gegen das Nachbarland Ukraine als "Diskreditierung der russischen Armee" oder "Rehabilitierung des Nazismus" verurteilt und bestraft. Kein Wunder, dass Kremls Scharfmacher den Film verurteilt haben und sein Verbot gefordert haben. Der Regisseur Michael Lockshin ist selbst Gegner des Angriffs auf die Ukraine.
Meiner Meinung eine sehr spannende Umsetzung, die Erzählstränge stellenweise nur umreißt aber im Großen und Ganzen ihre Funktion erfüllt. Der Film ist mit 157 Minuten schon sehr lang und länger hätte er nicht werden müssen. Man könnte hier nicht alles aus dem Buch erzählen, selbst wenn man das wollen würde. Mir gefällt auch die Genauigkeit mit der (sowohl im Buch als auch im Film gearbeitet wird). So kommt Woland während der Karwoche nach Moskau - und die Handlung des Pontius-Pilatus-Stranges (somit auch der Hinrichtung Jesus' Christus) spielt in der Pessachwoche. Ein wahres Fest für Geschichtsbegeisterte als auch Mystiker und Fans des Paranormalen.
8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
Stricher guckt sich endlich "Kingdom of the Planet of the Apes" (2024) an am 19.05.2025
Lag nicht lange auf dem Stapel. Aber ich habe den Kinostart letztes Jahr ganz einfach verpasst und habe auf das DVD-Release gewartet. Here we go...
Der vierte Teil der Trilogie, oder besser gesagt der erste Teil einer neuen Trilogie der neuen "Planet der Affen"-Filme, spielt mehrere (Affen)Generationen in der Zukunft. Caesar und sein ursprünglicher Clan sind längst tot. Die Handlung fokussiert sich auf Noa (Owen Teague), einen jungen Affen und seinen Clan. Zu Beginn des Filmes ist Noa zusammen mit Anaya (Travis Jeffery) und Soona (Lydia Peckham) auf der Suche nach Falkeneiern. Es gehört zu einem Ritual, Falkeneier zu stehlen und danach die jungen Vögel aufzuziehen. Noas Clan spezialisiert sich nämlich in der Falknerei. Außerdem steht bald ein
Aufnahmeritual an. Auf ihrem Abenteuer bemerken sie jedoch einen Menschen, der ihnen folgt. Später am Abend bemerkt Noa eben jenen Menschen, der bis in ihr Dorf gelangt ist, um Nahrung zu stehlen. Noch in der gleichen Nacht wird das Dorf von maskierten Gorillas auf Pferden überfallen, die scheinbar selbst auf der Suche nach Menschen sind. Am nächsten Morgen wacht Noa auf, um festzustellen, dass seine gesamte Familie verschwunden und sein Vater tot ist. Also macht er sich auf den Weg, um sie zu finden. Auf seiner Reise in ein "verbotenes Tal" (welcher im Grunde die zugewucherte Stadt San Francisco ist) trifft er auf den Orang-Utan Raka (Peter Macon), der viel über die Geschichte der Menschen weiß. Und vor allem auch vieles darüber aus der Zeit, als sie noch nicht durch das Virus (dass Affen intelligenter gemacht hat) ihre Stimmen und ihre Intelligenz verloren haben. Tatsächlich treffen die beiden auch auf einen Menschen - und zwar auf eine Frau, nämlich die gleiche die in Noas Dorf eingedrungen ist. Es stellt sich heraus, dass sie auf der Suche nach etwas ist, was der menschlichen Zivilisation wieder auf die Beine helfen könnte. Und sie spricht.
Nun, ich glaube ich habe das verhältnismäßig spoilerfrei gehalten...glaube ich. Jedenfalls ist das hier die logische Fortführung der Geschichte. Affen, die intelligent genug sind um in ganzen zusammenhängenden Sätzen zu sprechen. Und natürlich eine Art "Moses Geschichte" um Caesar der das Affenvolk geeinigt hat - und selbstverständlich auch Affen die diese Geschichte anders interpretieren und nach Macht lechzen. Sie bewundern die Errungenschaften der Menschen und möchte nun vollständig an ihrer Stelle treten. Königreiche aufbauen. Die Welt erobern. Wie gesagte: Logische Konsequenz aus der vorherigen Handlung. Wie auch immer. Mir gefällt die nicht zu actiongeladene Handlung, der relativ langsame Aufbau des Films, liebenswerte und verachtenswerte Charaktere. Post-Apocalyptisches Action Drama. Wenn man das so betrachten will. Sehr gutes CGI (auch wenn es teilweise nur im dunklen zu sehen ist). Das was an Setting zu sehen ist (und hoffentlich kein CGI ist), sieht ebenfalls großartig aus. Mir gefällt außerdem, um es noch mal zu betonen, wie man insgesamt sich sehr viel Zeit lässt um irgendwann zu dem Zeitpunkt zu gelangen, der im allerersten "Planet of the Apes"-Film aus den 60ern zu sehen ist. Ich vermute mal, dass Disney die Kuh noch weiter melken wird und wir irgendwann eine Art Revival des Charlton-Heston-Szenarios zu sehen kriegen. Außerdem: Ich dachte, dass das hier sowas wie ein Marvel-Abklatsch wird mit pseudo-philosophischen Untertöten. Doch ich wurde eines besseren belehrt.
Also gut, dann wollen wir mal. Es ist hier schon mehrmals passiert, dass ich Filme reviewt habe, die ich eigentlich gar nicht mal so gut fand. Meistens aber im Rahmen des Double Features zu unseren Podcast "Movie Punx" und eher selten "einzeln". Aber es ist schon mal passiert und es passiert nun wieder.
"Surf Nazis Must Die" ist genau der Film nach dem sich diese eine Band aus Ibbenbüren benannt hat. Er ist eine Produktion von Troma Studios und hatte seine Premiere auf dem Filmfestival in Cannes. Unter Trash-Liebhabern gilt er als Kultfilm.
Es geht um folgendes: Kalifornien bzw. dessen Küste wurde von einem fürchterlichden Erdbeben verwüstet, wobei beinahe 100.000 Menschen gestorben sind. Es herrschen Gesetzlosigkeit und Brutalität. Eine Gruppe von rechtsradikalen Surfern (die sich äh Surf Nazis nennen) beschließt die Macht an sich zu reißen. So machen sie mehrere Gangs unschädlich und stellen Regeln auf, an die sich alle zu halten haben. Es heißt: Die Surfer regieren den Strand, aber die Surf Nazis regieren die Surfer. Dabei kleiden sich Adolf, seine Freundin Eva und deren Kumpane Mengele wie schlechte Punk-
Karikaturen. Eines Tages erschießen sie den jungen Schwarzen Leroy Washington (Robert Harden). Als dessen kettenrauchende, grade ins Heim gebrachte Mutter Eleanor (Gail Neely) davon erfährt, besorgt sie sich Waffen und beschließt Rache an den Surf Nazis zu üben. Sie müssen halt sterben jetzt. Verschäyse, der Filmtitel???!!!
Der Titel ist cool. Die Filmidee ist witzig. Auch die Kulisse ist tatsächlich glaubwürdig postapokalyptisch gestaltet. Andererseits ist es einfach Kalifornien Ende der 80er Jahre. Da hatte man wohl nicht viel zu gestalten. Anyways: "Surf Nazis Must Die" ist so schlecht, dass er nicht mal besonders lustig ist. Die deutsche Synchro macht vieles noch schlimmer. Es ist ein grenzdebiler Exploitation-Action Streifen, aufgeladen mit Messerstechereien, Schlägereien und Sex. Und leider auch ziemlich langweilig. Ich habe mich wirklich fürchterlich gequält beim "Genuss" dieses Filmes. Es gibt Filme die sind schlecht und darum tatsächlich unterhaltsam und witzig. Das trifft auf "Surf Nazis Must Die" leider nicht zu.
(Malak singt über Sonja und wird am Ende von ihr unterbrochen)
Wir hatten hier schon zwei Mal das Vergnügen mit Red Sonja. Einer Barbarin in Kettenkluft die in einer fiktiven, mittelalterlich anmutenden Fantasy-Welt lebt und laut ihrem offiziellen Kanon gestorben und in einer Nachfahrin wiedergeboren wurde. Ich habe mich für diesen Comic entschieden, weil ich unbedingt mal wieder ein Werk von der Autorin Gail Simone reviewen wollte.
