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Samstag, 29. August 2020

Comics Monthly#77

Hallo und herzlich willkommen zur mittlerweile 77ten Ausgabe von "Comics Monthly". Da 1977 das Punkrockjahr war, starten wir mit einem Punkrock-Comic.

Last Song#3

Wow. Das habe ich absolut nicht erwartet. Habe den Comic ausgesucht, weil mir das Cover gefiel. Außerdem wusste ich, dass er von Black Mask Studios ist, dem Verlag wo auch unter anderem Brett Gurewitz von Bad Religion tätig ist.

"Last Song" erzählt die Geschichte eines Typen namens Nicky. Er ist eine Art Mischung aus Julien Casablancas und Jason Patric in "The Lost Boys". Der Comic beginnt mit einer Art Vorgeschichte. Nicky ist Sänger und zusammen mit dem Gitarristen Drey in einer Band namens "Ecstasy". Vor Jahren hatten sie etwas miteinander. Für Nicky war es wohl eine Art erste Liebe. In dieser gemeinsamen Nacht schwor Drey dass er niemals heiraten wird. Mehrere Jahre später, nachdem
Ecstasy ganz typisch für spät-80er/früh-90er Rockbands ihre Erfolge gefeiert haben und zwei Alben veröffentlicht haben und natürlich auch eine Pause eingelegt haben treffen sich Drey und Nicky wieder. Drey erzählt, dass er bald heiraten wird, worauf Nicky ziemlich enttäuscht ist. Schließlich hat er ihm versprochen, dass er das niemals tun wird, so mit 13 Jahren. Nicky scheint immer noch Gefühle für ihn zu haben. Lange Rede kurzer Sinn, die Band probt nach einer Zeit wieder und sie bringen ein neues Album raus, worauf eine Tour folgt. Den Rest würde ich tatsächlich ungern spoilern.

Es ist eine typische Story über einen Typen der zwar auf den großen Bühnen des Landes steht, aber nicht mal in der Lage ist jemanden anzurufen weil er zu schüchtern ist. Jemand der in der Band die Hosen anhat, aber ansonsten zwischenmenschlich irgendwie im Eimer ist. Im Prinzip also nichts wirklich neues. Ich denke mal, dass es in ähnliche Bahnen laufen wird wie "Godspeed" oder der Film "Control". Wobei ich hoffe, dass es nicht so sein wird. Schließlich wirken die Charaktere viel zu sympathisch. Was auch mehr als sympathisch ist, ist der Zeichenstil. Man merkt, dass die Autoren offensichtlich ihre Geschichte kennen. Die Fake-Albumcover von Ecstasy wirken wie echte. So als ob man sich an Jawbreaker oder so orientiert hat. Und natürlich kommen auch Jawbreaker vor. Am Ende des Comics ist nämlich eine Playlist mit Jawbreaker, The Cure, Queen und anderen zu sehen. Definitiv sehr lesenswert!

Made by: Holly Interlandi, Sally Cantirino
9/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Black Mask Studios

Star Trek: Deep Space Nine - Too Long A Sacrifice#2

Der Zufall wollte es so, dass ich momentan die Original Star Trek Serie gucke und das Verlangen gespürt habe mal wieder Star Trek zu lesen. Ich kenne mich allerdings nicht mit Deep Space Nine aus.

Die Lage ist kritisch. Auf der Deep Space Nine geschehen Morde. In der ersten Ausgabe wurde ein Restaurant in die Luft gejagt. Constable Odo und Commander Worf untersuchen den Fall. Als erstes befragen sie den allseits bekannten Ferengi Quark, der alle Vorwürfe von sich weist. Die Befragung geht kaum voran, und da werden Odo und Worf schon zum nächsten Fall gerufen. Ein Mann ist auf
offener Straße verblutet. Er war ein Teil des Bajoranischen Gesundheitsausschusses und hieß Keidan. Der nächste Verdächtige ist Garak, da Keidan vor kurzer Zeit einen Termin in seiner Schneiderei hatte. Zufälligerweise hatte er auch als letztes mit den Opfern des Restaurant-Anschlages zu tun. Im weiteren Verlauf der Geschichte sterben drei Ferengi an einer Lebensmittelvergiftung. Irgendjemand hat es also auf mehrere Weltraumvölker abgesehen und möchte offensichtlich Destabilisation herbeiführen.

Spannender Weltraum-Krimi. Ich mag das Konzept von einer ganzen zivilisierten Welt, die irgendwo im Weltraum schwebt. Die Deep Space Nine ist nicht bloß n Raumschiff, wie in den anderen Star Trek Serien, sondern eine ganze riesige Station voll mit öffentlichen Leben, Restaurants etc. pp. Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit bis irgendjemand was dagegen hat. Aber es mag natürlich auch sein, dass der Täter vollkommen andere Motive hat. Das ist höllisch interessant, interessanter als jeder Weltraumkrieg. Was mir weitaus weniger gefällt ist der Zeichenstil. Er wirkt auf mich sehr "verschmiert" und wie eine nicht so gute Kopie von der Fernsehsendung. Das macht es tatsächlich schwerer den Comic zu genießen. Ansonten, aber: Good Read!

Made by: Scott Tipton, David Tipton, Greg Scott
7/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei IDW Publishing

Voyage To The Stars#1

Okay, that was one hell of a ride. Aber ich stehe ja auf abgefahrene Sachen.

Wir befinden uns an einem Zeitpunkt nach dem Ende der Welt. Unsere Erde wurde vom großen "Nichts" ("The Nothing") inhaliert/ausradiert und existiert nun nicht mehr. Eine Gruppe von Weltraumreisenden bzw. YouTubern(?) oder Podcastern(?) - keiner Ahnung, sie reden die ganze Zeit von ihrem Internetcontent - macht sich auf die Suche nach dem "Exemplar". Es handelt sich um eine ultimative Waffe um das "The Nothing" endgültig zu besiegen. Mit dabei sind eine Katzenfrau von einem anderen Planeten, ein Droide, ein Cyborg und zwei "normale" Menschen. Männlich und
weiblich. Der Typ, dessen Namen ich mir um Gottes Willen nicht merken konnte leidet wohl am extremsten Fall von Narzissmus. Wie ich darauf komme? Nunja, er hat dem riesigen Roboter/Mecha, den das Team benutzt riesige Klöten drangebaut, damit der Riese seiner eigenen Persönlichkeit
ähnlicher ist. Dumm nur dass auf dieser "Erde" (oder wo auch immer sie sich nun befinden) riesige Klöten riesige Tiere anlocken, die die Genitalien entweder als Aufruf zur Paarung oder zum Kampf ansehen. Also werden sie von einer Art riesiger Katze gejagt. In einem Berg finden sie tatsächlich auch das "Exemplar" - es handelt sich um einen Cyborg/Mensch-Hybriden der alles Wissen aus dem Universum in sich gespeichert hat. Er heißt die Truppe als "sein Team" willkommen, was den Narzissten sichtlich kränkt, da er seiner Ansicht zufolge der Captain war. Long story short, irgendwie gelangt Espresso in das Hauptgehäuse des "Exemplars", sodass dieser ausgeknockt ist. Was danach wohl folgen wird ist ein "Weekend at Bernie's"-Szenario.

Okay, was war das? Wahrscheinlich ein Zoomer/Generation Z-Versuch witziges und intelligentes Sci-Fi zu gestalten. Könnte man so sagen, schließlich sind die Charaktere im Prinzip ein Abbild der YouTube/TikTok-Generation. Dieser Aspekt missfällt mir tatsächlich. Die Story ist an sich schon ziemlich witzig, aber ich halte es für absolut unnötig sie mit Gerede über Vlogs und Podcasts und so weiter aufzupeppen. Vielleicht habe ich das aber auch falsch verstanden, wer weiß. Das Design ist etwas gewöhnungsbedürftig aber schön farbenfroh. Das "Exemplar" sieht aus wie ein Elf, während das Team modernisierten Charakteren aus "Steven Universe" gleicht. Ich hatte jedenfalls Spaß und würde unter Umständen den Comic auch weiterverfolgen. Es ist eine Art Adventure Time, im Weltraum und mit Schimpfworten.

Made by: Ryan Copple, James Asmus, Connie Daidone
7,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei IDW Publishing

Donnerstag, 27. August 2020

Film der Woche#452: NINJA/SAMURAI SPECIAL!!!1

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren "Film der Woche" Außerdem, mal wieder herzliche Grüße aus der Vergangenheit, denn dieser Beitrag erscheint irgendwann nachdem Pinky und ich unsere Podcast-Folge über US-Ninja-Filme rausgebracht haben.

