Freitag, 12. Dezember 2025
Donnerstag, 11. Dezember 2025
So isses, Musik!#203
Ich reviewe Marlyns Plattensammlung#2:
Art Blakey & The Jazz Messengers: The Freedom Rider (1964)
Wow. Dass das hier so alt ist, hätte ich nie gedacht. Schließlich ist auf der Platte kein Releasejahr zu sehen. Tatsächlich aber wurde das Album 1960 aufgenommen und 1964 veröffentlicht. Drummer Art Blakey bietet dem Hörer gemeinsam mit Lee Morgan (Trompete), Wayne Shorter (Saxophon), Bobby Timmons (Klavier) und Jimmie Merryt (Kontrabass) ein historisches Werk. Der Titel ist nämlich nicht
einfach so gewählt. Damit bezeiht man sich auf die "Freedom Riders", schwarze Aktivisten die gegen die Rassentrennung in den Südstaaten gekämpft haben, nachdem sie eigentlich für illegal erklärt wurde. Sie setzten sich absichtlich in Reisebusse um die "Entscheidung zu testen" - was dazu geführt hat, dass sie von rassistischen Mobs angegriffen wurden.
einfach so gewählt. Damit bezeiht man sich auf die "Freedom Riders", schwarze Aktivisten die gegen die Rassentrennung in den Südstaaten gekämpft haben, nachdem sie eigentlich für illegal erklärt wurde. Sie setzten sich absichtlich in Reisebusse um die "Entscheidung zu testen" - was dazu geführt hat, dass sie von rassistischen Mobs angegriffen wurden.
Der Titeltrack an sich ist ein sehr langes Drumsolo von Art Blakey. Dabei sind die anderen Songs doch relativ leicht verdaulicher und doch psychedelisch wirkender Jazz. Ich kann mich dazu sowohl gut bewegen, als auch entspannen. Was für eine Goldgrube.
Anspieltipps: Tell It Like It Is, The Freedom Rider
8/10 Pfandflaschen
Jeff Beck: Wired (1976)
Drittes Solo Album von Jeff Beck, ehemaligen Gitarristen von Yardbirds und Leader der Jeff Beck Group. Wenn ich mir den ersten Song "Led Boots" reinziehe, merke ich dass es für mich nichts neues ist. Schließlich habe ich mir ja die gesamte Primus Discography schon mal reingezogen. Dieser ist nämlich so basslastig, wie eigentlich alles worin Les Claypool involviert war. "Wired" kommt mit insgesamt acht Songs, allesamt Eigenkompositionen außer "Goodbye Pork Pie Hat", dass ein Cover des Jazz-Komponisten Charles Mingus ist. Und genau da sind wir auch bei den restlichen Songs. Es ist Jazz Fusion Rock. Oder so. Jedenfalls bleibt es die ganze Zeit über ziemlich funky und kommt komplett
ohne Gesang aus. Auf jedem Song ist ein etwas anderes Lineup zu hören. So spielt mal Narada Michael Walden Drums, mal ist es Richard Bailey, mal Jeff Beck selber, mal Ed Green. Jan Hammer spielt Keyboard oder manchmal auch Schlagzeug. Man hat ein allgemeines Jazz/Fusion/Funk Schema, schafft es allerdings trotzdem die Songs nicht wie eine Jam-Session klingen zu lassen sondern wie ein von einem losen Kollektiv geschaffenes Werk. Kein Song klingt wie der andere. Was für mich schon eine Meisterleistung ist, da mir Gesang generell ziemlich wichtig ist und ausschlaggebend dafür, wie ein Song klingt - sodass ich diesen von anderen unterscheiden kann. Ich finde es wirklich interessant, wie man das ohne Gesang schafft und bloß mit Instrumenten, etwas kreieren kann dass nicht wie eine bloße Kulisse klingt. Geil.
ohne Gesang aus. Auf jedem Song ist ein etwas anderes Lineup zu hören. So spielt mal Narada Michael Walden Drums, mal ist es Richard Bailey, mal Jeff Beck selber, mal Ed Green. Jan Hammer spielt Keyboard oder manchmal auch Schlagzeug. Man hat ein allgemeines Jazz/Fusion/Funk Schema, schafft es allerdings trotzdem die Songs nicht wie eine Jam-Session klingen zu lassen sondern wie ein von einem losen Kollektiv geschaffenes Werk. Kein Song klingt wie der andere. Was für mich schon eine Meisterleistung ist, da mir Gesang generell ziemlich wichtig ist und ausschlaggebend dafür, wie ein Song klingt - sodass ich diesen von anderen unterscheiden kann. Ich finde es wirklich interessant, wie man das ohne Gesang schafft und bloß mit Instrumenten, etwas kreieren kann dass nicht wie eine bloße Kulisse klingt. Geil.
Anspieltipps: Good Bye Pork Pie Hat, Head For Backstage Pass, Led Boots,
8/10 Pfandflaschen
REIN IN DIE SAMPLERHÖLLE:
34. Psycho Attack Over Europe
Ein ganz simples Prinzip. Man versammele allerlei Psychobilly Bands aus ganz Europa. Wobei es eigentlich Quatsch ist, weil die Szene zu dem Zeitpunkt noch am wachsen war und hier definitiv nicht alle möglichen europäischen Länder vertreten sind. De facto sind hier ein und die gleichen Bands immer wieder zu hören: P.O.X. und Batmobile nämlich. Daneben aber noch sowas wie Sunny Domestozs (die ich wärmsten herzens empfehlen kann) oder Frenzy. Im Grunde ein stinknormaler Psychobilly-Sampler aus den frühern 1990ern.
35. Psychobilly Sampler
Ich habe keine ahnung, wieso das Ding so heißt es wie es heißt und wie zur Hölle ich darauf komme. Natürlich vollbepackt mit den üblichen Verdächtigen des Genres wie Nekromantix, Mad Sin, Klingonz und selbstverständlich The Meteors aber auch Os Catalepticos oder The Caravans. Ich frage mich allerdings, in welchem Zusammenhang dieser Sampler erstellt wurde und wieso er so einen generischen Namen trägt. Lel.
36./37. Psychomania Vol. II (2007) & Vol. III (1995)
Seufz. Wieder mal Psychobilly-Sampler. Wobei nein, das sind ganz andere Sachen. "Psychomania Vol. II" ist entweder eine CD-Begleitung zum gleichnamigen Festival bzw. zu einem Zine (?). Darauf sind wieder mal allerlei Vertreter des Genres (hihi) vertreten, aber auch Brian Setzer und neuere Bands wie Chibuku, Paddle Cell, Up To Vegas, Thee Exit Wounds usw. Quasi ein Rundumschlag um die aktuelle Szene und um die Klassiker. Dieser ist 2007 erschien, wohingegen "Psychomania Vol. III" ein Sampler aus dem Jahre 1995 ist und nichts mit dem ersten zu tun. Hier gehts wieder back to the Roots: King Kurt, The Meteors, Demented Are Go, Guana Batz usw. usf. Wirklich ein großartiges Vergnügen beim Kochen.
38. Punk Christmas
Wer auch immer das hier veranstaltet hat, der hatte entweder ganz viel Humor oder ganz wenig. I don't know. Deutschsprachiger Punk-Sampler, der sich rund um Weihnachten dreht. Mit dabei selbverständlich Die Toten Hosen mit "Knecht Ruprechts letzte Fahrt", "Dicke Eier Weihnachtsfeier" von Eisenpimmel und "Der Nikolaus ist Stasi, Knecht Ruprecht die SS" von HASS. Nicht zu vergessen das großartige "Fröhliche Weihnacht überall" von den großartigen Müllstation. Ganz vergessen kann man "Mit leichten Hinken sodomiert der Weihnachtsmann" von Hans am Felsen oder "Kein Fest der Liebe" von N.O.E. Grausam.
39. Punk Goes Crunk
Folgendes Szenario: Keine "Punk" Bands sondern eher Emo/Mallcore/Screamo/Whatever-Bands, die Hip-Hop Songs covern - unter anderem auch aus dem Genre Crunk. Forever The Sickest Kids covern "Men In Black" von Will Smith und ich kriege physische Schmerzen. Ich habe ganz schnell, ganz viel von hier vergessen und das ist gut so.
40. Punk Rock BRD Vol. I
Ganze drei CDs in einer größeren Box, die die Geschichte deutschsprachigen Punkrocks begutachten. Hier gehts tatsächlich durch alle Jahrzehnte (bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung natürlich) und durch alle interessanten Subgenres. Also, fast. Auf der ersten CD haben wir Toxoplasma, Sluts, OHL als auch Bärchen und die Milchbubis. Die zweite beinhaltet Blut + Eisen, VKJ, Jingo De Lunch, Boskops, ZSD. Und zu guter letzt auf der dritten: Terrorgruppe, ...But Alive, Knochenfabrik, Hammerhead, Recharge, Wizo und Rawside. Es ist auch ein Song von Schleim Keim hier drauf ("Bundesrepublik"), die ja nach der Wende auch eine BRD-Band wurden, zwangsläufig. Meines Erachtens ist das hier DER Punk-Sampler der einen etwas mehr als groben Überblick über die (West)Deutsche Punk-Landschaft bietet. Aber es geht natürlich auch besser.
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ZEHNTES Album von Kid Rock, rausgekommen vor über ZEHN Jahren. Holy shit.
Und holy shit, ich muss glaube ich noch mal "Holy shit" sagen. Ähm. Wo soll ich anfangen? Das vorherige Album war insgesamt betrachtet sehr innovativ. Die Mischung aus Country, Blues, Heartland Rock und Gospel beeindruckte mich und ich betrachtete sie nicht wirklich als Mainstream - auch wenn das Werk an sich durchaus versöhnlich klang. "First Kiss" geht noch eine Spur weiter Richtung "Please the white people"-Mainstream. Es ist ein "Sweet Spot" für Kid Rock. Er fand seine Spur, in welcher er sich mehr als nur wohl fühlt. Und warum das Erfolgsrezept ändern? Diesmal geht es noch mehr
Richtung Country - allerdings viel eher der Art von Garth Brooks als Hank Williams. Der erste Song, "First Kiss" klingt zu Beginn wie "Summer of '69" von Brian Adams. In den restlichen Songs, wie zum Beispiel "Good Times, Cheap Wine" geht es darum dass KR kein Coldplay hört, kein Coachella besucht und "I ain't never gonna this and never gonna that". Überhaupt zeigt er immer wieder, so wie früher, dass er nicht so ist wie die anderen und möchte einfach nur seinen Spaß haben. Dabei zeigt er auch seine romantische Seite. Im bereits erwähnten Titelsong geht es um seine erste Liebe - so ähnlich wie in "All Summer Long" (oder vielleicht doch nicht, wer weiß?). "Drinking Beer With Dad" handelt davon, wie er, als er jung war, kaum abwarten konnte bis er 21 war um ein Bier mit seinem Vater zu trinken - demselben Vater zu welchen er eine eher anstrengende Beziehung hatte. Beides schließt sich tatsächlich nicht aus, klingt aber komisch.
Richtung Country - allerdings viel eher der Art von Garth Brooks als Hank Williams. Der erste Song, "First Kiss" klingt zu Beginn wie "Summer of '69" von Brian Adams. In den restlichen Songs, wie zum Beispiel "Good Times, Cheap Wine" geht es darum dass KR kein Coldplay hört, kein Coachella besucht und "I ain't never gonna this and never gonna that". Überhaupt zeigt er immer wieder, so wie früher, dass er nicht so ist wie die anderen und möchte einfach nur seinen Spaß haben. Dabei zeigt er auch seine romantische Seite. Im bereits erwähnten Titelsong geht es um seine erste Liebe - so ähnlich wie in "All Summer Long" (oder vielleicht doch nicht, wer weiß?). "Drinking Beer With Dad" handelt davon, wie er, als er jung war, kaum abwarten konnte bis er 21 war um ein Bier mit seinem Vater zu trinken - demselben Vater zu welchen er eine eher anstrengende Beziehung hatte. Beides schließt sich tatsächlich nicht aus, klingt aber komisch.
Ich finde diese Mischung aus Drum Machine Beats, seichten Pop Country Gesang und Songs a lá "Oooh ich werde dein Johnny Cash sein, ich höre kein Coldplay, trage keine Skinny Jeans, oh yeah ich liebe Country, ICH FAND JESUS". Einfach grausam. "Jesus and Bocephus" ist eine Ode an Jesus und Hank Williams II. Es ist das schlimmste was ich seit langem gehört habe :D Wobei es hier 1-2 Songs gibt, die tatsächlich Ohrwürmer erzeugen. Eben dieses "Johnny Cash" zum Beispiel. Ansonsten ist das ne absolut vorhersehbare und langweilige Schnarchnummer. Grausam.
3/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Johnny Cash, Good Times Cheap Wine, Ain't Enough Whiskey
Linkin Park Discography: Meteora (2003)
Ich erinnere mich ziemlich genau, wie hyped ich auf dieses Album gewesen bin und wie froh ich darüber war, dass ich es damals endlich äh geschenkt bekommen habe. "Somewhere I Belong" lief immer wieder auf MTV und mein 12-jähriges Ich war wie aus dem Häuschen als es endlich, endlich was neues gab. Heutzutage bin ich zwar nicht so hyped wie damals, aber auch nicht enttäuscht. Ich muss allerdings feststellen, dass dieses Album etwas anders als "Hybrid Theory" ist. Sprich: Melodischer, hip-hop lastiger und wesentlich kürzer. Es sind nämlich nur 36 Minuten Spielzeit, also einmal zu Fuß zur Arbeit und einmal zurück nach Hause.
LP waren eine durchaus komische Nu Metal Band. Nicht mal halb so "obnoxious" oder obszön. Stattdessen sehr emotional und ihre Songtexte beinhalteten niemals Schimpfwörter. "Meteora" ist benannt nach den gleichnamigen Klöstern in Thessalien, Griechenland. Das Album behandelt Themen wie Depression, Mißtrauen, Wut und Abhängigkeit bzw. Loslösen von Abhängigkeit. Linkin Park fokussieren sich dabei nicht auf bestimmte Situationen sondern auf empfundene Emotionen hinter den Situationen. Es geht häufig dabei ums ignoriert werden, nicht ernst genommen werden, tief fallen und wieder aufstehen, auf dem Höhepunkt sein und wieder fallen. Kurzum: All das, worüber sich scheinbar das Zielpublikum unterhalten und beschäftigen würde. Die Grundbotschaft ist: Hör mir zu, gib mir raum oder lass mich in Ruhe, ich brauche einen Ort wo ich hingehöre. Aus heutiger Sicht vielleicht irgendwie banal und desöfteren durchgekaut. Aus damaliger Sicht vielleicht auch nicht unbedingt neu, weil es ähnliche Bands gab, aber durchaus kraftvoll. Musikalisch bewegen sich LP ein Stückchen weg von Nu Metal und experimentieren mehr mit elektronischen Elementen. Bestes Beispiel dafür ist "Breaking The Habit", was trotz der Thematik (Abhängigkeit, Selbstwertgefühl) durchaus in Clubs hätte laufen können. Außerdem gibt es hier keine verzerrten Gitarrenriffs und keine Rapeinlagen von Mike Shinoda. Auf "Nobody's Listening" hingegen kriegt man eine volle Ladung davon zu hören. Ein reiner Rapsong mit einem emotionalen Refrain von Chester Bennington. Im Grunde genommen ein Vorgeschmack auf Shinodas späteres Projekt "Fort Minor".
Meines Erachtens weiterhin ein echt gutes Album. Ich mag die Art und Weise wie LP schwerwiegende Thematiken in schmackhafte Drei-Minuten-Songs verpacken. Doch genau das ist irgendwie auch die Schwäche des Albums. Beziehungsweise könnte die Schwäche der Band werden. Den depressiven, schweren allgemeinen Zustand einer Person in eine Art rockigen Popsong umzuwandeln ist vielleicht kein Dauerzustand. Mit 36 Minuten für die einen vielleicht zu kurz, für die anderen genau richtig. Ich mag das immer noch, ja. Allerdings prophezeie ich nichts gutes, wenn sie genau so weiter machen würden. Nach "Meteora" wars für mich nämlich damals vorbei und LP verschwanden von meinem Radar. Ich habe also keine Ahnung, was mich danach erwartet.
7,95/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Session, Numb, Somewhere I Belong, Faint, Breaking The Habit
Opeth Discography: Still Life (1999)
Viertes Album und damit ein weiteres Konzept-Album von Opeth. Diesmal geht es um einen christlichen Typen, der angefangen hat, seinen Glauben zu hinterfragen. Infolgedessen wurde er aus der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen. Er kehrte allerdings 15 Jahre später zurück um seine Geliebte Melinda zu finden. Diese gesteht ihm zwar ihre Liebe, sagt aber dass sie einen Eid geschworen hat. Zwischen den Zeilen kann man lesen, dass Melinda entweder Nonne ist oder anderweitig zum Glauben gefunden hat. Im Laufe der Geschichte wird sie umgebracht und der Titelheld richtet ein Massaker im Dorf an. Am Ende muss er für seine Taten büßen und wird gehängt.
Nun, ich muss sagen dass es relativ schwierig ist, diese Discography überhaupt fortzuführen. Nicht, dass ich kein Spaß an der Musik hätte. Ich genieße sie tatsächlich. Allerdings bewegen sich Opeth in qualitativ sehr guten musikalischen Bahnen, allerdings irgendwie doch in gleichen Mustern. Klassische Death Metal Elemente, geshredderte Riffs und Growling treffen auf progressive und verwinkelte Gitarrenspielereien, Akustikparts und cleanen Gesang. Es ist großartig. Ich mag wie lang die Songs sind, wie sich die eigentlich widersprechenden Parts (also "progressive" und "death") wunderbar ergänzen. Jedoch fällt es mir schwer, da irgendwas konstruktives beizutragen außer "ja voll geil gefällt mir wie die das machen und so". Es ist nicht so wie bei so einigen (Classic) Rock Bands, so nach dem Motto "Kennste ein Album, kennste alle". Allerdings merkt man, dass Opeth ihre Nische (vorerst) gefunden haben und dieses Konzept immer wieder umsetzen. Und das funktioniert.
8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Face of Melinda, Godhead's Lament, Benighted
Slayer Discography: God Hates Us All (2001)
Wenn man "Undisputed Attitude" nicht mitzählt, ist das hier das achte, wenn man es doch tut, dann das neunte Album von Slayer. Erschienen am 11. September 2001, war es für mich ziemlich lange DAS Album von Slayer, bevor ich "Reign In Blood" entdeckt habe. Ich finde es ist ziemlich gut gealtert.
"God Hates Us All" ist im Grunde genommen kein anti-christliches Statement. Sondern eine durchaus logische Behauptung. Menschen, die lauter Kriege führen, aus niederen Motiven Morden und sich
selbst als auch ihre Umwelt lebensunfähig machen können von einem Wesen, dass sie angeblich erschaffen hat, doch nur verachtet und gehasst werden. "Disciple", das Quasi-Titellied des Album ist zu Beginn des Albums wohl das misanthropischste und direkteteste was diese Band je veröffentlicht hat. Es gibt übrigens auch ein Cover von Aerogramme dazu, was hinterm Original nicht zu verstecken braucht. Achja und wegen "Cover". Das originale Album-Cover ist ziemlich häßlich, weswegen ich das "zensierte" bevorzuge. Die meisten Songtexte schrieb Kerry King, was man sehr gut raushören kann. Sie sind mehr "over the top" und wesentlich aggressiver, stellenweise gespickt mit Schimpfworten was für Slayer zu dem Zeitpunkt noch durchaus unüblich war. Zumindest habe ich das so in Erinnerung. Musikalisch hat man sich vom Nu Metal wieder ein Stückchen entfernt und sich wieder dem ursprünglichen Thrash Metal Sound der angenähert. Der Groove ist aber immer noch gut zu spüren, sodass man das Gefühl nicht los wird, das hier wäre ein "modernes Metal Album". Verdammt gut produziert, sauber eingespielt, ein glänzender brillianter Wutklumpen.
selbst als auch ihre Umwelt lebensunfähig machen können von einem Wesen, dass sie angeblich erschaffen hat, doch nur verachtet und gehasst werden. "Disciple", das Quasi-Titellied des Album ist zu Beginn des Albums wohl das misanthropischste und direkteteste was diese Band je veröffentlicht hat. Es gibt übrigens auch ein Cover von Aerogramme dazu, was hinterm Original nicht zu verstecken braucht. Achja und wegen "Cover". Das originale Album-Cover ist ziemlich häßlich, weswegen ich das "zensierte" bevorzuge. Die meisten Songtexte schrieb Kerry King, was man sehr gut raushören kann. Sie sind mehr "over the top" und wesentlich aggressiver, stellenweise gespickt mit Schimpfworten was für Slayer zu dem Zeitpunkt noch durchaus unüblich war. Zumindest habe ich das so in Erinnerung. Musikalisch hat man sich vom Nu Metal wieder ein Stückchen entfernt und sich wieder dem ursprünglichen Thrash Metal Sound der angenähert. Der Groove ist aber immer noch gut zu spüren, sodass man das Gefühl nicht los wird, das hier wäre ein "modernes Metal Album". Verdammt gut produziert, sauber eingespielt, ein glänzender brillianter Wutklumpen.
Anspieltipps: Bloodline, Disciple, War Zone, Here Comes The Pain
8,5/10 Pfandflaschen
Mittwoch, 10. Dezember 2025
Film der Woche#660: Брат Double Feature!
Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren "Film der Woche" - eines von wenigen Reviews die tatsächlich dieses und nicht letztes Jahr entstanden sind. Falls ihr fähig seid, das kyrillische Alphabet zu lesen, brauche ich euch nicht erklären was da oben steht. Für all die anderen: Da steht "Brat". Das ist Russisch für "Bruder" und hat nichts mit dem Album von Charlie XCX zu tun.
Der erste Teil spielt in den 1990er Jahren. Danila Bagrow (Sergej Bodrow Jr.) ist ein Soldat der grade demobilisiert wurde. Er war im Tschetschenien-Krieg allerdings nur als Bürohengst. Zufälligerweise gerät er auf den Schauplatz eines Musikvideodrehs der Band Nautilus Pompilius. Der Song "Krylja" ("Flügel") hat ein Video bekommen. Dummerweise passt es den Regisseur nicht und so gerät der besoffene Danila mit jemanden von den Securities aneinander und bricht ihn beinahe den Arm. Als er von der Polizei vernommen wird, kriegt er nur eine Verwarnung. Seine Mutter ist tief traurig über das Benehmen und sagt, er solle gefälligst was aus sich machen. Also schickt sie ihn nach Sankt Petersburg, wo sein Bruder Wiktor (Wiktor Sukhorukow) lebt und arbeitet. Wiktor, "Witja" genannt, ist dort ein
"großer Mann, der es zu was gebracht hat". Danila findet ihn zunächst nicht und freundet sich mit einem russlanddeutschen Obdachlosen an. Selbst übernachtet er irgendwo im nirgendwo. Als er dann jedoch seinen Bruder findet, stellt er fest, dass alles nicht so ist wie gedacht. Wiktor ist nämlich Auftragskiller für die Mafia. Sein nächstes Ziel ist der Anführer einer tschetschenischen Bande, die die Händler auf einem der vielen Märkte einschüchtert. Danila hilft seinem Bruder, und führt selbst den Auftragsmord aus. Er wird prompt Teil dieses "neuen russischen Lebens". Mit Parties, Mädchen, Gewalt. Doch es kommt zu einer ernüchternden Erkenntnis dass Geld und Macht ihm nicht voran bringen werden.
"großer Mann, der es zu was gebracht hat". Danila findet ihn zunächst nicht und freundet sich mit einem russlanddeutschen Obdachlosen an. Selbst übernachtet er irgendwo im nirgendwo. Als er dann jedoch seinen Bruder findet, stellt er fest, dass alles nicht so ist wie gedacht. Wiktor ist nämlich Auftragskiller für die Mafia. Sein nächstes Ziel ist der Anführer einer tschetschenischen Bande, die die Händler auf einem der vielen Märkte einschüchtert. Danila hilft seinem Bruder, und führt selbst den Auftragsmord aus. Er wird prompt Teil dieses "neuen russischen Lebens". Mit Parties, Mädchen, Gewalt. Doch es kommt zu einer ernüchternden Erkenntnis dass Geld und Macht ihm nicht voran bringen werden.
"Brat" ist einer dieser Kultfilme aus Russland, die immer wieder zitiert als auch parodiert werden. Ich habe ihn selbst noch nie gesehen, bis jetzt. Es hat mich deswegen ziemlich nostalgisch gestimmt, diese Orte in der Sankt Petersburger Innenstadt zu sehen, die ich in naher Zukunft wahrscheinlich nicht persönlich sehen werde. Darüber hinaus: Der Film spiegelt das wieder was in den 1990ern in Russland leider gang und gäbe war. Eine überaus triste Stimmung, alles ist grau, voll mit Matsch und Müll. Obdachlosigkeit und Arbeitslosigkeit. Und dazu natürlich noch Mafia und Rackets die Menschen einschüchtern und Schutzgeld einfordern. Die Menschen lenken sich ab mit verschiedenen Dingen: Sex, Drogen, Parties aber auch sowas wie Religion oder irgendwelche Sekten. Dazu muss ich auch sagen, dass Danila selbst ein Abbild dieser Zeit ist. Er ist im Kern ein guter Mensch, der es nicht ausstehen kann wenn Schwache drangsaliert werden. Er hasst Ungerechtigkeit. Selbst ist er allerdings relativ ungebildet und hat Vorurteile gegenüber Menschen anderer Herkunft und Hautfarbe als auch Juden. Warum, das kann er wahrscheinlich selber nicht erklären. Er hört die ganze Zeit Musik der Band Nautilus Pompilius, die im Film die ganze Zeit präsent ist. Sänger Wjatscheslaw Butusow spielt hier sich selbst. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Musik als Coping-Mechanismus genutzt wird um mit seinen eigenen Gedanken klar zu kommen. "Brat" ist ein sehr direktes, trauriges Werk dass schonungslos die damalige Wirklichkeit in russischen Großstädten als auch Dörfern wiederspiegelt.
8,5/10 Pfandflaschen
Брат 2 (2000)
Der zweite Teil des "Bruders" spielt im Jahre 1999. Danila hat sich mit einem Haufen Geld aus dem Staub gemacht und wohnt nun in Moskau. Er möchte unbedingt Medizin studieren. Zu Beginn des Films wird er zusammen mit seinen Kriegskameraden Konstantin (Aleksandr Djatschenko) und Ilja (Kirill Pirogow) zu einer Talkshow eingeladen. Dort stellen wir als Zuschauer fest, dass er alles andere als "nur" ein Bürohengst in der Armee war, sondern durchaus im Tschetschenienkrieg als Soldat involviert war. Konstantin erzählt von seinem Zwillingsbruder Dmitrij (Aleksandr Djatschenko) der in den USA lebt und für die NHL Hockey spielt. Allerdings wurde er von ukrainischen Mafiosi wegen Schutzgeld erpresst und hat Unterstützung erfahren von einem amerikanischen Oligarchen namens Richard Mennis (nicht Menace, Gary Houston). Dieser nimmt ihm allerdings aus, sodass Dmitrij von seinem Gehalt so gut wie gar nichts sieht. Konstantin der für eine Bank als Security arbeitet, erfährt
dass Mennis bald seinen Chef besucht, einen gewissen Valentin Belkin (Sergej Makowetzkij) und versucht Kontakt herzustellen um auf den Mann einzuwirken. Belkin ist allerdings, so oder so, Mafia und es gefällt ihm gar nicht dass jemand sich in sein Geschäft einmischt. Also befiehlt er seinen "Jungs fürs Grobe", ihn einzuschüchtern. Man bringt ihn allerdings um und die Leiche wird von Danila gefunden. Zusammen mit Ilja und seinen plötzlich wieder aufgetauchten Bruder Viktor (der davor wieder im Dorf bei seiner Mutter gelebt und als Polizist gearbeitet hat) will Danila sich nun rächen. Also sucht er Below auf, der gesteht dass es alls Mennis' Schuld ist. So kommt es, dass Danila und Viktor getrennt voneinander in die USA reisen (Chicago und New York), um Dmitrijs Geld aus Mennis rauszupressen und für äh Gerechtigkeit zu sorgen. So viel zum Film.
dass Mennis bald seinen Chef besucht, einen gewissen Valentin Belkin (Sergej Makowetzkij) und versucht Kontakt herzustellen um auf den Mann einzuwirken. Belkin ist allerdings, so oder so, Mafia und es gefällt ihm gar nicht dass jemand sich in sein Geschäft einmischt. Also befiehlt er seinen "Jungs fürs Grobe", ihn einzuschüchtern. Man bringt ihn allerdings um und die Leiche wird von Danila gefunden. Zusammen mit Ilja und seinen plötzlich wieder aufgetauchten Bruder Viktor (der davor wieder im Dorf bei seiner Mutter gelebt und als Polizist gearbeitet hat) will Danila sich nun rächen. Also sucht er Below auf, der gesteht dass es alls Mennis' Schuld ist. So kommt es, dass Danila und Viktor getrennt voneinander in die USA reisen (Chicago und New York), um Dmitrijs Geld aus Mennis rauszupressen und für äh Gerechtigkeit zu sorgen. So viel zum Film.
