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Dienstag, 30. März 2021

So isses, Musik!#120

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von "So isses, Musik!". Und somit zur letzten Ausgabe für den Monat März 2021. Fangen wir mit den leichten Sachen an. 

Was läuft so?

Spice Girl treffen auf Slipknot. Aus "Sulfur" und "Wannabe" wird "If you wanna breathe my Sulfur". Es ist sehr gut und unfassbar catchy.


L.G. Petrov, der Sänger von Entombed, ist diesen Monat verstorben. Ich finde Entombed ziemlich ziemlich geil. Hier ist ein Video von deren Roky Erickson Cover "Night Of The Vampire".


Reek Minds - Rabid 7" (2021)

Ich habe absolut keine Ahnung wie ich auf diese 7inch gekommen bin. Wahrscheinlich hat mich irgendein Video-Vorschlag angelächelt. Eine Art Mischung von Extreme Noise Terror und Poison Idea. Finde ich gut.


HotBox - Who's The Champ (2021)

Ja, der Song ist von 2021. Nicht von 2002. Ein gottverdammter, fresher Nu Metal/Crossover Song der dieses verdammte Jahr rausgekommen ist. Ich weiß nicht wer HotBox sind aber ich prophezeie großes. Wenn Limp Bizkit schon kein neues Album rausbringen werden, gibt es wenigstens HotBox.


Urban Dance Squad - Demagogue (1995)

Feinster Crossover/Funk Metal aus dem Jahre 1995. Genuin. Echt. Großartig.


And now to something completely different:
Kanonenfieber - Menschenmühle (2021)

Black/Death Metal aus Deutschland mit der Thematik "Terror und Schrecken des Ersten Weltkrieges". Drei Daumen hoch.



50 Best Rock Albums of the 90s by loudersound.com, Teil 13

Wie gewohnt, hier der Link zu Raphis Video in welchem er diese hier besprochenen Alben ebenfalls bespricht. Das neueste Video soll in mache sein, wurde mir gesagt. Und weiter gehts:


23. Nirvana - In Utero (1993)

Drittes und letztes Studioalbum von Nirvana. Die B-Seiten/Raritätensammlung "Incesticide" nicht eingeschlossen.

Ich finds beeindruckend, wie eine Band die innerhalb kürzester Zeit hoch hinaus in den Rock Mainstream geschossen ist, auf der Spitze der Charts steht und dann so ein Album raushaut mit Songtiteln wie "Rape Me" oder solche rotzigen Punkrock Nummern wie "Tourette's". Andererseits gibt es hier noch "Dumb" und "All Apologies" die ihren Akkustik-Versionen beinahe 1:1 ähneln. Und natürlich "Heart Shaped Box", eines DER Nirvana-Songs schlechthin, bei dessen Refrain ich immer "Hey, wait, I got a new cocaine" raushöre. Dazu kommt noch "Very Ape", dass ein paar Jahre später von Prodigy für "Voodoo People" gesamplet wurde. Interessanterweise sind jetzt beide Sänger, Keith Flint und Kurt Cobain, tot.

In Großen und Ganzen ist "In Utero" ein relativ radio-unfreundliches Album. Klar, hiervon wurden auch Singles ausgekoppelt. Es ist eine Mischung von "poppigeren" Songs und ansonsten ziemlich nihilistischen angepissten Liedern. Ich mag die Tatsache, dass es ein radio-unfreundliches Album von einer zu dem Zeitpunkt radio-freundlichen Band gewesen ist. Sie wollten weg von ihrem "Nevermind"-Image, weil ihnen die Songs die sie nach oben gebracht haben wohl selbst schon zum Hals hinaus hingen. 

Nirvana waren leider kein großer Teil meiner Jugend. Sicher, ich guckte jedes Jahr die Kurt Cobain Specials auf MTV und als die selbstbetitelte Best Of rauskam, hörte ich meine selbst aufgenommene Kassette mit "You Know You're Right" rauf und runter. Umso mehr freue ich mich jetzt darüber dieses Album bzw. diese Songs für mich neu zu entdecken und sie mit einem erwachsenem Ohr zu betrachten.

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: All Apologies, Heart Shaped Box, Very Ape, Tourette's

Marlyn hat zu diesem Album übrigens auch was zu sagen:

"Was für andere die Misfits, Metallica oder die Backstreet Boys waren, waren für mich Nirvana – und zwar DIE Band meiner Jugend. So ziemlich genau zehn Jahre nach dem tragischen Tod Kurt Cobains wurde ich zum Fan und In Utero zu meinem absoluten Lieblingsalbum. Warum ich mich immer noch als Nirvana-Fan bezeichne und warum ich In Utero immer noch sehr mag, erzähle ich euch kurz zusammengefasst in diesem Review.

Als Dreizehnjährige besaß ich lediglich Nevermind, das zweite und wohl bekannteste Studioalbum der besagten Band. Nachdem ich In Utero etwas später in der Stadtbibliothek fand und umgehend ausgeliehen hatte, wurde mir schnell bewusst, dass ich dieses Album lieben würde. Zwischen eingängigen Popmelodien und wütendem Gekreische, zwischen schmuckloser Direktheit und nahezu blumiger Poesie zeichnet Cobain Bilder seines Innenlebens, dem Hauptthema von In Utero und seinen Vorgängern. Im Gegensatz zu Bleach und Nevermind hat man der Band offenbar mehr künstlerische Freiheit eingeräumt. Ganz nach dem Motto: Egal, was ihr für eine Scheiße baut, es wird sowieso ganz oben in den Charts landen. Steve Albini, der weniger Wert auf seine Rolle als Produzent legt, sondern vielmehr den Sound einer Band unterstützt, war also die beste Wahl. Nirvana geizen auf In Utero nicht mit Kritik an der Musikindustrie, wenn auch eher passiv-aggressiv. „Teenage angst paid off well, now I'm bored and old“ - gleich in der ersten Zeile äußert Cobain indirekt den Wunsch, dass der Medienzikus endlich von ihm abließe. Die Ironie der Titel Serve the Servants, Milk It und Radio Friendly Unit Shifter spricht für sich. Das Riff zu Rape Me ist ganz offensichtlich abgewandelt vom allseits bekannten Smells like Teen Spirit. Und letztendlich hatten Nirvana wohl darauf gehofft, dass sie die „Moderate Rock“ hörenden Mitläufer-Fans mit dem lärmenden Sound vertreiben würden. Auch lyrisch ist das Album eher radiountauglich. Analogien anstatt konkreten Aussagen, Aneinenderreihungen von Assoziationen, Themen wie Krankheit, Suizid, diverse Körperflüssigkeiten, sexueller Missbrauch. Trotzdem ist In Utero nicht nur laut in seiner Wut und Verzweiflung. Mit dem Ohrwurm Heart-Shaped Box, dem etwas untergegangenen Dumb, Pennyroyal Tea und All Apologies finden sich vier eingängigere Songs, die es auf das Best Of und zu drei Vierteln auf die Setlist des legendären Unplugged in New York-Konzertes geschafft haben. Wie auch immer, mich hat dieses Album geprägt. Als Teenager habe ich mich durch die Musik verstanden gefühlt. Mit Cobain, dem sympathischen, depressiven Weirdo konnte ich mich besser identifizieren als mit den lebendigen Pop- und Rockstars. In Utero stand im krassen Gegensatz zu dem glattpolierten Pop der frühen 2000er, den meine Mitschülerinnen und Mitschüler hörten und der Hippiemusik meiner Eltern. So konnte ich mich auch musikalisch allseits abgrenzen. Ob das gesund war, bezweifle ich. Aber ich wusste es eben nicht besser. Heute mag ich In Utero immer noch sehr gerne. Einerseits aus nostalgischen Gründen, andererseits aufgrund der Vielschichtigkeit, die sich erst nach mehrmaligem Hören auftut. Allein die Bildsprache lässte endlose Interpretationsmöglichkeiten zu. MfG, das Nirvana-Fangirl 

10/10 Pfandflaschen"



22. Queen - Innuendo (1991)

21. Manic Street Preachers - The Holy Bible (1994)

Schon wieder kommt ein Album von einer Band, von dem ich nicht gedacht hätte dass es mir gefallen wird.



"The Holy Bible" ist das dritte Album der Manic Street Preachers und das letzte mit Richey James Edwards an der Rhythmusgitarre. Dieser ist zeitgleich Texter der Band gewesen. Seit 1994 ist er verschwunden und gilt als "vermutlich tot", da bis jetzt kein Leichnam gefunden wurde. Es ist das am schlechtesten verkaufte Album der Band. Man gibt als Grund dafür die linken und zeitweise auch "zu" metaphorischen Texte. Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht ganz vorstellen, weil MSP bis dato schon sozialistisch gewesen sind bzw. Sympathien für die Ideen gehegt haben, was auch nicht unbekannt war. Viel eher würde ich sagen, dass die Öffentlichkeit immer noch vom Tode Kurt Cobains schockiert war und darum die ganzen Texte über Selbstverletzung, Autoaggression, Anorexie nicht grade wohlwollend aufgenommen hat. Dazu kommen noch Thematiken wie Selbstmord, die Shoah und Konsum. "Of Walking Abortion" verinnerlicht die These von Valerie Solanas, dass Männer primitive Wesen und damit quasi "laufende Abtreibungen" sind. "Archives Of Pain" handelt von Serienkillern und spricht auch die Todesstrafe an, was dazu geführt hat, dass der Song als "rechts" aufgenommen wurde.

Wie man herauslesen kann, ist "The Holy Bible" ein sehr vielfältiges und wenn nicht sogar komplexes Album. Man muss sich tatsächlich in die Texte reinlesen um sie überhaupt mitsingen zu können. Dabei ist das ganze unverkennbar Punk/Post-Punk/Glam/Wasauchimmer. Dabei habe ich irgendein Video von der Band im Kopf gehabt wo Soldaten am Strand zu sehen waren und sie eher poppig/soulig klangen. Darum war das hier eine RIESIGE Überraschung für mich. Ich habe das Album bestimmt an die 10-15 Mal gehört jetzt und kriege diverse Songs nicht aus mir raus. Bis jetzt kein Fan der Band gewesen, aber von diesem Album bin ich definitiv Fan.