1. American Ninja (1985)

Auch bekannt als "American Fighter". Rausgebracht von Cannon Films, der Produktionsfirma die "Superman IV: Quest For Peace" rausgebracht hat und irgendwann sich wirtschaftlich komplett ruiniert hat. Absoluter Kultklassiker, der mehr Testosteron als Gehirn vorweist.

Der Soldat Joe Armstrong (Michael Dudikoff) ist auf einen Stützpunkt auf den Philippinen stationiert. Er ist nicht gerade der redseligste Soldat und erweist seinen Vorgesetzten erstaunlich wenig Respekt. Eines Tages wird ein Konvoi von NINJAS und anderen Halunken angegriffen, die die Tochter des Colonels William Hickock (), Patricia (Judie Aronson) kidnappen. Er schafft es die Angreifer nach und nach auszuschalten und die Frau in Sicherheit zu bringen. Erst nach knapp 10 Minuten verrät er seinen Namen. Seine Karriere bei der Army hat einen holprigen Start - man sieht ihn als eine Art Möchtegernsuperhelden, der andere mit in den Tod reißen könnte. Sein Vorgesetzter sieht an als absoluten Troublemaker und erteilt ihn erniedrigende Aufgaben. Im weiteren Verlauf des Films stellt es sich heraus, dass er ein tatsächlicher fucking NINJA ist, der irgendwann in seiner Kindheit nach einer Explosion sein Gedächtnis verloren hat.

Ich habe Michael Dudikoff tatsächlich einmal in echt gesehen. Er wirkte etwas out of place. "Oh yeah, Germany...Germany...always liked it here". Cannon Films setzt nicht unbedingt auf einen interessanten abwechslungsreichen Plot, sondern viel eher auf die Action und (halb)nackte Körper. Dudikoff macht sich allerdings verdammt gut. Im Gegensatz zu Schwarzenegger oder Stallone gibts hier keine One-Liner. Er spielt den Einzelgänger-Soldaten-Ninja-Typen einfach verdammt gut. Der Charakter ist eher wortkarg, taut aber nach einer Zeit auf. So kann er auch kaum Scheiße von sich geben. Und natürlich muss die Tochter des Colonels auf ihn abfahren, nachdem er sie gerettet hat. Natürlich. Die Action-Szenen sind erste Sahne, der Plot ist etwas...out of place. Und weird. Aber ich hattetatsächlich meinen Spaß daran. Es wirkt wie ein low budget YouTube-Video. Liked it. In a weird way.

6,75/10 Pfandflaschen
Trailer:


2. Samurai Cop (1991)

Das war jetzt ein richtiger Nostalgie-Trip. Also wirklich jetzt. Ich kannte den Film nicht, aber dafür so einige Filme aus dem Videokassetten-Repertoir meines Großvaters. Er besitzt nämlich immer noch einen Haufen VHS, die kurz vor bzw. kurz nach der Wende entstanden sind. Das sind absolute Bootleg-Dinger, wofür jeweils höchstens ein Synchronsprecher gebraucht wurde, der das übersetzte Drehbuch mit einer verstellten Stimme vorgelesen hat, damit man ihn nicht wiedererkennt. Ich habe jedenfalls, um auf das eigentliche Thema zurückzukommen, eine russische Synchro des Films auf YouTube entdeckt. Allerdings mit insgesamt 3-4 Synchronsprechern. Und diese hat definitv ein paar Nostalgie-Feels ausgelöst.

Es geht um einen wortwörtlichen Samurai Cop namens Joe Marshall (Matt Hannon aka Matthew Karedas), der in Japan zum Samurai ausgebildet wurde und fließend Japanisch spricht. Er wird von San Diego nach Los Angeles transferiert um dort der örtlichen Polizei mit ihren Gangproblem zu helfen. Sein Partner wird Frank Washington (Mark Frazer). Eine Abspaltung der Yakuza namens Katana terrorisiert seit längerem Los Angeles. Sie vertreiben Drogen, Waffen, erpressen Schutzgelder und andere Gangs haben ziemliche Angst vor ihnen. Marshall soll da Abhilfe schaffen. Doch es wird schon zu Beginn sehr schwer: nach einer erfolgreichen Verfolgungsjagd geht ein wichtiger Verdächtiger in Flammen auf und wird ins Krankenhaus eingeliefert. Da innerhalb der Katana-Gang ein wichtiger Schweigekodex gilt, wird dieser vom Henker der Gruppierung, Yamashita (Robert Z'Dar aka Maniac Cop) enthauptet. Frank und Joe beschließen ordentlich Kante zu zeigen und die Katana ein für alle mal auszulöschen.

Ich habe tatsächlich wenig gutes über den Film zu berichten. Allerdings ist er so schlecht, so schlecht dass er wieder unterhaltsam ist. Fangen wir damit an, dass Joe und Frank wie ein schlechter Abklatsch von Riggs und Murtaugh aus "Lethal Weapon" wirken. Dann kommen wir zu der Tatsache, dass Hannon irgendwann sich die Haare rasiert hat und deswegen an einigen Stellen im Film eine Frauenperücke trägt. Ganze drei Mitglieder der Katana-Gang sind Japaner bzw. Asiaten. Ich finds nicht schlimm, wenn Menschen "außerhalb" ihrer Ethnie Charaktere spielen solange sie nicht Blackface oder so nutzen. Aber das hier ist einfach scheiße unrealistisch. Was auch unfassbar wichtig für den Film ist: die vier Sexszenen die so gar nichts mit der Handlung zu tun haben. Dann auch noch die Verfolgungsjagd am Anfang bei welcher verschiedene Orte aus Los Angeles gezeigt werden, in der falschen Reihenfolge. Man sieht an einigen Stellen den Kameramann oder das Boom Mikrophon. Und natürlich die schlechten Witze wie "Boah der Chef wird mir den Arsch abfackeln - ja, kohlenschwarz - Haha der ist schon schwarz!" oder natürlich die Szene mit der notgeilen Krankenschwester im Krankenhaus. Ich verstehe einfach nicht, wie sich die Macher des Films vorgestellt haben wie Menschen miteinander interagieren. Das ist als ob sie in einer hermetisch abgeriegelten Blase gelebt haben. Just what the fuck. Das ganze ist so obskur, mindestens genauso obskur wie "The Room".

4/10 Pfandflaschen
Trailer:


3. Enter The Ninja (1981)

Auch bekannt als "Ninja - die Killermaschine", "Ninja, die Killermaschine" als auch "Die Rache der Ninja". Regie führte ein gewisser Menahem Golan. Die Produktionsfirma Cannon Films, die ihm als auch seinem Cousin Yohan Globus gehörte ist übrigens für 3/4 der Filme in diesem Review hier verantwortlich.

Die Hauptfigur in dem Film ist Cole (Franco Nero). Er ist Vietnamkriegsveteran und zog irgendwann nach Japan um sich dort zum Ninja ausbilden zu lassen. Seine Ausbildung ist nun zu Ende und sein
Rang als Ninja wird von seinem Zirkel anerkannt. Bis auf einen Mitschüler, der auf die japanische Tradition pocht und einen Gaijin als Ninja nicht akzeptieren wird. Daraufhin reist er auf die Philippinen um seinen alten Kameraden Frank (Alex Courtney) zu besuchen, der dort in einem Anwesen zusammen mit seiner Frau Mary Ann (Susan George) wohnt. Frank ist außerdem Landbesitzer, der die Landbevölkerung als Erntehelfer für sich arbeiten lässt. Seit kürzerer Zeit macht ein gefährliches Racket auf sich aufmerksam. Ein Immobilienhai namens Venarius (Christopher George) will das Land unter seine Kontrolle bringen und will Frank zwingen sein Land zu verkaufen. Cole macht sich prompt nützlich, setzt seine Ninja-Fertigkeiten ein und kämpft gegen Venarius und seine Handlanger.

Relativ einfache Story. Coole Kampfszenen. Ein Gegner wird nach dem anderen ausgeschaltet. Franco Nero hat diesen unfassbar durchdringenden manischen Blick, den man auch aus seinen Italo-Western kennt. Ich empfehle übrigens die Version die 1 Stunde 37 Minuten lang ist. Da gibts ein paar scheinbar geschnittene Szenen, in welchen u.a. Frank seinen Arbeitern 200 Pesos gibt (?) und sie Hähne gegeneinander kämpfen lassen. Es ist insgesamt mittelmäßig blutig, Cole bzw. Nero tobt sich ordentlich als Ninja aus und lässt eigentlich so gut wie niemanden am Leben. Aber das alles zum Wohl anderer Menschen. Habe ehrlich gesagt etwas viel schlimmeres erwartet. Gefällt.

6/10 Pfandflaschen
Trailer:


4. Ninja III: The Domination (1984)

Auch bekannt als "Herrschaft der Ninja". Ist tatsächlich der dritte Teil der Ninja-Reihe, den ersten hatten wir gerade schon.

Es geht um eine Netzelektrikerin UND Aerobik-Lehrerin namens Christie Ryder (Lucinda Dickey). Sie beobachtet während Wartungsarbeiten wie der Ninjakrieger Hanjuro (David Chung) an seinen Verletzungen leidet. Zuvor hat er auf einem Golfplatz einen Wissenschaftler und seine Frau umgebracht. Nun wurde er von ca. zwei Dutzend Polizisten niedergeschossen und ist grade dabei seinen Wunden zu erliegen. Christie eilt ihm zur Hilfe, der Krieger übergibt ihr sein Schwert. Irgendwie wandert sein Geist in ihren Körper, denn schon bald entwickelt sie plötzlich Ninja-
Fähigkeiten. Sie hat hin und wieder Flashbacks von der Tötung Hanjuros und schaltet nach und nach, natürlich in einem Ninja-Outfit die verantwortlichen Polizisten aus. Ihr neuer Freund, ein Polizist der sie als Zeugin belästigt hat, ist ganz schön verwundert wie ihre plötzlichen Blackouts zustande kommen. Wir, als Zuschauer dieses ganzen Spektakels werden Zeugen wie ein Ninja-Geist langsam aber sicher die dominante Persönlichkeit in Christies Körper wird. Doch keine Sorge, ein anderer Ninja-Krieger der mit Hanjuro noch eine offene Rechnung hat, namens Goro Yamada (Sho Kosugi, der im ersten Film noch einen Bösewicht gespielt hat) nimmt sich der Sache an.

Cannon Films hat hier wohl das beste der 80er Jahre genommen und in einen Mixer geschmissen. Action, Ninjas, Aerobik und Mystery/Horror. Es sind Elemente die eigentlich so gar nicht zusammen passen, aber irgendwie funktioniert das hier auf eine ganz merkwürdige Weise. Es ist eine Mischung aus einem gewöhnlichen Martial-Arts-Film, "Flashdance" und "Der Exorzist". Man lässt Lucinda Dickey auch tatsächlich noch kuriosere Bewegungen machen als Linda Blair. Eine Elektrikerin UND Aerobik-Künstlerin wird also vom Geist eines toten Ninjas besessen und tötet Cops. Ich weiß um Teufels Willen wer zum Fick sich das ausgedacht hat. Aber der Soundtrack funktioniert, das Bild ist richtig gut und die Story ist absolut verrückt. Die Action passt auch. Ich habe tatsächlich nichts zu meckern, denn im Gegensatz zu "Samurai Cop" wissen die Leute hier was sie tun. Auch wenn die Ausführung teilweise unfassbar cringy ist. Unterhaltsam isses.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:

Mittwoch, 26. August 2020

Album der Woche#454: Dr. Dre - The Chronic (1992)

Hallo und herzlich willkommen zum letzten Album der Woche im Rahmen des Hip-Hop-Monats August. Es ist das erste Album von Dr. Dre bei Death Row Records, produziert von ihm selbst und vom berühmt-berüchtigten Suge Knight. Zwar das erste Soloalbum, aber irgendwie doch kein Soloalbum.

Es sind insgesamt 16 Songs, wovon auf 15 Gastbeiträge zu hören sind. Auf einem einzigen ("A Nigga Witta Gun") ist Dr. Dre alleine zu hören. Auf "Lyrical Gangbang", "Stranded On Death Row" und "The Roach" ist er jedoch gar nicht zu hören. Dre ist in erster Linie ein DJ und Producer und in zweiter Linie Rapper. Seine lyrischen Ergüsse sind nicht immer die besten gewesen, Gerüchten zufolge hat er Ghostwriter engagiert. Die Skills wurden auf dem zweiten Album "2001" (1999) wesentlich besser. Er ist hier also nicht das Highlight, weiß sich allerdings ziemlich gut in Szene zu setzen. Und natürlich gefallen mir seine Parts trotzdem. Die Highlights sind definitiv die Gastbeiträge von Snoop (Doggy) Dogg, RBX, The Lady of Rage, Warren G, Nate Dog, Dat Nigga Daz, Bushwick Bill (Geto Boys), Kurupt, Jewell, Emmage, Ruben und The D.O.C. Es gibt kaum einen Song auf dem Snoop Dog nicht zu hören ist.

Musikalisch gesehen ist es ein Meilenstein in der Geschichte des Gangstarap. Als Grundlage für die Beats dient der Sound des P-Funk, von Bands und Künstlern wie Funkadelic, Parliament. Dazu kommen noch soulige Backing Vocals und Live Instrumente. Fertig ist der G-Funk. Ein Sound der Hip-Hop in den 90ern maßgeblich geprägt hat. Lyrisch betrachtet ist das eine riesige, vielfältige Suppe an Gewaltfantasien, Sexismus, Metaphern und anstößigen Humor. Als allererstes werden Ice Cube, Eazy-E und der Manager von N.W.A., Jerry Heller gedisst. In einem Skit, in welchem zwei bekiffte Typen in einer Quizsendung wird der Rapper Tim Dog gedisst, der zuvor den Song "Fuck Compton" rausgebracht hat. Darin heißt es (ungefähr) "Oh fuck me in the ass, oh step to me and let me suck your dick! Oh, things that Tim Dog was saying!"

Mein absolutes Highlight hierauf sind das In- und das Outro, als auch (beinahe) jeder Track wo Snoop Dogg zu hören ist. Er hat die besten, witzigsten und kreativsten Metaphern drauf.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Fuck Wit Dre Day, Ain't Nuthin' But A G Thang, Let Me Ride, The Day The Niggaz Took Over

Hier das Video zu "Let Me Ride" mit einer Variation von dem oben erwähnten Skit

Dienstag, 25. August 2020

Comic Book Review#451: Nightmares On Elm Street#2 (1991)

Okay, folks. Das hier ist die Fortsetzung zu diesem Comic.

Diesmal wird es um einiges klarer, wann ungefähr dieser Comic spielt. Nämlich definitiv nach Teil 4 und 5 von "A Nightmare On Elm Street". Die ehemalige Kommilitonin von Nancy Thompson (bekannt aus Teil 1, Teil 3 und "Wes Craven's New Nightmare") namens Cybil hat Alpträume in
welchen Freddy vorkommt. Irgendwie gerät sie in einem weiteren Alptraum auf Nancy, die sie aus diesem an einen sicheren Ort, eine Art schöne Traumwelt, "zieht". Neil Gordon, ehemaliger Kollege von Nancy aus Teil 3 (man erinnere sich: psychiatrische Anstalt voller Jugendlicher die von Freddy träumen) kommt Cybil zu Hilfe. Er weckt sie auf, nachdem er in ihre Wohnung eingebrochen ist. Daraufhin geraten die beiden nach einer Hypnose wieder in die Traumwelt, in welcher sie noch mal auf Nancy Thompson treffen. In der realen Welt ist sie tot, in dieser lebt sie allerdings weiter. Sie hat auch eine Erklärung dafür. Ihrer Meinung nach, war alles was bis jetzt passiert ist, "geplant". Es braucht einen Gegengewicht zu Freddy Krueger bzw. seiner dämonischen Macht. Die Traumwelt muss eine menschliche Seele als Beschützer haben, welche Freddys Attacken abwehrt bzw. die von ihm gefolterten Seelen an einen sicheren Ort bringt.

Die Darstellung von Blut als auch den Alpträumen ist tatsächlich top. Freddy ist auch sehr seiner filmischen selbst nahe. Alle anderen sehen tatsächlich echt fürchterlich aus. Also mal ehrlich, die meisten Charaktere sehen aus als wären sie mit voller Wucht gegen die Wand gelaufen, sodass ihre Gesichter merkwürdig flach sind. Dabei ist die Farbkomposition so gut gelungen, man kann sehr gut unterscheiden was in der Realität und was im Traum stattfindet. Diese Ausgabe gefällt mir wesentlich besser, als die erste. Allerdings, naja.. ich hab das schon gesagt. Da wäre definitiv noch Luft nach oben gewesen.

7/10 Pfandflaschen

Freitag, 21. August 2020

Album der Woche#453: Danny Brown - uknowhatimsayin¿ (2019)

„Papa was a Rolling Stone, so I sold rocks to him“ („Dirty Laundry“)

Hallo und herzlich willkommen zum dritten Review im Hip-Hop-Monat August. Wir starteten unsere Reise im Süden, wanderten dann an die Ostküste und befinden uns nun im Mittleren Westen der USA wo viele, stilistisch sehr unterschiedliche Rapper herkommen. Unter anderem Obie Trice, Royce Da 5‘9, Eminem und Danny Brown. Letzterer war schon mal Gast bei „Album der Woche“. Ich reviewte sein damals aktuelles Album „Atrocity Exhibition“, welches nach einem Song von Joy Division benannt ist. Ich hab außerdem erfahren dass er, als es ihm schlecht ging viel KoЯn gehört hat. Er coverte sogar „Make Me Bad“.

