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Donnerstag, 30. September 2021

Happenings des Monats: September'21

GOLD + Maggot Heart + Ropes Of Night am 11.09.2021 im Junkyard, Dortmund

Wahnsinn. Das erste Konzert seit 1,5 Jahren. Das letzte war für mich "Retrogott und Hulk Hodn" im Februar 2020, ebenfalls im Junkyard. Wahnsinn!

Marlyn und ich kommen an, zeigen unsere Ausweise und digitale Impfpässe vor, anschließend unsere Tickets und setzen uns daraufhin hin und genießen unseren Status als Nutznießer einer bösen Zwei-Klassen-Gesellschaft von Geimpften und Ungeimpften. Herrlich. 


Ropes Of Night machen den Anfang. Hierbei handelt es sich um ein Nebenprojekt von Mitgliedern der Black-Metal-Band Ultha (die ich das letzte Mal 2019 in Köln zusammen mit Gold gesehen habe). Romantisch-traurig und im-club-in-der-ecke-stehender Post-Punk. Mit Keyboard. Und Gesang der sich offensichtlich an den Größen des Genres orientiert. Tatsächlich ziemlich schön und gar tanzbar. Ich schaffe es mich hin und wieder von links nach rechts zu bewegen und müde zu gucken. So wie man das so macht. Außerdem war ich seit 4 Uhr wach. Es ist schön. Wirklich jetzt.

Nach einer kurzen Pause, während welcher ich ein Drachenlord/Armin-Laschet-Meme bastel und Marlyn ein Meme über mich bastelt, welches davon handelt dass ich ein Drachenlord/Armin-Laschet-Meme bastel sind Maggot Heart dran. Ich habe sie das letzte Mal ebenfalls im Junkyard gesehen. Ich glaube 2019, zusammen mit Slaegt. Letztere waren aber ziemlich scheiße, sodass Maggot Heart den Abend gerettet haben. Diesmal waren sie sogar noch besser. Ich hatte sie in meinem Kopf als 70s Hard Rock meets Alternative abgespeichert. Tatsächlich wars einfach sehr straighte Rock Musik, die weder Richtung Punk oder Metal geschielt hat. Sehr gut.

Irgendwann später: GOLD. Diese Band ist wirklich (höhö) Gold wert. Eine kleine Oase inmitten von zahlreichen Black Metal, Wasweißichwas für Metal und Post-Punk-Bands. Sehr klarer Gesang, ausgeführt von einer charismatischen Sängerin. Im Hintergrund dann teilweise echt harter Sound, der super gut zum Gesang passt. Ich schreibe das hier nur um den Beitrag zu füllen, denn ich habe schon einiges zu GOLD gesagt. Fands wirklich wieder sehr sehr schön. Vor allem auch, weil ich diesmal die Texte mitsingen konnte. 

Bis auf den Typen der Marlyn vollgelabert hat und gefragt hat ob ich ein Nazi bin, den Gestank in der Dortmunder U-Bahn und die lauten, besoffenen Punx in der S-Bahn nach Hause ein doch verdammt gelungener Abend. Waren auch richtig schnell zu Hause. Es war sehr schön.

Stricher guckt sich endlich "The Suicide Squad" an am 12.09.2021

Es ist ein Monat vergangen, seitdem der Film in die Kinos kam und endlich war es soweit.
Elfter Film aus dem "DC Extended Universe". Keine direkte Fortsetzung von "Suicide Squad", kein Reboot des Franchise sondern eher eine Art Neuorientierung. Es kommen Charaktere aus dem ersten Film vor, allerdings fokussiert sich dieser auf ein anderes Team. Dieses basiert eher auf den Suicide-Squad-Comics aus den Achtzigern als auf den New-52-Comics die ab 2011 rauskamen. 