8,75/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Revol, Faster, PCP, Of Walking Abortion

Philipp (aka Phil Th. Pig) hat übrigens auch was zu diesem Album zu sagen:

"Die Manic Street Preachers sind eine durch und durch weirde Band. Weird von der sympathischen Sorte.Eine Punkband aus der relativ schnell eine Glamrockband wurde,nur um dann zu einer Alternative-Rock- und später Britpopband zu werden, die von sich selbst behauptete gelacht zu haben, als John Lennon erschossen wurde.

Mit einem Gitarristen namens Richie, der weder live noch auf Studioaufnahmen Gitarre spielte, sondern mit Bassist Nicky Wire lediglich für das schreiben der Texte zuständig war. Mein lieber Scholli und was für Texte das waren. Politisch, introspektiv und unfassbar düster. Ein Gitarrist, der sich live in einer britischen Talkshow mit einem Rasiermesser "4real" in dem Arm schnitt als er gefragt wurde, wie ernst es ihm mit der Band sei.

Verdammt ernst sind auch die Texte dieses Albums, das letzte, an dem Richie wirklich aktiv beteiligt war. Nach Veröffentlichung des Albums verschwand Richie spurlos und die Band machte fortan als Trio weiter, immer noch verdammt gut, nicht weniger politisch aber durchaus weniger gefährlich und bissig.

Die Texte auf "The Holy Bible" zeichnen durchaus ein deutliches Bild von Richies Psyche. Völlig desillusioniert vom Musikbusiness, angekotzt von der Political Correctness des politischen Mainstreams, schwer von seiner Essstörung gezeichnet und allen voran die Behauptung, im Sommer seines Lebens sterben zu wollen. Verdammt düster und absolut großartig.

Für die Musik waren in erster Linie Gitarrist und Sänger (was für eine Stimme und was für ein großartiger Gitarrist) James Dean Bradfield und Schlagzeuger Sean Moore zuständig und machen dabei auch einen verdammt guten Job.

Musikalisch bewegt sich das ganze irgendwie zwischen der Energie des Punk, der "Laut-Leise"-Dynamik des Früh-Alternative-Rocks, der Düsternis

und Selbstzerstörung des Grunge und der Melodik des Britpop.

Anspieltipps:

Yes, Of Walking Abortion, Die in the Summertime

11/10 Pfandflaschen"



Film der Woche#483: N A S E N S P E C I A L

Okay, das hier ist ein sehr besonderes Special. Ich kenne nämlich, tatsächlich, kaum westdeutsche Filme die VOR der Wende entstanden sind. Mir fällt beim besten Willen so gar keiner ein. Jedenfalls: Pinky und Ich wollten für die nächste Folge unseres Podcasts etwas kürzer treten und zwei anstelle von vier Filmen besprechen. Und das soll leichte Kost sein. Darum haben wir uns eine Runde Thomas Gottschalk und Mike Krüger gegönnt. Jesus fuck. Hier geht es übrigens zur Folge. 

Piratensender Powerplay (1981)

Tommy (Thomas Gottschalk) und Mike (Mike Krüger) sind gute Freunde. Zusammen betreiben sie einen Piratenradiosender namens "Powerplay" aus ihrer Wohnung. Die Ausrüstung ist provisorisch hergerichtet. Die beiden geraten zwei Mal hintereinander mit dem Gesetz in Konflikt weil Mikes Hund "Franz Josef" einmal in ein besetztes Haus und einmal in ein Bordell hineinläuft weil er einer Katze folgt. So kommt es jeweils zu Gerichtsverhandlungen weil Mike als Hausbesetzer bzw. Tommy als Zuhälter angezeigt wird. Eigentlich geht es nur darum, dem Treiben der beiden ein Ende zu bereiten da der Programmdirektor des Bayrischen Rundfunk keine Konkurrenz wünscht. Kurze Zeit später kommt Mikes Schwester Irmgard (Evelyn Hamann) zur Hilfe. Sie hat für Tommy und Mike mehrere


Werbeverträge abgeschlossen und ein modernes Radiostudio auf die Beine gestellt. In einem Van dürfen sie jetzt durch die Gegend fahren und ihre Sendungen rausposaunen. In einem Vertrag verpflichten sie sich drei Monate lange jeden Tag zu senden. Die bayrische Polizei als auch der Bayrische Rundfunk sind ihnen jedoch dicht auf den Fersen. Darum müssen sie immer wieder in absurde Verkleidungen schlüpfen um zu entkommen.

Seufz.

Ein gewisser Anteil des Films, genauer gesagt das Ende, ist direkt aus "Manche mögen's heiß" entnommen. Sogar die Dialoge sind beinahe 1:1 übernommen. Und wenn ich ehrlich bin, krieg ich da Gänsehaut in keinem guten Sinne. Mike Krüger und Thomas Gottschalk, verkleidet als Frauen, die sich in einer Mädchenumkleide tummeln. Nicht gut. Dazu kommt noch, dass die jungen Frauen dort Minderjährige darstellen sollten. Ansonsten haben wir eine typische 80s Klamotte voll mit unfassbar platten Witzen und hin und wieder auch ein paar Treffern. Die (Werbe)Sprüche sind so dermaßen blöd, dass es wieder witzig ist. Die Tatsache, dass die Cops die beiden Comedians oder das Auto nicht wieder erkennen ist wirklich sehr amüsant. Das könnte aus einem Zucker/Abrahams/Zucker-Film stammen. Auch die Szenen im Gerichtssaal waren sehr witzig, als auch die in welchen Gottschalk Schwäbisch spricht. Ansonten: Pfui deibel ist das unfassbar cringe und dämlich.

4/10 Pfandflaschen

Trailer:



Zwei Nasen tanken Super (1984)

Dieser Film ist eine Fortsetzung von "Die Supernasen", in welchem ebenfalls Krüger und Gottschalk die Hauptrollen spielten. Ob alle vier Gottschalk/Krüger-Filme ein Universum bilden, weil deren Charaktere jeweils die gleichen Namen tragen? Warum mache ich mir die Gedanken überhaupt? Boah.


Zuallererst geht es um einen spektakulären Juwelenraub: eine Gruppe von vier Juwelendieben stiehlt die "Tigeraugen" aus einem Museum. Es sind große Diamanten, die an die 6 Millionen D-Mark wert sind. Sie verstecken sie in der Karosserie von zwei "Trikes" (das sind diese großen Motorräder mit drei Rädern) in einem Automobilgeschäft nebenan. Am nächsten Morgen sind Tommy (Gottschalk) und Mike (Krüger) auf der Suche nach einer öffentlichen Toilette weil Mike unfassbar dringend pissen muss weil er Bier getrunken hat. Schließlich drängeln sie sich in einer langen Schlange zu einer Automobilausstellung im bereits erwähnten Laden vor. Es dauert nicht lange, da wird Tommy als 100.000ter Besucher geehrt und Mike darf endlich pinkeln. Dazu gibt es auch Preise: die beiden Trikes und einen Haufen Gutscheine. Anschließend machen sich die beiden Protagonisten auf einen langen Trip nach Österreich und sammeln unterwegs zwei Anhalterinnen ein. Und, wie in einem Roadmovie es auch sein muss kommen die zwei Gangster (die beim Raub im Gegensatz zu den zwei anderen nicht verhaftet wurden) ihnen auf die Spur und wollen die Juwelen wieder haben. 

Okay. Der Beginn ist ziemlich cool. Ein interessantes, spannendes 80s Gangster/Juwelenraub/Action Movie mit 80er Frisuren natürlich. Dann kommen die beiden "Nasen" zum Einsatz und es hagelt einfach dumme Sprüche: "Oh, hast du gelesen? Man sucht den Typen der nachts im Park Frauen belästigt." "Oh, da kann ich mich ja direkt bewerben." Ich mein, mir ist schon klar, dass das n Witz auf Kosten von Mike Krüger sein sollte, der scheinbar zu dumm ist einfache Zusammenhänge zu verstehen. Aber es ist trotzdem so platt und so eklig. Dazu kommt noch dass jeder von den beiden eine bestimmte Rolle hat: Thomas Gottschalk ist der Frauenheld und Charmeur. Mike Krüger ist der Blödel, der lauter grenzdebile Sprüche bringt. Als er mit einer französischen Zirkusartistin "flirtet" sagt er, dass er aus Spaß ebenfalls beim Zirkus arbeitet um Inspiration für sein neues Buch zu holen. Eventuell nennt er es auch "Spiel mir das Lied vom Kot", weil er mit ner Mistgabel arbeitet. Höhöhö. Holy shit. Das Ganze hat einige wenige Momente die interessant sind, wie schon erwähnt, zu Beginn. Allerdings ist das ziemlich schnell vergessen. Der Film ist einfach scheiße und unwitzig. Aber immerhin weiß ich jetzt woher Eisenpimmel die Inspiration für den Albumtitel "Sexmaschinen tanken Super" haben.

2/10 Pfandflaschen

Trailer:



Album der Woche#485: Nasty - Shokka (2015)

Okay, jetzt wirds interessant. Ich habe mit Beatdown, einer der umstrittendsten "Sparten" von Hardcore so absolut gar nichts am Hut. Die Hardcore Szene ist ja an sich schon unangenehm, Beatdown steigert das Erlebnis aber noch ein großes Stück mehr. Doch es ist halt nun mal so mit Fandoms. Die Serie/Musiker/Band/Genre/Filmreihe mag der absolute Hammer sein - die Fans sind das Problem. Bei Nasty war ich eine lange Zeit nicht so sicher ob die was taugen, bis ich irgendwann von einem "Imagewechsel" erfahren habe. Die Belgier würden nun Texte über Krieg und Kapitalismus machen, mit Songtiteln wie "Slaves To The Rich". "Shokka" ist nicht deren neuestes Album, es erschien 2015 und war dementsprechend lange auf meiner "To Review"-Liste. Here it is:


Um die Musik mal kurz anzusprechen: Nasty machen Beatdown Hardcore. Das heißt im Grunde genommen eine besonders schwere und stumpf wirkende Variation von Hardcore Punk, mit einer Unmenge an Riffs, Breakdowns die mit jedem Mal langsamer und nastier (yeahhhh) werden und furiosen Drums. Sänger Matthi growlt, dazu kommen manchmal Gangshouts. Im Song "Politessenhass" singt Marcel (The Italian Stallion/Sniffing Glue/Abfukk) einen Part mit, was den Song wesentlich punkiger macht. Es gibt zwei Interludes, wovon einer ein reines akustisches Instrumental ist und der andere ein Ausschnitt aus "Die unendliche Geschichte". Dieser dient als Intro zum Song "Fantasia", welcher ein Erwachen aus einer Fantasiewelt beschreibt. Oder so. Und so kommen wir zu den Texten:

