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Samstag, 29. August 2020

Comics Monthly#77

Hallo und herzlich willkommen zur mittlerweile 77ten Ausgabe von "Comics Monthly". Da 1977 das Punkrockjahr war, starten wir mit einem Punkrock-Comic.

Last Song#3

Wow. Das habe ich absolut nicht erwartet. Habe den Comic ausgesucht, weil mir das Cover gefiel. Außerdem wusste ich, dass er von Black Mask Studios ist, dem Verlag wo auch unter anderem Brett Gurewitz von Bad Religion tätig ist.

"Last Song" erzählt die Geschichte eines Typen namens Nicky. Er ist eine Art Mischung aus Julien Casablancas und Jason Patric in "The Lost Boys". Der Comic beginnt mit einer Art Vorgeschichte. Nicky ist Sänger und zusammen mit dem Gitarristen Drey in einer Band namens "Ecstasy". Vor Jahren hatten sie etwas miteinander. Für Nicky war es wohl eine Art erste Liebe. In dieser gemeinsamen Nacht schwor Drey dass er niemals heiraten wird. Mehrere Jahre später, nachdem
Ecstasy ganz typisch für spät-80er/früh-90er Rockbands ihre Erfolge gefeiert haben und zwei Alben veröffentlicht haben und natürlich auch eine Pause eingelegt haben treffen sich Drey und Nicky wieder. Drey erzählt, dass er bald heiraten wird, worauf Nicky ziemlich enttäuscht ist. Schließlich hat er ihm versprochen, dass er das niemals tun wird, so mit 13 Jahren. Nicky scheint immer noch Gefühle für ihn zu haben. Lange Rede kurzer Sinn, die Band probt nach einer Zeit wieder und sie bringen ein neues Album raus, worauf eine Tour folgt. Den Rest würde ich tatsächlich ungern spoilern.

Es ist eine typische Story über einen Typen der zwar auf den großen Bühnen des Landes steht, aber nicht mal in der Lage ist jemanden anzurufen weil er zu schüchtern ist. Jemand der in der Band die Hosen anhat, aber ansonsten zwischenmenschlich irgendwie im Eimer ist. Im Prinzip also nichts wirklich neues. Ich denke mal, dass es in ähnliche Bahnen laufen wird wie "Godspeed" oder der Film "Control". Wobei ich hoffe, dass es nicht so sein wird. Schließlich wirken die Charaktere viel zu sympathisch. Was auch mehr als sympathisch ist, ist der Zeichenstil. Man merkt, dass die Autoren offensichtlich ihre Geschichte kennen. Die Fake-Albumcover von Ecstasy wirken wie echte. So als ob man sich an Jawbreaker oder so orientiert hat. Und natürlich kommen auch Jawbreaker vor. Am Ende des Comics ist nämlich eine Playlist mit Jawbreaker, The Cure, Queen und anderen zu sehen. Definitiv sehr lesenswert!

Made by: Holly Interlandi, Sally Cantirino
9/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Black Mask Studios

Star Trek: Deep Space Nine - Too Long A Sacrifice#2

Der Zufall wollte es so, dass ich momentan die Original Star Trek Serie gucke und das Verlangen gespürt habe mal wieder Star Trek zu lesen. Ich kenne mich allerdings nicht mit Deep Space Nine aus.

Die Lage ist kritisch. Auf der Deep Space Nine geschehen Morde. In der ersten Ausgabe wurde ein Restaurant in die Luft gejagt. Constable Odo und Commander Worf untersuchen den Fall. Als erstes befragen sie den allseits bekannten Ferengi Quark, der alle Vorwürfe von sich weist. Die Befragung geht kaum voran, und da werden Odo und Worf schon zum nächsten Fall gerufen. Ein Mann ist auf
offener Straße verblutet. Er war ein Teil des Bajoranischen Gesundheitsausschusses und hieß Keidan. Der nächste Verdächtige ist Garak, da Keidan vor kurzer Zeit einen Termin in seiner Schneiderei hatte. Zufälligerweise hatte er auch als letztes mit den Opfern des Restaurant-Anschlages zu tun. Im weiteren Verlauf der Geschichte sterben drei Ferengi an einer Lebensmittelvergiftung. Irgendjemand hat es also auf mehrere Weltraumvölker abgesehen und möchte offensichtlich Destabilisation herbeiführen.