Zu Beginn der Ausgabe ist Red Sonja scheinbar verstorben. Bei ihren Begräbnis sind veschiedene Leute anwesend. Unter anderem eine Frau, deren Tochter Sonja das Schwertkämpfen beigebracht hat. Jetzt ist das Kind das Schrecken aller Kühe auf der Farm. Doch das wichtigste und merkwürdigste kommt
gleich: Ein etwas dümmlicher, bärtiger rothaariger Mann mit Dreadlocks namens Malak verkündet seine Trauer. Sonja war seine Ehefrau. Er hat sie über alles geliebt. Auf dem Begräbnis betrauert er sie auf eine ganz besondere Weise. Kurze Zeit später betrinkt er sich in einer Taverne und prügelt sich mit Männern, die das Andenken Sonjas besudeln. Sie halten von ihr nämlich nichts. Weiterhin schläft Malak mit Frauen um seine Trauer zu äh verarbeiten. Es dauert nicht lange, bis Red Sonja selbst in der Kneipe auftaucht. Sie ist nämlich gar nicht tot. Das führt zur Verwunderung bei den Gästen. Einige haben Malak Geld geliehen. Er leihte sich verschiedene wertwolle Sachen und Gelder im Namen seiner toten Ehefrau. Doch Sonja kann sich gar nicht erinnern, jemals diesen Dämlack geheiratet zu haben. Nicht einmal in ihren besoffensten Zustand. Als die Beschwerden laut werden, da Malak sich in Sonjas Namen in verschiedenen Städten Geld geliehen hat, beschließt sie ihn aufzusuchen. Bei einem klärenden Gespräch stellt es sich heraus, dass Malak dermaßen in Sonja verschossen war, dass er beschloß eine Legende um ihn und Sonja herum aufzubauen um ihre Reputation und vielleicht auch etwas seine Reputation zu verbessern. Er konnte es nämlich nicht ausstehen, dass alle so über seine "Prinzessin" abhaten.
Was für ein unglaublich lustiges und spannendes Vergnügen. Bei #0-Ausgaben ist es häufig so ein Hit & Miss. Manchmal erzählen sie irgendeine interessante Vorgeschichte, manchmal ist es irgendwas so banales, dass irgendwie vor der Hauptserie (also vor der #1) spielt und einen die Füße einschlafen lässt. Die Ausgabe allerdings hat mich hart lachen lassen. Es ist im Grunde genommen eine auf Fantasy gemünzte Geschichte von einem Fan, der richtig hart für eine Frau simpt die niemals auch nur annähernd in seiner Liga spielt. Gail Simone hat sich hiermit so ein Bisschen übertroffen. Es ist geniale Satire auf reales Geschehen innerhalb von Nerd-Kreisen. Das sind im Grunde genommen lebendig gewordene "Tips fedora" und "M'Lady"-Memes in eine Fantasy-Geschichte verpackt. Meine Fresse, ist das großartig.
Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren "Album der Woche" in einer nicht enden wollenden Saga namens "Ich höre worauf ich Bock hab". Diesmal ist das erste Album der Band Painkiller dran, namens "Guts of a Virgin". Das Albumcover wurde aufgrund des Verstoßes gegen ein Gesetz in Großbritannien entweder zensiert oder beschlagnahmt. Ich weiß es nicht mehr.
Painkiller bestanden aus Bassist Bill Laswell, Drummer und Vocalist Mick Harris (bekannt aus Napalm
Death) und Saxophonist John Zorn. Laswell hat mehrere Alben als Solokomponist rausgebracht, sowohl unter eigenen Namen als auch unter Pseudonymen. Außerdem gab es eine Reihe von Kollaborationen, u.a. mit den eben genannten Mick Harris als auch mit einem weiteren Ex-Napalm-Death-Mitglied: Nik Bullen. Aber das ist ein weiteres Rabbit Hole, dass ich nicht zu erforschen mag, wobei ich die Idee, mit einem Bein da einzusteigen, doch ganz reizvoll finde. Mick Harris dürfte meinem Leser sowohl von Napalm Death als auch als Mastermind hinter dem Projekt "Scorn" bekannt sein, dass ich hier ebenfalls mal reviewt habe. Irgendwie ist die Musikwelt doch ziemlich klein. John Zorn hatte hier letztens ebenfalls ein Review bekommen. Und zwar eins von seinem Album "Kristallnacht", dass ihr hier nachlesen könnt.
"Guts of a Virgin" hört sich an wie der Titel bzw. das Cover es auch anmutet. Wie eine unaufhaltbare außerirdische Kraft, die sich durch den Körper von jemanden mit Lichtgeschwindigkeit bewegt um an Ende durch seinen/ihren Bauch auszubrechen und die Innereien auszustoßen und über all zu verteilen. Die Titel lassen schlimmes vermuten: "Dr. Phibes" (benannt nach der Figur aus der Horror Film Reihe"), "Handjob", "Scud Attack", "Purgatory of Fiery Vulvas". Es ist zuerst unvorstellbar was auch der Kombination Bass/Saxophon/Drums rauskommen. Was könnte dabei rauskommen? Ein vollkommen irrer und kruder Mix aus avantgardistischen, grindcore-esken Gesang bei welchen kein Text erkennbar ist, schrillen Saxophon-Einlagen die sich wie eine Bohrmaschine anhören und vollkommen chaotischen Schlagzeugeinlagen. Das alles auf einmal. Die Songs haben verschiedene Längen. Der kürzeste dauert gerade mal 10 Sekunden. Der längste 4 Minuten und 34 Sekunden. Hin und wieder wird es richtig langsam und ziemlich sludgy. Ansonsten ist es eine richtig durchgeknallte und schrille Angelegenheit. So klingt eine wahrhaftig großartige Jamsession zwischen drei Musikern die auf musikalische Ebene eigentlich wenig bis nichts gemein haben.
Irgendwie macht mich das sprachlos und das obwohl ich genug abgefahrenes in dieser Welt gehört habe. Es ist hochgradig interessant einerseits und grandios primitiv andererseits. Wahrlich fantastisch.
8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Devil's Eye, Scud Attack, Dr. Phibes
Bevor wir uns den Discographies widmen, möchte ich mir einen Moment Zeit nehmen für Katharsis. Als "Katharsis" bezeichnet man das "Sichbefreien von psychischen Konflikten und inneren Spannungen durch Abreagieren". Tatsächlich ist das etwas, was heutzutage vermehrt in den sozialen Medien stattfindet, als Antwort auf das Weltgeschehen. Doch gleichzeitig ist es auch der Name von mehreren Bands und Künstlern. Das ist mir letztens auch aufgefallen, als ich den "Eurovision Song Contest" gesehen habe (und dabei mindestens vier Mal für Israel gestimmt habe). Litauen wurde nämlich von einer Band vertreten die sich "Katarsis" nennt und dabei leicht shoegazig rüberkam. Ich fands ziemlich gut, was ich gehört habe. Hier könnt ihr euch den Song auf YouTube anhören.
Catharsis aus North Carolina machen sowas wie Post-Hardcore, sprich Musik die Bands machen die aus dem Hardcore kommen und sich erheblich weiter entwickelt haben. Habe sie vor mehr als zehn Jahren (?) auf dem FLUFF Fest im tschechischen Rokycany gesehen und es war wirklich atemberaubend. Hier könnt ihr euch "Arsonist's Prayer" anhören.
2012 kam der gemeinsame Track "Super Marios" von Katharsis & Gossenboss mit Zett. Ich hab's damals gefeiert, dass Gosse etwas aus seiner Gosse rauskommt und einen größeren Bekanntsheitsgrad erfährt. Irgendwie. Damals wie heute - übergut.
CRASS Discography:Yes Sir, I Will (1983)
Eigentlich ist das hier das letzte Album von CRASS. Doch zwei Jahre später kam noch eins und das obwohl die Band gemeint hat, dass sie nur bis ins Jahr 1984 existieren werden. Irgendwann wurde es auch schwierig als politische Band zu existieren und im wörtlichen Sinne eine Antwort auf die Ereignisse auf der Welt zu geben. So ist "Yes Sir, I Will" eine Antwort auf den Falkland-Krieg und die politische Stimmung in Großbritannien.
Das Album besteht aus sieben Songs, die zum ursprünglichen Zeitpunkt der Veröffentlichung alle "Yes Sir, I Will" hießen. Eigentlich ist es ein einzelner durchgängiger Song der lediglich durch zwei Seiten einer Schallplatte getrennt wird. De Facto aber sind es sieben Songs, die noch mehr in die Avantgarde eintauchen als sonst schon. Allerdings gibt es zwischen ihnen keine Übergänge. Im Grunde genommen sind es endlose Rants von Steve Ignorant. Zumindest auf Song 1 und 3. Song 2 ist eine ironisch anmutende Piano-Ballade. Song Nummer 4 ist der wohl am ehesten Punkrockige hierauf. Damit meine ich den ursprünglichen konventionellen Punkrock. Die bedrohliche, pessimistische Kulisse zieht sich auf Song 5 und 6 weiter bis zum siebten Song. Sowas wie Refrains gibt es nicht. Im Grunde genommen ist es ein gigantisches Anarcho-Kunstwerk, dass weniger dazu gedacht ist, mitgegröhlt zu werden sondern um eine zynische bzw. kritische Botschaft zu vermitteln. Auf der "Crassical Collection" wurden den einzelnen Songs auch tatsächlich neue Titel vergeben. Deswegen werden die Anspieltipps zu diesem Album auch diese beinhalten. Die Texte basieren zu einem nicht geringen Teil auf Drummer Penny Rimbauds Gedicht "Rocky Eyes".
Der Titel des Albums entstand aus einer Begegnug zwischen den Soldaten Simon Weston und Prinz Charles. Weston war im Falkland Krieg, sein Gesicht wurde heftig verbrannt. Charles wünschte ihm gute Besserung ("Get well soon") worauf Weston antwortete dass er das ja tun werde ("Yes Sir, I Will"). Als würde er einen Befehl erhalten. CRASS machen sich in dem Moment nicht über den Veteranen lustig sondern betrachten dessen Gehorsam der Krone gegenüber zynisch. Da wird jemand in einen Krieg geschickt, ist hinterher für sein Leben lang gezeichnet und am Ende zeigt er doch gehorsam.
Meines Erachtens das am wenigsten zugängliche Album von CRASS und das herausfordernste. Trotzdem gibt es hier ein paar Songs, die man sich durchaus gönnen kann.
Anspieltipps: Anarchy's Just Another Word (2), Speed or Greed (3), The Five Knuckle Shuffle (4)
6,75/10 Pfandflaschen
Primus Discography:Conspiranoid EP (2022)
Die neueste und bis jetzt letzte Veröffentlichung von Primus ist eine EP, die "nur" drei Songs enthält weil die Band aus Zeitgründen keinen Nerv hatte zwischen Tür und Angel irgendwas größeres aufzunehmen. Es ist die letzte Aufnahme mit Tim Alexander der zwei Jahre später zum dritten Mal ausgestiegen ist. "Conspiranoid" besteht aus den Songs "Conspiranoia", "Follow the Fool" und "Erin on the Side of Caution".
Rausgekommen im zweiten Jahr der Pandemie, beschäftigt sich die EP, wie kann es auch anders sein, mit Verschwörungstheorien und ihren Anhängern. "Conspiranoia" ist ein beinahe 12-minütiger Riesensong der von Menschen erzählt die auf Verschwörungsthorien reingefallen sind und sich zum Beispiel Katzenpisse in die Augen schütten um gegen COVID-19 immun zu sein (weil Impfungen per se böhse sind). Die Moral von der Geschichte ist: "Du kannst ein Pferd zum Wasser bringen, aber ihm nicht beibringen zu trinken". So kann man auch Fakten zu den Menschen bringen, aber sie nicht dazu bringen daran zu glauben. "Follow the fool" stellt die Frage: Ist derjenige ein Idiot der die ganzen Verschwörungern erzählt oder sind die Leute Idioten, die ihm folgen und alles nachplappern was er sagt? Ich weiß nicht genau, worum es in "Erin on the side of the caution" geht. Es scheint mir aber, dass das Thema Menschen sind, die die gesamte Pandemie für ein gut durchplantes Konstrukt gehalten haben und sich auf diese Art und Weise auf der "richtigen" Seite der Dinge gewähnt haben.
Einzig "Erin..." klingt ein wenig nach alten Primus. "Follow the Fool" allerdings auch so n Bisschen. Der Titeltrack (wenn man ihn so nennen kann) ist jedoch eine vollkommen andere Nummer. Mit 11 Minuten und 39 Sekunden der wohl längste Song von Primus und meiner Meinung nach eine gelungene Verneigung von Progressive und Art Rock Größen wie Pink Floyd, allerdings gleichzeitig auch vor John Carpenter. Meiner Meinung nach. Ich finde nämlich, dass der Song sich anhört wie John Carpenters Musik zu seinem Film "They Live". Also die ruhigeren Passagen. Natürlich gibt es hier auch Old School Primus Versatzstücke, größtenteils verzichtet der Song aber darauf. Wie gesagt: "Money" von Pink Floyd trifft auf die Hintergrundmusik von "They Live" (in welcher es um äh naja Verschwörungstheorien ging die wahr geworden sind. Ich sag nix).
Die EP hatte es zu Beginn etwas schwer bei mir. Es wollte einfach nicht richtig zünden. Doch nach 2-3 Mal durchhören sitzt das Ding endlich. Primus können jetzt auf jeden Fall Progressive Rock. Bzw. konnten es vorher auch schon (siehe "Desaturating Seven") aber hier zündet es richtig ordentlich gut. Auf jeden fall.
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Alle lol
Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier kommt...
Philipp:
"Vorerst letztes Primus-Review unserer kleinen Reihe, nun die zwanzigminütige 3-Song-EP "Conspiranoid" aus dem Jahr 2022, welches sich - passend zur damaligen dritten Welle der Corona-Pandemie unter anderem mit Verschwörungstheorien beschäftigt.
Vorerst letztes Lebenszeichen der Band in der "klassischen" Besetzung, Herb hat Anfang dieses Jahres leider die Band verlassen.
Musikalisch bleibt man der progressiven Ausrichtung des letzten Albums treu, man hört an einigen Stellen Rush und King Crimson raus, ein Riff erinnert mich verdächtig an Mr Bungle, aber das kann durchaus Zufall sein.
Alles in allem eine recht gute EP, die durchaus ihre Berechtigung in der Primus-Diskografie hat. Es bleibt abzuwarten, wie es für die Band weitergeht.
Die letzte Single "Little Lord Fentanyl" mit MJ Keenan war jedenfalls eher so mittelmäßig.
7/10 Pfandflaschen"
Raphael:
"Hier sind wir im bisher letzten Kapitel von
Primus. Ihre Tour, auf der sie das gesamte Rush Album „A Farewell
to Kings“ spielten, musste zweimal verschoben werden; einmal wegen
Slayer und einmal wegen COVID-19. Und letzteres ist eigentlich die
ideale Überleitung, denn auf der EP von 2022 geht es um
Verschwörungstheorien, Paranoia, und sowohl die Unsinnigkeit all
dessen sowie auch die davon ausgehenden Gefahren. Nach zwei Alben mit
rein fiktiver Thematik ist das ein ganz schön schneller Sprung ins
kalte Wasser der Realität.
Primus im Jahre 2025
Im
Jahr 2022 haben auch Slime mit ihrem neuen Sänger Tex Brasket ihr
Album „Zwei“ veröffentlicht; unsere Gedanken dazu findet ihr
hier.
Außerdem war 2022 das Jahr, in welchem die kurdische Frau Jina Mahsa
Amini im Iran durch Polizisten ermordet wurde, was zu nationalen und
internationalen Protesten führte. Der seit 2014 schwelende Krieg
zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation wurde zum
Flächenbrand, als Vladimir Putin die Invasion der Ukraine befahl. Im
Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan kam es zu einem
verheerenden Erdbeben mit Todesopfern in vierstelliger Größenordnung.
Bessere Nachrichten aus demselben Jahr waren die Ernennung des
Fliegenpilzes zum Pilz des Jahres, die Entwicklung eines sehr
wirksamen Impfstoffes gegen Malaria, und der Tod von Joseph Alois
Ratzinger.
Ja,
global gesehen war es irgendwie kein so geiles Jahr. Und irgendwie
scheint sich hier meine These zu bestätigen, dass schwierige Zeiten
gute Kunst hervorbringen. Ein gutes Beispiel hierfür ist
„Conspiranoid“ von Primus aus dem Jahre 2022. Die EP beinhaltet
drei Tracks, von denen der erste Titel „Conspiranoia“ mit
elfeinhalb Minuten das bis dato längste Stück der Band ist.
Inhaltlich geht es also um Verschwörungstheorien und Paranoia, um
Chemtrails, um Autismus oder Tod verursacht durch COVID Impfungen, um
die QAnon Bewegung, Präsident Donald John Trump, Laser, die flache
Erde, und die Tatsache, dass am Ende des Tages eigentlich meistens
sowieso Die Juden™ für alles Schlechte verantwortlich sind.
„Conspiranoid“ war anno 2022 genau die EP, die wir gebraucht
haben. Daran, dass Zyniker wie Claypool, LaLonde und Alexander
plötzlich die Hüllen aus Fiktion und Satire fallen lassen, merken
wir: das hier ist verdammt nochmal ernst! Primus betrachten mit Sorge
die zunehmende Zerrissenheit der Menschheit und gehen auf ihre Art
und Weise darauf ein. Ganz ohne Sarkasmus schaffen sie das natürlich
nicht, aber so direkt wie auf „Conspiranoid“ haben sie sich zuvor
nicht geäußert. Und dazu passt auch die störrische musikalische
Umsetzung. Auf ihrem Weg zum Prog haben Primus hier nochmal einen
Gang rausgenommen und eine kleine Detour durch schmutzige Pfützen
des Alternative Funk Metal gewagt: also eine Kombination aus dem
Besten beider Welten.
9/10 Pfandflaschen
Dieser Film ist vor beinahe drei Jahren erschienen und liegt seit ungefähr einem Jahr auf meinem "To Review"-Stapel. Endlich, endlich hat sich eine passende Gelegenheit ergeben. Bei "Prey" handelt es sich um den mittlerweile fünften Film der "Predator"-Reihe, der allerdings vor dem ersten (ja genau den im Dschungel mit Schwarzenegger) spielt, also ein Prequel ist. Mittlerweile komme ich mir schon recht alt und langsam vor, weil ich den hier jetzt bespreche, während der neueste dieses Jahr rauskommt...
