Montag, 16. Juni 2025

Album der Woche#638: Bethlehem - Dark Metal (1994)

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren "Album der Woche". Und nichts würde besser zu einem Sommertag passen als ein Review zu einem depressiven Dark Metal Album. Genau, dieses Album heißt nicht nur "Dark Metal", sondern ist es auch. Bethlehem sind zwar nicht die erste Band

diesen Begriff verwendet hat (die erste Band war dabei Katatonia), allerdings eine die als erste damit assoziiert wird. Dieses Album ist dabei das Debüt der Band um Jürgen Bartsch, der das einzige Originalmitglied ist. Die Gitarrenklänge übernahm hier Klaus Matton, während Bartsch selbst für Keyboard und Bass zuständig ist. Chris Steinhoff an den Drums und Andreas Classen am Gesang. Letzterer verließ nach diesem Album die Band. Wenn man die Discography von Bethlehem näher betrachtet, merkt man dass auf jedem Werk ein anderer Vocalist zu hören ist. So unter anderem dieser merkwürdige Typ von Shining und auf den jüngsten Veröffentlichungen Sängerin Onielar von der hier auf diesem Blog bereits reviewten Band Darkened Nocturn Slaughtercult.

Bartsch ist bekannt für seine teils depressiven, teils aber auch stark dadaistischen Texte. Soweit ich es hier betrachten kann enthält dieses Album eigentlich nur düstere und depressive Texte. Später in ihrer Karriere haben Bethlehem auch auf deutschsprachige Lyrik gesetzt, davon ist hier allerdings wenig zu hören, bis auf "Gepriesen sei der Untergang", "Vargtimmen" (ob der Song nach dem Film benannt ist? I don't know) und "Wintermute". "3rd Nocturnal Prayer" ist sogar komplett auf Latein, was umso besser zur Musik passt. Ich finde nicht, dass man die Texte zwangsweise verstehen muss um die allgemeine Grundstimmung zu verstehen. Die Art und Weise wie Andreas Classen growlt passt hervorragend zu langsamen, depressiven Riffs. Um mal einen Blick auf die Texte zu werfen:

"In the black storms
Of my mental agony
The deliverance ripens
In form of a godless dusk"
("Apocalyptic Dance")

Wie gesagt, man muss sie nicht unbedingt verstehen, um die Musik zu genießen. Meiner Meinung nach reicht es, die komplette Atmosphäre zu genießen, auch wenn es manch einen merkwürdig erscheinen mag, wieso man solch depressive Musik hört. It feels good to be sad, würde man sagen. Für diejenigen, die mit all diesen Genre-Unterbezeichnungen nichts anfangen können: Das hier ist im Grunde genommen sehr düsterer, langsamer, schleppender Doom Metal mit depressiven und düsteren Lyrics. Also im Prinzip das beste für den Sommer. 

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: 3rd Nocturnal Prayer, Vargtimmen, Apocalyptic Dance


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