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Samstag, 30. Januar 2021

So isses, Musik!#116

Hallo!

Da wir nun inzwischen das Jahr 2021 haben, werden dieses Jahr gewisse Alben ganze 20 Jahre alt. Ich liste sie nun auf:



50 Best Rock Albums of the 90s by loudersound.com, Teil 10

Sodala. Das ist das letzte Mal, dass ich dieses Video von Raphi hier verlinkte. Er hat nämlich schon die nächsten zehn Alben besprochen, sodass ich in der nächsten Ausgabe von "So isses, Musik! das nächste Video von ihm verlinken werde. Aber hier isses.

32. Oasis - Definitely Maybe (1994)

Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Album von mir eine so gute Bewertung bekommen wird. Wärend die Brüder Liam und Noel Gallagher nicht solche absolut ekelhaften Kotzbrocken würde das Album eine tatsächlich noch bessere Bewertung kriegen.



"Definitely Maybe" ist das Debütalbum von Oasis, das schon nach den ersten beiden Verkaufstagen Goldstatus erreicht hat. Musikalisch als auch textlich betrachtet ist es das genaue Gegenteil von Grunge. Noel Gallagher war so verwundert bzw. hat kein Verständnis für den Werdegang Kurt Cobains gezeigt, dass er "Live Forever" geschrieben hat. Der Song ist ein lebensbejahendes Statement und steht im Kontrast zu Kurt Cobains Antipathie gegenüber dem Rockstarleben. Ähnlich dürfte es sich bei "Rock And Roll Star" verhalten. Witzigerweise haben Nirvana Oasis wohl doch beeinflusst. Gäbe es die "Negativität" des Grunge nicht, hätte Noel Gallagher nicht solche Songs geschrieben. Sowohl diese bluesigen bis psychedelischen Gitarrenklänge als auch der Gesang Liam Gallaghers. Das klingt alles entweder nach einer härteren Version der Beatles oder nach einer softeren Version von Sex Pistols. In "Cigarettes & Alcohol" klingt Liam Gallagher meiner Meinung nach irgendwo auch wie Johnny Rotten. "Definitely Maybe" ist zudem sehr radiotauglich, eher weich aber trotzdem nicht 08/15 und alles andere als niveaulos. Das gefällt mir, weil es so radio- und ohrwurmtauglich ist. Aber egal, später in der Liste wird noch "What's The Story (Morning Glory)" auftauchen und ich befürchte ich werde es hassen.

8/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Cigarettes & Alcohol, Married With Children, Supersonic, Shakermaker




31. Pantera - Cowboys From Hell (1990)

Eigentlich das fünfte Pantera-Album. Bis dahin haben die vier Schwergewichter des Groove Metal nämlich vier Glam Metal Alben rausgebracht. Die ersten drei hatten einen anderen Sänger vorzuweisen (dessen Name mir hier nicht einfällt), wobei das vierte schon mit Phil Anselmo war. "Power Metal", so hieß es, hatte nichts mit Power Metal zu tun sondern war eine ungewohnte Mischung aus Glam und Thrash. Daraufhin hat man beschlossen die ganzen außergewöhnlichen Frisuren und Klamotten sein zu lassen und in bequemeren Stil auf die Bühne zu gehen. Die "neuen" Pantera waren geboren und die ersten vier Alben sind Raritäten die nicht mal auf der offiziellen Website der Band aufgeführt sind.

So betrachtet ist "Cowboys from Hell" nun also das (Major)Debüt von Pantera. Sie erschufen nicht ganz ein neues Genre sondern definierten Thrash Metal neu. Heraus kam etwas wozu man nicht nur headbangen sondern auch moshen und sich bewegen konnte. Die Musik hatte tatsächlich einen eigenen Groove und eine Art Ohrwurmqualität, die Pantera sprichwörtlich in die Charts katapultiert hat. Darum wohl auch der Name "Groove Metal". "Cowboys From Hell", der Titelsong ist der beste Opener den man für so ein Album nehmen kann. Es eignet sich hervorragend für irgendwelche Videospiele, wie beispielsweise Guitar Hero. Ich finds großartig wie man hier den Einfluss von anderen (Crossover-)Thrash Bands wie Metallica ("Heresy" hört sich irgendwo an wie Master of Puppets, ohne scheiß) oder Suicide Tendencies hören. Gleichzeitig höre ich das wovon sich spätere Metal-Bands sich haben inspirieren lassen. Großartige, mitreißende Refrains, furioses Guitar Shredding von Dimebag Darrel, eindringlicher Gesang von Phil Anselmo. Ich höre hier spätere Bands wie Staind oder Mudvayne heraus. Wäre Anselmo nicht so ein dummer Hurensohn der auf der Bühne "White Power" schreit, dann wäre er auch richtig sympathisch. Schade ums Talent und schade um diese großartige Band.