Spannender Weltraum-Krimi. Ich mag das Konzept von einer ganzen zivilisierten Welt, die irgendwo im Weltraum schwebt. Die Deep Space Nine ist nicht bloß n Raumschiff, wie in den anderen Star Trek Serien, sondern eine ganze riesige Station voll mit öffentlichen Leben, Restaurants etc. pp. Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit bis irgendjemand was dagegen hat. Aber es mag natürlich auch sein, dass der Täter vollkommen andere Motive hat. Das ist höllisch interessant, interessanter als jeder Weltraumkrieg. Was mir weitaus weniger gefällt ist der Zeichenstil. Er wirkt auf mich sehr "verschmiert" und wie eine nicht so gute Kopie von der Fernsehsendung. Das macht es tatsächlich schwerer den Comic zu genießen. Ansonten, aber: Good Read!

Made by: Scott Tipton, David Tipton, Greg Scott
7/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei IDW Publishing

Voyage To The Stars#1

Okay, that was one hell of a ride. Aber ich stehe ja auf abgefahrene Sachen.

Wir befinden uns an einem Zeitpunkt nach dem Ende der Welt. Unsere Erde wurde vom großen "Nichts" ("The Nothing") inhaliert/ausradiert und existiert nun nicht mehr. Eine Gruppe von Weltraumreisenden bzw. YouTubern(?) oder Podcastern(?) - keiner Ahnung, sie reden die ganze Zeit von ihrem Internetcontent - macht sich auf die Suche nach dem "Exemplar". Es handelt sich um eine ultimative Waffe um das "The Nothing" endgültig zu besiegen. Mit dabei sind eine Katzenfrau von einem anderen Planeten, ein Droide, ein Cyborg und zwei "normale" Menschen. Männlich und
weiblich. Der Typ, dessen Namen ich mir um Gottes Willen nicht merken konnte leidet wohl am extremsten Fall von Narzissmus. Wie ich darauf komme? Nunja, er hat dem riesigen Roboter/Mecha, den das Team benutzt riesige Klöten drangebaut, damit der Riese seiner eigenen Persönlichkeit
ähnlicher ist. Dumm nur dass auf dieser "Erde" (oder wo auch immer sie sich nun befinden) riesige Klöten riesige Tiere anlocken, die die Genitalien entweder als Aufruf zur Paarung oder zum Kampf ansehen. Also werden sie von einer Art riesiger Katze gejagt. In einem Berg finden sie tatsächlich auch das "Exemplar" - es handelt sich um einen Cyborg/Mensch-Hybriden der alles Wissen aus dem Universum in sich gespeichert hat. Er heißt die Truppe als "sein Team" willkommen, was den Narzissten sichtlich kränkt, da er seiner Ansicht zufolge der Captain war. Long story short, irgendwie gelangt Espresso in das Hauptgehäuse des "Exemplars", sodass dieser ausgeknockt ist. Was danach wohl folgen wird ist ein "Weekend at Bernie's"-Szenario.

Okay, was war das? Wahrscheinlich ein Zoomer/Generation Z-Versuch witziges und intelligentes Sci-Fi zu gestalten. Könnte man so sagen, schließlich sind die Charaktere im Prinzip ein Abbild der YouTube/TikTok-Generation. Dieser Aspekt missfällt mir tatsächlich. Die Story ist an sich schon ziemlich witzig, aber ich halte es für absolut unnötig sie mit Gerede über Vlogs und Podcasts und so weiter aufzupeppen. Vielleicht habe ich das aber auch falsch verstanden, wer weiß. Das Design ist etwas gewöhnungsbedürftig aber schön farbenfroh. Das "Exemplar" sieht aus wie ein Elf, während das Team modernisierten Charakteren aus "Steven Universe" gleicht. Ich hatte jedenfalls Spaß und würde unter Umständen den Comic auch weiterverfolgen. Es ist eine Art Adventure Time, im Weltraum und mit Schimpfworten.

Made by: Ryan Copple, James Asmus, Connie Daidone
7,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei IDW Publishing

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