Wir befinden uns im Jahre 1719 in den Great Plains Gebirge der zukünftigen USA. Die Handlung fokussiert sich auf einen Stamm der Comanche. Naru (Amber Midthunder), die in ihrem Stamm für die Medizin verantwortlich ist, möchte unbedingt Jägerin werden. Ihre Familie, unter anderem ihr Bruder Taabe (Dakota Beavers) sehen ihr Vorhaben eher skeptisch. Eines Tages verschwindet ein Familienmitglied, Puhi, und der Rest macht sich auf, um ihn zu finden. Als die Gruppe den Verletzten findet, stellen sie fest, dass die Verletzungen sehr schwer sind und, noch viel wichtiger: auf der Rückreise findet Naru eine gehäutete und zerstückelte Schlange. Das heißt: Es kann kein Tier gewesen sein, dass Puhi so stark verletzt hat - im Gegensatz zu der Behauptung es wäre ein Puma gewesen. Es kommt tatsächlich zu einer Jagd auf den Puma, wobei Taabe erfolgreich ist und Naru bewusstlos wird. Später will sie, weil sie immer noch der Meinung ist dass jemand oder etwas anderes gefährliches da draußen ist, sich selbst darum kümmern. Also macht sie sich auf den Weg in die Wälder, zusammen mit ihrem treuen Hund Sarii. Sie finden tatsächlich einen Bären, doch auch etwas noch viel schlimmeres. Eine anfangs unsichtbare Gestalt, die einfach nur riesig ist und über vollkommen unbekannte Waffen verfügt - und die es mit einem Bären aufnehmen kann (Dane DiLiegro).
Ich habe viel erwartet und wurde doch enttäuscht. Allerdings von der DVD, die gegen Ende des Films versagt hat, nicht vom Film selbst. "Prey" ist ein großartiges Prequel, dass sich auf angedeuteten historischen Fakten in "Predator 2" als auch einen Comic namens "Predator 1717" orientiert. So haben wir es hier mit einem Menschen zu tun, der vorher schon nach Amerika gereist ist und der indirekt chronologisch später im Film-Franchise auftaucht. Wahrlich indirekt, nämlich durch einen Gegenstand. Diese "dedication to the franchise" finde ich tatsächlich bemerkenswert. Wesentlich interessanter sind allerdings die Kampftechniken die die Comanche anwenden als auch die andauernde Darstellung von Jäger und Beute. So werden die Prinzipien des Predators noch mal aufgezeigt: Er jagt nur die Wesen, die für ihn eine Gefahr sein könnten. Sprich carnivore Tiere als auch Menschen mit Waffen. Ich weiß nicht, inwiefern der Film historisch korrekt ist und wie realistisch die Bräuche der Comanche dargestellt werden. Auf jeden Fall ist es eine willkommene Abwechslung zu andauernder übertriebene Action. Eine Frau allein im Wald gegen einen mächtigen Predator. Wirklich beeindruckend. Auch wenn man meinen könnten, dass die Predator-Storyline beliebig einsetzbar ist und theoretisch zu jedem Zeitpunkt stattfinden könnte. Ich find's tatsächlich sehr gut.
Hierbei handelt es sich um eine limitierte Serie, die bei DCs "Black Label" erschienen ist und somit keinerlei Zusammenhang zur momentan laufenden Batman-Comicreihe besteht.
Zuallererst sehen wir, wie Batman einen Schwergewichtsmeister im Boxen mit seinen Taten konfrontiert. Die Beweise die Batman gebracht hat, haben offenbar die Justiz nicht überzeugt. Edgar Licchario hat mehrere Frauen verprügelt, die jetzt kein Leben wie früher haben. Dank seines findigen Anwalts landet Licchario wohl nicht im Knast. Als die beiden das Gerichtsgebäude verlassen, konfrontiert Batman den Boxer mit seinen Taten, was ihm zu Gewalt gegenüber dem Dunklen Ritter provoziert. Am Ende kann Lichhario nicht mehr laufen. Doch das ist nicht der Mittelpunkt der Geschichte. Batman findet heraus, dass zwei seiner Feinde, Riddler und Mad Hatter mit schweren Verletzungen aufgefunden wurden. Sie wurden verstümmelt. Augenscheinlich steckt Scarecrow dahinter. Darum "befragt" Batman einen ehemaligen Handlanger von Scarecrow, einen ängstlichen Russen namens Konstantin Volkow. Dieser erzählt dass es letztens eine Art bewaffnete Auseinandersetzung zwischen allerlei Bösewichten von Gotham City gegeben hat. Beinahe hätten sie sich alle gegenseitig erschossen. Aber auch nur, weil etwas ungewöhnliches in der Luft lag. Als wären sie alle hypnotisiert gewesen. Niemand weiß, was geschehen ist.
Geschrieben von Garth Ennis, der aus Batman einen noch weitaus zynischeren Charakter gemacht als er eh schon ist. Gezeichnet von Liam Sharp, dessen Kreationen viel eher als ganze Gemälde betrachtet werden könnten. Sie wirken auf mich wie ganze Murals und erinnern mich an das Cover zu "Arkham Asylum: A Serious House on a Serious Earth" von Dave McKean. Die Szenerie wirkt sehr surreal, wie ein merkwürdiger Alptraum. Ich glaube, man hat versucht im Fahrwasser der Verfilmung "The Batman" mitzuschwimmen. Oder der Comic kam vorher raus, das weiß ich leider nicht. Jedenfalls ist "Batman: Reptilian"s erste Ausgabe ein durchaus interessanter Comic, der verspricht noch interessanter zu werden, wenn man die ganze Reihe liest.
Ich kann von mir behaupten, dass ich wegen diesem Album einigermaßen viel recherchiert habe und gewisse interessante Fakten festgehalten habe. Es ist das erste Album von Tom Tom Club, eines Nebenprojekts von Tina Weymouth und Chris Frantz - beides Mitglieder der fabulösen The Talking Heads, die ich hier an dieser Stelle vor kurzer Zeit besprochen habe. Im Gegensatz zur Hauptband fokussiert sich Tom Tom Club nicht nur auf New Wave sondern noch viel mehr auf funkige Klänge und auf Hip-Hop.
Der erste Song "Wordy Rappinghood" behandelt tatsächlich die Bedeutung von Worten im Alltag und in der Kunst. Tina Weymouth rappt hierauf und im Refrain wird das marokkanische Kinderlied "A Ram Sam Sam" verwendet. Der hier wohl bekannteste und am meisten gesampelte Song ist allerdings "Genius of Love". Der superfunkige Riff wurde später für den Song "Fantasy" von Mariah Carey verwendet, allerdings auch von Grandmaster Flash für sein Track "It's Nasty". In den Texten bezieht man sich auf zahlreiche, einflussreiche Funk/Hip-Hop-Künstler wie Booty Collins, George Clinton, James Brown, Kurtis Blow und Bob Marley. Das "Tom Tom Theme" erinnert mich an ein Sample in "Asiabox" von Audio88 & Yassin, obwohl hier auf Französisch und nicht auf Vietnamesisch gesungen wird.
Das Schema "Wir klingen wie das beste einer Jam-Session weil wir freie Musiker sind" zieht sich durch alle acht Tracks des Albums. Songs gehen ineinander über, sodass dazwischen keine Pause zu finden ist. Es macht den Anschein als ob eine Ficktonne an Instrumenten zu hören ist. Dabei bedient man sich dem Standartrepertoir: Gitarre, Bass, Keyboards und Perkussion. Im Grunde genommen ist es eine Mischung aus typischen, hallenden New Wave Vocals und sehr funkigen Instrumentals.
Ein wahrlich fantastisches, fast schon psychedelisches und doch minimalistisches Meisterwerk. Es gibt nicht viele Alben, die einen sowohl zum tanzen als auch zum träumen bringen (können). Zauberhaft.
8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Genius of Love, Wordy Rappinghood, Lorelei, Tom Tom Theme
Lange lange lange habe ich mich davor gedrückt, "Game of Thrones" zu schauen. Das erste Mal wurde mir die Serie vor knapp zehn Jahren madig gemacht, als es hieß "Ey guck mal die Serie ist voll krass und die da die fickt mit ihrem Bruder und auch mit ihren Neffen". Das zweite Mal war vor ca. 6 Jahren. Da habe ich tatsächlich die erste Folge gesehen. Allerdings war die Qualität schlechter als bei einem Toaster und überhaupt fand ich den Inhalt der Folge dermaßen verstörend, dass ich das nicht weiter verfolgen wollte.
Zum Glück hat Marlyn mich überredet, es noch mal zu versuchen. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt (Ende Juli 2024) alle acht Staffeln gesehen und ich muss sagen, dass ich nach wie vor sehr begeistert bin. Leider habe ich keins der Bücher gelesen, sodass ich keinen direkten Vergleich zur Vorlage ziehen kann. Anyway, worum geht es?