Von der düsteren Atmosphäre des Vorgängers ist diesmal wenig bis gar nichts zu hören. Brown hört sich tatsächlich hin und wieder echt witzig und gut gelaunt an. Man sieht es auch dem Albumcover an, dass das hier ein relativ positives Album ist. Meiner Meinung manifestiert sich das im Song „Best Life“. DB schafft es sich zu wiederholen ohne langweilig zu werden. Wie auf eben erwähnten Song oder auf dem Titeltrack. Q-Tip (ATCQ)war hierauf Executive Producer und das hört man. Beste Samples aus Soul und Psychedelic und bestimmt noch aus anderen Bereichen die ich nicht kenne. Danny Brown hört sich viel entspannter an als auf dem Vorgänger. Scheint so als ob er sich an die goldene Zeit der Hip-Hop-Ära a là Native Tongues und Conscious Rap him bewegen will. Sehr abwechslungsreich und punchlinegeladen. Verdammt guter Job.

Features von ua JPEGMafia und Run The Jewels.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Titeltrack, Best Life, Negro Spiritual, Change Up, 3 Tears, Combat

Donnerstag, 20. August 2020

So isses, Musik!#106

It's NEWCOMER TIME: 

From Ashes Reborn - Existence Exiled (2018)

Ich wurde gefragt, ob ich Bock habe einer weiteren Newcomer-Band ein paar Zeilen zu bieten. Also mache ich es.

Leider ist "Existence Exiled" von From Ashes Reborn nicht ganz so neu. Es ist bereits vor zwei Jahren und drei Monaten erschienen. Aber was soll's. Der Name erinnert mich tatsächlich an die Neocrust-Band "From Ashes Rise". Ich frage mich, ob sie sich ebenfalls so nennen wollten und dann festgestellt haben, dass es so eine Band schon gibt/gab? I don't know.

Einerseits muss ich hier festhalten, dass FAR nicht das Rad neu erfinden. Es ist im Grunde genommen melodischer Death Metal mit okkult/mittelalterlich wirkenden Artwork. Würde man hier noch irgendwelche Symphonien einstreuen, würde es glatt als Mainstream Metal durchgehen. Zum Glück macht man das hier nicht. Denn auch wenn sie sicherlich nichts besonders superneues machen, so machen sie ihren Job doch ziemlich ziemlich gut. Growling. Blastbeats. Ziemlich viel Melodie und eingängige Töne. Ein Melodeath Album mit dem ich mich tatsächlich anfreunden kann, wobei ich kein großer Freund des Genres bin. Dazu kommt noch das Artwork, auf welchem eine dem Tod ähnliche Figur vor einem mittelalterlichen Schloß steht. Oder vor Ruinen. Oder so. Im Dunklen natürlich. Achja, der Anfang von "Essence of Emptiness" erinnert mich an "Toxicity" von System Of A Down. Das ist als Kompliment gemeint.

Anyways: Mir gefällt was ich höre. Die Mischung stimmt insgesamt. Der Mischer (höhö) als auch die Band haben einen echt verdammt guten Job gemacht. Ich bin allerdings, wie so oft, der Meinung dass da Luft nach oben ist.

Darum:
7/10 Pfandflaschen
Bandcamp
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Queen Discography: The Miracle (1989)

Kurz vor'm Ende ihrer langen Karriere und Discography können Queen immer noch überraschen. "The Miracle" ist das erste Album, welches bei den Songwriter-Angaben tatsächlich "Queen" und nicht die Namen der einzelnen Mitglieder stehen hat. Man wollte damit, als auch mit diesem Riesengesicht, welches aus den vier Gesichtern von Mercury, Deacon, May und Taylor besteht zeigen das man nun nach allerlei Schwierigkeiten eine Band ist die zusammenhält. Brian May machte damals eine Scheidung durch und es wurde langsam offensichtlich dass Freddie Mercury an AIDS erkrankt ist. Man hielt auf jeden Fall zusammen.

"The Miracle" ist einerseits der typische rockige Queen-Sound, teilweise mit einer aggressiveren Variation von Mercurys Stimme. Ich denke da an "I Want It All" oder "Khashoggi's Ship". Gleichzeitig sind da noch absolute Popsongs mit haufenweise Synthesizern und Effekten die einen an Kraftwerk oder irgendwelche Synthpop-Bands erinnern - beispielsweise "The Invisible Man". Auf "Breakthru" schafft man es beide Stilrichtungen zu vereinen. Es ist eine Art Symbiose aus klassischen Queen-Sound und ihrer Neigung zu experimentieren. Ein verdammt eingängiges und absolut nicht langweiliges Album. Man könnte meinen, dass die Band kurz vorm Ende ihrer Karriere doch etwas müde wird - es ist jedoch anders, schließlich war das Ende noch nicht wirklich vorgesehen. Ich kann mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre wenn Mercury gar nicht gestorben wäre. Ich wette dass sie etliche Hits und einige richtig geile, experimentelle Alben hätten rausbringen können.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Breakthru, I Want It All, Khashoggi's Ship, The Miracle, The Invisible Man


Sum 41 Discography: Order in Decline (2019)

Yo da sind wir. Letztes Album von Sum 41 bisher. Ich will nicht sagen dass es mir nicht passt aber es passt mir nicht. Darum fasse ich mich tatsächlich mal kürzer.

Die Band bewegt sich hier irgendwo zwischen alten Sound (10%) und neuen Sound (90%). Sprich hin und wieder mal ein altbewährtes Metal-mäßiges Gitarrensolo und etwas Hörte aber ansonsten
sehr angepasste und seichtere Töne. Deryck Whibley kann inzwischen sogar richtig gut singen und verfügt über eine verdammt melodische und angenehme Stimme. Sie schaffen es damit auch ihre alteingesessenen Fans zu überzeugen, die Leute die sie nur wegen ihren ersten zwei Alben gehört haben definitiv nicht. Es ist auf keinen Fall ein schlechtes Album. Meiner Meinung nach aber viel zu glatt poliert. Aber ich erwarte auch nichts anderes von einer ehemaligen Pop-Punk-Band die nun mal mittlerweile etwas älter ist. Das Album rauscht tatsächlich an mir vorbei und es bleibt erstaunlich wenig hängen. Keine Ohrwürmer. Trotzdem kein schlechtes Album aber eben nicht mein Ding.

5/10 Anspieltipps
Anspieltipps: 45 (A Matter of Time), Heads will Roll, Eat You Alive, The People Vs

Mittwoch, 19. August 2020

Comic Book Review#450: Alfred Hitchcock's Psycho#1 (1992)

Hallo und herzlich willkommen zur mittlerweile 450ten Ausgaben von "Comic Book Review". Der Zufall will, dass in dieser Ausgabe ein Comic vom Verlag "Innovation" besprochen wird. Einen Review.
Verlag, der ähnlich wie IDW Publishing, größtenteils Tie-Ins zu oder Adaptionen von bereits existierenden Werken veröffentlich hat. IDW ist bekannt für seine wilden Crossover wie "Transformers/Angry Birds", Innovation hingegen für "Nightmares On Elm Street", "Terminator" oder "Ghostbusters". Mit dieser Ausgabe starten sie eine Adaption von Alfred Hitchcocks Thriller-Klassiker. Ich muss den Plot selbstverständlich nicht erklären, eine Beschreibung davon findet ihr in diesem

Aber da ich nicht so bin, kopiere ich den Inhalt des Reviews so zurecht, dass er exakt das beschreibt was in diesem Comic passiert und zwar so:

"Marion Crane (Janet Leigh) die in Phoenix als Sekretärin arbeitet will endlich ihren Freund Sam Loomis (John Gavin) heiraten, mit den sie sich immer heimlich in schmierigen Hotels trifft. Dieser fühlt sich aber noch nicht genug finanziell abgesichert. Als ihr von ihrem Arbeitgeber beauftragt wird 40.000$ für einen Kunden zur Bank zu bringen, beschließt sie das Geld zu unterschlagen und abzuhauen. Vielleicht klappt es ja dann bald mit der Heirat. Unterwegs steigt sie in einem Billig-Hotel dass von Norman Bates (Anthony Perkins) betrieben wird. Der junge Mann scheint heftigst an seiner Mutter zu hängen, die äußerst autoritär zu sein scheint und auch etwas dagegen hat, dass plötzlich eine junge Frau im Hotel absteigt. "

Marion Crane stiehlt also hier das Geld und steigt später im Bates Motel ab und macht natürlich auch die Bekanntschaft mit Norman Bates. Mehr geschieht hier noch nicht.

Es ist eine 1:1 Adaption. Man hat die Darsteller perfekt auf Papier umgesetzt. Diesmal allerdings in Farbe, was das ganze noch besser macht. Die Gesichtsausdrücke wirken echt, als auch die Nahaufnahmen wie die Geldscheine im Umschlag oder die ausgestopfte Eule von Norman Bates. Zeichner Felipe Echevarria hat wirklich ganz ganz ganz grßoe Arbeit geleistet. Es ist sicherlich in dem Sinne nichts neues, alelrdings macht es Spaß den Film in einem anderen Format zu sehen. 

Ich habe insofern absolut nichts zu merken und gebe tatsächlich:

8,75/10 Pfandflaschen

Dienstag, 18. August 2020

Film der Woche#451: Pre-MCU Marvel Special, Teil 4

Okay ich habe nun alles abgeglichen und festgestellt dass es in der Marathon-Sektion wohl etwas undurchsichtig war. Der zweite Teil vom Special war als Teil 3 gekennzeichnet, weil ich die Captain America Filme aus den 70ern erst nachträglich reviewen konnte. Jedenfalls ist alles egal, das hier ist jetzt Teil 4. Punkt.

11. Captain America (1990)

Okay, that was...something.

Der Film beginnt im kurz vor dem II. Weltkrieg im faschistischen Italien. Ein paar Regierungsoffizielle (inklusive Benito Mussolini höchstpersönlich!) kidnappen einen Jungen namens Tadzio de Santis und bringen seine Familie vor seinen Augen um. Er wird daraufhin einem Experiment unterzogen und kriegt ein Serum gespritzt, dass ihm zum Supersoldaten machen soll. Die Ärztin, die dafür verantwortlich ist, sieht die Grausamkeit des Experiments ein und flieht daraufhin in die USA. Sieben Jahre später, mitten im II. Weltkrieg unterzieht sich der an Polio erkrankte Steve Rogers (Matt Salinger) einem ähnlichen Experiment, diesmal allerdings freiwillig. Das Experiment wird allerdings von einem Nazi-Agenten gestört, der unter anderem die Ärztin erschiesst, die wie vorher in Italien hier ebenfalls verantwortlich ist. Man hat Erfolg und Steve Rogers wird zum Supersoldaten Captain America, der nicht mal zwanzig Minuten nach Filmbeginn mit einem Fallschirm über Deutschland abgelassen wird. Dort soll er gegen den Nazi-Superschurken Red Skull kämpfen, der in Wirklichkeit Tadzio de Santis (Scott Paulin) ist, der inzwischen erwachsen wurde. Ich frage mich wie alt er zu Beginn der Experimente war, weil er aussah wie höchstens zwölf und nun wohl 19 sein müsste? Okay, egal. Red Skull und Cap kämpfen gegeinander, Cap verliert und wird an eine Rakete gebunden die daraufhin aufs Weiße Haus zufliegt, kann gerade mal so den Kurs ändern und landet irgendwo in Alaska. Dort friert er natürlich ein und wird erst 50 Jahre später wieder gefunden. Nun ist Cap in den 90ern angekommen und muss erneut gegen Red Skull kämpfen, der jetzt ein waschechter Kapitalist ist.

Was für eine großartige Shitshow. Ich frage mich wieso zur Hölle man Red Skull zu einem Italiener gemacht hat? Wahrscheinlich weil man den fake-deutschen Akzent satt war und stattdessen einen fake-italienischen Akzent aufsetzen wollte. Scheinbar hatte man auch kein Budget für das Red-Skull-Make-Up, sodass man dem Bösewicht eine Art Kur verpasst hat, sodass es aussieht als hätte er sich von seinem ursprünglichen Zustand "erholt" - ergo Red Skull trägt Anzug und kurze Haare. Dazu kommt noch die Tatsache dass Captain Americas Ohren außen an seiner Maske drangeklebt sind. Es sind künstliche Plastikohren. Wahrscheinlich hat man vergessen Löcher für die Ohren in die Maske zu schneiden oder so. I don't know. Die Handlung ist etwas wirr und das ist wohl der schlimmste Captain überhaupt. Und der schwächste. Ich hatte trotzdem meinen Spaß, immerhin hat der Film ein paar genuin witzige Momente. Ansonsten: meh.

4,75/10 Pfandflaschen
Trailer:


12. The Death Of The Incredible Hulk (1990)

13. Fantastic Four (1994)

14. Generation X (1996)

OK... Das hier war eigentlich ein Pilotfilm zu einer Serie, die leider (oder zum Glück) nie in Produktion gegangen ist.

"Generation X" basiert auf dem gleichnamigen Comic, der im Rahmen der X-Men-Comics spielt. Es geht um eine neue Generation von Mutanten die auf der Schule von Professor Charles Xavier mit ihren Kräften umzugehen lernen. Diesmal sind allerdings Sean "Banshee" Cassidy (Jeremy Ratchford) und Emma "White Queen" Frost (Finola Huges) die beiden Leiter der Schule. Es ist im Film illegal sich als Mutant nicht registrieren zu lassen. Und so wird die junge Frau Jubilation Lee (Heather McComb) in einer Spielhalle verhaftet weil Feuerwerke aus ihren Fingern schießen. Sie
weiß bis dahin nichts von ihren Kräften. Lange Rede, kurzer Sinn - Jubilee kommt auf die "Xaviers School For Gifted Youngsters" und trifft dort auf weitere junge Mutanten mit denen sie sich zuerst gar nicht so gut versteht. Achja, da wäre noch der Bösewicht des Films: Matt Frewer spielt Russel Tresh, einen wahnsinnigen Wissenschaftler der an den "X-Faktor" von Emma Frost rankommen will. Vor Jahren hat sie nämlich an einer Traummaschine gebastelt, die den "X-Faktor" in Träume extrahieren kann. So lungert Tresh tatsächlich in Träumen herum und versucht an die jungen Mutanten ranzukommen.

Mein Highlight war auf jeden Fall Matt Frewer, der im Prinzip sich selbst spielt. So wie in Max Headroom. Oder "Lawnmower Man 2". Er ist einfach ein verdammt guter Irrer. Ohne Scheiß. Meiner Meinung nach hat der Nostalgia Critic Doug Walker auch einiges von seiner Darstellung und Sprechweise abgekupfert. Die Charaktere sind tatsächlich ziemlich uninteressant und die Sache mit den Kräften ist es auch. Viel mehr steht das Außenseitertum im Vordergrund und das wird tatsächlich definitiv nicht schlecht dargestellt. Die Effekte sind für die 90er Jahre... nun ja...okay. Kein Wunder, dass nichts aus der Serie wurde.

3/10 Pfandflaschen
Trailer:

Freitag, 14. August 2020

Album der Woche#452: Company Flow - Funcrusher Plus (1997)

Hallo und herzlich willkommen zum zweiten Album der Woche im Rahmen des Hip-Hop-Monats August. Wir bewegen uns weiterhin vom Süden aus gegen den Uhrzeigersinn. Das Album dieser Woche stammt also von der East Coast, genauer gesagt aus New York.

Company Flow war eine Crew bestehend aus El-P (der heutzutage eher aus Run The Jewels bekannt ist), Bigg Juss und DJ Mr. Len. "Funcrusher Plus" ist deren erstes Album, welches als eine Art Erweiterung der EP "Funcrusher" dient. Es befinden sich auch Tracks von der EP hierauf. Der Name ist Programm, denn das Album ist definitiv ein Spielverderber. Es ist kein wackelnder, tanzender, glitzernder Banger wie HipHop aus der Jiggy-Ära. Gleichzeitig aber auch kein Gangsta Shit und irgendwie auch kein True School "Jaaa das ist noch wahrer Hip-Hop"-Scheiß.

Was ich hier definitiv höre sind drei Typen die einfach nur Musik machen wollten. Es ist Hip-Hop jenseits von Konventionen. Anstelle von bouncy beats oder irgendwelchen Pop/Rock-Samples gibt es einfach ein immer währendes Soundscape. Monotone, langsame, sich immer wieder wiederholende und im Kopf festsetzende Beats. In meinem Kopf entstehen dabei entweder "urbane" Bilder von 90er Jahre New York oder aber dieses Albumcover von dieser Doom Metal Band "Sleep" mit diesen Gestalten die in Gasmake und Robe durch die Wüste laufen. Vor allem bei "Definitive". Ich kann mich hier wiederholen wie ich will, aber die Grundaussage bleibt: Es ist ein Kopfnicker-Album mit fast schon klassischen Themen wie der Zusammenhalt der Crew, Battle Rap, (leider auch) Verschwörungstheorien (wie in "Population Control") oder natürlich auch popkulturelle Referenzen wie auf Space Ghost. Außerdem das: "encased in a glass dome, I pull mikes like filaments/ I'm tungsten, light within that causes somethin"("Silence")

That's it. Nuff said. Absolute classic.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: 8 Steps To Perfection, Blind, Legends, Help Wanted, Population Control, Lune TNS, Definitive, Vital Nerve

Donnerstag, 13. August 2020

Comic Book Review#449: Aliens vs. Predator: War#3 (1995)

Nur noch vier Comics und ich habe tatsächlich die "100 Comics für 15€" von Comicland Dortmund durchreviewt. Hat ja nur zwei Jahre gedauert.