MASSIVE SPOILERS AHEAD





Amanda Waller (Viola Davis) schickt die Task Force X aka Suicide Squad auf eine neue Mission. Die Superschurken Savant (Michael Rooker), Blackguard (Pete Davidson), Captain Boomerang (Jai Courtney), The Detachable Kid (Nathan Fillion), Mongal (Maylin Ng), Javlin (Flula Borg), ein anthropomorphes Wiesel namens Weasel (???) und Harley Quinn (Margot Robbie) sollen den Inselstaat Corto Martese stürmen. Ziel der Mission ist es, Dokumente zu besorgen welche eine Mitarbeit der US-Regierung im sogenannten "Project Starfish" belegen. Leider fand auf der Insel ein Putsch statt, sodass die ursprüngliche diktatorische US-freundliche Regierung (in Gestalt einer Familie) gehängt wurde. Nun ist Corto Maltese in der Hand von Militärs, die US-unfreundlich sind. Dummerweise passen sie die Suicide Squad bei ihren D-Day-mäßigen Eindringen auf die Insel ab. Es überleben lediglich Colonel Rick Flag (Joel Kinnaman) und Harley Quinn. Letztere wird von Militärs gefangen genommen, erster trifft auf neue Rebellen welche die neue Militärregierung ebenfalls stürzen wollen. Zum Glück existiert noch ein zweites Team bestehend aus dem Meisterschützen Bloodsport (Idris Elba), der Ratten befehlenden Rat Catcher 2 (Daniela Melchior), den Meisterschützen Peacemaker (John Cena), Polka Dot Man der tödliche Polka-Punkte durch die Gegend wirft und einen anthropomorphen Hai namens King Shark (Sylvester Stallone/Steve Agee). Es gilt dieselbe Regelung wie vorher auch. Erledigt den Auftrag wie ihr ihn aufgetragen bekommen habt, ansonsten zündet Amanda Waller die in euren Nacken implantierten Bomben. Was das "Project Starfish" betrifft, so weiß keiner genau um was es genau geht. Bis das Team den dafür verantwortlichen Wissenschaftler, der sich "The Thinker" (Peter Capaldi) nennt ausfindig macht und entführt. Wie man es sich auch hätte vorstellen könnte: Es steckt viel mehr

dahinter als man sich gedacht hat und die Scheiße stinkt auch wesentlich mehr.

Okay, vielleicht doch keine Massive Spoilers. Es klingt wie eine irre Idee, aber es funktioniert so gut. Man nehme anstelle von der "aktuellen" Suicide Squad einfach die alte und setzt die Superschurken ein, an die sich einfach kein Schwanz erinnert. Und lässt sie einfach in den ersten Minuten sterben. Der Zuschauer wird grandios hinters Licht geführt und verarscht. Es gibt unglaublich süße Momente - King Sharks Bedürfnis Freunde zu finden und auch die Sache mit Rat Catchers Ratte - als auch eine Ficktonne an Gore. Und realistisch aussehenden Practical Effects. Und einen richtig guten Soundtrack. Regisseur James Gunn hat viel von seinen Tagen bei Troma gelernt und weiß wie man schockiert und Überraschungseffekte einsetzt. Der Film nimmt sich selbst nicht ernst. Man sieht es vor allem an der Rivalität zwichen Peacemaker und Bloodsport, die einfach quasi dieselben Fähigkeiten haben. Übrigens auch ähnliche wie Deadshot (Will Smith), aus dem ersten Film. Das wirkt so als würde der Regisseur sich über die Einfallslosigkeit von Comicmachern lustig machen. Ich hatte jedenfalls wirklich sehr viel Spaß und muss auf jeden Fall betonen, dass der Film auch von genrefremden Leuten gesehen werden kann.

9/10 Pfandflaschen
Trailer:





Film der Woche#505: Kin-Dsa-Dsa! (1986)

So rein theoretisch ist "Kin-Dsa-Dsa!" teil eines Double Features. Der Film war nämlich Teil der neuesten Podcast-Folge von Movie Punx in welcher Pinky und ich über zwei osteuropäische Filme gesprochen haben. Der andere war "Day of the Whacko"/"Dzien Swira"/"Der Tag eines Spinners", den ich allerdings schon mal hier reviewt habe. Darum steht dieser sowjetische Klassiker für sich alleine. Hier ist übrigens unsere Podcast-Folge dazu.


Wir haben Moskau im Jahre 1986. Wladimir Maschkow (Stanislaw Ljubschin), ein simpler Vorarbeiter kommt grade von der Arbeit nach Hause. Seine Frau Ljusya hat vergessen Nudeln zu kaufen, also schickt sie ihn noch mal los. Kurz vor'm Einkaufszentrum wird er von einem georgischen Studenten namens Gedewan (Lewan Gabriadse) angehalten. An der Ecke stehe ein Obdachloser ohne Schuhe der wirres Zeug von sich gibt. Gedewan fragt ihn ob er ihn mal eben helfen kann, dem Mann zu helfen. Als sie bei ihm ankommen, stellt es sich heraus dass der Mann ein Außerirdischer ist. Zumindest gibt er vor, einer zu sein. Er möchte wissen auf welchen Planeten er ist, mit welcher Nummer und in welchem Teil des Universums sich die Galaxie befindet. Er muss nämlich dringend nach Hause. Er verfügt auch über ein mysteriöses Teleportationsgerät. Man muss allerdings wissen wie man es benutzt, Wladimir achtet allerdings nicht auf die Warnung und fasst willkürlich hin. Plötzlich befinden sich die beiden Sowjetbürger in einer Wüste. Nachdem sie logisch überlegt haben, nehmen sie an dass sie sich in der Karakum-Wüste befinden und Ashkabad, die Hauptstadt Turkmenistans müsste auch nicht weit sein. Nach einer kurzen Zeit taucht allerdings ein Raumschiff auf, dass mehr wie ein Mülleimer aussieht. Heraus kommen zwei sehr menschlich aussehende Außerirdische namens Bi (Juri Jakowlew) und Uef (Jewgeni Leonow)die scheinbar nur zwei Worte zur Kommunikation benutzen: "Ku!" und "Kü!" Kurz darauf stellt es sich heraus, dass sie auf Streichhölzer abfahren (Wladimir raucht nämlich gerne) und durch Telepatie sich andere Sprachen aneignen können. So lernen sie in Windeseile Georgisch und Russisch. Wladimir, genannt "Onkel Wowa" und Gedewan, genannt "Geiger" weil er einen Geigenkoffer mit sich schleppt wollen eigentlich nur wieder zurück auf die Erde. Anfangs verweigern sie sich den außerirdischen Riten doch es vergeht nicht viel Zeit und sie nehmen sie auch an. Die Gesellschaft des Planeten "Pljuk", auf dem sie sich befinden, ist nämlich in zwei Kasten unterteilt. Die Tschatlanen sind die überlegene Rasse und die anderen, die Patsaks, haben sich vor ihnen zu verneigen und als Erkennungsmerkmal eine Nasenklingel zu tragen. Diejenigen die gelbe Hosen tragen gelten auch als Personen vor welchen man sich verneigen muss - genauso wie die Ecilops, örtliche Polizeibeamte. Wie kommt man jetzt nach Hause? Was zur Hölle soll man jetzt machen um aus dieser Kacke rauszukommen?

Ich habe "Kin-Dsa-Dsa!" das erste Mal vor zwanzig Jahren gemeinsam mit meinem Opa gesehen. Fand den Film damals witzig, aber auch nicht viel mehr. Aus heutiger Sicht betrachtet ist er so vielschichtig und nicht nur lustig. Einerseits kann er als Satire auf ein westliches, kapitalistisches System gleichzeitig aber auch auf die durch Bürokratie und andere Mechanismen zermürbte sowjetische Gesellschaft betrachtet werden. Die Bewohner des Planeten Pljuk sind in zwei Kasten unterteilt, wobei sich die eine vor dere anderen verneigen muss, auf eine äußerst komische Art und Weise. Es finden sich äußerlich gar keine Unterschiede zwischen beiden Bevölkerungen, sie werden nur durch ein bestimmtes Gerät rausgefiltert. Und trotzdem gibt es diese Riten, die schon so konditioniert wurden, dass sie gar nicht erst hinterfragt werden. Das ist eigentlich ein ganz guter Warnhinweis. Hinterfragt alles, sonst endet ihr wie die da. Mit den Nasenklingeln, den komischen Verbeugungen und der willkürlichen Einteilung in Klassen. Ist "Kin-Dsa-Dsa!" ein sowjetischer "Mad Max", ein dadaistischer Sci-Fi-Film oder eine absurde Komödie? Er ist so ziemlich all das. Und er macht Spaß!

