Donnerstag, 7. Dezember 2023

Album der Woche#610: Dødheimsgard - Black Medium Current (2023)

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Themenmonat bei "Album der Woche". Wir befinden uns im letzten Monat des Jahres 2023. Das heißt, dass ich dieses Mal die Alben aus diesem Jahr verwurste reviewe. 

Den Anfang macht eine Band, die mir vor einigen Jahren von Philipp vorgestellt wurde. Ich habe sie mir damals schon angehört, fand sie auch gut, aber durch Verpflichtungen (blablabla), eine Unmenge an Informationen aus allen Richtungen und vieles mehr, sind sie trotzdem bei mir ziemlich untergegangen. Dieses Mal haben Philipp und Raphi mir schon ihre Bestenlisten für dieses Jahr gezeigt und dann hat es bei mir noch mal wegen DHG geklingelt. Ich werde die Band im weiteren Verlauf des Reviews weiterhin so abkürzen, weil ich keine Lust hab jedes mal dieses durchgestrichene O einzufügen. Habe auch keine Ahnung, wie ich das auf der Tastatur tippen kann, hilfe.


"Black Medium Current" ist das sechste Album von DHG und scheinbar ist es genau dieses eine Album, was Black Metal-Puristen hassen werden und anderen offene Menschen abfeiern. Aber was sage ich denn schon. Trve Menschen machen trve dinge und offene Menschen machen offene Dinge. Who cares? Dieses Album klingt für mich wie wie ein Potpourri aus verschiedenen Phasen von Ulver, nur dass das hier nicht Ulver sind. Und DHG keinen Synthpop machen, aber trotzdem zu Synthesizern greifen. Sie waren nämlich ursprünglich eine Black Metal Band, die irgendwann ihre Köpfe für Progressivität geöffnet haben. Allerdings ist es anders als bei Ulver, nicht in Richtung Ambient gegangen sondern in die entgegengesetzte Richtung. Der Opener "Et Smelter" beispielsweise bietet dem Zuhörer eine gewisse Portion Blast Beats und Growling, nur um irgendwann bei Minute 8 sich in etwas zu verwandeln, was mein Opa sicher auch gehört hätte. Nämlich Progressive Rock, so wie er in den 70ern auch hätte gemacht werden können. Der krasseste Song, meiner Meinung nach, ist "It Doesn't Follow". Das Intro hört sich an wie die Hintergrundmusik von "They Live", die damals von John Carpenter komponiert wurde. Später wirds dann richtig BM-mäßig und man hört das Land Norwegen aus den Norwegern raus. "Voyager" ist ein super schönes, akkustisches Interlude. Und doch komme ich wieder auf Ulver zurück. Das Album erinnert mich in gewisser Weise an "Bergtatt", jedoch mit einer weitaus heftigeren Wucht und mehr Experimenten. Natürlich nicht 1:1, vom Sound her. Aber irgendwie von der Atmosphäre. "Black Medium Current" ist eine wunderschöne Karusselfahrt, bei welcher man am dunklen Nachthimmel lauter Kirmeslichter sieht, die dann immer mehr verschwimmen. Irgendwann wird einem schlecht und man will absteigen, doch dann wird das Karussel langsam und man darf alles sicher verlassen. Doch der Kopf dreht sich trotzdem. Grandios.


9,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Et Smelter, Interstellar Nexus, Det tomme kalde morke


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