Die Handlung basiert, wie gesagt, auf einer Reihe von Büchern. Und zwar "A Song Of Ice And Fire" von George R. R. Martin. Dieser recherchierte bezüglich seiner Romane zum Thema europäisches Mittelalter bzw. was Monarchien, Dynastien und Kriege betrifft. Allerdings spielen sich die Bücher und somit auch die Serie nicht in einer realen Welt, sondern auf einer fiktiven die grob auf mittelalterlichen Europa und wahrscheinlich auch Asien basiert. Es ist nicht klar gestellt, ob die beiden Kontinente Westeros und Essos auf einer Parallel-Erde zu finden sind oder aber auf einem komplett anderen Planeten, in einem anderen Universum. Fest steht aber: Wir haben Monarchien, große Adelshäuser und alles was dazu gehört. Daneben aber auch Mythen und Legenden über Drachen, Untote und Waldmenschen. Was das historische Vorbild betrifft, so kann man am ehesten die Rosenkriege die in England der Jahre 1455-1485 stattfanden, als Vergleich ziehen.
Ich habe die Serie jetzt komplett gesehen, allerdings werde ich nicht jede Staffel einzeln durchkauen und/oder bewerten. Stattdessen werde ich den Beginn der Serie anreißen um einen Anreiz zu schaffen, selbst mal rein zu gucken und anschließend das Ganze beurteilen. Ich kann nicht ausschließen, dass es hier und da versehentlich gespoilert wird. Also, Augen offen halten:
Es fängt an mit einem Angebot. Der König der sieben Königslande, Robert Baratheon (Mark Addy) bietet seinem alten Freund Eddard "Ned" Stark (Sean Bean) an seine "Hand" zu werden. Die vorherige "Hand", Jon Arryn, ist leider verstorben. Als "Hand" des Königs agiert man als sein Stellvertreter. Zu diesem Zwecke besucht Robert zusammen mit seiner Frau Cersei (Lena Headey) und ihrer Familie den Ort Winterfell im Norden des Kontinents Westeros. Die Starks werden seit Jahrhunderten respektiert. Ned selbst ist der amtierende Lord von Winterfell, der Hauptstadt des Nordens. Doch es ist nicht alles so rosig, wie es zunächst scheint. Ned findet nämlich ein Geheimnis über die Familie von Cersei heraus, dass die ganze Erbfolge in Frage stellt. Nach dem Tode Roberts wird er als Verräter betrachtet, der es auf den Thron abgesehen hat. Diese Vorfälle führen zu Kriegshandlungen, da Vertreter von verschiedenen Familien sich in der Thronfrage in Recht sehen. Aber da gehe ich nicht zu stark drauf ein, weil ich sonst zu viel verraten würde. Wer sich ebenfalls im Recht sieht, sind die Geschwister Daenerys (Emilia Clark) und Viserys (Harry Lloyd) Targaryen, die sich in Essos befinden. Viserys bietet seine Schwester Daenerys dem Anführer des Dothraki Volkes, Khal Drogo (Jason Momoa) als Ehefrau an um im Umkehrschluss eine Armee zu erhalten, um damit Westeros zurück zu erobern.
Mehrere geschichtliche Ereignisse waren Vorbild für die Handlung der Bücher und dadurch natürlich auch der Serie. Die Rosenkriege standen definitiv Pate dafür und meiner Meinung auch irgendwie die Ermordung von Franz Ferdinand, die den Ersten Weltkrieg losgetreten hat. Auch die mehrere tausend Jahre alte Eiswand, die den Norden von Westeros vor Eindringlingen schützt hat auch ein historisches Vorbild. Ich denke da nicht nur an die chinesische Mauer. Dazu kommen noch so Sachen wie frühe Mündigkeit von Kindern und damit auch frühe Heirat als auch Inzest. Die niedrige Lebenserwartung von Menschen ist in jeder kleinen Ritze dieser großen, äußerst detaillierten Serie versteckt.
Ich bin wirklich sehr froh darüber, dass ich die Chance hat alle acht Staffeln in einer überaus sehr guten Qualität sehen zu dürfen und nicht auf einem Hinterhofsender am Rande des Internets. "Game of Thrones" hatte bei mir zuerst einen ziemlich schlechten Eindruck hinterlassen. Kein Wunder, wenn dein näheres Umfeld bzw. Leute auf der ganzen Welt die Serie als quasi "Mittelalterliche Inzest Ficki Ficki Action" "lobpreisen". Doch es ist viel mehr als das. Dadurch dass George R. R. Martin sich an Vorbilder aus real existierender Geschichte und demzufolge auch die beiden Showrunner David Benioff und D.B. Weiss sich an die Bücher halten, haben wir ein durchaus realistisches Abbild von moralisch bankrotten Monarchien des europäischen Mittelalters. Und das ohne sich auf irgendwelche real existierenden Details oder Fakten halten zu müssen. Stattdessen hat man eine vollkommen unabhängige Welt, die an unsere angelehnt ist, sodass man im Grunde "machen kann was man will". In dieser Welt schickt man Raben anstelle von Brieftauben, Menschen werden mit einem Stoß in den Abgrund bestraft oder sie treten einer jahrtausende alten Institution, die auf der Eismauer für Sicherheit sorgt - die Nachtwache. Es ist faszinierende, bis ins kleinste Detail durchdachte Welt, die sogar mindestens zwei fiktive Sprachen hervorbingt: Hochwalyrisch und Dothrakisch. "High Valyrian" ist übrigens ein Kurs für Englischsprachige auf Duolingo, kann ich nur empfehlen. Mir gefällt außerdem, dass die Charaktere keine eindimensionalen Gestalten sind, die hier und da das Zeitliche segnen. Trotzdem ist die Totendichte ziemlich hoch. Es werden hier buchstäblich Leichen gestapelt. Es ist blutig, stellenweise wirklich abstoßend und durchaus sehr sehr ekelhaft. "GoT" ist aber nicht nur das. Viel mehr ist dies eine sehr abwechslungsreiche, vielschichtige und vor allem spannende Geschichte über einen blutigen Weg zur Macht.
Ich bin der Meinung, dass die Serie ihren Status als eine der besten Serien aller Zeiten zurecht inne trägt. Außerdem war ich, im Gegensatz zu einem nicht geringen Anteil der Fans, mit dem Ende der Serie durchaus zufrieden. Aber dafür müsste ich noch mehr spoilern und das werde ich hier nicht. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich nichts dagegen habe wenn Dinge irgendwie auch vorhsehbar sind bzw. nach einem gewissen Schema verlaufen und Charaktere nun mal das tun, was sie irgendwie auch tun sollten. Deswegen: Gute Serie, diese. Sogar sehr gute.
Ich habe diesen Film vor 2016 nie in Gänze gesehen. Tatsächlich nur das Ende. Ich kann mich daran erinnern dass ich eine Frau und einen Mann gesehen habe, die Richtung Horizont gegangen sind. Daraufhin hat sich eine Möhre bewegt und der Abspann fing an. Dabei wurden zeplatzte Tomaten gezeigt, die sich wieder zusammengesetzt haben - sprich es war eine Sequenz die einfach rückwärts abgespielt wurde. Mein Review von 2016 findet ihr hier. Ich bin nämlich nicht ganz zufrieden mit meinem Schreibstil von damals und naja, hier sind wir.
Wir befinden uns im Jahre 1978. Eine lebendige Tomate greift eine Hausfrau an und tötet sie. Die zum Tatort aufgekreuzte Polizei glaubt Blutspuren zu finden, doch tatsächlich ist es Tomatensaft. Schon bald mehren sich die Attacken des Gemüses/Obstes auf nichts ahnende Menschen. Sie sind wirklich überall. Sie greifen Männer/Frauen/Kinder an und das vollkommen egal auf dem Boden oder wie der weiße Hai im Wasser. Ein Krisenstab aus mehreren Generälen, Wissenschaftlern und sonstigen Experten wird zusammen gerufen. Während der Präsident die Öffentlichkeit zu überzeugen versucht, es wäre alles in Ordnung soll ein Typ namens Mason Dixon (David Miller) eine Gruppe von Spezialisten anführen, die die Tomaten stoppen soll. Mit dabei sind ein Verkleidungsexperte namens Sam Smith (Gary Smith), der sich als Tomate verkleiden und den Feind infiltrieren soll. Eine Olympiaschwimmerin namens Gretta Attenbaum (Benita Barton) und ein Taucher namens Greg Colburn (Steve Cates) sollen äh den Plot irgendwie füllen. Dixon kriegt den Fallschirmspringer (der selbigen ständig mit sich schleppt) Wilbur Finletter (Stephen Peace, einer der Drehbuchautoren) als Assistenten der unter anderem einen Komplott aufdeckt, irgendwie. Die Tomaten werden durch den Konsum von Menschen immer größer und zu einer äh immer größer werdenden (lol) Gefahr.
Fun Fact: Dana Ashbrook (Twin Peaks) spielt hier mit. Allerdings wird er in den Credits nicht angegeben. Weiterer Fun Fact: Matt Cameron, der spätere Drummer von Soundgarden und Pearl Jam singt hier den Song "Puberty Love". Noch ein Fun fact: Der Helikopterabsturz ist echt. WTF.