9/10 Pfandflaschen
Trailer:



Mittwoch, 29. September 2021

Album der Woche#507: Suicidal Tendencies - Lights...Camera...Revolution! (1990)

Ich weiß, dass ich mich damit bei einigen unbeliebt machen würde, aber ich konnte nie so ganz mit SxTx warm werden. Tatsächlich nicht. Ihre Hardcore Punk Sachen wie "Possessed To Skate" (vom Vorgänger-Album "Join The Army") oder der Klassiker "Institutionalized" (was für ein Wahnsinnstext!) bleiben natürlich in meiner imaginären Kopf-Playlist. Aber so ganz Fan von ihrer Punk-Phase bin ich irgendwie nicht. Viel mehr gefällt mir der Schritt von Crossover Thrash Richtung Thrash Metal, den sie hier vollzogen haben. Auch ist mit Rob Trujillo diesmal ein Bassist dabei, der viel Funk-Einflüsse mit sich brachte. Jahre später wurde er Teil der Band von Ozzy Osbourne und dann später vierter Bassist von Metallica. Aber das ist ne andere Sache.


"Lights...Camera...Revolution!" ist deren fünftes Album und man merkt dass sie textlich und musikalisch gewachsen sind. Mike Muir setzt zwar immer noch seinen klaren Gesang ein, diesmal klingt er hier und da aber wesentlich verzerrter wie ein typischer Thrash-Metal-Sänger. Mit "You Can't Bring Me Down" beginnt die Platte mit einem enormen Disstrack an all die Leute die auf der Band rumgehackt haben, sei es jetzt die Eltern-für-Musikzensur-Organisation PMRC oder die HC/Punk-Szene selbst. In "Send Me Your Money" setzt man sich satirisch mit sogenannten Televangelisten auseinander. Dabei ist ausnahmsweise nicht nur "thrashig" sondern auch "groovy". Der Song besitzt nämlich ordentlich Potential dazu seinen Arsch zu bewegen. Er klingt auch ein wenig wie eine Gospel-Predigt. Finde ich. Durch diesen klitzekleinen Funk-Einfluss und diese Sing-Alongs erinnern mich die SxTx tatsächlich irgendwo an Red Hot Chili Peppers, zu ihren guten Zeiten. Das ist nicht Funk-Metal wie man ihn von Faith No More kennt, sondern Thrash mit erweiterten Horizont. In "Lovely" oder "Emotion No. 13" gefallen mir die Refrains wirklich sehr. Muir überzeugt neben seiner Thrash-Bemühungen mich diesmal auch mit seinem cleanen Gesang. 

Was mir außerordentlich gut gefällt ist die Hymnenhaftigkeit der Songs. "Disco's Out, Murder's In" ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Ich würde mich hier mal weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass das hier mein Lieblingsalbum von Suicidal Tendencies ist. Hier sitzt einfach alles nahezu perfekt.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Disco's Out Murder's In, You Can't Bring Me Down, Send Me Your Money




Dienstag, 28. September 2021

Comic Book Review#504: The Walking Dead#145-150 (2016)

Holy shit. Es ist schon die 150. Ausgabe, die ich gelesen habe. Und weil es eine Jubiläumsausgabe ist, muss natürlich irgendwas großes, superkrasses geschehen. Das passiert dann auch.


