Donnerstag, 22. Juli 2021

Album der Woche#497: MØL - Jord (2018)

MØL wurden mir vor ein paar Monaten gezeigt und ich fand den dritten Song, "Bruma" der auf diesem Album erschien so geil, dass ich ziemlich aus dem Häuschen war. Also setzte ich die Band auf die To-Review-Liste, und ein paar Monate später - also jetzt - hat es der Zufall entschieden dass sie reviewt werden. Here we go also. Der Name der Band bedeutet auf Dänisch "Motte", was ich sehr interessant finde. "моль" bedeutet nämlich das gleiche auf Russisch und wird irgendwie auch ähnlich ausgesprochen: "Mol'" (mit einem weichen L). Ich habe ein nicht aktuelles Album genommen, weil mir "Bruma" schon bekannt war und ich auf diesem Song aufbauen wollte.


Gleich zu Beginn muss ich eine popkulturelle Referenz einbauen. Das Intro zum ersten Song "Storm" erinnert mich an "Falling" von Angelo Badalamenti - welches gleichzeitig das Intro zur David Lynchs Serie "Twin Peaks" ist. Und musikalisch erinnert mich der Song auch einen Sturm. Irgendwann hört man diese verzerrten, verhallten Riffs die nach Gewitter klingen. In Kombination mit dem Intro komme ich nicht umhin den Vergleich zur "Ruhe vor dem Sturm" zu machen. Herrlich. Was sich dann durchs ganze Album zieht ist eine Mischung aus Black Metal Gitarren, Drums und Gesang und einer ambient-igen Atmosphäre. Zudem kommt natürlich, dass das Album besser produziert ist als sämtliche Untergrund-BM-Alben. Das nennt man dann "Blackgaze". Kommt davon wenn man "Black Metal" und "Shoegaze" mischt. Es ist die Kombation vom "Sturm" (Black Metal) und der darauffolgenden "Ruhe" (Shoegaze), die das Ganze sehr abwechslungsreich macht. Zwar bin ich diese Mischung schon irgendwie gewohnt und ich weiß auch ganz genau, dass nach einem härteren Part ein eher ruhigerer Part kommen wird - aber trotzdem. Dadurch wird die Musik definitiv nicht langweilig. "Penumbra" ist so ein Song. Oder das oben erwähnte "Bruma". In "Vakuum" kommt man, meiner Meinung nach, sogar den norwegischen Vorbildern ein großes Stück näher. Zumindest stellenweise. Auf "Lambda" wiederum ist man soweit ins shoegazeische eingetaucht, dass vom BM kaum was zu hören ist. 

Es ist faszinierend was eine simple Genremischung alles mit sich bringt. Ich finds wirklich sehr toll, aufwühlend und beruhigend zugleich. Großartig.
9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Lambda, Vakuum, Bruma, Ligament




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