Ich weiß gar nicht was für einen Bezug zu Deutschland Nasty haben - vermutlich haben sie einfach den Großteil ihrer Fanschar hier gefunden - aber sie singen unter anderem auch auf Deutsch und zwar in "Phoenix" und "Politessenhass". Der Anfang des Albums ist schon mal nicht schlecht. Im Opener (der gleichzeitig der Titelsong ist) geht es salopp gesagt um menschliche Gier, Krieg und sonstige Abgründe der Menschheit. Sie rufen die Menschen dazu auf in den Spiegel zu schauen und die "face of humanity" zu sehen. "Phoenix" ist ein verdammt guter, wenn auch klischeehafter Song übers auf die Schnauze fallen und wieder aufstehen. Das wären die positiven Beispiele. Irgendwann kommt dann so n Song namens "Real Talk" wo es um "Fake Frauen" geht, die sich "sexy" im Internet geben oder einen auf "Groupie" machen aber im wahren Leben Mann und Familie haben. Im Grunde genommen geht es um "Fake Bitches". Man könnte ja auf die Idee kommen, dass die Gesellschaft und die Umgebung einen formt und am Ende solche Charaktere rauskommen, wie hier beschrieben aber man kann es sich natürlich auch einfach machen und über irgendwelche Frauen in einem Song ablästern. Ich habe nicht viel erwartet, aber wurde dennoch enttäuscht. Außerdem wäre da noch "Politessenhass". Klar, das soll eine Art simpler Punk Song sein, die Band nimmt sich selber nicht sehr ernst - und der witzige Effekt ist da: ein Beatdown/Hardcore Song über Politessen die Knöllchen verteilen. Ich mein, Politessen sind wahrscheinlich furchtbar nervig (weiß nicht, habe keinen Führerschein) aber im Großen und Ganzen betrachtet gibt es tausendfach schlimmere Sachen im Polizeiapparat. Ich versteh das nicht. Das und warum Marcel von Sniffing Glue da mitgemacht hat. 

Fazit: Eine halbe Stunde Geballer, viel musikalisches und gesangliches Können. Sometimes very questionably Lyrics. Spaßig ist es, aber man darf dabei nicht zu viel nachdenken dabei. Achja, manchmal weiß ich echt nicht ob sie Deutsch oder Englisch singen.

7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Shokka, Phoenix, Fantasia, Politessenhass


Montag, 29. März 2021

Comic Book Review#482: Teenage Mutant Ninja Turtles#1 (1984)

Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von „Comic Boom Review“. Ich habe mir vor einigen Monaten ein Sammelband von „Teenage Mutant Ninja Turtles“ gegönnt was sowohl die One-Shots über Michaelangelo und Raphael als auch die Ausgaben 1-7 der Originalserie von Kevin Eastman und Peter Laird beinhaltet. Rausgebracht bei Mirage Comics zwischen 1984-1986. 

Die allererste Ausgabe hat es in sich: Zuerst kriegen wir mit wie Raphael, Leonardo, Donatello und Michaelangelo irgendwie Goons verkloppen. Danach geht es zurück in den untergründigen Unterschlupf in der Kanalisation. Dort begrüßt Splinter, eine riesige mutierte Ratte und gleichzeitig Sensei/Vater der vier Schildkröten und erzählt ihnen zum allerersten Mal ihre Origin Story. Einst war Splinter eine gewöhnliche Ratte die ihrem Meister Hamato Yoshi bei seinen Ninjitsu Übungen zugesehen hat. Yoshi war der beste Schattenkrieger seines Clans, der sich „Foot“ nannte. Doch wie so oft, hatte er einen Widersacher. Oroku Nagi war in Yoshis Geliebte verknallt und eifersüchtig. Eines Abends verprügelte er Tang Shen so brutal dass Yoshi beschloss Rache zu nehmen und ihn tötete. Anschließend ging er zusammen mit  Tang Shen und Splinter ins Exil, nach New York. Jahre später beschloss Oroku Saki, Nagis Bruder Rache zu nehmen. Dazu kam noch, dass er einen US-Zweig des Foot Clans aufbauen wollte. Er spürte die beiden auf und brachte sie um. Splinters Käfig wurde dabei beschädigt, sodass er als freies Tier die Straßen entlang lief. Eines Tages  wurde er Zeuge eines kuriosen Vorfalls.

Ein Truck war grade dabei einen blinden Mann zu überfahren, jedoch sprang ein junger Typ zur Hilfe. Er wurde jedoch am Kopf von einem mysteriösen Behälter getroffen der die Straße entlang hopste und anschließend ein Glas mit vier Schildkröten traf, welches ein kleiner Junge in den Händen hielt. Das Glas fiel in einen offenen Gullideckel. Splinter flitzte hinterher und sammelte die Schildkröten in einen alten Kaffebehalter auf. Es verging grade mal ein Tag, und die Tiere veränderten sich. Die Schildkröten lernten schnell auf zwei Beinen zu laufen und zu sprechen. Splinter wurde ihr Ziehvater. Er brachte ihnen das Ninjitsu bei, so wie er es von seinem Meister gelernt hat und benannte die vier nach Künstlern der Renaissance. Jetzt kriegen die Brüder eine neue Aufgabe von ihrem Meister: Da Oroku Sagi eine große Firma/Racket in New York betreibt und immer noch nicht für den Tod von Hamato Yoshi gebüßt, müssen die Turtles den Meister ihres Meisters rächen. Nur ist Oroku Saki inzwischen als Shredder bekannt und er ist ein weitaus gefährlicherer Gegner als bisher.

Es sind keine 20 Seiten, keine 30 sondern ganze 42. Dem kreativen Geist von Kevin Eastman und Peter Laird waren keine Grenzen gesetzt, da sie keinen großen Verlag in ihren Nacken hatten, der ihnen irgendwelche Vorgabe aufbrummen konnte. Die Story ist ziemlich lang und detailliert. Im Gegensatz zu den Zeichentrickserien oder den Filmen sind die Comics wesentlich brutaler gewesen. So haben die Turtles zwar irgendwie ihre schillernden unterschiedlichen Charaktere, jedoch zögern sie nicht ihre Gegner brutal zu verletzen. Oder zu töten. Mir gefällt der gleichzeitig grimmige, comichafte und detaillierte Zeichenstil. Als auch die Tatsache mit welcher Ernsthaftigkeit diese Story erzählt wird. Die Ausgaben 2-7 waren zwar auch etwas düster, aber da gabs wesentlich mehr Lacher als hier. Die hatten es übrigens auch mehr als nur "in sich". Ich kanns auf jeden Fall all den "neuen" Turtle-Fans empfehlen als auch generell Fans von vollkommen absurden Ideen und lauter Sci-Fi- und Comic-Anspielungen. Wer Fan von Daredevil ist, der wird nämlich schnell erkennen wer denn der junge Mann sein soll, der den Blinden rettet. 

Ich verneige mich.

9/10 Pfandflaschen

Erhältlich bei IDW Publishing




Freitag, 26. März 2021

Album der Woche#484: Dead Can Dance - s/t (1984)

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Album der Woche. Da diesen Monat der Zufall zugeschlagen hat und "Dead Can Dance" schon sehr sehr lange auf meiner Liste standen, habe ich mir deren erstes Album vorgenommen.

Auch wenn ich dazu neige den Bandnamen wie "Decadence", also das englische Wort für "Dekadenz" auszusprechen, kommen mir DCD gar nicht dekadent vor (höhö). Viel eher minimalistisch und "klein gehalten". Die Australier haben im Laufe ihrer Karriere in verschiedenste Arten von Weltmusik reingeschnuppert und allerlei traditionelle Musikinstrumente eingesetzt. So hört man später Elemente aus asiatischen und arabischen Kulturen. Manch einer würde dazu "New Age" sagen.

Auf dem selbstbetitelten Album hört man noch nicht so viel davon. Der Einfluss ist aber auf jeden Fall da. Auf "Musica Eternal" hört man ein Yangqin. Das ist ein chinesisches Saiteninstrument, was ursprünglich aus dem arabischen Raum kam. Das Albumcover ziert eine Ritual-Maske aus Papua Neuguinea. 

Ich muss zugeben, dass ich gar nicht so viel dazu zu sagen habe. "Ethereal Wave" oder "Ethereal Goth" ist ein Subsubgenre von Darkwave, was mir bis dato noch gar nichts gesagt hat. Allerdings neige ich der allgemeinen Beschreibung zuzustimmen, dass die Musik wie "nicht von dieser Welt" klingt. 

Anstelle von größtenteils tanzbaren Darkwave oder Batcave oder Death Rock kriege ich eine Art Soundtrack für schlaflose Nächte die ich im Bus von der Arbeit nach Hause verbringen muss. Mir gefällt, wie außerordentlich ungewöhnlich das ist. Der Wechselgesang der beiden Mitglieder Lisa Gerrard und Brendan Perry schafft Spannung, weil dadurch eine gewisse unkonstante Konstante bleibt. Ich schaffe es nicht mich an ein Gesang im einen Song zu gewöhnen, weil im nächsten oder übernächsten schon der andere zu hören ist. Dadurch entdecke ich das Album mit jedem Hören noch mal neu. Klingt komisch, macht für mich aber Sinn. Was mir besonders gut gefällt, ist dass man es geschafft hat diese ganzen Weltmusik-Einflüsse nicht absurd-klischeehaft sondern interessant zu gestalten. Man nenne es wie auch immer: Darkwave, Ethereal Wave, Dream Pop. Für mich ist es astreiner Gothkram. I like it. Als nächstes muss ich dann auf jeden Fall Cocteau Twins auschecken.

"Dead Can Dance" ist ein mit zehn Songs recht kurzes Album. Manche Editionen kommen jedoch mit der Nachfolge-EP "Garden of the Arcane Delights".

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Musica Eternal, The Fatal Impact (Instrumental), The Frontier



Donnerstag, 25. März 2021

Film der Woche#482: Pre-MCU Marvel Special, Teil 10

32. Fantastic Four: Rise Of The Silver Surfer (2007)

33. Punisher: War Zone (2008)

Bei "Punisher: War Zone" handelt es sich um ein Reboot und keine Fortsetzung des Filmes mit Thomas Jane in der Hauptrolle. Die Ausrichtung ist auch eine etwas andere, wesentlich brutalere. 