Alpha, die Anführerin der "Flüsterer" und gleichzeitig Mutter von Lydia, hat ihre Tochter gehen gelassen damit sie in Alexandria leben kann. Sie ist offiziell der Meinung, dass ihr Kind viel zu schwach für die Herde ist. Inoffiziell liebt sie ihr Kind natürlich und will einfach nur das beste für sie, würde das aber niemals öffentlich zugeben weil sonst ihr Image als furchtlose Anführerin leiden würde. Es hat ihr missfallen, dass Rick und die anderen in ihr Gebiet vorgestoßen sind. Also baute sie eine Grenze auf, als Warnung. Diese besteht aus auf Pfählen aufgespießten Köpfen von zwölf Gemeindemitgliedern von Alexandria. Unter anderem Ezekiel (ex-Freund von Michonne) und Rosita (die zu dem Zeitpunkt schwanger war). Rick ist entsetzt von der Bluttat und weiß erstmal nicht so richtig wie er adäquat darauf reagieren soll. Die Anwohner von Alexandria sind dermaßen entsetzt, dass sie anfangen Ricks Führung in Frage zu stellen. Sie denken, sie wären unter ihm nicht sicher genug. Er ist tatsächlich so verzweifelt und unsicher, dass er seinen Gefangenen Negan um Rat bittet. Dieser rät ihm die "Flüsterer" als die "Bösen" im Konflikt "Wir gegen Die" zu nutzen um eine starke Gemeinschaft zu erhalten, die dann hinter ihm stehen wird. Rick entschließt sich daraufhin eine richtige Armee innerhalb der Gemeinde aufzubauen und auszubilden. 

Es hieß mal, "Willst du Frieden, dann bereite dich auf den Krieg" vor. Es ist offensichtlich, dass die Bewohner Alexandrias irgendwann so heftig angegriffen werden, dass sie zurückschlagen müssen. Auch wenn sie sich eine Gemeinschaft aufgebaut haben, in welcher das Leben floriert, so besteht trotzdem die Gefahr dass irgendjemand von außen dem Ganzen ein Ende gesetzt haben will. Oder sie zumindest angreifen will. Noch ist unklar, was die genauen Gedanken von Alpha sind. Wollte sie ein Exempel statuieren, Rick Angst machen, damit er niemals wieder in ihr Gebiet vordringt? Oder wollte sie ihm zu einem Gegenangriff provozieren, damit ein Krieg entfacht? Ich weiß es noch nicht.

Ich bin jedenfalls, wie sonst auch, sehr gespannt wie es weitergehen wird. Meiner Meinung nach lässt die Qualität so gar nicht nach. Klar, es wird evtl. etwas langatmiger aber das macht mir nichts. Insgesamt kann ich so gar nicht meckern. 

8/10 Pfandflaschen

Samstag, 25. September 2021

So isses, Musik!#130

 An Arrant Wolfe To Man - Direwolves In The North (2021)

AAWTM hat eine neue Single draußen und zwar als Teaser für das bald erscheinende Album "Red Light Of Dawn". Es sind zwei Songs, die eine mir bereits bekannte Mischung aus Black Metal und etwas crustigen Klängen bieten. Der Titeltrack ist sowieso Hammer, "Frostfangs" bietet zudem auch noch einen etwas längeren Lenin-Sample. Ich bin grade unfassbar müde und würde eigentlich gerne noch viel mehr darüber schreiben - es ist das letzte Review in dieser Ausgabe, soll aber als erstes hier stehen, damit es mehr Aufmerksamkeit bekommt. Huehue. Große Shoutouts nach Bavaria und ich hoffe dass das Album bald erscheint und so. Ich feier den bisherigen Output etzadla tazächlich sehr. 



8,75/10 Pfandflaschen

Bandcamp

 

V.A. - LOUD ROCKS (2000)


Ich hab's echt mit Crossover und Nu Metal. Nichts, absolut nichts wird mich da jemals raus bringen. Bin auf dieses Album durch meine lieblings Nu Metal Shitposting Gruppe auf Facebook gekommen. 

"LOUD ROCKS" ist ein Sampler der Labels Loud und Sony. Es ist eine Ansammlung von Kollaborationen und Coversongs. Entweder sind es Rock/Metal-Künstler oder Bands die einen Rapsong covern oder sie tun es mit dem Originalinterpreten des Songs. Nicht jeder Song hierauf ist wirklich erwähnenswert aber es gibt doch einige:


