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Mittwoch, 5. August 2020

Film der Woche#449: Parasite (2019)

Ich wusste erstmal gar nicht was mich so erwartet. Zuerst dachte ich, dass es sich um eine Neuverfilmung des Mangas "Parasyte" handelt, doch dann verstand ich dass es etwas komplett anderes ist. Vor der Sichtung des Films wusste ich also gar nicht was mich erwartet. Wie gesagt.

Und da ich höchstwahrscheinlich nicht ohne Spoiler auskomme:

ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER








"Parasite" erzählt die Geschichte der vierköpfigen südkoreanischen Familie Kim. Sie besteht aus Kim Ki-taek (Song Kang-Ho), seiner Ehefrau Chung-sook (Jang Hye-jin), den Sohn Ki-Woo (Choi Wo-shik) und Tochter Ki-Jung (Park So-Dam). Sie leben in miserablen Verhältnissen. Ihre Wohnung befindet sich in einer Art schäbigen Keller/Untergeschoss. Sie haben keinen richtigen Internetanschluss und versuchen immer wieder das WLAN von einem nahegelegenen Restaurant einzufangen. Zu Beginn des Films arbeiten sie für einen Pizzalieferdienst, für welchen sie die notwendigen Pizzakartons bedarfsgerecht zusammenfalten. Eines Tages taucht Ki-Woos ehemaliger Schulkamerad auf und bringt der Familie einen großen Glücksstein mit. Er schlägt Ki-Woo vor bei während seiner Abwesenheit, die durch ein studiumbedingtes Auslandsjahr zustande kommt, seine Stelle als Nachhilfelehrer bei einer reichen Familie anzunehmen. Ki-Woo lässt von seiner Schwester die nötigen Dokumente fälschen und wird tatsächlich Englisch-Nachhilfelehrer von Tochter Park Da-Hye (Jeong Ji-So). Doch dabei bleibt es nicht. Die Kims schleichen sich nach und nach als
Mitarbeiter in das Haus der Familie Park ein. So wird zuerst Ki-Jung neue Kunstlehrerin für den autistisch veranlagten Sohn Park Da-Song (Jung Hyun-joon). Wie sie das genau anstellen, das will ich vorerst nicht verraten.

Zuallererst möchte ich etwas über den Titel des Films sinnieren. Höchstwahrscheinlich als Anspielung auf die Rolle der Kims in diesem Film gedacht - sie versuchen ja schließlich als Parasiten zu leben, die sich am Körper des Wirtes, in diesem Fall der Familie Park, nähren. Aber wer ist denn der eigentliche Parasit in diesem Film. Sie oder die reiche Familie, die von der Arbeit der Kims lebt? Klar, der Parasitenvergleich ist etwas zu sehr verkürzt. Schließlich handelt es sich um menschliche Wesen und keine Heuschrecken. Allerdings zeigt der Film sehr gut auf, zu was Menschen im "Late Stage Capitalism" in der Lage sind um auch nur an das Geringste an Geld zu kommen, was sie zum Leben brauchen. Und dass sie auch selbst auf die Leute treten, die unter ihnen sind, sobald sie einen gewissen Standard erreicht haben. Derjenige der dabei sagen würde, dass sie alle Möglichkeiten offen gehabt hätten und selbst reich werden konnten, sieht der Realität einfach nicht ins Auge oder ist ein neoliberaler Hurensohn.

9,75/10 Pfandflaschen
Trailer:

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