Frank "Punisher" Castle (Ray Stevenson) ist nun inzwischen seit sechs Jahren als Vigilant aktiv. Zu Beginn des Filmes stürmt er eine große Mafia-Feier von Gaitano Cesaro und bringt beinahe alle Gangster um. Bis auf ein paar, unter anderem Nicky Donatelli und Billy "The Beaut" Russotti (Dominic West). Sie schaffen es, sich in einer riesigen Recycling-Anlage zu verstecken. Der Punisher kann sie, dank eines Hinweises eines Polizisten, finden. Es kommt zu einer blutigen Schlacht bei welcher Billy in einer große Recycling-Anlage landet und sein Gesicht von geschredderten Glasflaschen zerfetzt wird. Nicky wird von Punisher getötet, dieser stellt jedoch fest dass der Mafioso in Wahrheit ein FBI-Agent war. Von nun hat Castle ein mehr als schlechtes Gewissen und besucht sogar "Donatelli"s Familie um ihnen Geld zu überreichen. In seinem Versteck häuft er, wie gewohnt eine Ficktonne an Waffen, die ihm von seinem Partner Linus Lieberman aka Microchip (Wayne "Newman aus Seinfeld" Knight) geliefert werden. Billy "The Beaut" hat seine Hinrichtung tatsächlich überlebt und hat nun eine Gesichts-OP hinter sich, die ihn tausend mal widerlicher erscheinen lässt. Er ist nun durchgeknallter den je und will sich an Punisher rächen. Ende der Story.

Es ist an und für sich schon logisch, dass der Punisher hier brutaler denn je vorgeht. Schließlich sind bereits sechs Jahre vergangen und der gute ist wesentlich abgestumpfter als zu Beginn der ganzen Tragödie. Das macht den Film halt auch dementsprechend stumpft aber irgendwie auch witzig. "Punisher: War Zone" ist im Prinzip ein typischer Action-Film der 2000er Jahre mit Nu Metal/Hardcore Soundtrack: Slipknot, Rob Zombie, Ramallah. Meiner Meinung als stumpfe Comic-Verfilmung recht gelungen. Wenn man aber anspruchsvolles Punisher-Zeug sehen will, dann sollte man doch zur Netflix-Verfilmung greifen.

6/10 Pfandflaschen
Trailer:





36. Ghost Rider: Spirit Of Vengeance (2012)

Der zweite Teil der kurzen Reihe über den brennenden Motorradfahrer Johnny Blaze (Nicolas Cage).

Long Story short: ein trinkfester Priester namens Moreau (Idris Elba) besucht eine Burgfestung in Osteuropa auf, wo Mönche leben. Sie bieten Schutz für einen Jungen namens Danny (Fergus Riordan) und seine Mutter Nadya (Violante Placido). Moreau meinte, sie wären dort nicht sicher und dass nur der "Rider" den nötigen Schutz bieten kann. Kurz darauf wird die Festung von Ray Carrigan (Johnny Whitworth) und seinen Handlangern überfallen. Nadya und Danny fliehen, auch vor Moreau der ihnen helfen will, was sie aber nicht wissen. Sie schaffen es, zu entkommen und sich zu verstecken. Moreau sucht Johnny Blaze auf, der tausende von Kilometern von seinem Heimatort entfernt wohnt. Irgendwo im nirgendwo. Er bietet ihn folgenden Deal an: Johnny soll Moreau helfen den Jungen und seine Mutter zu finden und im Gegenzug kriegt er seine Seele zurück. Dummerweise arbeitet Carrigan für denjenigen mit dem Johnny ursprünglich den Pakt geschlossen hat. 

Das gute zuerst: Johnny Blaze ist hier ein zutiefst erschütterter Charakter der inzwischen am Rande des Wahnsinns ist. Cage spielt solche Typen erstaunlich gut. Die CGI-Effekte sind hier wesentlich besser als im ersten Teil. Das Auftreten des Ghost Riders ist auch anders. Seine Bewegungen als auch sein Outfit ist anders. Zudem ist der Film in einigen Momenten ordentlich over the top. Alles was der Ghost Rider "reitet" wird zum flammenden Gefährt, also auch der Bagger 288 - das größte Fahrzeug der Erde. Der Ironie/Humor-Anteil hier ist wesentlich größer als im ersten Teil. Ich musste mehr als schmunzeln als man das Antlitz des Teufels auf der Erde gezeigt hat. Abseits dieser ganzen Aspekte ist "Ghost Rider: Spirit of Vengeance" halt eine weitere Comicverfilmung aus der Zeit: Relativ dünne Story, action- und effektegeladen. Immerhin sehr unterhalsam und gewollt witzig. Na gut, manchmal auch ungewollt. 

7/10 Pfandflaschen
Trailer:



So, das wars also. Ich habe nun alle Marvel-Filme, die vor dem "Marvel Cinematic Universe" entstanden sind bzw. nicht dazu gehören, reviewt. Weil einige davon NICHT vor, sondern WÄHREND der ersten Phase des MCU ins Kino gekommen sind, ist es strittig ob ich das "Pre-MCU" oder "Non-MCU" nennen soll. Jedenfalls, um die Vollständigkeit zu erhalten: Hier der Rest:


Den allerletzten Teil der X-Men Saga, "The New Mutants" der zigmal verschoben wurde habe ich noch nicht gesehen. Das werde ich aber dieses Jahr irgendwann nachholen und ihr kriegt n Review. Wird ja auch Zeit.

Mittwoch, 24. März 2021

Comics Monthly#84

Karmen#1

Wow, was für ein Glücksgriff.

Zuallererst kriegt der Leser zu sehen wie zwei Grundschulfreunde sich an ihrem erstem Schultag treffen. Catalina und Xisco. Sie freuen sich sehr zu sehen. Catalina scheint sehr an ihm zu hängen. Etliche Jahre später hat Xisco eine Freundin die auf Catalina eifersüchtig ist, weil sie wohl etwas zu sehr an ihm hängt. Wieder ein paar Jahre später scheint Xisco sehr von ihren Anrufen gestört zu sein. Bei einem Treffen mit seiner Partnerin kriegen beide hintereinander Anrufe von ihr. Es scheint so als würde sie ihn stalken. Kurze Zeit später ist Catalina tot. Sie hat sich in der Badewanne die Pulsadern aufgeschlitzt und kriegt nun Besuch von Karmen. Diese ist eine hochgewachsene junge Frau mit langen pinken Haaren, die eine Art Skelett-Kostüm trägt. Oder hat sie einfach ein Skelett anstelle vom ganzen Körper? Jedenfalls versorgt sie Catalinas Wunden und zeigt, ganz "Ghost of the Christmas Past"-mäßig, was denn so passiert ist. Catalina ist nun tot und kann keine Gegenstände mehr anfassen. Es ist offensichtlich: Karmen ist der Tod und zeigt der frisch verstorbenen was für Sachen man als Geist so anstellen kann. 

Ein trauriger und witziger Comic zugleich. Einerseits ist es sehr traurig zu sehen, dass Catalina erst als toter Mensch/Geist die Sachen machen kann, auf die sie Lust hat bzw. sie selbst sein kann. Ich will nicht lange Küchentisch Psychologie betreiben, aber es scheint so, als hätte sie ihr ganzes Leben lang gelitten. Und nur durch den Tod, der für sie ein Traum zu sein scheint, wirkt sie so als würde sie doch lieber in ihr Leben zurückkehren. Witzig ist der Comic, weil Furzwitze und andere Sachen vorkommen. Und weil Catalina niemanden berühren darf, weil sie sonst sichtbar wird. Es kann sie nämlich niemand sonst sehen. Wäre ja auch fatal, weil sie nackt gestorben ist. Ein surrealer, in gefühlt 3-4 Farben gehaltener Comic, der den Leser urplötzlich mit dem Tod konfrontiert. Es ist nämlich zuallererst nicht ganz klar, dass Catalina gestorben ist und auch nicht wer Karmen ist. Man muss schon ein paar Seiten mehr lesen um das zu verstehen. Ich mag diese Herausforderung und ich mag diesen Comic.

9/10 Pfandflaschen

Made by: Guillem March

Erhältlich bei: Image Comics

Superman Red & Blue#1

Bei dieser Ausgabe handelt es sich um eine Ansammlung von Kurzgeschichten rund um Superman. Allesamt in den Farben Rot und Blau gehalten. Okay, natürlich sind auch Schwarz und Weiß zu sehen und manchmal auch paar andere Farben. Es sind fünf Stories.

In der ersten Geschichte verarbeitet Superman ein Trauma. Irgendwann zur Zeit des Kalten Krieges versuchte er ein Zugunglück im fiktiven realsozialistischen Staat "Lubania" zu verhindern. Es hat geklappt, doch leider wurde er von Militärs mit Kryptonit beschossen, sodass er anschließend in ein Gulag kam, wo er 8 Monate verbracht hat. Dort quälte ihn ein Kommandant namens Koslov. Dank Batman schaffte es Supes zu fliehen. Jahre später kehrt er nach Lubania zurück um Koslov als Clark Kent für den Daily Bugle zu interviewen. Dieser ist mittlerweile ein in Jahre gekommener Gentleman der als "ehrlicher Kapitalist" massenhaft Arbeiter ausbeutet. Clark möchte während des Interview ihm am liebsten mit seinem Hitzeblick töten.

Die zweite Story handelt von einer Beerdigung. Superman trifft viel zu spät ein, nachdem er auch viel zu spät ein Brief von jemanden gelesen hat. Melvin Northridge war als Kind großer Fan Supermans und kam eines Tages nach Hause um festzustellen, dass seine Mutter heroinabhängig ist. Melvin bat Supes in einem Brief ihm zu helfen, doch leider las dieser den Brief erst grade eben. Auf der Beerdigung angekommen erzählt ihm Melvin die ganze Geschichte.

Nummer drei handelt von einem Typen namens Abdi, der einst aus Mogadischu geflohen ist und mittlerweile als Photograph arbeitet und sich für den Daily Bugle beworben hat. Clark Kent kann sich gut an ihn erinnern. Vor Jahren rettete der junge Abdi ihn sein Leben als ein gefährlicher Gegner ihn einst heftigst ausgeknockt hat.

Die vorletzte Story handelt von einem Imp, einem Wesen aus der fünften Dimension. Es beschloß vor kurzem sein Zuhause aufzumotzen und stahl alle Farben auf unserer Welt, sodass diese nun schwarz/weiß ist. Superman kann sich nicht an die Farben erinnern. Niemand kann es. Das Wesen versucht das Konzept der Farben ihm näher zu bringen und bereut die Tat. Anschließend gibt es Superman die ganzen Farben in einer kleinen Schatulle und verschwindet.

Anschließend geht es um Mobbing. Wir springen in der Zeit zurück als Clark Kent in den Kindergarten kam und Angst hatte, dass die anderen Kinder ihn komisch finden würden. Doch er schafft es und wird zum neuen "Popular Kid" (und das im Kindergarten). Am zweiten Tag findet sich ein weiteres neues Kind, ein Mädchen ein. Sie ist jedoch schnell unbeliebt und wird gemobbt. Sie tut Clark entsetzlich leid und so beschließt er das Mädchen "mitzuziehen" und sich mit ihr anzufreunden, auch wenn es eventuell heißen könnte dass die anderen Kinder ihn plötzlich nicht mehr mögen.

Man kann ja Superman Comics vieles vorwerfen. Zu aufgezogen, aufgeblasen oder unrealistisch. Das ist hier nicht der Fall. Es haben sich verschiedene Autoren hingesetzt und etwas kreiert, was nichts mit der derzeitigen DC-Timeline zu tun hat. Das ist dann auch wesentlich leichter, weil man nicht an irgendwelche Regeln/Ereignisse gebunden ist. Und es kam ein sehr mitreißender, wholesome Comic heraus, der verschiedene Aspekte des Menschdaseins anspricht wie Traumata, Dankbarkeit, Trauer. That makes me sad, in a good way.

8,75/10 Pfandflaschen

Made by: John Ridley, Clayton Henry, Brandon Easton, Steve Lieber, Wes Craig, Deron Bennett, Dan Waters, Dani, Margueritte Bennett, Jill Thompson

The Trials Of Ultraman#1

Awkay, das ist meiner allererste Begegnung mit Ultraman. Ich habe bis dato keine einzige Folge oder sonstwas gesehen.

Zunächst haben wir es mit einem Rückblick zu tun: die "internationale" Geheimorganisation USP bekämpft Kaijus. Man hat einen Laserstrahl entwickelt der die riesigen Monster in eine andere Dimension verfrachtet. Einer der Mitarbeiter des USP namens Shin Hayata ist in Wahrheit Ultraman. Einst verband sich sein Körper mit der Essenz/Seele eines Außerirdischen namens Ultra, was dazu geführt hat, dass Shin nun hin und wieder sich in "Ultraman" verwandelt. Einen Superhelden, der so groß wie Wolkenkratzer werden kann. Der Zustand dauert allerdings insgesamt nur drei Minuten. Dabei kommuniziert Ultra mit Shin und es besteht ein ähnliches Verhältnis wie beim DC-Superhelden Firestorm. Da er als Ultraman das interdimensionale Gefängnis aufgebrochen hat, in welchem die Kaijus auf unsichere Weise untergebracht waren kann die USP nicht mehr geheim agieren. Die Methode funktioniert nicht mehr wie sie sollte, da die Kaijus die seit Ewigkeiten in Gefangenschaft waren nun frei sind und man so viel zu viel Aufmerksamkeit nach sich ziehen würde. Also geht man einen großen Schritt und verschafft sich Öffentlichkeit. Die USP ist nun eine offizielle Organisation und verkündet dies in einer Pressekonferenz. Shin möchte nun sich auch als Ultraman outen, aber seine Vorgesetzte befürchtet dass sein Leben durcheinander geraten würde. Kurze Zeit später verwandelt sich die öffentliche Meinung über die United Science Patrol in eine ehe negative. Ähnlich den Verschwörungstheorien hinsichtlich ALLEM möglichen heutzutage.

Für die Kaiju-Fans unter euch: Ja, hier gibt es auch einen Kampf zu sehen, allerdings wollte ich darüber nicht all zu viel verraten. Was mir gefällt ist, dass der Kampf nicht den kompletten Comic einnimmt und die Story somit halbwegs interessant wird. Ich finds cool wie Shin damit kämpft, nicht mit seinem Geheimnis rauszurücken, obwohl ihm die ganzen Verschwörungstheorien um Ultraman und USP auf den Nerv gehen. Sogar sein Vater ist unter die Wahnwichtel gegangen und liest den ganzen Tag nur noch Alternative Fakten auf seinem Handy. Der Stil gefällt mir auch: nicht zu künstlerisch, nicht zu cartoony und was den einen Kaiju betrifft hat man sich auch irgendwie an die Originale gehalten. Ich fands tatsächlich spaßig, allerdings etwas kurzweilig. Es kommen danach noch drei kleine Kurzgeschichten die mit der Hauptstory nichts zu tun haben, was ich schade finde. Man hätte das ganze noch mal ausweiten können.

7/10 Pfandflaschen

Made by. Kyle Higgins, Matt Groom, Franceso Manna, Eduardo Ferigato, Gurihiru

Erhältlich bei: Marvel Comics

Dienstag, 23. März 2021

Comic Book Review#481: Batman Year 100#1-4 (2006)

Ich hatte dieses Werk wirklich sehr sehr lange im Auge bzw. im Hinterkopf. Nun habe ich es gelesen und bin hin und weg. Absolut hin und weg.

"Batman Year 100" spielt 100 Jahre nach dem Erscheinen des ersten Batmans. Im Jahre 2039, genauer gesagt. Wenn man die Comic-Zeit mal ausblendet, die anders abläuft als die Zeit in unserer Realität, dann erblickte Batman in "Detective Comics"#27 im Jahre 1939 die Welt. Hier sieht es ähnlich aus, man hat diese Comic-Zeit weggelassen und den ersten Batman, damals 1939 "auftreten" lassen. Über die Jahre müssten etliche andere Nachfolger denselben Pfad eingeschlagen haben, weil Batman ja kein Übermensch ist. Dieser hier ist anders als der uns bekannte Bruce Wayne.

Er sieht wesentlich ungepflegter aus, trägt einen Self-Made Kostüm und Springerstiefel. Er ist auf der Flucht vor Polizeibeamten und Polizeihunden, die irgendwelche Kameras in ihren Augen implantiert haben. Dazu kommt noch dass die Federal Police in Gotham City des Jahres 2039 eine Art Nachkomme der hiesigen Football-Mannschaft ist. Und da wären wir schon beim Plot. Batman hat gesehen wie irgendeiner der "Football-Spieler" einen anderen umgebracht hat. Das heißt, im Grunde genommen, in Rängen dieser "Polizei" trieft es nur so vor Korruption oder aber der tote hatte irgendwas zu verbergen. Er ist auch nicht der gepanzerte Batman, der tausend Gadgets mit sich herum trägt. Zu Beginn der ersten Ausgabe ist er verletzt und braucht dringend einen Arzt. Die Ärztin die ihn schlußendlich hilft, ist auch dieselbe die zum oben genannten Mord einberufen wird. Ihre Tochter, Tora, gehört zum engen Team des Dunklen Ritters, ähnlich wie ein Typ namens Robin. Dann gibt es noch Captain Gordon, den Enkel des Original Commissioner James Gordon, der damals ein enger Freund/Vertrauter des OG Batman gewesen ist. Doch kommen wir zur Sache: Was will dieser Batman? Das Arkham Asylum ist längst geschlossen, die ganzen Superschurken sind weg. Nun, es gibt eine weitaus größere Gefahr für diese Welt, die diesmal in den höheren Rängen zu finden ist.

Paul Pope hat ganze Arbeit geleistet. Inspirieren ließ er sich dabei von sich selbst. Er hat nämlich schon mal eine Batman-Story geschrieben und gezeichnet und zwar "Batman Berlin", welche von einem jüdischen Künstler in Berlin der 30er Jahre gehandelt hat, der insgeheim Batman war. Dieser Dunkle Ritter hier zeichnet sich durch einen gewissen Maß an Realismus aus. Seine Klamotten sind dreckig und versifft und sie sehen nach Klamotten aus. Der Pulli (oder was auch immer das ist) ist eine Spur zu kurz sodass man das obere Ende der Ärmel sehen kann. Man sieht die Schnürsenkel der Springerstiefel. Er trägt Vampirzähne um seine Gegner abzuschrecken, denn dadurch dass das erste Mal seit Ewigkeiten ein Batman auftaucht fühlen sich die Leute weitaus mehr verstört von seinem Auftreten. Es ist zudem bis kurz vorm Ende des Trade Paperbacks nicht klar, wer hinter der Maske steckt. Ich mag Popes Stil, auf jeden Fall. Man merkt, dass hier der Wille da war irgendwas vollkommen anderes zu machen und trotzdem so vertrautes. Es ist ihm auf jeden Fall sehr gelungen.

9/10 Pfandflaschen

Donnerstag, 18. März 2021

Album der Woche#483: Neurosis - Times Of Grace (1999)

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von „Album der Woche“. Diesmal habe ich mir eines DER Alben einer Band vorgenommen, die hier vor Ewigkeiten mal reviewt wurde. Damals handelte es sich um „A Sun That Never Sets“. Heute ist „Times of Grace“ dran, welches Kritikern zufolge „Neurosis endlich wie Neurosis“ hat klingen lassen. Produziert wurde es von Steve Albini der unter anderem für „In Utero“ von Nirvana verantwortlich ist und früher bei Big Black gesungen hat. 

„Times of Grace“ fällt irgendwo zwischen den Schubladen Sludge und „Post-Irgendwas Metal“. Sänger Steve von Till klingt als hätte er all seiner Wut freien Lauf gelassen, dabei wirkt seine Stimme als hätte sie trotzdem Hemmungen alles rauszuschreien. Beklemmend. Der erste richtige Song „The Doorway“ stampft sich ordentlich nach vorne und klingt nach Sumpf. „Unser the Surface“ bewegt sich wesentlich schneller. Bei „Belief“ gibt es einschüchterndes ambientiges Intro. Und so geht es die ganze Zeit. Man spielt die Hörer auf ein Monster von einem Song ein, der irgendwann richtig losbrettert. Oder auch nicht. Ich mag die Tatsache dass das Album wie aus einem Guss wirkt und die Songs trotzdem sehr unterschiedlich sind. Dazu kommen noch Klänge der Natur wie Meereswellen. 

Parallel dazu haben Mitglieder der Band mit „Grace“ ein Album ihres Nebenprojekts „Tribes of Neurot“ veröffentlicht was eine Art Ergänzung darstellen soll. Man kann die beiden Alben gleichzeitig abspielen und man erhältlich ein neues. Die Tracks sind aufeinander abgestimmt und „Times of Grace“ klingt dann so als hätte man haufenweise Samples und anderes hinzugefügt. 

Ich bin wirklich sehr zufrieden damit. Höre es grade zum dritten oder vierten Mal während einer Busfahrt nach Hause und der Sound passt hervorragend zur trostlosen Umgebung. 

8,5/10 Pfandflaschen  

Anspieltipps: End of the Harvest, The Doorway, Descent



Mittwoch, 17. März 2021

Film der Woche#481: dUMB & dUMBEЯ dUBLE fEETCHURR, Part To

Hallo und herzlich willkommen zum zweiten Teil vom "Dumb & Dumber Double Feature". Der erste Teil kam irgendwann 2018 raus und ist hier nachzulesen. 

Dumb and Dumberer: When Harry Met Lloyd (2003)

Der Filmtitel ist eine offensichtliche Anspielung auf den Film "When Harry Met Sally", den ich leider niemals gesehen habe und der mit hoher Wahrscheinlichkeit auch tausend Mal besser ist. Es ist ein Prequel zum ersten "Dumm und Dümmer"-Film mit Jim Carrey und Jeff Daniels. Diesmal werden Harry Dunne und Lloyd Christmas allerdings von jüngeren Schauspielern dargestellt.


Es handelt sich nämlich um einen Prequel. Harry Dunne (Derek Richardson) hat endlich eine Chance bekommen auf eine "reguläre" Schule zu gehen während Lloyd Christmas (Eric Christian Olsen) vom Hausmeister der örtlichen Schule als Sohn adoptiert wurde. Nachdem er dutzende Male "weitergereicht" wurde. Der Zufall will, dass die beiden sich treffen, Harry Lloyd aus Versehen den Zahn ausschlägt, und sie beste Freunde werden. Daraufhin gehen sie gemeinsam zur selben Schule. Dort will Rektor Collins (Eugene Levy aus American Pie) eine Art Klasse für "Schüler mit besonderen Bedürfnissen" eröffnen um sich Fördergelder zu sichern, die er dann heimlich in ein Ferienhäuschen auf Waikiki investieren kann. Außerdem hat er eine Affäre mit der Kantinenfrau am laufen. Harry und Lloyd erscheinen ihm besonders dumm und geeignet, weitere Schüler für die Klasse zu rekrutieren, damit sein perfider Plan aufgehen kann.

Dieser Film ist so unfassbar scheiße. So scheiße, dass er weder unfreiwillig noch freiwillig lustig ist. Fakt ist, die einzige Szene im Film, die witzig war, hatte mit Scheiße zu tun. Niemand, absolut niemand, kann Jeff Daniels und Jim Carrey nachmachen. Es wirkt wie ein schlechter Fan-Film, ein Cosplay-Video oder so. Im Originalfilm waren die Gags durchaus bescheuert, bösartig und unter der Gürtellinie, allerdings sehr frisch und ausgefallen. Hier wirken sie einfach nur erzwungen. Die Story wirkt an und für sich gar nicht mal so unwitzig, nur die Ausführung ist schlimm. Sicher, Lloyd Christmas ist ein sehr dämlicher Character, allerdings sehe ich hier keinen socially awkward Mittzwanziger (was witzig ist) sondern einen ekligen Teenager (was nicht witzig ist). Es passt einfach nicht.

0/10 Pfandflaschen

Trailer:


Dumb and Dumber To (2014)

Wird eine Fortsetzung von "Dumb And Dumber" die zwanzig Jahre nach dem ersten Teil spielt, es schaffen genauso gut wie das Original zu werden? Oder wird es ein ähnlicher Reinfall wie "Ace Ventura Jr." oder "Son Of The Mask"? Weder noch.

Wir erinnern uns an den allerersten Film. Es stellte sich heraus, dass Mary Swanson verheiratet ist und nichts von Lloyd Christmas (Jim Carrey) möchte. Es bestand nie eine einzige Chance auf eine Beziehung zwischen den beiden. Lloyd kam nie darüber hinweg und rutschte psychisch ab, sodass er irgendwann nicht mehr in der Lage war für sich selbst zu sorgen. Seit zwanzig Jahren ist er Bewohner einer psychiatrischen Anstalt und sitzt regungslos im Rollstuhl. Harry (Jeff Daniels) besucht ihn fast jeden Tag. Als es sich herausstellt, dass er ihn in nächster Zeit, aufgrund von eigenen gesundheitlichen Problemen nicht mehr pflegen kann, offenbart Lloyd ihm dass er ihn die ganze Zeit nur verarscht hat. Die ganze Nummer war ein langgezogener Witz, den Harry auch ziemlich gut findet. Jedenfalls: Harry braucht dringend eine Spenderniere. Leider kommen seine Eltern nicht in Frage, weil sie seine Pflegeeltern sind (und er somit auch eine andere Mutter als im Prequel hat lel) und ihre Organe nicht mit seinen kompatibel sind. Durch Zufall (seine Eltern haben seine Post aufbewahrt) findet er heraus, dass er möglicherweise Vater wurde. Eine Frau,  mit welcher er vor Ewigkeiten Sex gehabt haben soll, namens Fraid Felcher (Kathleen Turner), hat ihm vor zwanzig Jahren eine Postkarte geschrieben, in welcher es heißt dass sie schwanger ist. Seine Tochter könnte doch die passende Spenderin sein. Das schreit nach einem Roadtrip!


Der Film lebt nach einer ähnlichen Formel wie der erste. Zwei Vollidioten mit einer Mission, bei der sie durchs ganze Land fahren, dabei scheiße bauen und grade mal so mit dem Leben davon kommen. Dabei ist die Stärke des Films, die Tatsache dass die beiden Charaktere gar nicht verstehen was um sie herum los ist. Daniels und Carrey spielen das tatsächlich echt gut, während die beiden Jungspunde im Prequel einfach nur "dumm" waren. Hier wird ein Gag nach dem anderen rausgehauen. Es gibt welche, die mehr zünden und welche die weniger zünden und die einfach nur Fremdscham auslösen. Meine Favoriten sind die Tagträume Lloyds, die ins Absurde hinabgleiten. Fest steht: der Film funktioniert ist allerdings definitiv nicht ganz so frisch wie man es sich vllt. erhofft hat. Ich hatte meinen Spaß, aber ich könnte auch ohne diesen Film leben.

6/10 Pfandflaschen

Trailer:



Dienstag, 16. März 2021

Comic Book Review#480: Batman: Legends of the Dark Knight#113 (1998)

Im zweiten Teil von "Shipwreck" hat Lord Demise bereits eine Bombe gezündet, die Batman übersehen zu haben schien. Die Folge ist, dass das Schiff ein mächtiges, gigantisches Leck im Heck (höhö) hat und bald versinken wird. Demise geht es längst nicht mehr darum, irgendeine Mission zu erfüllen. Beziehungsweise schon, nur hat sich sein Fokus verändert. Es geht nicht mehr darum, irgendwie an irgendeinen "Ramirez" von irgendeinem Syndikat ranzukommen. Nein. Stattdessen will er Batman tot sehen, weil er es nicht ertragen kann, dass ein einziger Mensch seine Pläne kreuzt. Zudem soll kein Passagier das Schiff lebendig verlassen dürfen. Demises Handlanger sind einerseits zwar beschäftigt Batman zu überwältigen, allerdings tun sie das nur, weil er ihr Auftraggeber sie sonst nicht vom Schiff lassen wird. Es regt sich geringer Widerstand in seiner Truppe doch er wird schnell zerschlagen. Lange Rede, kurzer Sinn: Es kommt irgendwann zu einer Rettungsaktion, bei welcher jeder Passagier gerettet werdern kann. Batman hingegen liefert sich ein 1 gegen 1 mit Lord Demise und gewinnt, unter anderem weil letzterer eine große Statue auf dem Kopf bekommt. 

Was für ein großartiges Finale. Ein Action Comic wie er sein sollte. Eine Geiselnahme, ein Bösewicht der in der sowieso schon irren Situation immer wahnsinnig wird und ein Batman der kühl und überlegt an die Sache heran geht. Und man bedenke: es hätte einfach richtig schlimm werden können, weil es immer noch die 90er Jahre sind hier. Ich finds richtig gut, nach wie vor!

9/10 Pfandflaschen

Samstag, 13. März 2021

So isses, Musik!#119

50 Best Rock Albums of the 90s by loudersound.com, Teil 12

Da ich das letzte Mal vergessen habe Raphi einzubetten/einzubinden. Hier mal wieder der Link zu seiner Sicht auf die Alben. Die nächsten zwei habe ich ebenfalls schon reviewt, sodass diese Ausgabe nur ein "neues" Review kriegt. 

26. Soundgarden - Badmotorfinger (1991)

25. Smashing Pumpkins - Siamese Dream (1993)

24. Oasis - (What's the Story) Morning Glory? (1995)

Okay, ich dachte wohl dass ich das Album Scheiße finden würde. Das tue ich tatsächlich nicht. Es ist nur leider etwas "generic", aber gleichzeitig doch sehr eingängig.

"(What's The Story) Morning Glory?" ist das zweite Album von Oasis und es ist durchtränkt mit Radiohits bzw. radiotauglichen Songs bzw. Singles bzw. mitsingbaren, eingängigen Stücken. Das kann gut sein, das kann schlecht sein. Ich kann nicht mit allen was anfangen, jedoch muss ich gestehen das fast alles in meinem Gehirn hängen geblieben ist. 

Insgesamt fünf Singlesauskopplungen: Some Might Say, Roll With It, Champagne Supernova, Morning Glory, Don't Look Back In Anger und Wonderwall. Letzterer ist ein von mir absolut verhasster Song, weil er von diversen Bands und diversen Musiksendern bis zum geht nicht mehr gespielt wurde, sodass er mir tatsächlich aus dem Hals raus hängen. Stattdessen bevorzuge ich "Yesterday" von Lil' Peep. 

Ich mag "Roll With It" und "Don't Look Back In Anger" sehr. Zweitgenannter Song geht mir tatsächlich sehr an die Nieren, weil es mich daran erinnert was für ein verkorkstes Kind ich zu sein schien. Klar, es ist nicht dasselbe was Noel und Liam Gallagher in ihrer Kindheit erfahren haben, aber nunja, trotzdem. 

Es ist mir schon klar, wohin die Band mit diesem Album wollte. Hin zu den Sternen, zu den Charts, mit ehrlich gemeinter, britischer Rockmusik. Oasis sind die Working Class Beatles, zweifelsohne. Sie wären aber wesentlich sympathischer gewesen, wären sie nicht so abgehoben. Ich vergebe jedenfalls, tatsächlich ganze 6,75/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Morning Glory, Roll With It, Don't Look Back In Anger



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Her Noise Is Violence - Unresolved Trauma (2021)

Ich habe Her Noise Is Violence durch Zufall per Instagram gefunden und war etwas intrigiert. Nachdem ich reingehört habe, war ich zuerst gar nicht mal so sicher, ob es mir gefällt doch dann war ich es doch.

Raye Albate macht Lärm. Genauer gesagt "Noise", welcher sowohl organische als auch synthetische Klänge verbindet. Kein Rhythmus, keine tanzbare Musik. Einfach nur Klang. Die EP beginnt mit einem uralten romanischen Psalm vorgetragen von CIRMA Ensemble. Bei "Universal Truth" taucht plötzlich ein Sample eines sprechenden Mannes auf. Ich bin mir absolut nicht sicher wer das ist, aber das bringt mich nicht dazu, wegzuschalten. Der Titeltrack ist neben dem Intro mein Höhepunkt hierauf. Denn er schafft es, wenn auch wahrscheinlich ungewollt, sowas wie einen Rhythmus zu erzeugen."Nothing Left" ist dann der Overkill. Ich fühle mich danach wie ein Hund, der eine Hundepfeife ertragen musste. Trotzdem hat auch dieser Track eine Art Rhythmus, der vernünftig gesamplet auch auf einem Dälek-Track landen könnte. "4 Am (Still Afraid Of The Dark)" bietet den nötigen, beruhigenden Abschluß. Es ist seltsam, wie gut mir das gefällt. Wenn ich jetzt arrogant wäre, würde ich behaupten ich bin so ein crazy dude der solche abstrakte Musik richtig gut findet dies das. Aber das macht mich nicht zu irgendwas besonderem. Tatsache ist, dass wir als Musikfans von unterschiedlichsten Klängen angetan sind und ich finds sehr gut, dass es nach wie vor kreative Köpfe gibt die sich an neuen Sachen versuchen. Auch wenn "Noise" in dem Sinne nichts neues ist.

7,5/10 Pfandflaschen

Bandcamp

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Was läuft sonst?

Ich habe FILMMAKER für mich entdeckt. Irgendein "Wave" (welche Art das jetzt genau ist, weiß ich nicht, auf jeden Fall irgendwas Retro-Artiges, jedoch nicht zu sehr 80er), oder so. Wer genau dahinter steckt, weiß ich auch nicht. Jedenfalls habe ich mir das neueste Doppelalbum "Vlad Tapes" reingezogen und es ballert wirklich unendlich gut. 

Das war aber nicht das einzige. Auf YouTube und auf Bandcamp sind noch etliche andere vorhanden. Ich empfehle die "The Love Market" LP als auch die "Data Bombing" Split EP. Für Fans von Synthwave, 80er, Dark Techno und Retro-Videogame-Ästhetik.

Außerdem:
Ich habe eine chinesische Nu Metal Band namens Yaksa für mich entdeckt. Hier ist ihr Album "FUCK! FUCK! FUCK!". Check it out:



Freitag, 12. März 2021

My Favourite TV-Show: Star Trek: Discovery

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "My Favourite TV-Show" für den Monat März im Jahre 2021. Ursprünglich wollte ich die letzten drei (von vier) Star Trek Serien auf einmal reviewen, doch dann beschloß ich "Star Trek: Discovery" alleine zu lassen. 

Eigentlich habe ich mir fest vorgenommen ALLE Star Trek Serien (chronologisch, in der richtigen Zeitlinie) zu gucken, jedoch habe ich momentan einfach nicht den Nerv für The Next Generation, Voyager, Deep Space Nine, Picard und Lower Decks. So absolut gar nicht. Darum habe ich mich in den letzten Monaten (oder besser gesagt 2019-2020) mit Star Trek: Enterprise, Star Trek: Discovery, Star Trek TOS und Star Trek TAS beschäftigt. Ich wollte erstmal die Grundsteine legen, und der Rest kommt dann später.

Ich habe zuerst relativ viele negative Kritiken über die Serie mitbekommen und dachte mir "hmm, wenn alle es scheiße finden, dann muss es wohl gut sein".

Die ersten beiden Staffeln von Discovery spielen rund zehn Jahre vor den Ereignissen in "Raumschiff Enterprise" bzw. "Star Trek"(TOS). Die dritte Staffel spielt über 950 Jahre in der Zukunft, sprich NACH TNG, DS9 usw. usf. Darum habe ich sie noch nicht gesehen, weil ich das Ganze ja chronologisch sehen möchte.

Im Mittelpunkt der Serie steht die Sternenflotten-Offizierin Michael Burnham (Sonequa Martin-Green). Sie ist zwar ein Mensch, wurde aber auf Vulkan ausgebildet und großgezogen. Ihr Adoptivbruder ist ein gewisser Spock (Ethan Peck). Der Raumschiff auf den sie stationiert ist, ist die USS Shenzhou. Im Laufe der ersten paar Folgen kommt es zu einem verheerenden Zwischenfall mit Klingonen, was eine Kriegserklärung ihrerseits zur Folge hat. Der Captain Philippa Georgieou (Michelle Yeoh) und Burnham sind verschiedener Auffassung wie mit der Situation umzugehen ist. Demzufolge führt letztere eine Aktion aus, die durchaus aus lebensgefährlich betrachtet werden kann. Infolgedessen stirbt Georgieou und Burnham wird der Meuterei bezichtigt und zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Bei einem Gefangenentransport gelangt Burnahm auf die USS Discovery, dessen Captain Gabriel Lorca sie bittet, Teil seiner Crew zu werden.

So, mehr verrate ich euch nicht. Ich war von Anfang an, ganz und gar nicht skeptisch. Mir hat das Design der Uniformen, der Planeten als auch des Raumschiffinneren gut gefallen. Und tatsächlich auch die Story. Das Problem war allerdings, diese Storyline irgendwo zwischen "Star Trek: Enterprise" und der Originalserie reinzukriegen. Aus logischer Sicht machen diverse Vorkommnisse hier keinen Sinn. Aus storytechnischer Perspektive schon. Da die dritte Staffel 950 Jahre in der Zukunft spielt haben die Macher wohl freie Bahn gehabt und müssen sich an keinen Kanon mehr halten. Ich frage mich, warum man das nicht von Anfang an gemacht hat, aber das war wohl der Aspekt des Fanservice. Und den hat man auch gewiss erfüllt. 

Fazit: Actionreiche, witzige und unterhaltsame Serie. Wahrscheinlich nicht die beste ST-Serie, aber wen kümmert das.



Donnerstag, 11. März 2021

Album der Woche#482: Children Of Bodom - Hate Crew Deathroll (2003)

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von "Album der Woche". Diesmal geht wieder der Zufall herum und ich widme mich Children Of Bodom. Einer Band die auf jedem Rücksack eines Metallers in der Realschule oder Gymnasium (je nachdem auf welcher Schule man damals war) nicht fehlen durfte. Neben Amon Amarth oder Kataklysm. Boah ich hasse die beiden so sehr. Aber es geht hier darum, Horizonte zu erweitern usw. usf. Und siehe da, es gefällt mir!

"Hate Crew Deathroll" ist das vierte Album der Band um den verstorbenen Sänger Aleksi Laiho. Mit "Hate Crew" ist sowohl die Band, als auch das ganze Personal drumherum und die Fans gemeint. Man meinte damit eine Gemeinschaft, wie die "Fiends" bei Misfits oder die "Maggots" bei Slipknot. Und ähnlich wie andere Metalbands haben COB auch ein eigenes Maskottchen - nämlich einen Sensenmann. In Vergleich zu Eddie von Iron Maiden oder Snaggletooth von Motörhead meiner Meinung nach etwas unoriginell.

Originell finde ich tatsächlich den Sound. Zur damaligen Zeit waren "traditionelle" Bands eher nicht im Trend. Sicher, der Nu Metal Sound war 2003 langsam am aussterben, allerdings waren Breakdowns, Grooves usw. wesentlich mehr im Trend als Pommesgabel-Metal. Und genau das machen Children Of Bodom hierauf. Sie haben es gewagt, etwas zu machen, was so gar nicht im Trend war. Hut ab deswegen!

Sie sind tatsächlich echt schwer zu katalogisieren. Irgendwer nannte das hier "Melodic Death Metal" was ich für mich so nicht behaupten kann, weil ich mit dem Begriff Bands wie At The Gates verbinde bzw. die Bands die von At The Gates geklaut haben. Children Of Bodom nehmen die Aggressivität von Death/Thrash Metal, verbinden sie mit Keyboards und hauen knackige 3-Minuten Songs raus. Nebenher kommt dann ein Song wie "Angels Don't Kill" raus der zu Beginn nach (neuen) Goth Metal klingt und dir im Kopf ein klischeehaftes Musikvideo projeziert. 

Es ist mir sehr wohl klar, dass COB einen tonnenschweren Haufen an Klischees reproduzieren. Aber gottverdammt, sie haben es echt gut gemacht. Sie haben sich nicht drum rum geschert, welches Genre sie jetzt genau sind. Und meiner Meinung nach hätte es definitiv schlimmer sein können. So Wifebeater Metal wie Five Finger Death Punch oder so. Stattdessen ist es "nur" "EMP Metal für kleine Jungs", der jedoch überraschend gut ins Ohr geht.