Das hier ist die dritte Ausgabe von vier. Es ist also schon einiges im Vorfeld passiert und ich kann nur bedingt gut in die Story einsteigen. Es geht um eine Soldatin(?) namens Machiko, die Teil einer
sogenannten "Skeleton Crew" auf einem Predator-Raumschiff ist. Damit ist die minimale Anzahl der Besatzung gemeint, die die Grundaufgaben des Raumschiffs erledigen muss. Sie erhält einen Notruf von Big Archey, einer Untersuchungsplattform einer großen Firma namens Chigusa, welche Patienten eingesperrt und in Quarantäne gesteckt hat. Nachdem diese aus ihren Zellen fliehen konnten, werden sie von Predatoren gejagt und senden einen Notruf aus. Als Machiko feststellt, dass ihre Predator-Kameraden tatsächlich Menschen und keine Aliens jagen beschließt sie zur Hilfe zu eilen. Auf dem Raumschiff befindet sich übrigens auch ein überaus großes Exemplar einer Alien-Mutter.

Also, soweit ich das verstanden habe und nachrecherchiert habe ist Machiko eine Überlebende einer großen Vernichtungswelle und hat sich den Respekt eines Predator-Clans, oder wie man sie in der Fachsprache nennt, Yautja, erarbeitet. Sie ist ein Mensch, der unter Yautja lebt und jagt. Als sie jedoch erkannt hat, was ihre wahren Absichten sind, beschließt sie auf der Seite der Menschen zu stehen und ihnen in einer Notlage zu helfen. Diese Menschen sind übrigens Überlebende eines großen Zwischenfalls auf dem Raumschiff Nemesis, was man in "Aliens: Berserker" nachlesen kann.

Eine ziemlich ungewöhnliche Art. Normalerweise kenn ich das, dass Menschen quasi andauernd zwischen den Front geraten. Also zwischen Aliens und Predators. Diesmal ist es tatsächlich nicht viel anders. Allerdings steht auf der Seite der Menschen eine Frau die sich einst den Respekt der Yautja erarbeitet/erkämpft hat und ihre Kampftechniken beherrscht. Die Zeichnungen sin relativ simpel, nicht besonders gruselig oder so sondern naja... relativ Action-Cartoon-mäßig. Bei den Menschen ist es mir ziemlich egal, allerdings hätte sich Jim Hall mehr Mühe bei den Creatures geben können. Über die Darstellung des Weltraums und der Raumschiffe kann ich hingegen gar nicht meckern. Ich fände es allgemein viel besser, wenn der Comic weniger bunt wäre und eine beklemmende Atmosphäre besser einfangen würde.

5,75/10 Pfandflaschen
Made by: Randy Stradley, Jim Hall

Mittwoch, 12. August 2020

So isses, Musik!#105

Hallo und herzlich willkommen zur mittlerweile 105ten Ausgabe von "So isses, Musik!". Da ich kein einziges Poster, Ticket oder Flyer finde von einem Konzert in einem August fällt "A Look In The Past" diesen Monat wohl aus. Nächsten Monat gibts dann wohl einen nachträglichen verschwommenen Bericht zu einem Konzert aus einem September und dann wird es diese Rubrik nicht mehr geben. Ich meine damit "A Look In The Past", nicht "So isses, Musik!" verdammte Scheiße. Achja, ich habe auch momentan keine Top-Drölf-Irgendwas-Liste am Start. Aber es wird bald sowas ähnliches geben. Diesmal gehts um ganze Alben. Oh und ich wollte eigentlich eine Newcomer-Band vorstellen, allerdings ist es grade scheißeheiße und ich hab kein Bock drauf. Darum ist der Beitrag diesmal relativ kurz. Take care.


Blink-182 Discography: s/t (2003)

Ihr fragt euch sicherlich, was zur Hölle denn mit den anderen Alben passiert ist und warum sie einfach übersprungen wurden? Nun, übersprungen nicht, aber ich reviewe dieselben Alben nicht zwei mal. Darum: hier gehts zu "Enema of the State", und hier zu "Take Off Your Pants And Jacket" als auch zum Livealbum "The Mark, Tom and Travis Show", welches ich nicht mehr besitzer, weil es von einem Tapedeck gefressen wurde :(

Das selbstbetitelte oder wie Mark Hoppus sagte "unbenannte" Album ist eines welches, die Band ein großes Stück nach vorne gebracht hat. Tom DeLonge und Travis Barker spielten davor mit ihrem Nebenprojekt "Box Car Racer" Musik die der von Quicksand, Refused, Jawbox und anderen Post-Hardcore-Bands näher stand. Dies inspirierte alle drei, ihre Musik weiterzuentwickeln. Auch die Art wie dieses Album aufgenommen wurde, ist eine andere. Diesmal nahm man alle Spuren gemeinsam auf, anstelle es separat zu tun. Ehrlich gesagt, hat man schon auf "Take Off Your Pants And Jacket" gemerkt, dass das nächste Album wohl düsterer wird, auch wenn man an das Video zu "Anthem Part 2" denkt. Blink-182 klingen einfach so viel anders, weil sie auch anders sind. Alle drei Mitglieder sind zu dem Zeitpunkt Väter geworden und merkten wohl auch dass der Ernst des Lebens schon längst begonnen hat. So sind die Texte nicht mehr voll mit Toilettenwitzen und die Musik wirkt nicht wie von einer (guten) Nachfolge-Band von Descendents. Stattdessen bezieht man sich auf The Cure, New Order, Joy Division, bleibt aber im Großen und Ganze eine Pop-Punk-Band, nur mit einem vielfältigeren Sound. Texttechnisch ist man nun sehnsüchtiger und melancholischer. "Feeling This" ist ein brechender Song, ein perfektes Intro. "Miss You" ist mit zwei "Nightmare Before Christmas"-Anspielungen versehen und einfach schön lo-fi. "Always" ist der wohl mit Abstand schönste Song den diese Band rausgebracht hat. Robert Smith singt auf "All Of This" und zeigt noch mehr, dass Blink-182 definitiv mehr sind/waren als nur eine Pop-Punk-Band, dass sie zu The Cure musikalisch passen können. Ich mag außerdem wie "Down" in "The Fallen Interlude" übergeht und dann nahtlos zu "Go". Selber Fall bei "Easy Target" und "All Of This".

Es ist großartig, bahnbrechend und mit höchster Wahrscheinlichkeit das beste Album was diese Band jemals rausgebracht hat. Ich glaube, alles was danach kam konnte da nicht mithalten.

9,75/10 Pfandflaschen
Feeling This, Obvious, The Fallen Interlude, Down, All Of This, Always


Paradise Lost Discography: Tragic Idol (2012)

Paradise Lost sind eine furchtbar abwechslungsreiche Band. So eine, mit der ich kaum hinterherkomme. Liebe den Fakt, dass sie von Death über Doom über Gothic Metal bis zu Synthpop und nun zu einer Mischung ihrer besten Sounds alles mögliche gemacht haben. "Tragic Idol" ist auf jeden Fall immer noch ziemlich heavy, aber insgesamt wesentlich melodischer als der Vorgänger "Death Unites Us - Faith Divides Us".

Das Album ist nach eigenen Aussagen zufolge beeinflusst von alten Doom Metal und "klassischen" Metal. Letzteren Einfluss sehe ich definitiv, weil hier alles nur so von Soli sprießt. Insgesamt fühle ich mich trotz der typischen Themengebiete allerdings nicht an eine Doom/Death/Gothic-Band erinnert sondern eher an eine "epische" Metal-Band die auf der größten Bühne beim Wacken spielt. Nicht falsch verstehen, ich finds verdammt gut wie sie sich ausprobieren und auf Konventionen scheißen. Allerdings höre ich solche Art von Metal am wenigsten und darum überlebt dieses Album bei mir nicht lange. Es ist mir ehrlich gesagt fast schon zu ambitioniert und zu anstrengend das zu hören. Diese ständigen Solis bringen mich echt um. Das heißt natürlich nicht, dass es ein schlechtes Album ist. Hier gehts übrigens zu "The Phantom Within" und "Medusa". Damit ist die Discography erstmal zu Ende. Doch irgendwann bald werde ich das neueste Album reviewen.

