Seiten

Mittwoch, 12. August 2020

So isses, Musik!#105

Hallo und herzlich willkommen zur mittlerweile 105ten Ausgabe von "So isses, Musik!". Da ich kein einziges Poster, Ticket oder Flyer finde von einem Konzert in einem August fällt "A Look In The Past" diesen Monat wohl aus. Nächsten Monat gibts dann wohl einen nachträglichen verschwommenen Bericht zu einem Konzert aus einem September und dann wird es diese Rubrik nicht mehr geben. Ich meine damit "A Look In The Past", nicht "So isses, Musik!" verdammte Scheiße. Achja, ich habe auch momentan keine Top-Drölf-Irgendwas-Liste am Start. Aber es wird bald sowas ähnliches geben. Diesmal gehts um ganze Alben. Oh und ich wollte eigentlich eine Newcomer-Band vorstellen, allerdings ist es grade scheißeheiße und ich hab kein Bock drauf. Darum ist der Beitrag diesmal relativ kurz. Take care.


Blink-182 Discography: s/t (2003)

Ihr fragt euch sicherlich, was zur Hölle denn mit den anderen Alben passiert ist und warum sie einfach übersprungen wurden? Nun, übersprungen nicht, aber ich reviewe dieselben Alben nicht zwei mal. Darum: hier gehts zu "Enema of the State", und hier zu "Take Off Your Pants And Jacket" als auch zum Livealbum "The Mark, Tom and Travis Show", welches ich nicht mehr besitzer, weil es von einem Tapedeck gefressen wurde :(

Das selbstbetitelte oder wie Mark Hoppus sagte "unbenannte" Album ist eines welches, die Band ein großes Stück nach vorne gebracht hat. Tom DeLonge und Travis Barker spielten davor mit ihrem Nebenprojekt "Box Car Racer" Musik die der von Quicksand, Refused, Jawbox und anderen Post-Hardcore-Bands näher stand. Dies inspirierte alle drei, ihre Musik weiterzuentwickeln. Auch die Art wie dieses Album aufgenommen wurde, ist eine andere. Diesmal nahm man alle Spuren gemeinsam auf, anstelle es separat zu tun. Ehrlich gesagt, hat man schon auf "Take Off Your Pants And Jacket" gemerkt, dass das nächste Album wohl düsterer wird, auch wenn man an das Video zu "Anthem Part 2" denkt. Blink-182 klingen einfach so viel anders, weil sie auch anders sind. Alle drei Mitglieder sind zu dem Zeitpunkt Väter geworden und merkten wohl auch dass der Ernst des Lebens schon längst begonnen hat. So sind die Texte nicht mehr voll mit Toilettenwitzen und die Musik wirkt nicht wie von einer (guten) Nachfolge-Band von Descendents. Stattdessen bezieht man sich auf The Cure, New Order, Joy Division, bleibt aber im Großen und Ganze eine Pop-Punk-Band, nur mit einem vielfältigeren Sound. Texttechnisch ist man nun sehnsüchtiger und melancholischer. "Feeling This" ist ein brechender Song, ein perfektes Intro. "Miss You" ist mit zwei "Nightmare Before Christmas"-Anspielungen versehen und einfach schön lo-fi. "Always" ist der wohl mit Abstand schönste Song den diese Band rausgebracht hat. Robert Smith singt auf "All Of This" und zeigt noch mehr, dass Blink-182 definitiv mehr sind/waren als nur eine Pop-Punk-Band, dass sie zu The Cure musikalisch passen können. Ich mag außerdem wie "Down" in "The Fallen Interlude" übergeht und dann nahtlos zu "Go". Selber Fall bei "Easy Target" und "All Of This".

Es ist großartig, bahnbrechend und mit höchster Wahrscheinlichkeit das beste Album was diese Band jemals rausgebracht hat. Ich glaube, alles was danach kam konnte da nicht mithalten.

9,75/10 Pfandflaschen
Feeling This, Obvious, The Fallen Interlude, Down, All Of This, Always


Paradise Lost Discography: Tragic Idol (2012)

Paradise Lost sind eine furchtbar abwechslungsreiche Band. So eine, mit der ich kaum hinterherkomme. Liebe den Fakt, dass sie von Death über Doom über Gothic Metal bis zu Synthpop und nun zu einer Mischung ihrer besten Sounds alles mögliche gemacht haben. "Tragic Idol" ist auf jeden Fall immer noch ziemlich heavy, aber insgesamt wesentlich melodischer als der Vorgänger "Death Unites Us - Faith Divides Us".

Das Album ist nach eigenen Aussagen zufolge beeinflusst von alten Doom Metal und "klassischen" Metal. Letzteren Einfluss sehe ich definitiv, weil hier alles nur so von Soli sprießt. Insgesamt fühle ich mich trotz der typischen Themengebiete allerdings nicht an eine Doom/Death/Gothic-Band erinnert sondern eher an eine "epische" Metal-Band die auf der größten Bühne beim Wacken spielt. Nicht falsch verstehen, ich finds verdammt gut wie sie sich ausprobieren und auf Konventionen scheißen. Allerdings höre ich solche Art von Metal am wenigsten und darum überlebt dieses Album bei mir nicht lange. Es ist mir ehrlich gesagt fast schon zu ambitioniert und zu anstrengend das zu hören. Diese ständigen Solis bringen mich echt um. Das heißt natürlich nicht, dass es ein schlechtes Album ist. Hier gehts übrigens zu "The Phantom Within" und "Medusa". Damit ist die Discography erstmal zu Ende. Doch irgendwann bald werde ich das neueste Album reviewen.

7,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Fear Of Impending Hell, To The Darkness, In This We Dwell


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen