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Mittwoch, 21. Dezember 2022

So isses, Musik!#157

P: 

Fangen wir doch mal an, mit dem üblichen Buchstabengedöns.

Im Ordner von Poison Idea waren zwei großartige Alben bzw. ein Album und eine EP. Die "Latest Will And Testament" als auch die "Pick Your King". Als nächstes dann die "Versions" von Poison The Well, die dieses Jahr irgendwann reviewt wurde. Daraufhin dann die 2011er Split von Police Bastard und War//Plague. Großartiges Ding. Höre zumindest die erste Hälfte heutzutage immer noch sehr sehr gerne. Mit "Blasphemy Squad" (im Original von Rudimentary Peni, und im Grunde genommen ein großartiger Name für eine Metal Band) und "I Wish" (Im Original von The Mob) zwei großartige Cover dabei.




Die selbst betitelte von Post Regiment ist ein großartiges, wunderbar melodisches Stück polnischer Anarcho Punk Geschichte.




"Tonight The Stars Revolt!" von Powerman 5000 hat es leider nie auf den Blog geschafft. Seltsam, denn ich liebe dieses Album und es ist ebenfalls ein Stück Geschichte. Nämlich von Alternative Rock/Nu Metal. Eher zweiteres obwohl die Band um Sänger Spider One (der das einzige konstante Mitglied ist) später mit verschiedensten Stilen experimentiert hat. Die bekanntesten Songs hierauf sind "Supernova goes pop", "Nobody's Real", "Bombshell".. Zweifelsohne in zig Videospielen und Action/Horror-Filmen zu hören.




Die "SD Killwave" EP als auch die "Young Gods" von Prayers stehen für ein Zusammenstoß zweier Kulturen. Goth und Chicano. "Chologoth" um es mit einem Originalbegriff zu beschreiben. Vor ein paar Jahren habe ich einen kleinen Craze um diese Band erlebt. Mittlerweile habe ich nicht mehr so die Muse sie wirklich zu hören. Allerdings sind die beiden EPs immer noch große Klasse. Zu "Goth Summer" geht es hier entlang und hier ist das Video zu "Young Gods":




Prezidents "Verdammt nah an Unaussprechlichen" ist für mich eines der besten deutschsprachigen Hip-Hop-Veröffentlichungen der letzten Jahre. Ich untertreibe nicht. Die "XTRMNTR" von Primal Scream ist zwar kein Hip-Hop aber ein gutes Stück britischer Musikgeschichte. "Introduction To Mayhem" von Primer 55 hingegen ist ebenfalls Geschichte, wie die Band und ihr verstorbener Sänger. Und gleichzeitig eine Ansammlung an Nu Metal Klischees:




Als nächstes dann "Sailing The Seas Of Cheese" von Primus. Ich sage nichts dazu. Lest das Review. Selber Fall beim Metal Projekt "Probot" von Dave Grohl und mehreren Metal-Sängern. 

Eine Band namens Professor mit der EP "Academizer". Mit folgenden Songtiteln: "Professor", "Immatriculation", "Into The Auditorium" und "Numerus Clausus". Rausgekommen im Jahr 1993. Grindcore. Hört sich an als würde jemand die Treppe runterfallen. Ich muss sehr viel lachen.




Die s/t von Project X habe ich eine sehr lange Weile sehr sehr oft gehört, mittlerweile habe ich aber mein T-Shirt gespendet und muss etwas über die Lyrics lachen. Vor allem die von "Straight Edge Revenge". Die Vergleiche sind so absurd. "I am straight as a line that you sniff up your nose". Das kann auch im anderen Kontext betrachtet werden. Im Ordner von Propagandhi waren ein paar Alben: "How To Clean Everything", "Less Talk More Rock", "Today's Empires Tomorrow's Ashes" und "Supporting Caste". Trotz des antizionistischen Unsinns in "Haile Selasse..." muss ich zugeben, dass die Band eine absolute Ansammlung an Talent ist. Außerdem finde ich die Entwicklung von typischen Melodycore von einer Band auf "Fat Wreck Chords" zu einer Metal begeisterten Gruppe, die sich selbst als "Progressive Thrash" bezeichnet sehr außergewöhnlich und beeindruckend.




Das Review zum 1986er "Album" von Public Image Limited, der zweiten Band von John(ny) "Rotten" Lyon findet ihr hier. Auf dem gleichnamigen Album der kalifornischen Powerviolence Band Punch findet sich der Song "Feminists don't have a cow", der ausdrückt dass Feministinnen keine Milch konsumieren sollen. Ich halte, als Veganer, nicht wirklich was von derartigen Vergleichen, allerdings verstehe ich den Gedankenhergang. Anyways, hier sind Punch:




"For God Your Soul...For Me Your Flesh" von Pungent Stench. Alter. Was für ein unglaublich primites Grindcore/Death Metal Geballer. Heilige Scheiße ist das abgefuckt, primitiv und gar nicht mal so kurz.




"The Dream Is Over" von PUP beinhaltet wohl das traurigste Lied über verstorbene Haustiere auf der ganzen Welt. "Sleep In The Heat". Zum Review geht es hier entlang.

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Was läuft sonst?

Excreta - Mesmerized (2022)

Vor kurzem war ich auf einem Black Metal Konzert und habe tatsächlich mal jemanden angesprochen. Und zwar jemanden der mich schon auf zwei verschiedenen Konzerten angesprochen hat ob ich denn ein Tape kaufen würde. Ich kaufe tatsächlich keine Tapes mehr, weil ich das Medium eigentlich für veraltet halt bzw. habe ich kaum ein Abspielgerät dafür. Doch dieses Mal hat es mich irgendwie gejuckt und ich habe direkt nach "etwas crustigen" gefragt. Bekommen habe ich "Mesmerized" von Excreta zu einem fairen Preis. Achja, falls ihr Bock hab auf experimentelle Musik, Noise, Powerviolence, Grindcore, Death Metal etc. etc. - so geht hierhin und checkt das Label Rat Covenant. Auch wenn ich das digitale Medium bevorzuge, so kann man immernoch sich die Tapes bestellen um das Label zu unterstützen und die Musik auf Bandcamp hören. Ich empfehle herzrechtlichtststs.


Dabei handelt es sich um crustigen Death Metal aus der Schweiz, der wirklich sehr crustig/grindig ist. Also, um es kurz zusammen zu fassen: Bornyhake Ormenos spielt alles selbst ein, also sowohl Instrumente als auch Gesang. Es ist das erste Death Metal Ein-Mann-Projekt dass ich wissentlich gehört habe. Bis dato ist mir so eine Praxis nur bei Black Metal bekannt. Was soll ich sagen? Sehr brutal, laut, guttural. Songtitel wie "Existence Fading Into Ashes", "Bleed To Death" oder "Rot In Agony". Ich liebe es manchmal, wenn musikalische Stereotype auf gute Weise erfüllt werden. Denn Excreta hört sich nun mal nach einem einzigen Stereotyp an. Das ist aber alles andere als schlecht. Es ist gottverdammt noch mal großartiger Death Metal, der keine Experimente braucht.

(Chef's Kiss)

8/10 Pfandflaschen
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Black Sabbath Discography:
Tyr (1990)

Ich habe dieses, mittlerweile fünfzehnte, Album von Black Sabbath ganz bestimmt schon fünfzehn Mal gehört und ich werde tatsächlich nicht wirklich müde davon. Während ich das schreibe, höre ich es schon wieder. Beziehungsweise, ich habe es vorhin beim Geschenkeeintüten gehört und habe dabei ausgeklammert, dass Tony Martin hier der Sänger ist. Ich kann beim besten Willen so gut wie gar keinen Unterschied zu Dio feststellen. Zumindest beim ersten hörgenuss nicht. 


Als Tony Martin noch neu in der Band war, und quasi ein Grünschnabel, dachte er sich "Hmmm das sind Black Sabbath, also mache ich irgendwelche Texte übers Okkulte". Tony Iommi wies ihm später zurecht und meinte, das wäre zu direkt. Also hat sich Martin auf die nordische Mythologie konzentriert, was zu diesem Album geführt hat. Bassist Neil Murray behauptete Jahre später, dies sei kein Konzeptalbum gewesen. Damit hat er irgendwie auch recht. Es steht in großen Runen "TYR" auf dem Cover (auch wenn die Y-Rune mit X oder Z übersetzt wird lel), zwei Songs heißen "Valhalla" und "Odin's Court". Ein anderer "The Battle Of Tyr". "Odin's Court" geht übrigens nahtlos in "Valhalla" über. Was für ein majestätischer Übergang. Mhhhhh. Andererseits haben wir einen Song namens "Jerusalem" als auch "Feels Good To Me", welcher absolut nicht dazu passt und offensichtlich aufgenommen wurde um eine Single zu sein. Ich finde "Valhalla" hätte auch eine Single sein können. 

Meines Erachtens ein starkes, tatsächlich abwechslungsreiches, eingängiges und gut produziertes Album. So rein theoretisch könnte es als Soundtrack zu einem Vikinger-Fantasy-Film dienen. Im Grunde genommen ist es ein pardon episches Heavy Metal Album, dass irgendwie lose an einem Konzept hängt. Ich bin weiterhin positiv darüber überrascht, dass ein anderer Sänger als Ozzy oder Dio so gut zu dieser Band passt. Andererseits ist es irgendwie auch eine komplett andere Band als damals... Aber wie diverse zeitgenössische Philosophen sagen "einerseits, andererseits".Cool.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Jerusalem, Valhalla, Anno Mundi

Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier kommt...

Philipp:

Neil Murray, Cozy Powell, Tony Martin, Tony Iommi
"Nun, es gibt zu diesem Album leider gar nicht viel zu sagen, weil es quasi wirklich etwas wirkt wie „Headless Cross 2.0“, das ist aber keineswegs etwas schlechtes. Gerüchteweise sollte Dio für dieses Album zurückkehren, irgendwie wurde es aber doch wieder Tony Martin. Und wenn mir die kleine Gemeinheit verziehen wird, am Klang des Albums hätte das nicht wirklich viel geändert, ist Tony Martin ja tatsächlich der beste Dio den man haben kann, wenn man Dio nicht haben kann.

Die Besetzung um Iommi, Geoff Nicholls und Tony Martin blieb verhältnismäßig unverändert, sogar Cozy Powell ist wieder dabei, diesmal zeigt er sogar etwas mehr, was er auf dem Kasten hat.

An sich sind die Songs ganz gut, es bleibt aber leider nicht besonders viel hängen, ausser dass „The Law Maker“ fast schon motörheadesk vor sich hin meddlt, Jerusalem einen geilen Refrain hat und das epische Valhalla gleich mit 2(!) Intros daher kommt, also quasi mit Intro (Odin‘s Court) und Intro zum Intro (The Battle Of Tyr). Dass das Album aus 9 Songs besteht ist also tatsächlich ein bisschen so etwas wie eine freche kleine Mogelpackung weil eigentlich sind es 7 Songs aber naja.

Jedenfalls ist das große Manko gegenüber Headless Cross die völlige Beliebigkeit der meisten Songs, ich will gar nicht zu hart sein aber nachdem man bei Headless Cross oder auch The Eternal Idol nach jedem Durchgang 3 4 weitere Ohrwürmer hatte, die sich fachgerecht ins Stammhirn gefräst haben, hat man hier vielleicht Jerusalem und das war‘s. Aus diesem Grunde gibt es leider nur


7/10 Pfandflaschen.


Anspieltipps; The Law Maker, Jerusalem, Valhalla"

Raphael:

"Wie schon „Headless Cross“ ist auch „Tyr“ nicht auf Spotify verfügbar. Wem das bei meinem letzten Beitrag aufgefallen ist, und wer deshalb seinen Bildschirm angeschrien hat, sei an dieser Stelle gegrüßt.

Tyr“ ist also das fünfzehnte Studioalbum aus dem Hause Sabbath, und es ist das erste Album in den sogenannten 90ern, nämlich am 20. August 1990 erschienen. Eindrucksvoll ist, dass sich am Line-Up kaum etwas geändert hat; lediglich Neil Murray hat Laurence Cottle am Bass ersetzt. Somit ist neben Drummer Cozy Powell ein weiteres ehemaliges Whitesnake Mitglied in der neuen Black Sabbath Formation, die des Weiteren aus den alten Bekannten Tony Iommi, Tony Martin und Geoff Nicholls besteht.

Es klingt alles nach einem Erfolgsrezept à la Never Change Your Running System. Nach „The Eternal Idol“ und „Headless Cross“ hat sich das Line-Up gut eingearbeitet, und der Sound ist wirklich flüssig und eingängig. Und doch scheint es, als läge genau hier das Problem. Denn hört man „Tyr“ in einer Session mit „Headless Cross“, so bleibt neben dem Chorus von „Jerusalem“ und dem Instrumental „Battle of Tyr“ wenig hängen.

Und so bleibt auch mein Text zum Album dieses Mal sehr kurz. „Tyr“ hätte auch als C- und D-Seite von „Headless Cross“ erscheinen können, und dann hätte es wahrscheinlich sogar eine bessere Bewertung bekommen. So bleibt es bei einem Album, das nicht auffällt. 

6/10 Pfandflaschen"




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