7,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Fear Of Impending Hell, To The Darkness, In This We Dwell


Dienstag, 11. August 2020

Film der Woche#450: Remakes of the Living Dead Special

Hallo und herzlich willkommen zu einem Jubiläumsspecial(?) Eigentlich ist es ja keine runde Zahl, aber der Zufall will es so, dass ich an dieser Stelle dieses Remake-Special mache. Wie ihr es hoffentlich alle wisst, ist George A. Romeros Zombie-Horror-Klassiker "Night Of The Living Dead" seit längerer Zeit in öffentlicher Hand. Es ist also leicht den Film zu streamen, zu re-maken oder Fortsetzungen davon zu drehen. Ich weiß gar nicht wie viele Fortsetzungen es schon gibt, die allesamt keine einheitliche Story erzählen, so weit ich weiß. Ich wollte es für dieses Special simpel halten. Darum gibt es hier einfach nur drei Remakes von den ersten drei "...of the Dead"-Streifen: Night of the Living Dead, Dawn of the Dead und Day of the Dead. So wie die Originale haben diese Filme auch kaum Verbindungen zueinander. Diesmal haben sie noch weniger miteinander zu tun, da sie kein Teil eines gesamten Franchise sind. Anyways, here we go...

1. Night of the Living Dead (1990)

Zum Original geht es hier entlang. Das Remake ist das Regiedebüt von Specia-Effects-Meister Tom Savini, der für die Effekte im Original-"Dawn of the Dead" verantwortlich war und dort auch mitgespielt hat.

Es im Grunde genommen dieselbe Handlung wie im Original. Das Geschwisterpaar Barbara (Patricia Tallman) und Johnnie (Bill "Chop Top aus Texas Chainsaw Massacre II und Otis B. Driftwood aus House of 1000 Corpses" Moseley) besuchen ihre Mutter auf dem Friedhof der sehr weit von zuhause abgelegen ist. Johnnie macht sich über Barbara lustig und labert irgendwas von wegen dass "sie kommen um dich zu holen, Barbara". Also, so weit es geht wie im Original. Zuerst sehen sie einen merkwürdigen Mann mit einer Bisswunde am Hals entlang spazieren und kurz danach werden sie tatsächlich von einem Untoten angegriffen. Johnnie wird fix umgebracht, Barbara kann zuerst mit dem Auto fliehen, fährt allerdings erstmal rückwärts in einen Baum. Daraufhin findet sie Zuflucht in einem verlassen wirkenden Haus, wo sie allerdings wieder von einem Untoten angegriffen wird. Kurze Zeit später trifft Ben (Tony Todd) ein, der ebenfalls wie sie nach einem sicheren Ort sucht. Er hat zwar ein Auto aber kein Benzin mehr. Nachdem sie einander kennengelernt haben, fangen sie langsam an das Haus von innen zu verbarrikadieren. Danach tauchen allerdings weitere Menschen auf, die im Haus tatsächlich wohnen oder zu der Umgebung gehören. Und so wie es sich gehört, kommt es zu umfangreichen Konflikten um die richtigen Taktiken zur Abwehr der Zombie-Plage.

Ähnlich wie das Original hat der Film eine leicht bösartige Endung. Ich will nicht allzu viel verraten, so viel ist aber sicher dass sie sich deutlich vom Original unterscheidet. Damals hätte man sie so nicht drehen können, weil der Film dadurch viel zu viel negative Presse gekriegt hätte. Was mir auch gefällt ist, dass Barbara hier keine hilflose Frau ist, sondern eine die sich innerhalb kürzester Zeit von gutbürgerlicher Frau in eine hosen- und stiefeltragende Kampffrau verwandelt die so schnell ihr Leben nicht aufgeben will. Die Sozialkritik fehlt auch nicht, auch wenn sie nicht so gut vertreten ist wie in bspw. "Dawn of the Dead".

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


2. Dawn of the Dead (2004)

In der Originaltrilogie war es so dass die erste Fortsetzung fast 10 Jahre nach dem ersten Film entstanden ist und nur lose mit dem Erstling zu tun hatte. Hier ist es ganz anders. "Dawn of the Dead" ist viel eher ein Standalone-Film und bezieht sich gar nicht auf die Neuverfilmung von Tom Savini. Wenn, dann wäre er tatsächlich ein neuer "erster" Teil einer Reihe, die allerdings nicht fortgesetzt wurde.

Die erste Hauptfigur ist die Krankenschwester Ana (Sarah Polley). Eines Morgens erwacht sie in ihrem Schlafzimmer neben ihren Ehemann weil die Tochter der Nachbarn vor ihr steht. Was sie schon bald feststellt, das Kind ist bereits ein Zombie der fix den Ehemann angreift und tötet. Es vergeht nicht viel Zeit bis ihr Ehemann selbst zum Untoten wird und sie angreift. Ana kann mit dem Auto flüchten und baut einen Unfall. Unterwegs trifft sie auf den Polizisten Kenneth (Ving Rhames aus "Pulp Fiction"). Sie bilden gemeinsam mit den sich ebenfalls auf der Flucht befindenden Michael
(Jake Weber), Andre (Mekhi Phifer aus "8 Mile") und seiner Freundin Luda (Inna Korobkina) ein Team. Zuflucht finden sie in einem nahe gelegenem Einkaufszentrum, wo zuerst die dort ansässigen Wärter Stress machen, weil sie den Ort für sich selbst beansprucht haben. Nach und nach, unter anderem durch Info aus dem Fernsehen erfahren sie wie die Lage um sie herum ist. Der ganze Vorort erfährt eine Plage von Untoten, die Menschen beißen und sie in ebenfalls Untote verwandeln. Diese Art von Zombies ist jedoch, anders als in den Originalfilmen überraschend schnell und deutlich aggressiver.

Es ist mal wieder so, wie es immer in Zombiefilmen ist. Eine Gruppe von Leuten bildet ein Team um gemeinsam der Gefahr zu trotzen. Dann gibt es aber die, die irgendwie auf das ganze Team scheißen und sich lieber um sich selbst kümmern. Und natürlich die absoluten Vollarschlöcher die zu guten Menschen mutieren als auch die, die irgendwas geheim halten. Außerdem scheint es hier, dass je nach der Größe der Verletzung durch einen Zombie die Zeit bis zur eigenen Verwandlung kürzer oder länger ist. Tom Savini ist in einer kurzen Nebenrolle als Sheriff zu sehen, Ken Foree aus dem Original spielt einen Televangelisten und Scott H. Reiniger (ebenfalls aus dem Original) einen General im Fernsehen. Sehr blutiges, aggressives und witziges Spektakel. Alleine für den Soundtrack gibts einen Daumen hoch. Besonders für Johnny Cash. Nicht besonders für Disturbed.

8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


3. Day of the Dead (2008)

Diesmal handelt es sich um ein sehr, sehr seeeeehr loses Remake vom Original.

Sarah Bowman (Mena Suvari) ist Reservistin und kehrt mit dem Militär in ihre Heimatstadt (irgendwo in Colorado) zurück. Es ist eine Krankheit ausgebrochen und eine Quarantäne ausgerufen worden. Das Militär sorgt für Ordnung. Nachdem Sarah zusammen mit ihren Kameraden Bud (Stark Sands) in einem Haus Leichen findet, werden diese in ein Krankenhaus gebracht, wo sie zu Untoten mutieren. Die Lage eskaliert schnell und es kommt zu einer gewohnten Teambildung: Sarah, Bud, Salazar (Nick Cannon) und Dr. Logan (Matt Rippy).

"Day of the Dead" scheißt genüsslich auf Kontinuität und so weiter. Im Original ist die Zombie-Pandemie schon längst ausgebrochen, hier ist man erst am Anfang. Auch die Sache mit dem unterirdischen Militärkomplex findet erst am Ende statt, nicht wie im Original wo es der Mittelpunkt der Handlung war. Man wollte zwar irgendwie eine Hommage darstellen, aber gleichzeitig einen neuen Anstrich geben. Die Zombies sind mal wieder blutrünstig und unfassbar schnell. Kein Wunder, es sind ja auch Virus/Pandemie-Zombies und keine lebenden Leichen. Aber dass sie an den Wänden entlang krabbeln können, das ist tatsächlich neu. "Day of the Dead" ist sicher kein richtiges Remake und auch kein besonders großartiger Film. Er ist auch direkt auf DVD rausgekommen. Es ist viel eher eine okaye Neuerzählung der ganzen Geschichte. Die Effekte find ich tatsächlich echt in Ordnung, vllt lags aber auch an der schlechten YouTube-Qualität, dass ich die Schlechtigkeit nicht erkannt habe. Immerhin führt man hier eine Tradition fort. Ving Rhames aus "Dawn of the Dead" kehrt wieder zurück, diesmal als Army Captain Rhodes, so wie es andere Darsteller vor ihm in Cameos getan haben.