"Angriff der Killertomaten" ist eine gelungene Parodie auf B-Movies die so gar kein Budget hatten. Man hat auch hierfür weniger als 100.000 Dollar ausgegeben. Der Plot ist so grenzdebil, die Darsteller agieren vollkommen over the top und die Special Effects sind irgendwie vorhanden. Meistens hat man Aufnahmen von runter rollenden Tomaten rückwärts abgespielt. Die Sounds die die Viecher machen sind auch ganz witzig. Je größer die Tomate, desto tiefer die Stimme. Meine Lieblingsszene sieht man gleich zu Beginn. Der Krisenstab setzt sich in einen viel viel vieeeel zu kleinen Raum und hat Probleme sich darin zu bewegen. So simpel, aber so herrlich lustig. Es ist ein Klassiker des schlechten Kino, dass herkömmliche B-Movies sogar noch unterbieten kann.Wahrlich großartig und grenzdebil!
Mir wurde dieser Comic höchstwahrscheinlich auf Instagram vorgeschlagen, weil ich mich für Werke von Rick Veitch interessiert habe. Jedenfalls, hier isses. Eine sehr interessante und grauenvolle Horror-Anthologie. Präsentiert von Stephen Bisette und Rick Veitch. Geschrieben und gezeichnet von ebenjenen.
Am Anfang ist eine beflügelte Kreatur Protagonist einer sehr kurzen Geschichte. Sie labt sich am Lebenssaft einer riesigen Larva, die irgendwo herum liegt. Daraufhin sehen wir einen betrunkenen Obachlosen, der ein Auto anhält, die Motorhaube öffnet und anfängt darin herum zu schrauben. Das schmeckt den Autofahrer nicht, sodass dieser ihn zur Rede stellt. Der Obdachlose strahlt daraufhin sowas wie Laserstrahlen aus seinen Augen, die den Autofahrer...selbst zu einem betrunkenen Obdachlosen machen. Was darauf folgt ist eine Art fiktiver Rückblick über die Kunst des Filmemachens der 1950er und 1960er Jahre. Es geht aber nicht um echte Horror- und Sci-Fi-Filme sondern um niemals existierende Filme wie "Invasion of the Slug Women". In "The Curious Thing" kriegen wir mit wie ein im Weltraum schwebendes Monstrum, ein anderes Monstrum fressen will, sich daran schluckt und auf der Erde eine Bruchlandung erleidet. "Pick of the Litter" erzählt auf genau zwei Seiten, die Geschichte zweier Humanoide, wovon sich einer so heftig in der Nase bohrt, sodass er daraus ein Kind gebärt. Es ist ein Junge. Die letzte Story namens "Cell Food" handelt von einem Mann, der in einer Zelle eingesperrt ist. Eines seiner Arm ist von Gangrän betroffen, während er selbst seit Ewigkeiten nichts gegessen hat. Sein Verstand ist vernebelt von Erinnerungen an früher, als er versucht hat ein Wespennest zu zerstören und deren Eier zu essen. In seiner Zelle hat er schon Essen ausgekotzt, wieder gegessen und wieder ausgekotzt.
Im Grunde genommen handelt es sich nicht ganz um Geschichten sondern um kurze Anrisse von Geschichten. Die beiden Autoren haben schon für solche Comic-Zeitschriften wie Heavy Metal gezeichnet und geschrieben. Folglich sind die Stories allesamt schon woanders veröffentlicht worden. Es ist eine Ansammlung von sehr surrealen Alpträumen bzw. merkwürdigen Träumen. Eigentlich gar keinen Träumen sondern einfach schlichten Schauergeschichten, die sich allerdings wie Träume anfühlen, weil sie eben so surreal sind. Das könnte ich so geträumt haben. Und ich meine sowohl den Typen der vor Hunger die Wände in seiner Zelle zerktratzt als auch den fiktiven Rückblick auf die Kunst des Kinos in den 1950ern und 1960ern. Was für ein unglaublicher, kreativer und zugleich wunderbar Grauen erregender Mindfuck.
Ich würde mich zum tausendsten Mal wiederholen, wenn ich sagen würde dass wieder mal eine Band kommt, die schon längst hätte auf diesem Blog vertreten sein dürfen. Deswegen sage ich das nicht. "Svartir Sandar" ist das 2011 erschienene vierte Album von Solstafir. Besonders ins Auge/Ohr gefallen ist es mir durch die Single "Fjara" beziehungsweise das dazugehörige Musikvideo.
In "Fjara" wandert eine Frau durch einen Strand während die Stimmung eher trüb wirkt. Sei es jetzt durch die Musik oder durch die bewegten Bilder. Das zieht sich so auch durch das ganze Album, dass laut Eigenaussage zwar kein Konzeptalbum sei aber trotzdem einen roten Faden habe. So geht es um "eine verlorene Seele die durch eine kalte, schwarze Vulkanlandschaft wandert". Kein Wunder, dass der Titel übersetzt "Schwarze Sande" bedeutet - man bezieht sich damit auf die ebenjene Vulkanlandschaft.
Solstafir haben früher Metal mit Texten über Vikinger gemacht. Mittlerweile sind sie in einer vollkommen andere Ecke angekommen und machen den Anschein, das zu machen worauf sie Bock haben. "Svartir Sandar" bewegt sich irgendwie zwischen Alternative Rock, Psychedelia, Post-Punk und doch ein wenig Metal. Ich weiß nicht, ob das die treffende Beschreibung ist, aber sie klingen so wie man sich Post-Punk hörende, traurige Isländer vorstellt. Sprich: Die Essenz von Metal, allerdings ungefähr 100% verlangsamt und wesentlich, wesentlich trauriger. Ich kann leider kein Isländisch, deswegen kann ich so gar nichts mitsingen. Die Sprache als auch die Stimme von Aðalbjörn Tryggvason ist durchaus sehr melodisch und wenn man die Texte vor sich liegen hat, wahrscheinlich auch durchaus mitsingbar. Meiner Meinung nach läuft es nach dem Motto "Feels Good To Be/Sound Sad". Der isländische Wetterbericht, der irgendwann eingestreut wird zerstört diese Idylle, macht das Album aber dadurch wiederum irgendwie einzigartig. Strange thing, this.
Insgesamt ein wunderbar träges, traurig klingendes, wehleidiges wunderschönes Stück Musik. Nuff said.
8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Fjara, Ljos i Stormi, Stormfari, Aera, Svartir Sandar
Viertes Album von CRASS. Und wahrscheinlich eins, das ich für diese Review-Reihe am meisten gehört habe. Mehrere Songs von diesem Album verweilten schon Jahre lang auf meinen verschiedenen MP3-Playern, jedoch habe ich das Album noch nie als Ganzes gehört. Es sind zwei Platten bzw. zwei CDs. Auf der ersten befindet sich das eigentliche neue Album, auf der anderen ein Live-Mitschnitt eines Konzerts in Club "100".
"Christ" ist kein Konzeptalbum über das Leben von Jesus Christus. Es fühlt sich trotzdem an als würde es ein Moment aus einem Leben erzählen. Und zwar das einer Band, die zur Zeit des Kalten Kriegs als auch des Falkland Kriegs aktiv war. Im ersten Song "Have a nice Day" nimmt die Band sich selbst auf die Schippe. Von wegen, sie könnten nichts anderes außer auf das System und auf den Krieg schimpfen und sie hätten kein Bisschen Humor. "Mother Love" behandelt toxische Beziehungen zwischen Eltern und Kindern bzw. solche in welchen die Kinder nur zum Vorzeigen da sind und geliebt werden bis sie anfangen ihre eigenen unabhängigen Gedanken zu äußern. "Nineteen Eighty Bore" ist eine Abrechnung mit dem Entertainment Programm im Fernsehen bzw. eine Kritik an dem Wegschauen des durchschnittlichen Bürgers vor all Ungerechtigkeiten in der Welt und Hinschauen zu irgendwelchen TV-Sendungen. Den Höhepunkt bildet, meiner Meinung nach, der Abschlußtrack "Major General Despair". Ein, wieder mal, sehr guter Anti-(Atom-)Kriegssong der eine durchaus berechtigte Frage stellt, nämlich: "Ist es ein Teil von Ihnen der gestorben ist, sodass sie das tun was sie tun oder sind wir tot, verstecken wir uns vor unserer Verantwortung sie aufzuhalten in ihrem mörderischen tun?"
Alles Jahre wieder kehre ich zu CRASS zurück und stelle immer wieder fest wie oft sie recht hatten. Auch wenn die Musik teils super primitiv ist, ist es doch ein absolutes Zeitzeugnis von einer mehr als schwierigen Zeit. Hier gibt es wenig bis kaum Experimente, außer ein paar Bläser. Ansonsten ist es purer, rauer, Anarcho Punk.
8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Major General Despair, Greatest Working Class Rip-Off, Nineteen Eighty Bore
Primus Discography:The Desaturating Seven (2017)
Neuntes und bis dahin letztes Album von Primus. Aber keine Sorge, die 2020 erschienene EP "Conspiranoid" findet auch noch ihren Weg hierhin.