Anspieltipps: Cemetery Gates, Cowboys From Hell, Heresy

9/10 Pfandflaschen



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Ceremony Discography: In The Spirit World Now (2019)

Wie ihr aus den vorherigen Reviews rauslesen könntet, haben sich Ceremony inzwischen vollkommen vom Powerviolence/HC/Post-Hardcore verabschiedet und machen jetzt sowas wie Post-Punk. Auf ihrem letzten Album "In The Spirit World Now" gehts allerdings auf eine etwas andere musikalische Reise.
Im Grunde genommen sollen die beiden Einflüsse vornehmlich die Beach Boys und Joy Division sein. Tatsächlich fühle ich mich irgendwo noch an Joy Division erinnert. Allerdings war "The L-Shaped Man" wesentlich, wesentlich wesentlich finsterer. "In The Spirit World Now" klingt wie ein New-Wave-Album von einer Band wie Devo. Sänger Ross Farrar klingt in meinen Ohren tatsächlich wie eine neue Version von Mark Mothersbaugh (Sänger von Devo). Da gibts aber noch einen Song namens "Further I Was" der eine verzerrte Version von New Orders "Blue Monday" sein könnte. Ist ja eigentlich auch logisch, erst Joy Division Einflüsse und nun New Order.

Dazu kommen noch Synthesizer, die die Songs entweder tanzbarer oder verträumter machen. Der Opener des Albums "Turn Away The Bad Thing" kommt sogar mit Gastgesang von Chelsea Wolfe und driftet gegen Ende in ambient-artige Gefilde.

Mich reißen die ersten Songs vom Hocker. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich finde die Stärke des Albums liegt tatsächlich in den tanzbaren Songs. Insgesamt merke ich jedoch dass Ceremony sich etwas abnutzen. Es ist halt kein Tabubruch mehr, es ist nichts aufregendes mehr dass sich diese ehemalige Powerviolence-Band in eine New Wave Band verwandelt hat. Darum wirkt der Rest des Albums eher okay und nicht grade umwerfend. Nicht falsch verstehen, trotzdem ein echt solides Album.

Anspieltipps: In The Spirit World Now, Turn Away The Bad Thing, Further I Was, From Another Age

6,5/10 Pfandflaschen




Marilyn Manson Discography: We Are Chaos (2020)

Wow. Das es tatsächlich noch richtig richtig gut werden kann, hätte ich nicht gedacht. Brian Warner aka Marilyn Manson hat für dieses Album einen neuen Gitarristen engagiert. Anstelle von Tyler Bates ist nun der Country-Musiker Shooter Jennings zu hören.

Und es funktioniert. Es gibt einige Anspielungen auf ein Album, dass mehr als zwanzig Jahre zurückliegt, nämlich "Mechanical Animals". "Perfume" erinnert tatsächlich an den Glam-Rock-Stil dieses Albums. "Paint You With My Love" wirkt wie eine Nummer aus einem Saloon. Der Country-Einfluss ist schon irgendwie da. Aber auch der 80s Einfluss. Pop-Musik-Einfluss. "Half-Way & One-Step Forward" klingt zu Beginn 1:1 wie "Small Town Boy" von Bronski Beat. Der Titelsong ist unfassbar eingängig, so wie er sein sollte. Wie eine Single. Brian Warner ist kein richtiger Provokateur mehr. Wir wissen das alle. Es ist auch völlig egal, in welche Schublade man dieses Album packen sollte. Es funktioniert allerdings einfach verdammt gut.

8,5/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Paint You With My Love, We Are Chaos, Half-Way & One-Step Forward, Perfume




So. Das wars. Es ist das letzte Mal, dass ich in "So isses, Musik!" Discographies reviewt habe. Ich habe alle Bands/Künstler, die ich mir vorgenommen habe "durch". Aus Komplettismus-Gründen habe ich hin und wieder die neuen Alben reviewt, die zum Zeitpunkt als ich die jeweiligen Discographies reviewt habe noch nicht draußen waren. Zukünftig werde ich sowas, zumindest hier, nicht mehr machen. Stattdessen werde ich, wenn überhaupt dann einen ganzen Monat einer Band/einen Künstler widmen. So schon geschehen mit Misfits und Bathory. Aber das wars erstmal. Es geht weiter mit den "Top 50 Rock Albums of the 90s" von loudersound.com und vllt irgendwann auch mit ner weiteren Liste.

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