4,75/10 Pfandflaschen
Trailer:

Donnerstag, 6. August 2020

Album der Woche#451: Goodie Mob - Soul Food (1995)

Hallo und herzlich willkommen zum ersten Beitrag im Hip-Hop-Monat August. Ich habe beschlossen anstelle der ganzen Welt "erstmal" nur die USA zu betrachten und in den vier Wochen einfach mal gegen den Uhrzeigersinn zu wandern. Wir beginnen die Reise im Süden/Südwesten des Landes, wandern dann an die East Coast, hören uns später um was es evtl. so im Norden gibt um am Ende des Monats an der West Coast zu landen.
Den Anfang machen Goodie Mob. Die Gruppe ist Mitglied der nicht unbekannten Dungeon Family, einem Kollektiv an Hip-Hop-Künstlern die ihren Namen von einem riesigen Keller haben in welchem sie Musik aufgenommen und enorm viel Gras konsumiert haben. GM bestehen/bestanden aus Big Ghipp, Kujo, T-Mo und Cee-Lo. Letzterer dürfte vor allem Mainstreampublikum bekannter sein. Er hat nämlich viele Jahre später mit dem DJ Danger Mouse zusammengearbeitet. Ihr Projekt hieß Gnarls Barkley, mit "Crazy" waren sie lange Zeit auf Platz 1 der Charts, bis sie den Songs runtergenommen haben weil sie ihn nicht mehr hören konnten. Aber das ist ne andere Geschichte.

"Soul Food" ist ihr Debütalbum. Darauf sind Gäste wie Cool Breeze, Joi, Serenity Brown, Witchdoctor, Roni als auch Outkast zu hören. Man repräsentiert hierauf den Süden der USA, der bis dahin eher gar nicht auf der Landkarte des Hip-Hops zu sehen/hören war. Goodie Mob, Outkast und diverse andere Rapper sind quasi mitverantwortlich für die Explosion des Hip-Hops in den 90en. Sie repräsentieren jedoch einen durchaus anderen Sound als spätere Künstler aus dem Süden. Kein Bling-Bling, keine fetten Karren - stattdessen eine Art Abbild des dreckigen, unangepassten Südens der USA. Sie prägten sogar mit einem hierauf vertretenem Song den Begriff "Dirty South". Allerdings ist es nicht so, dass sie sonst auch über Bullshit gelabert haben. Cee-Lo rezitiert in einem Interlude den ganzen Serenity Prayer (Gelassenheitsgebet) vom Theologen Reinhold Niebuhr, der bis heute in "Anonyme Alkoholiker"-Meetings und Drogenhilfeprogrammen verwendet wird. Die Styles der vier verschiedenen Rapper könnten nicht unterschiedlicher sein. Ich kann zwar nicht immer jede Stimme einem Namen zuordnen, allerdings muss ich sagen dass diese Stimmen definitiv hängen bleiben. Und da wäre natürlich noch der "tiefergelegte" Funk/Soul-Sound, der nach einem guten Krimi klingt.

Fettes, souliges Ding. I like.

Anspieltipps: Cell Therapy, Dirty South, Thought Process, Guess Who, Fighting
8,5/10 Pfandflaschen

Mittwoch, 5. August 2020

Film der Woche#449: Parasite (2019)

Ich wusste erstmal gar nicht was mich so erwartet. Zuerst dachte ich, dass es sich um eine Neuverfilmung des Mangas "Parasyte" handelt, doch dann verstand ich dass es etwas komplett anderes ist. Vor der Sichtung des Films wusste ich also gar nicht was mich erwartet. Wie gesagt.

Und da ich höchstwahrscheinlich nicht ohne Spoiler auskomme:

ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER








"Parasite" erzählt die Geschichte der vierköpfigen südkoreanischen Familie Kim. Sie besteht aus Kim Ki-taek (Song Kang-Ho), seiner Ehefrau Chung-sook (Jang Hye-jin), den Sohn Ki-Woo (Choi Wo-shik) und Tochter Ki-Jung (Park So-Dam). Sie leben in miserablen Verhältnissen. Ihre Wohnung befindet sich in einer Art schäbigen Keller/Untergeschoss. Sie haben keinen richtigen Internetanschluss und versuchen immer wieder das WLAN von einem nahegelegenen Restaurant einzufangen. Zu Beginn des Films arbeiten sie für einen Pizzalieferdienst, für welchen sie die notwendigen Pizzakartons bedarfsgerecht zusammenfalten. Eines Tages taucht Ki-Woos ehemaliger Schulkamerad auf und bringt der Familie einen großen Glücksstein mit. Er schlägt Ki-Woo vor bei während seiner Abwesenheit, die durch ein studiumbedingtes Auslandsjahr zustande kommt, seine Stelle als Nachhilfelehrer bei einer reichen Familie anzunehmen. Ki-Woo lässt von seiner Schwester die nötigen Dokumente fälschen und wird tatsächlich Englisch-Nachhilfelehrer von Tochter Park Da-Hye (Jeong Ji-So). Doch dabei bleibt es nicht. Die Kims schleichen sich nach und nach als
Mitarbeiter in das Haus der Familie Park ein. So wird zuerst Ki-Jung neue Kunstlehrerin für den autistisch veranlagten Sohn Park Da-Song (Jung Hyun-joon). Wie sie das genau anstellen, das will ich vorerst nicht verraten.

Zuallererst möchte ich etwas über den Titel des Films sinnieren. Höchstwahrscheinlich als Anspielung auf die Rolle der Kims in diesem Film gedacht - sie versuchen ja schließlich als Parasiten zu leben, die sich am Körper des Wirtes, in diesem Fall der Familie Park, nähren. Aber wer ist denn der eigentliche Parasit in diesem Film. Sie oder die reiche Familie, die von der Arbeit der Kims lebt? Klar, der Parasitenvergleich ist etwas zu sehr verkürzt. Schließlich handelt es sich um menschliche Wesen und keine Heuschrecken. Allerdings zeigt der Film sehr gut auf, zu was Menschen im "Late Stage Capitalism" in der Lage sind um auch nur an das Geringste an Geld zu kommen, was sie zum Leben brauchen. Und dass sie auch selbst auf die Leute treten, die unter ihnen sind, sobald sie einen gewissen Standard erreicht haben. Derjenige der dabei sagen würde, dass sie alle Möglichkeiten offen gehabt hätten und selbst reich werden konnten, sieht der Realität einfach nicht ins Auge oder ist ein neoliberaler Hurensohn.

9,75/10 Pfandflaschen
Trailer:

Dienstag, 4. August 2020

Comic Book Review#448: Spawn/WildC.A.T.s#4 (1996)

That was one of hell of a ride. Ich bin ja bekannt dafür Alternative Universen/Zukünfte abzufeiern, darum liebe ich das hier.

Spawn und die Wild CATs (Image Comics‘ Version der X-Men) kämpfen gemeinsam im Jahre 2015 gegen Spawn. Genauer gesagt gegen eine böse Version von ihm namens Ipsissimus, die über einen magischen Amulett verfügt und die die zukünftige Version von WildCATs-Mitglied Maul jahrelang wie einen konditionierten Schosshund trainiert hat. Diese Version von Spawn schaffte es sogar den Oberteufel Malebolgia zu töten. Es stellt sich heraus, dass die Anwesenheit Spawns ein Nachteil ist, weil Ipsissmus sich an den Kampf erinnern kann. Also reist Spawn mit Zee zurück in die Vergangenheit und hat auch noch Ipsissmus‘ Amulett im Gepäck. Es kommt zu einem Zeitparadoxon als Spawn durch das Amulett langsam böse. Genau diese Zeitreise führte dazu dass Ipsissmus erst entstanden ist. Doch als Spawn merkt dass es sich bei Zee um seine nun erwachsene Tochter Cyan handelt, ändert sich alles.

Geschrieben von niemand geringerem als Alan Moore. Interessante Story, wenn auch relativ berechenbar. Zeichnungen auch alles andere als schlecht - man kann definitiv den Vergangenheits-Spawn von Zukunft-Spawn unterscheiden. Die Rüstungen für die weiblichen Figuren sind tatsächlich, wie immer, ziemlich schrecklich. Gezeichnet hat das ganze Scott Clark. Jedenfalls spaßig ist es, allerdings wie immer relativ vorhersehbar. Von Alan Moore hätte ich mehr erwartet.

7/10 Pfandflaschen