"The Desaturating Seven" ist nach "Primus & The Chocolate Factory..." schon das zweite Konzeptalbum der Band. Tim Alexander ist hier immer noch (bzw. wieder) Teil der Besetzung. Es handelt sich um ein Album welches auf dem Kinderbuch "The Rainbow Goblins" des italienischen Autors Ul De Rico. Tatsächlich ist es schon das zweite Mal, dass ein Album im Zusammenhang mit diesem Buch rausgebracht wurde, wenn man "The Rainbow Goblins" von Masayoshi Takanaka (von 1981) miteinbezieht. Ich weiß nicht, worum es in dem Buch geht. Tatsache ist, dass Les Claypool früher gerne seinen Kindern daraus vorgelesen hat.
Ähnlich wie beim Vorgänger finden sich hier kaum Elemente die für Old School Primus typisch sind. Was heißt "kaum"? Eigentlich gar nicht. Es gibt keinen funkigen superduperweirden Crossover mit Polka-Elementen. Nein. Stattdessen haben wir reinsten progressiven psychedelischen Rock, der stets auf leisen Sohlen tritt und erstaunlich wenig bombastisch ist. Claypools Gesang klingt wie eine obskure Lautmalerei, Alexanders und LaLondes Schlagzeug- bzw. Gitarrenspiel wie eine endlose Jamsession im Hintergrund. Insgesamt klingt es wie "biiiimm biiiiim biuuueeeeeeahhhh mbiumm dummdumdumdumdumdumd pipipipipipipi". Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, richtigen Zugang hierfür zufinden. Primus schaffen es mal wieder, sich selbst zu toppen. Es ist weirder als sonst, aber gleichzeitig sehr kompakt. Insgesamt dauert das Album nämlich eine knappe halbe Stunde. Bis dahin das kürzeste Werk von Primus. Hört sich für mich an, als hätten Rush ein Psychedelic Rock Album aufgenommen. Wahrlich virtuos und unfassbar strange.
7,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Man muss das Album tatsächlich als Gesamtwerk betrachten. Von daher kann ich nur empfehlen, sich alle Songs reinzuziehen.
Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier kommt...
Philipp:
"Neuntes und (bisher) letztes wirkliches Album von Primus, letztes mit Herb am Schlagzeug, außer der Band selbst ist noch Jürgen Kanzler von Werkzeug als Erzähler (nur The Valley) beteiligt.
Ein weiteres Konzeptalbum, das auf einem Kinderbuch basiert, hierbei geht es um 7 trumpistische Alpha-Kobolde, die versuchen, dem woken Wahnsinn Einhalt zu gebieten, indem sie die Farben des LGBTIQ*-Regenbogens aussaugen (oder so). Nee,
Späßle, das hier hat absolut keinen politischen Hintergrund, sondern basiert einfach auf einer Kindergeschichte, die Daddy Claypool gerne vorgelesen hat. Dieses Album ist recht Primus-untypisch sehr prog-lastig, im Sinne von King Crimson oder Pink Floyd, 7 Songs, einige kurze, einige in Überlänge, weder herausstechende Hits noch irgendwie langatmig oder langweilig, im Endeffekt auch nach etwas mehr als einer halben Stunde durchgelaufen. Die 7 (!) Songtitel beginnen übrigens alle mit "The" und bestehen aus einzelnen Substantiven. Just for shits and giggles. Man merkt einfach, dass die 3 Akteure ihr Handwerk verstehen und zu diesem Punkt ihrer Karriere - wie auch zu jedem anderen - einfach machen, worauf sie Bock haben.
Die Atmosphäre der Musik passt hierbei zu der Geschichte tatsächlich wie die Faust aufs Auge, sowohl etwas düster als auch schelmisch, irgendwie Koboldmusik haha.
7(lol)/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: The Seven, The Scheme, The Dream"
Raphael:
"Sieben Goblins, sieben Tracks. Ja, es gibt
tatsächlich direkt nach „Primus & The Chocolate Factory with
The Fungi Ensemble“ noch ein Konzeptalbum. Dieses Mal haben Les
Claypool, Larry LaLonde und Tim Alexander allerdings keinen
Soundtrack neu eingespielt, sondern haben sich vom Kinderbuch „The
Rainbow Goblins“ von Ul de Rico inspirieren lassen. Les Claypools
Kinder haben dieses Buch wohl oft vorgelesen bekommen und ihr Vater
war begeistert vom Artwork. Außerdem sind Goblins immer ein guter
thematischer Aufhänger; das wusste nicht nur Frank
Zappa.
Primus
Album Nummer Neun wurde übrigens recht kurz vor meinem dreißigsten
Geburtstag veröffentlicht, und ich habe damals absolut nichts davon
mitbekommen. Das Jahr 2017 wurde außerdem von der ersten
Amtseinführung von Donald John Trump als Präsident der Vereinigten
Staaten von Amerika, von der Einführung der Ehe für alle in der
Bundesrepublik Deutschland, sowie vom Militärputsch gegen den
simbabwischen Präsidenten Robert Mugabe geprägt. Des Weiteren war
der Waldkauz Vogel des Jahres und das Akademische Gymnasium Salzburg
feierte sein vierhundertstes Gründungsjubiläum.
Noch
ein Konzeptalbum also? Ob das wohl gut geht? Ich kürze ab: ja. Dafür
gibt es vorrangig zwei Begründungen: zum einen ist „The Rainbow
Goblins“ nicht so massiv von popkultureller Prominenz aufgeladen
wie „Charlie & The Chocolate Factory“, und damit lässt die
Thematik auch mehr Raum für Fantasie. Außerdem wurde die Musik auch
„The Rainbow Goblins“ von Primus geschrieben und ist keine
Reinterpretation eines bereits bestehenden Werkes. Und daraus ergibt
sich der zweite positive Aspekt, nämlich dass Primus wieder viel
mehr nach Primus klingen als auf der vorrangigen Reise zu den Oompa
Loompas. Oder tun sie das? Nun ja, hier kann man zweierlei Maß
ansetzen. Ist der Funk zurück und haut sich der Bass wieder
erfolgreich in das Zentrum des musikalischen Fokus? Zweifelsohne.
Aber knüpfen Primus auch die Sounds ihrer vorigen Alben an? Hier
wird es komplizierter, denn „The Desaturating Seven“ stellt eine
große Umstellung in der musikalischen Ausrichtung dar. Die Ausflüge
in die Regionen des Metal sind längst abgelegt, und obgleich sie den
basslastigen Funk nach wie vor zelebrieren, sind Primus hier deutlich
in Richtung Prog Rock abgedriftet. Und dabei ist ein kompaktes,
farbenfrohes und sehr unterhaltsames Album entstanden, das in eine
faszinierende Welt einlädt, ohne pathetisch oder pompös zu
nerven.
8/10 Pfandflaschen
Dieser Film befand sich auf meiner "To Watch"-Liste...weil....Nostalgia hits hard. Sometimes. Wie auch immer, ich habe ihn das erste mal vor knapp 25 (?) Jahren gesehen und war sehr begeistert. Allerdings war meine Erinnerung daran sehr vernebelt. Ich habe damals auch den Sequel ("Honey, I Blew Up The Kid!") gesehen und fand ihn ebenfalls alles andere als schlecht. Dass es eine weitere Fortsetzung ("Honey, We Shrunk Ourselves!") gab wusste ich auch. Allerdings, dass Disney das ganze mit einer TV-Serie, einer Atraktion beim Disneyland und mittlerweile weiteren Fortsetzungen und Reboots weiterhin melkt hingegen nicht. Anyways...
Wayne Szalinski (Rick Moranis) ist ein eher erfolgloser Erfinder. Vor kurzem fing er an einem Gerät zu arbeiten, dass in der Lage ist die molekulare Struktur von Gegenständen zu verändern, sodass sie ihre Größe verändern. Also, schrumpfen. Allerdings laufen die Tests nicht so wie sie sollten. Seine hart arbeitende Frau, die gestern noch bei ihren Eltern übernachtet hat weil sie sich gestritten haben, kommt heute wieder heim. Wayne geht zu einer Ausstellung und beauftragt die beiden Kinder Amy (Amy O'Neill) und Nick (Robert Oliveri) damit das Haus zu putzen. Der Nachbarssohn Ron Thompson (Jared Rushton) schießt allerdings aus Versehen einen Ball in das Dachbodenfenster der Szalinskis und wird daraufhin von seinem älteren Bruder "Little" Russell (Thomas Wilson Brown) zur Rede gestellt. Leider spielt das Schicksal nicht mit und so befinden sich zufälligerweise alle vier Kinder auf dem Dachboden als der vom Baseball ausgelöste Miniatisierungsstrahl losgeht und sie alle schrumpft. Durch einen weiteren Zufall landen sie in einer Mülltüte und daraufhin im Garten. Von dort aus müssen sie ihren Weg zurück nach Hause finden. Auf sie warten riesige Ameisen, Skorpione, Legosteine und Oreokekse. Währenddessen machen sich die vier Eltern - also auch Ron und Russ' Eltern "Big" Russ (Matt Frewer) und Mae Thompson (Kristine Sutherland) - mehr als große Sorgen wo ihre Kinder sein könnten.
Meiner Meinung nach hat der Film tatsächlich den Zahn der Zeit bestanden. Es ist eine durchaus simple Story, die jedoch am Ende (auch ganz simpel) aufzeigt dass gegensätzliche Menschen durchaus Freunde werden könnten. Und natürlich auch, dass schwierige Situationen durchaus zum Zusammenhalt beitragen können. Darüber hinaus sind die Special Effects wirklich erste Klasse. Ich glaube den überdimensionalen Garten, den Lego-Baustein und den Keks zu basteln war wirklich schmerz im Arsch. Die echten Stars des Films sind tatsächlich nicht die Eltern sondern die Kindern und die Kulissen. Es ist ein wirklich sehr abenteuerlich, lustiger und irgendwo auch kurzweiliger Film. Aber er unterhält, was er auch tun sollte.
"Knight Watchman". Nicht "Nightwatch Man". Also "Ritter Wachmann" und nicht "Nachtwachenmann". Got it? Got it.
Was wir vor uns haben ist eine ausgezeichnete Parodie oder viel eher eine Hommage an Batman (offensichtlich) und zwar einen älteren 80er Jahre Batman, dessen Sidekick Dick Grayson/Robin grade zum selbstständigen Superhelden Nightwing wurde. Jedenfalls befinden wir uns in der fiktiven Stadt Midway City. Galahad, der ehemalige Sidekick von Knight Watchman hat vor kurzem einen Anschlag
auf den Bürgermeister verhindert. Nun ja, nicht so ganz. Zumindest ist Bürgermeister Lionel Richards nicht tot, allerdings im Koma und sein Zustand gelinde gesagt nicht so gut. Galahads Bein wurde an drei Stellen gebrochen. Er selbst befindet sich nun auch im Krankenhaus und kriegt vom stellvertretenden Bürgermeister Alderman Princeton ein Angebot vorgeschlagen. Galahad soll seine Tätigkeit als Vigilant aufgeben und anfangen offiziell für die Polizei zu arbeiten. Was Galahad allerdings nicht weiß: Der stellvertretende Bürgermeister hat den Anschlag auf seinen Kollegen selbst eingefädelt. Er steckt nämlich mit einem organisierten Verbrecher namens Pink Flamingo unter einer Decke, der das Ziel hat die gesamte Polizei zu korrumpieren und am Ende die Stadt unter seine Kontrolle zu bringen. Dafür braucht er ein offizielles Gesicht - und das ist natürlich Princeton. Als der mittlerweile in Superheldenrente gegangene Modedesigner Reid Randall aka Knight Watchman die traurige Neuigkeit vom Anschlag mitkriegt beschließt er wieder in der Nacht rauszugehen und Verbrecher zu Klump zu verprügeln. Sehr zum Ärger von Pink Flamingo der seine Pläne nun als gefährdet betrachtet.
Geschrieben (und erschaffen) von Chris Ecker und Gary Carlson, gezeichnet von Ben Torres. Himmel, ist das großartig. Und potthässlich. Die Zeichnungen erinnern an die ersten Gehversuche von Todd McFarlanes "Spawn" als auch stellenweise an Frank Millers "Sin City". Ähnlich grim und gritty und brutal. Allerdings wird diese Gewalt und Maskulinität einfach sinnlos auf den Kopf gestellt, dass es ziemlich lustig ist. Ich frage mich allerdings dabei ob es tatsächlich eine Hommage oder eine Parodie sein soll. Es gibt sogar eine ganze Mini-Lore dazu. In dem Comic ist Knight Watchman bereits seit mehreren Jahrzehnten tätig. Seine früheren Abenteuer werden in einem Bonus-Comic namens "Deductive Comics" gezeigt - der selbstverständlich eine Hommage an Batmans Abenteuer in "Detective Comics" ist. Und ja, auch der Stil der Zeichnungen ist ebenfalls an den von 1939 angelehnt. Man hat hier also sowohl den 80er Batman als auch den 40er Batman erfolgreich parodiert bzw. hommagiert. Es ist eine großartige, potthässliche Orgie der Gewalt. Ich liebe es. Es gibt übrigens sogar einen Fernsehfilm in welchen der Ritter Wachtmann zu sehen ist: "Knights of Justice".
8/10 Pfandflaschen
Made by: Chris Ecker, Gary Carlson, Ben Torres, John Thompson
Ich habe vor Ewigkeiten ein ähnliches Album besprochen. Und zwar "Probot", des gleichnamigen Projektes von Dave Grohl. Darauf hat der Drummer/Sänger mehrere seiner Lieblingssänger (allesamt von bekannten Metal Bands) um sich versammelt und jeweils einen Song aufgenommen. Drauf zu hören sind u.a. Max Cavalera, Lee Dorian, Cronos und King Diamond. Dieses Album hier funktioniert auf eine ähnliche Art und Weise. Auf jedem Song ist Tony Iommi (ja, dieser von Black Sabbath, brauch ich wohl nicht erklären) als Gitarrist zu hören. Außerdem besteht für jeden Song quasi ein jeweils anderes Line-Up. Am Bass ist hier unter anderem Laurence Cottle zu hören, der schon mal bei Black Sabbath gespielt hat. Und natürlich nicht zu vergessen, Brian May (ja, dieser von Queen, brauch ich wohl nicht erklären) auf "Goodbye Lament" als zusätzlicher Gitarrist.
Jeder Song hierauf hat einen komplett anderen Klang. Es würde hier auch etwas den Rahmen sprengen, wenn ich jeden in Detail besprechen werde. Fest steht: Irgendwie klingt jeder Song nach den ursprünglichen Bands in welchen die Sänger und die Sängerin klingen plus eine gewisse große Prise Black Sabbath Riffs. Es geht los mit "The Laughing Man In The Devil Mask" von Henry Rollins. Rollins' Gesang ist unverwechselbar und der Text klingt stark nach "ich bin der Mann vor dem ihr euch fürchten müsst und dem ihr nicht vertrauen könnt". Ähnlich wie "Liar" von Rollins Band. Trotz Iommis Riffs ist das ganze ein gelungener Rollins Band Klon. Ich weiß nicht genau, wie Skunk Anansie sonst so sind, aber ich mag Skins musikalische Darbietung auf "Meat". Ein großartiger, ruhiger Song der in gewissen Momenten "hochgeht". "Goodbye Lament" mit Dave Grohl klingt tatsächlich sehr nach Stadion Rock, was nichts schlechtes heißen muss. Kommt vielleicht durch den Einsatz von Brian May. I don't know. "Time Is Mine" mit Phil Anselmo von Pantera: Was soll ich sagen? Ein sehr gelungener Pantera Klon. Während "Patterns" mit Serj Tankian (System Of A Down) so gar nicht nach seiner Band klingt. Bzw. vielleicht schon, aber erst während ihrer Spätphase. So ein Bisschen. Natürlich hat Tankian es sich nicht nehmen lassen irgendwas über "chaotic organisations" zu brüllen. Herrlich. Bei "Black Oblivion" dachte ich im ersten Moment tatsächlich, es würde sich um Ozzy Osbourne handeln. Aber nein, es ist Billy Corgan. Ein verdammt guter Billy Corgan. Meine Fresse ist das gut. Was für ein Banger von nem Track. Mit Gitarrensolo. Hier ist das beste der beiden Welt vereint. 90s Alternative Rock und 70s Doom Metal/Hard Rock. Herrlich. Weiter gehts: "Flame On" mit Ian Astbury von The Cult. Hach, mein Herz schmilzt. Ich liebe seine Stimme einfach. Weiterer Banger. Noch besser wird es als Peter Steele in "Just Say No To Love" zum Einsatz kommt. Und dabei nicht nur seine tiefe sondern auch seine weiche Stimme mitbringt. Großartig. Auf "Who's Fooling Who" ist dann tatsächlich Ozzy zu hören - und es ist leider nicht der beste Song mit ihm am Gesang. Es wirkt auf mich eher wie eines seiner zahlreichen Solo Songs als ein alter Black Sabbath Song. Gefällt mir eher weniger. Außerdem singt Ozzy ungefähr das gleiche wie zu Beginn vom letzten Black Sabbath Album "13". Alles endet mit einem eher vulgären (hihi er hat "suck my dick" gesagt) Einsatz von Billy Idol auf "Into The Night". Hier jagt ein Klischee das nächste und es ist insgesamt eher "okay" und ganz amüsant.
Well, that was really good. Ich meine, gut ding will weile haben. Dieses Album wurde im Laufe von fünf Jahren produziert. Es ist ein fantastisches Generationen übergreifendes Zeitzeugnis. Hier werden Persönlichkeiten der 70er, 80er und 90er auf einem Album präsentiert. Es sind großartige, fantastische Songs. Ich wiederhole mich aber: Fuck ist das gut.
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Just Say No To Love, Laughing Man In The Devil Mask, Black Oblivion