Ich könnte mich wirklich ganz ganz viel darüber auskotzen und ich glaube, das werde ich auch tun, denn schließlich ist das hier mein Blog und ich kann im Prinzip machen was ich will. Zunächst mal: Gewisse Elemente des Films waren tatsächlich interessant, irgendwie auch witzig und einfach cool. Der Soundtrack bietet alles mögliche aus russischen Alternative Rock der 2000er: BI-2, Chicherina, Splin, Smyslowyje Galljutsinatsii... Witzigerweise ist ein Teil der Bands auf dem Soundtrack mittlerweile entweder Pro- oder Anti-Krieg. Witzig fand ich auch, dass der Film den ersten wiederholt. So steigt Danila wieder zu einem LKW-Fahrer ins Auto, er fährt irgendwo hin wo es "besser" ist. Er rettet eine Frau in Not, nämliche ein russische Prostituierte namens Dascha (Darja Jürgens). Zwei mal haben wir hier einen angenervten Taxifahrer: Einmal einen in Moskau der sich darüber beschwert, dass die "Menschen früher alle normal waren aber jetzt vollkommen bekloppt geworden sind" und einen russischsprachigen in New York, der sich über zugezogene Russen beschwert. Die ganze Zeit wird Musik mit Danilas CD-Player gehört und überhaupt ist er ein introvertierter, zurückhaltender netter junger Mann der eigentlich nur Gutes will und für Gerechtigkeit kämpft. Das wäre schön, wäre dieser Film nicht mit hässlichster Propaganda unterfüttert.
Die Amerikaner sind böse und wollen Russen nur ausnehmen, die Ukrainer sind deren willige Vollstrecker. Dabei "vergisst" der Film einen Handlungsstrang. Es war Belkin der Danilas Kumpel hat "versehentlich" umbringen lassen, nicht der Amerikaner Mennis. Es heißt hier "die Kraft liegt in der Wahrheit, Bruder" (und nicht in Geld) und trotzdem geht es wieder mal um Geld. Viktor ist im Gegensatz zum ersten Film kein krasser Auftragskiller mehr sondern ein absolutes Großmaul, dass in einem Restaurant die gefühlt halbe ukrainische Mafia niederschießt und dabei Sprüche bringt wie "ihr werdet noch für Sewastopol bezahlen" (oder so). Gemeint ist natürlich, dass die Ukrainische Sowjetrepublik Sewastopol und Krim von Chrustchew "geschenkt" bekommen hat. Aber das ist egal, der "Pöbel" freut sich über diese ganzen Sprüche. Dazu kommen noch rassistische Aussagen des Regisseur Aleksej Balabanow. Er meinte, dass Schwarze in den USA in einer Machtposition sind, weil jeder sie einstellt weil man Angst hat als Rassist zu gelten. Zudem profitieren sie viel von Sozialgeld und so. Das wird auch auf gewisse Weise im Film geäußert. So heißt es, dass Schwarze "stärker seien, weil sie ihre animalische Seite aufrechterhalten haben" oder so. Was für ein Mumpitz. Um noch mal auf Viktor als Character zurückzukommen: Es ist vielleicht witzit zu sehen, wie ein glatzköpfiger Russe sich daneben benimmt, keine Manieren kennt und eine große Fresse hat. Allerdings ist das Ziel des Films darzustellen, dass Viktor recht hat. Da ist kein Fünkchen Ironie oder irgendwas in der Art. Fazit: Eine Handlung, die sich selbst "vergisst" also Lücken aufweist. Propaganda ohne Ende. Das einzig richtig coole ist der Soundtrack. Daher:
1/10 Pfandflaschen
Trailer:
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Bruder 1997,
Bruder 2,
Film der Woche,
Брат,
Брат 2
Dienstag, 9. Dezember 2025
Comic Book Review#659: Batman Returns (1992)
Ein weiteres Exemplar vom erfolgreichen Facebook-Einkauf. Diesmal handelt es sich um die Comic-Verwurstung des zweiten Batman-Films von Tim Burton, "Batman Returns" von 1992.
Die Handlung setzt nicht lange nach dem ersten Film an. Batman (Michael Keaton) ist mittlerweile ein etablierter Held in Gotham. Zu Beginn hat er mit einer großen Gang zu tun, die die Stadt angreift. Es handelt sich um eine Gruppe von Zirkusartisten die in einem verlassenem Zoo residieren. Ihr Anführer ist ein Mann, der stets "Penguin" (Danny DeVito) genannt wird. Vor etlichen Jahren wurde er in eine reiche Familie reingeboren. Allerdings haben ihn seine Eltern aufgrund seiner körperlichen Mißbildung (zusammengewachsene Finger, die die Hände wie Klauen aussehen lassen) und den Drang Haustiere zu essen, in einen Fluß ausgesetzt. Seitdem lebt er in Zirkus-Zusammenhängen und hegt einen Hass auf Reiche. Einer dieser Reichen ist ein Typ namens Max Shreck (Christopher Walken), ein Industrieller der ein Kraftwerk für Gotham bauen will. Allerdings hat Gotham genug Elektrizität. Es stellt sich heraus,
dass Shreck eigentlich einen Energiespeicher bauen, der all die Energie aufnimmt - höchstwahrscheinlich um die Stadt von sich abhängig zu machen. Penguin entführt Shreck und konfrontiert ihn mit all den Fakten die er über ihn weißt, wie viele Gegner aus der Branche er "erledigt" hat und so weiter. Shreck bietet ihm allerdings eine Zusammenarbeit an. Aus dem Penguin soll der nächste korrupte Bürgermeister werden, der für Shreck nur von Vorteil ist. Als Shrecks Assistentin Selina Kyle (Michelle Pfeiffer) über die Machenschaften ihres Bosses rausfindet, schubst er sie aus dem Fenster. Sie überlebt den Sturz bzw. steht wieder auf, nachdem sie von mehreren streunenden Katzen gebissen wird. Ihr Wesen ist seitdem anders - sie wird zu Catwoman. Von nun an hat Batman zwei Gegner: eine Catwoman die sich an Max Shreck rächen will und einen Penguin der als Bürgermeister kandidiert und Batmans Reputation als Superheld zerstören will.
dass Shreck eigentlich einen Energiespeicher bauen, der all die Energie aufnimmt - höchstwahrscheinlich um die Stadt von sich abhängig zu machen. Penguin entführt Shreck und konfrontiert ihn mit all den Fakten die er über ihn weißt, wie viele Gegner aus der Branche er "erledigt" hat und so weiter. Shreck bietet ihm allerdings eine Zusammenarbeit an. Aus dem Penguin soll der nächste korrupte Bürgermeister werden, der für Shreck nur von Vorteil ist. Als Shrecks Assistentin Selina Kyle (Michelle Pfeiffer) über die Machenschaften ihres Bosses rausfindet, schubst er sie aus dem Fenster. Sie überlebt den Sturz bzw. steht wieder auf, nachdem sie von mehreren streunenden Katzen gebissen wird. Ihr Wesen ist seitdem anders - sie wird zu Catwoman. Von nun an hat Batman zwei Gegner: eine Catwoman die sich an Max Shreck rächen will und einen Penguin der als Bürgermeister kandidiert und Batmans Reputation als Superheld zerstören will.
Der zweite Film war noch eine ganze Menge anders als der erste. In "Batman" hat man noch die Origin Story des Dunklen Ritters gezeigt als auch die von Joker, allerdings hat diese nicht viel vom Film eingenommen. Hier fokussiert man sich eher auf die Bösewichte ohne jetzt den Film komplett nur auf sie zu fokussieren. Es ist fasziniert. "Batman Returns" ist ein Weihnachtsfilm, weil er zu Weihnachten spielt und draußen Winter ist. Die Comic Adaption ist eine etwas verkürzte Variante des Films. Es wurden etliche Szenen ausgespart, sodass man leider den Eindruck bekommt dass alles viel schneller geschieht als im Film. Das ist meines Erachtens nicht ganz gelungen - andererseits frage ich mich wie zur Hölle man längere Filmsequenzen in Comic-Form bringen kann ohne dass sie arg gekürzt werden. Stilistisch ist das hier natürlich erste Sahne. Das Front- und Backcover sind wirklich sehr realistisch und sehen einfach nur gut aus. Zeichner Steve Erwin hat die Gesichter der Schauspieler wirklich sehr gut eingefangen. Geschrieben hat das Ganze, wie vorher auch schon, Dennis O'Neil. Insgesamt: Ja, gut. Aber nicht mehr.
7/10 Pfandflaschen
Hier ein Review von Channel NerdGasm:
Montag, 8. Dezember 2025
Album der Woche#663: Sigh - I Saw The World's End (Hangman's Hymn MMXXV) (2025)
Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren "Album der Woche" im letzten Monat des Jahres. Wie schon vorher mal erwähnt: Ich reviewe diesen Monat Alben die dieses Jahr rausgekommen sind. Man könnte diesen Dezember, mal wieder, als den Monat mit den "Alben des Jahres" betrachten. Tatsächlich ist "Hangman's Hymn", das siebte Album von Sigh schon im Jahre 2007 rausgebracht worden. Hierbei handelt es sich also um eine Neuaufnahme, die mit einem Titel versehen wurde. In anderen Worten: "I Saw The World's End" ist das gleiche Album wie "Hangman's Hymn". Da ich Sigh bis dato nicht gekannt habe, ist mir das herzlich egal - für mich ist das neu.
Sigh stammen aus Japan und bestehen aus Mirai Kawashima, Dr. Mikannibal und Nozomu Wakai. Die Band war ursprünglich mal auf Euronymous' Plattenlabel "Deathlike Silence" unter Vertrag. Also irgendwann in den frühen 1990ern. Sie adaptierten irgendwann auch den typischen Black Metal Sound als auch die Ästhetik mitsamt Corpsepaint, Patronengurten und Nieten. Auch für das Genre ungewöhnliche Elemente wie Keyboards waren etwas, was Sigh in ihre Musik eingebunden haben - und was später ebenfalls von Bands wie Emperor als auch Cradle Of Filth aufgegriffen wurde. Dieses Album ist aber wesentlich mehr als nur Black Metal. Ich versuche das nun in Worte zu fassen.
"I Saw The World's End" ist vor allem eins: Absolut geisteskrank. Mirai Kawasima verfügt über eine äußerst schrille Stimme, die meines Erachtens wie keine andere ist. Sie klingt nicht wie bei manch einer DSBM-Band, sprich voller Verzweiflung únd Trauer. Nein, der Kollege klingt als würde er gerade eine Psychose durchmachen und zwar in absoluten Höchsttempo. Ebenfalls bedient er den Bass, spielt Keyboard, streut Samples ein als auch Elemente der klassischen Musik. Nozomu Wakai spielt Gitarre und zwar relativ typisch für Black Metal. Dr. Mikannibal (aka Mika Kano) spielt Saxophon und singt. Ich habe keine Ahnung wer auf dieser Neuaufnahme Schlagzeug spielt oder ob vielleicht Mirai Kawasima ebenfalls hierfür verantwortlich ist. Jedenfalls klingen diese als würde sie jemand mit vier Armen spielen. Vielleicht ist es sogar eine Drum Machine. Wer weiß.
Das Album schafft einen Spagat zwischen hyperschnellen Black Metal und orchestralen Arrangements. Oder um es einfach auszudrücken: Es ist Black Metal, der auf klassische Musik trifft. Allerdings nicht auf die "Symphonic Black Metal"-Art, wie es Dimmu Borgir schon mal getan haben, nein. Viel eher scheint es mir so, als würde man die "extremen" Elemente der klassischen Musik mit dem besten Elementen aus Black Metal verbinden. In meinen Ohren klingt es wie eine äußerst durchgeknallte Operette. Es ist absolut faszinierend.
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Introitus/Kyrie, The Master Malice, Salvation in Flame
Donnerstag, 4. Dezember 2025
Mittwoch, 3. Dezember 2025
Film der Woche#659: KILER DOUBLE FEATURE!
In dieser Ausgabe von "Film der Woche" beschäftigen wir uns mit zwei Filmen, die ich aus meiner Grundschulzeit kannte und sowohl auf Polnisch als auch auf Russisch (zumindest teilweise) gesehen habe. Jedoch niemals so richtig. Ich weiß aber, dass mehrere Kids die Filme und andere mit Cezary Pazura in der Hauptrolle ständig zitiert haben, obwohl sie eigentlich viel zu jung waren um sie zu verstehen. Ich hingegen war beinahe ständig Zuschauer von "13 Posterunek" (Wache#13), einer Sitcom in welcher Cezary Pazura einen völlig bescheuerten und unfähigen Polizisten gespielt hat.
Kiler-ów 2-óch (1999)
Kiler (1997)
Jurek Kiler (Cezary Pazura) ist ein stinknormaler Taxifahrer in Warschau der 1990er Jahre. Eines Abends fährt er einen Mann Richtung Zygmunt und darf zwischendurch für ihn Zigaretten holen. Der Mann scheint betrunken zu sein. Während Jurek also Kippen holen geht wird er Zeuge von einer TV-Reportage. Eine Persönlichkeit aus dem Warschauer kriminellen Untergrund, ein Typ namens Andrzej G. aka "Gilotina" wurde von einem professionellen Auftragsmörder umgebracht. Inspektor Fisz (Jerzy
Stuhr) wird hierfür von der Reporterin Ewa Szańska (Małgorzata Korzuchowska) interviewt. Fisz leugnet jegliche Existenz eines "Kiler" getauften Auftragsmörders der nachweislich in mehreren Ländern per Auftrag verschiedene Menschen umgebracht hat und auch in Warschau tätig war. Am nächsten Morgen wird Jurek festgenommen und in seinem Auto wird ein Sniper-Gewehr gefunden. Er landet im Gefängnis, wo er Respekt von Mitgefangenen erfährt, weil sie ihn für den tatsächlichen "Kiler" halten. Allerdings hat er nur den passenden Nachnamen. Der örtliche Mafia-Boss, Stefan "Siara" Siarzewski (Janusz Rewiński) organisiert eine Flucht und holt Jurek da raus. Es stellt sich heraus, dass Siara der beste Kunde des eigentlichen "Kilers" gewesen ist. Jurek spielt das Spiel mit um seine Haut zu retten, stellt sich allerdings innerlich höchstwahrscheinlich die Frage "Was zur gottverdammten Hölle mache ich eigentlich hier?".