8/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Angels Don't Kill, Needled 24/7, Triple Corpse Hammerblow, You're Better Off Dead



Mittwoch, 10. März 2021

Film der Woche#480: Pre-MCU Marvel Special, Teil 9

Allrighty, folks. Wir befinden uns im letzten Monat des Pre-MCU Marvel Specials. Diesen Monat haue ich ganze zwei Ausgaben raus, dann ist das ganze vorbei und macht Platz für ein anderes, auch Comic bezogenes, Filmthema. Anyways, zum achten Teil geht es hier entlang. 

29. X-Men: The Last Stand (2006)

30. Ghost Rider (2007)

Es ist wirklich das allererste Mal gewesen, dass ich den Film gesehen hab. Ehrlich jetzt. 

Vor 150 Jahren im Wilden Westen: Mephistopheles schickt einen "Ghost Rider", einen Kopfgeldjäger aus der Hölle los, um ein ganzes Dorf namens San Venganza zu jagen. Der Ghost Rider jagt nämlich diejenigen die der Hölle entkommen sind. Derjenige erkennt aber das Potenzial des Vertrages und bringt den Teufel um den Vertrag und versteckt sich anschließend, ohne das 1000 Seelen Dorf in die Hölle zu bringen. Jahre später, im 20. Jahrhundert: Barton Blaze (Brett Cullen) ist Stunt-Motorradfahrer, ähnlich wie Evil Knievel. Sein Sohn Johnny (Matt Long) arbeitet mit ihm zusammen, er ist mit der Ausführung seiner Stunts jedoch nicht wirklich zufrieden. Außerdem leidet Barton an Lungenkrebs, was Johnny nicht weiß. Eines Tages beschließt der junge Mann mit seiner Freundin Rosanne (Raquel Alessi) endgültig abzuhauen. Doch dann entdeckt er den Arztbrief in welchem es heißt sein Vater habe Krebs. Kurze Zeit später taucht tatsächlich Mephistopheles auf und bietet ihm an, seinen Vater wieder gesund werden zu lassen - für seine Seele natürlich. Dummerweise stirbt Barton am nächsten Tag(?) kerngesund nach einem halsbrecherischen Stunt. Wiederum Jahre später: Johnny Blaze (Nicolas Cage) ist ein mutiger und lebensmüder Motorrad-Stuntman der auch schon mal über 50 LKWs springt. Er übersteht jeden erdenklichen Unfall, denn nun ja, er hat keine Seele mehr. Nach seinem neuesten Stunt begegnet er Roxanne (Eva Mendes) die er seit Jahren nicht gesehen hat und die nun als Reporterin arbeitet. Er denkt, nachdem seine Gefühle für sie wieder aufflammen, dass er den Vertrag mit Mephisto irgendwie neu verhandeln kann, doch dann taucht der Teufel auf und gibt ihm seinen ersten Auftrag. Mephistos Sohn Blackheart (Wes Bentley), begleitet von drei ausgestoßenen Engeln will den Platz von seinem Vater übernehmen. Johnny muss sie jetzt aufhalten und kriegt dafür das Versprechen, seine Seele wieder zu bekommen. Er wird zum Ghost Rider: einen brennenden Skelett in Lederjacke, das Motorrad fährt. Das Motorrad brennt auch. 

Meine Fresse war das eine lange Beschreibung. Aber der Film ist auch an die zwei Stunden lang. Das negative zuerst: Mich nervt es dass Sam Elliott nur eine kleine Nebenrolle hat. Der Schauspieler, der vielen auch aus "The Big Lebowski" bekannt ist, hätte in seiner Rolle noch viel mehr reißen können. Es gibt hier auch Logikfehler - beispielsweise seh ich nicht so wirklich wie die Polizei drauf gekommen ist, dass Johnny der Ghost Rider ist. Na klar, durch DNA-Spuren - aber das wird nicht erklärt. Dazu kommen noch etliche Filmklischees. Wie das "Good Cop, Bad Cop"-Getue, als auch das "Hehe ich hab genug Filme gesehen und kenne die "Good Cop, Bad Cop"-Geschichte"-Getue vom Hauptcharakter. Das ist auch nicht neu. Das hingegen ist so schlecht, dass es wieder witzig ist. Die üblichen CGI-Effekte sind richtig gut, bis auf den Kopf vom Ghost Rider. Die Story ist an sich schon ziemlich geil, nur in manchen Momenten wird sie von Klischees ertränkt, sodass ich mehr lachen muss als ich sollte. Nicolas Cage ist zudem unfassbar witzig. Abseits davon: ein amüsanter B-Movie, für den sich Popcorn kaufen tatsächlich lohnt. Aber mehr auch nicht. Leider.

Bin gespannt auf den zweiten Teil.

5,75/10 Pfandflaschen

Trailer: 



31. Spider-Man 3 (2007)

Dienstag, 9. März 2021

Comic Book Review#479: Batman: Legends of the Dark Knight#112 (1998)

Die Comics für diese und die nächste Ausgabe von "Comic Book Review" habe ich im Würzburger Comicladen "Hermkes Romanboutique" bekommen. Es ist zwar aktuell nicht möglich, im Laden zu bleiben und zu stöbern, allerdings gibt es soweit ich weiß momentan die Möglichkeit Sachen vorzubestellen. Und irgendwann wird es wieder möglich sein, normal einzukaufen. Darum: Falls ihr auf Comics steht und irgendwo in der Nähe von Würzburg wohnt, schaut vorbei.

"Legends of the Dark Knight" war eine von mehreren Batman-Serien, die damals gelaufen sind, ähnlich wie "Detective Comics". In dieser und der nächsten Ausgabe geht es um die selbe Story, geteilt in zwei Abschnitte.

Zuallererst kriegen wir mit wie ein Terrorist namens Lord Demise mit seinen Handlangern irgendwo auf einem Dach in Gotham City steht und stolz verkündet, dass er bald einen "General Ramirez" befreien wird. Er ist allerdings nur ein Söldner, der für ein Kartell arbeitet, dass für die Befreiung massig Kohle geboten hat. Urplötzlich taucht Batman auf und meint, dass sie es definitiv nicht schaffen werden, weil er sich ihnen in den Weg stellen wird. Sie schaffen es nicht, Batman zu erschießen. Stattdessen flüchtet der Großteil in einem Helikopter und hinterlässt zwei weitere Henchmen auf dem Dach. Anschließend schießen sie auf sie, damit sie Batman keine weiteren Pläne verraten können. Doch mit ihrer letzten Kraft tun sie es. Und so sind wir ein paar Tage (oder Wochen) später auf irgendeinem Fancy Schiff für reiche Schnösel. Es findet eine Kostümparty statt und zum Glück hatte Bruce Wayne zwei Tickets über, sodass er, verkleidet als Musketier, hingeht. Es dauert nicht lange bis Lord Demise und seine Handlanger wieder auftauchen und die Besatzung als Geiseln nehmen. An Bruce und an einen als Hofnarr verkleideten Kumpel von ihm soll ein Exempel statuiert und sie erschossen werden. Bruce schafft es jedoch sich mit Gewalt den Weg frei zu machen und vom Schiff zu springen. Die Verkleidung diente nur dazu seine Batman-Rüstung zu verdecken. Jetzt nimmt er sich vor, das Schiff von innen heraus von den Geiselnehmern zu befreien und sie alle nach und nach auszuknocken.

Erinnert mich tatsächlich an eine "Stirb Langsam"-Situation. Ein einsamer Kämpfer schleicht sich durch ein Gebäude (oder wie hier, ein Schiff) und schaltet Terroristen aus. Nur dass er hier wesentlich besser ausgestattet ist. Was mir auch positiv aufgefallen ist: Es ist zwar der dunkle Batman der ab Ende der 80er und spätestens zu Beginn der 90er das Status Quo war - jedoch ist er erstaunlich kommunikativ und bringt seine Gegner mit Sprüchen in Bedrängnis. Das Artwork ist größtenteils sehr 90er untypisch. Keine Ketten und sinnlose Waffen. Dafür komische Schulterpads und Nieten. Ein gut gemachter, unterhaltsamer Action Comic eben.

Made by: Dan Vado, Norman Felchle

9/10 Pfandflaschen


Donnerstag, 4. März 2021

Album der Woche#481: Tweaker - The Attraction to All Things Uncertain (2001)

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Themenmonat auf "..,klar"! Diesmal gibt es wieder kein einheitliches Thema. Stattdessen bespreche ich Alben, die länger in meiner Liste waren und die per Zufall ausgewählt wurden. Ätsch.

Wollte schon etwas länger das erste Album von Tweaker reviewen und nachdem ich es auf YouTube mehrere Male gepumpt habe, bin ich fast schon Fan.

Tweaker, das ist das ehemalige Nine-Inch-Nails-Mitglied Chris Vrenna. Dazu kommen natürlich ein paare andere Gestalten wie DJ Swamp oder die Geigerin Petra Haden. Der Großteil der Songs kommt ohne Gesang aus. Auf vier sind jedoch David Sylvain (von der Band Japan), Will Oldham aka Bonnie "Prince" Billy und Craig Wedren (von Shudder To Think) zu hören. Buzz "King Buzzo" Osbourne, Sänger und Gitarrist von Melvins spielt bei "Swamp" Gitarre. Wayne Kramer von MC5 spielt zusätzlich Gitarre, irgendwo.

"The Attraction to All Things Uncertain" wird dem Genre "Electronica" zugeschrieben, was sehr vage ist. Was auch gut so ist. Es ist ein Sammelsurium aus Ambient-igen, scheinbar willkürlichen Beats, großen und ausufernden Gitarrenriffs und bei einigen Songs, ebenfalls ausufernden, angenehmen Gesang. Alle drei Sänger passen hervorragend dazu. Ich weiß nicht genau, woran mich das erinnert. An NIN aber auf jeden Fall nicht. Dafür klingen die Songs viel zu positiv. Vielleicht an TokTok? Spät 90er Electroclash? Irgendwelche Techno DJs die sich jetzt an irgendwas anderem versuchen? Moonbootica? Keine Ahnung.

Tweaker klingt gleichzeitig nach Weltraum und Taschenuniversum. Sowohl nach außen offen und nach innen gekehrt. Musik, die sowohl extro- als auch introvertiert wirkt. Könnte in einem 2001er Hacker-Film laufen, wären da nicht 1000 andere, Klischee-Songs die eh schon verwendet wurden.

Großartig

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Come Play, Linoleum, Swamp, Take Me Alive, After All