Der 27. Januar ist nicht nur der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau sondern auch der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Homosexuelle Menschen(egal ob männlich oder weiblich) gehören zweifelsohne zu diesen Opfern. Doch die Bundesrepublik Deutschland nahm nach dem Ende des 2. Weltkrieges den §175, welcher jegliche homosexuelle Handlungen untersagte tatsächlich in ihr Gesetzbuch auf und erkannte die Opfer nicht als solche an. Der Paragraph wurde 1994 im wiedervereinigten Deutschland abgeschafft und die Opfer 2002 endgültig rehabilitiert.
Das erste was wir in "Rosa Winkel" zu sehen bekommen sind der junge Pariser Alexandre und seine drei Freunde, welche eine Klassenarbeit über den zweiten Weltkrieg machen müssen. Alexandre beschließt gemeinsam seinen Uropa Andreas zu besuchen, welcher mehrere Jahre in einem KZ überlebte.
Als sie bei Andreas zu Besuch sind, klärt er die drei Jugendlichen auf wieso er in ein Konzentrationslager kam, obwohl er deutscher war.
Als nächstes sehen wir die Geschichte des jungen Andreas, welcher im Berlin der 30er Jahre aufwächst. Er ist anfang zwanzig, Werbezeichner und homosexuell. Er verbringt seine Freizeit gerne mit seinen, ebenfalls homosexuellen, Freunden. Über den Paragraphen 175 denken sie nicht nach. Wen soll das denn schon jucken, niemanden interessiert das. Wenn sogar Ernst Röhm und seine heißen SA-Trüppchen unterwegs sind, ist alles okay. Doch alles ändert sich als die neue SS die SA-Männer und Ernst Röhm, nachdem er sich öffentlich als schwul geoutet hat, exekutiert. Von da an, ist nichts mehr dasselbe....
Andreas überlebt die Monate im Knast, voll mit Prügel und Vergewaltigungen. Denunzierungen von Nachbarn, als auch den Verlust seines Arbeitsplatzes. Er überlebt sogar die Jahre in den KZs Neuengamme und Sachsenhausen, in welchen er als Schuhläufer für die Wehrmacht schuften muss. Schließlich kommt er in ein neues Deutschland in welchen sein Leiden nicht mal anerkannt wird...
Lesenswert für die sich schon mit der Thematik befasst haben, als auch (noch) nicht. Story von Michel Dufranne. Zeichnungen von http://www.mazastrip.blogspot.com und Farbe von selbigen und Christian Lerolle.
Erhältlich beim Verlagshaus Jacoby & Stuart Berlin
10/10 Pfandflaschen
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