Stuhr) wird hierfür von der Reporterin Ewa Szańska (Małgorzata Korzuchowska) interviewt. Fisz leugnet jegliche Existenz eines "Kiler" getauften Auftragsmörders der nachweislich in mehreren Ländern per Auftrag verschiedene Menschen umgebracht hat und auch in Warschau tätig war. Am nächsten Morgen wird Jurek festgenommen und in seinem Auto wird ein Sniper-Gewehr gefunden. Er landet im Gefängnis, wo er Respekt von Mitgefangenen erfährt, weil sie ihn für den tatsächlichen "Kiler" halten. Allerdings hat er nur den passenden Nachnamen. Der örtliche Mafia-Boss, Stefan "Siara" Siarzewski (Janusz Rewiński) organisiert eine Flucht und holt Jurek da raus. Es stellt sich heraus, dass Siara der beste Kunde des eigentlichen "Kilers" gewesen ist. Jurek spielt das Spiel mit um seine Haut zu retten, stellt sich allerdings innerlich höchstwahrscheinlich die Frage "Was zur gottverdammten Hölle mache ich eigentlich hier?".
Eine großartige Parodie auf verschiedene Aspekte der polnischen Gesellschaft in den 1990er Jahren. Ein korrupter Politiker der mit der Mafia zusammen arbeitet: Ferdynand Lipski (Jan Englert). vollkommen von sich selbst überzeugte Polizisten, die auch mal mit problematischen Methoden arbeiten: Jerzy Stuhr und Marek Kondrat. Ein ungebildeter Mafia-Ganove, der so tut als wäre er High Class: Janusz Rewiński. Und natürlich ein Presse-Team, dass alles so hindrehen kann, dass die größte Sensation entsteht, angeführt von Małgorzata Korzuchowska. Zudem macht sich der Film nicht nur über sogenannte Mafia/Gang-Filme lustig sondern setzt dem Trend des Mafia-Films in Polen ein Ende. Ab diesem Zeitpunkt beziehungsweise danach hat man angefangen das organisierte Verbrechen bzw. Korruption im Film nicht nur abzubilden sondern sich auch vermehrt darüber lustig zu machen. Nach "Kiler" folgten mehrere Gangster Comedy Filme, die ebenso erfolgreich waren. Für mich ist es eine großartige Erinnerung, die auch heute immer noch als Film funktioniert und immer noch lustig ist. Tatsächlich. Ausleihen könnt ihr den Film auf Eastern European Movies Online. Eine 1-Tages-Mitgliedschaft kostet nur 4,99€ und ihr könnt euch währenddessen so viele Filme reinziehen wie ihr wollt.
8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:
Der Titel des Films lässt sich als "2 Kiler" übersetzen und nicht als "Kiler 2". Ja, das ist ganz wichtig.
Seit dem ersten Film ist einige Zeit vergangen. Jurek Kiler (immer noch Cezary Pazura) ist mittlerweile mit der Journalistin Ewa Szańska (Małgorzata Korzuchowska) liiert. Beide betreiben eine internationale Charity Organisation. Regelmäßig beziehen sie große Mengen an Gold, welches sie an polnische Institutionen weiter leiten. So wurde Jurek, als Gesicht der Organisation, zu einer sehr bekannten öffentlichen Person. Er gilt als Wohltäter. Seine Spenden halten die polnische Wirtschaft am Laufen. Doch er ist zwei Menschen, die wegen ihm im Knast gelandet sind, ein Dorn im Auge. Stefan "Siara" Siarzewski (Janusz Rewiński) lässt durch seinen Handlanger Wąski (Krzystof Kiernowski) einen
Auftragskiller engagieren, um Jurek aus dem Weg zu räumen. Bei einem Tennismatch zwischen Jurek und dem polnischen Präsidenten explodiert dann ein Tennisball, platziert dort durch den "Szakal" (Peter J. Lucas). Siara selbst lässt einen Doppelgänger von sich seine restliche Haftzeit absitzen. Sein ehemaliger Partner, Ex-Senator Ferdynand Lipski (Jan Englert) darf wegen der Hochzeit seiner Tochter aus dem Knast raus. Sie tun sich erneut zusammen um ann die nächste Fuhre Gold, die Jurek am Zollhafen abholen soll, zu stehlen. Da nur Jurek selbst vom Mitarbeiter Waldek (Franciszek Trzeciak) die Goldbarren erhalten kann, engagiert man einen Doppelgänger aus Kuba. Oberst José Arcadio Morales (Cesar Andres Garro aka Cezary Pazura) ist ein temperamentvoller Mann, der sich schnell in seiner neuen Situation adaptieren kann. Allerdings fällt ihm Polnisch noch ziemlich schwer. Er soll eine Art Ersatz für Jurek werden, der seine Organisation infiltrieren wird. Doch zunächst soll der echte Jurek umgebracht werden. Oder doch nicht? Oder wie läuft das? Klassische Verwechslungskomödie.
Auftragskiller engagieren, um Jurek aus dem Weg zu räumen. Bei einem Tennismatch zwischen Jurek und dem polnischen Präsidenten explodiert dann ein Tennisball, platziert dort durch den "Szakal" (Peter J. Lucas). Siara selbst lässt einen Doppelgänger von sich seine restliche Haftzeit absitzen. Sein ehemaliger Partner, Ex-Senator Ferdynand Lipski (Jan Englert) darf wegen der Hochzeit seiner Tochter aus dem Knast raus. Sie tun sich erneut zusammen um ann die nächste Fuhre Gold, die Jurek am Zollhafen abholen soll, zu stehlen. Da nur Jurek selbst vom Mitarbeiter Waldek (Franciszek Trzeciak) die Goldbarren erhalten kann, engagiert man einen Doppelgänger aus Kuba. Oberst José Arcadio Morales (Cesar Andres Garro aka Cezary Pazura) ist ein temperamentvoller Mann, der sich schnell in seiner neuen Situation adaptieren kann. Allerdings fällt ihm Polnisch noch ziemlich schwer. Er soll eine Art Ersatz für Jurek werden, der seine Organisation infiltrieren wird. Doch zunächst soll der echte Jurek umgebracht werden. Oder doch nicht? Oder wie läuft das? Klassische Verwechslungskomödie.
Ein klassischer zweiter Teil. Es gibt Referenzen zum ersten Film. So rutscht Jurek zu Beginn des Films aus den Latschen, ähnlich wie Gilotina im ersten Teil. Außerdem wird der Auftragskiller Szakal von einem Taxifahrer durch die Gegend gefahren, so wie Jurek als Taxifahrer ääääh Spoiler Alert. Es gibt hier eine Bilderstrecke zu Beginn des Films, die mich an "Forrest Gump" erinnert und im Prinzip den Aufstieg eines einfachen Mannes aus dem Volk zeigt. Das ganze Verwechslungsszenario mit dem kubanischen Doppelgänger ist im Prinzip ganz witzig. Cezary Pazura spielt die zweite Rolle zwar klischeebeladen, aber doch meisterhaft. Weiterhin gibt es einen reichen Gangster, der keine Ahnung von Manieren hat (Siara) und einen reichen Ex-Senator der wie ein Matrose flucht (Lipski), zu sehen. Durchaus witziger Film, der jedoch nicht wirklich an den ersten Teil rankommen kann. Beim ersten war die Idee tatsächlich sehr frisch. Alles war schwarzhumorig und witzig. Hier wirkt die Handlung teilweise "erzwungen" lustig. Insgesamt: Ich denke, ganz in Ordnung aber keinesfalls so gut wie der erste.
6,75/10 Pfandflaschen
Trailer:
Dienstag, 2. Dezember 2025
Comic Book Review#658: Batman (1989)
Hierbei handelt es sich um eine Comicadaption des Films "Batman" von 1989, der ja selbst eine Adaption der Batman-Comics war. Also eine Comicadaption eines Comicfilmes. Inception. Jedenfalls habe ich diesen ganz günstig in einer Facebook-Gruppe ergattert. Zufälligerweise schreibe ich dieses Review jetzt grade im März des Jahres 2024, obwohl es erst im Dezember 2025 rauskommen wird. Das ist ein interessanter Zeitpunkt, weil ich vor kurzem erst die alten Batman-Filme (von Tim Burton und Joel Schumacher) erst gesehen habe. Es fühlt sich komisch an, einen Comic in 20 Minuten zu lesen, der auf einem Film basiert der bisschen länger als zwei Stunden geht. Anyways, ich habe vor Ewigkeiten im "BATMARATHON!" den Film reviewt, was ihr hier nachlesen könnt.
Der Film erzählte ursprünglich die Story von Bruce Wayne (Michael Keaton) der als Vigilant Batman in der fiktiven Stadt Gotham City in Erscheinung tritt, und zwar seit längerem. Die Polizei hat ihn auch schon auf der Fahndungsliste, unter den Verbrechern ist er sowas wie ein Gespenst, eine Schauergeschichte die ihnen heftige Angst macht. Aufgrund eines korrupten Polizisten, der für das Oberhaupt der Mafia namens Grissom arbeitet, gerät dessen enger Mitarbeiter Jack Napier (Jack Nicholson) in eine Falle. Jack möchte nämlich heimlich die Macht an sich reißen und da Grissom dahinter kommt, ködert er in einen Hinterhalt der Polizei. Batman schreitet auch ein, es kommt zu einem verheerenden Zwischenfall: Napier fällt in einen Bottich voll mit Säure, kommt aber lebend im Gotham River an. Sein Gesicht ist entstellt, seine Psyche geschädigt. Fertig ist die Origin Story vom Joker. Napier arbeitet daraufhin gegen Grissom und reißt die Macht in der Untergrundwelt an sich. Doch er möchte mehr als nur Macht - nämlich in Gotham absolutes Chaos anrichten. Dazu kommt noch die frisch in die Stadt gekommene Photographin Vicky Vale (Kim Basinger), die sich für den Helden interessiert und zusammen mit Journalist Alexander Knox eine Story über ihn rausbringen möchte. Sie lernt auf einer Party Bruce Wayne kennen, die beiden verlieben sich. Als der Joker sie im Fernsehen sieht kochen seinen Gefühle ebenfalls hoch, allerdings auf eine toxische Art und Weise. Von nun an wird der Kampf gegen das Verbrechen, in der Gestalt des Joker, für Batman noch eine Spur persönlicher weil nun eine Person aus seiner nächsten Umgebung in Gefahr ist.
Die Adaption wurde von Dennis O'Neil geschrieben und von Jerry Ordway gezeichnet. Die Comiccharaktere sehen den Filmfiguren nicht nur verblüffend ähnlich, nein sie sind nahezu identisch. Die Story des Films wurde nicht gekürzt, ist allerdings trotzdem wesentlich schneller auf Papier erzählt. Man verzichtet zwar auf keinen Teil der Handlung, allerdings sind hier, soweit ich das beurteilen kann, verschiedene Übergangsszenen einfach ausgelassen worden. An sich eine durchaus gelungene, wenn auch etwas spärlich wirkende Umsetzung eines Films auf Papier.
7,5/10 Pfandflaschen
Hier ein Video dazu vom Movienator:
Montag, 1. Dezember 2025
Album der Woche#662: Caustic Wound - Grinding Mechanism of Torment (2025)
Hallo und herzlich willkommen zu einem tatsächlich neuen "Album der Woche". Dieses Review schreibe ich tatsächlich dieses und nicht letztes Jahr. Es geht mir nämlich um einen Themenmonat. Ganz genau, in Dezember werde ich Alben reviewen, die dieses Jahr rausgekommen sind. Den Anfang macht das zweite Album der Deathgrind-Band Caustic Wound: "Grinding Mechanism of Torment". Ich habe dabei die ganze Zeit "Torment" mit "Torrent" verwechselt, weil Torrents tatsächlich ziemlicher Schmerz im Arsch sind.
Zweites Album, also. Eigentlich wollte ich schon früher mal ein Werk von ihnen rezensieren, aber ich war zu langsam, sie waren zu schnell - wie es sich für eine Grindcore-Band gehört - und nun ist schon das zweite da. Was uns als erstes erwartet ist ein kryptisches Albumcover mit einem menschlich wirkenden Schädel, aufgespießt auf irgendwas metallenes? Oder soll es vielleicht ein Cyborg sein? Jedenfalls verzichten CW hier komplett auf irgendwelche nicht lesbaren Logos, was das ganze irgendwie oldschooliger und eigener macht. Rausgekommen übrigens auf Profound Lore Records - der Laden hat jede Menge guten Kram im Petto.
Caustic Wound erfinden das Rad nicht neu, sondern nehmen stattdessen zwei alte Räder und verbinden sie mit einem äh Lederband oder so. Death Metal und Grindcore haben schon vorher sehr gut funktioniert und das tun sie hier auch. Dabei greift man auch auf die alte Artillerie der obskur und makaber wirkenden Songtitel zurück: "Legacy of Terror", "Advanced Killing Methods", "Endless Grave" oder "Drone Terror". Selbstverständlich nimmt man Bezug auf den aktuellen Zustand der Welt. Sprich es geht unter anderen um die Modernisierung des Krieges und die Angst vor dem nahenden Untergang. Ich mein, ich muss mir nicht mal die Texte durchlesen um alleine aufgrund der Songtitel zu verstehen worum es geht. Musiktechnisch geht es, wie schon oben erwähnt, vielleicht nicht gerade innovativ aber dafür alles andere als primitiv zu. Und das bei Grindcore, das will schon was heißen. Die Produktion ist sehr glatt und für den einen oder anderen vielleicht nicht grade sehr Punk aber was soll's. Was wir zu hören kriegen ist jede Menge gutturaler Gesang, Blastbeats und typische Death Meal Riffs als auch Gitarrensoli die sich nach Helikopter oder Akkubohrer anhören.
Eines meiner größten Favoriten ist dabei "Technologist Hell Future" - ja, ich habe mir doch den Text durchgelesen. Und er könnte, meiner Meinung nach genauso von einer Anarcho Punk Band stammen die in den 1980ern Conflict nachgeahmt hat. Wirklich großartiges Werk. Vor allem wenn man die ganze Zeit diese kurzen Songs in seinem Kopf hat nur um am Ende einen fast siebenminütigen langsamen Stampfer zu bekommen. Ich prophezeie eine Zukunft in welcher Caustic Wound plötzlich langsamen, Doom Grind machen, oder so.
8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Technologist Hell Future, Legacy of Terror, ...Into Cold Deaf Universe
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