System Of A Down und Wu-Tang Clan spielen gemeinsam "Shame On A N*gga" vom "Enter The 36 Chambers" Album. Vor zwanzig Jahren waren es noch andere Zeiten, da durfte ich eine nicht schwarze Person die N-Bombe droppen, indem sie diesen Song covert. Wobei, aus Sicht gewisser Post-Moderner würde Serj Tankian wahrscheinlich auch das "Recht" dazu erwirken, weil er ja auch nicht weiß ist. Aus ihrer Sicht. Mir ist es egal, es ist nur ein Cover der sogar gemeinsam mit dem Original-Interpreten rausgebracht wurde. Hammergeil! Und absolut weird. Typisch SOAD eben. "Make Room" von The Alkaholiks wird von selbigen, zusammen mit Sugar Ray neu rausgebracht. Kenne das Original nicht, mag Sugar Ray eigentlich so gar nicht (außer ihre ganz alten Sachen - und nein, ich hab nichts dagegen wenn eine Band sich weiterentwickelt) aber mir gefällt dieser White Boy "Reggae" Vibe und überhaupt. Everlast covert "Shook Ones, Part II" von Mobb Deep. Es steht zwar "Everlast & Mobb Deep" da aber ich höre keinen weiteren Rapper außer Everlast. Eine schöne Idee, diesen Song in "bluesig" aufzunehmen. Wirklich jetzt. Mit "Only When I'm Drunk" haben wir ein weiteres The-Alkaholiks-Cover. Diesmal von Crazy Town und zwar von ihrem Debütalbum "The Gift Of Game". Ich liebe diesen Song, egal wie scheiße CT später wurden bzw. was für ein Guilty Pleasure sie eigentlich sind. Sevendust covern zusammen mit Xzibit dessen "What U See Is What U Get" und das in verdammt gut. Beide Stimmen (die von Sänger Lajon und von Xzibit) ergänzen sich sehr schön. Ozzy Osbourne, Tony Iommi und Wu-Tang Clan covern Wu-Tangs "For Heaven's Sake". Ozzy scheint dafür einen neuen Refrain eingesungen zu haben (?) Anyways - ist nicht die erste Zusammenarbeit von Ozzy und Rappern. Er hat schon mit Busta Rhymes und Ol' Dirty Bastard was gemacht. Ehrlich jetzt. Und noch ein letztes, weils zumindest erwähnenswert, wenn auch nicht ganz sooo gut: "Survival Of The Fittest" von Sick Of It All und Mobb Deep. Heilige Scheiße. Das passt ebenfalls wie Arsch auf Eimer.
 
7/10 Pfandflaschen



Prezident - Verdammt nah am Unaussprechlichen EP (2007)


Es ist das erste Mal seit Ewigkeiten, dass ich irgendwas über ein deutschsprachiges Rapalbum schreibe, Ich bin in Bezug darauf nicht besonders gut darin, alles zu beschreiben. Prezident ist hier zwar seit Ewigkeiten verlinkt (falls ich den Link zufälligerweise nicht vor Ewigkeiten gelöscht habe) und zwar im Reiter "Links" weil ein Freund von mir damals unbedingt wollte dass ich das tue. Habe aber in all der Zeit nicht viel Zeit mit Prezis Musik verbracht. Erst letztens, als Marlyn mir nahe gelegt mir doch was anzuhören. 

"Verdammt nah am Unaussprechlichen" ist ein ziemlich kurzes Vergnügen. Ganze 8 Songs, allerdings haben sie es in sich. Einerseits sehr simple und entspannte Beats, andererseits teils ebenfalls relativ entspannte und teils ziemlich passiv-aggressive Art zu Reimen. Es gibt einen Song namens "Spruchreif" der quasi nur aus Sprichwörtern besteht. Das Intro dazu stammt aus "Die fabelhafte Welt der Amelie". In "Nicht so scheiße wie der Rest" disst Prezident die "neue" Generation von Rappern und rundet alles mit einem Sample aus dem Film "Naked Lunch" ab. Darin geht es um einen Schausteller, der seinem Arschloch beibrachte zu reden. Finde es sehr witzig wie viel Aufwand man betreibt um quasi einfach nur zu sagen, dass die neuen Rapper nur noch Scheiße von sich geben - indem man sagt dass sie ihre Arschlöcher zum Reden gebracht haben. Sehr witzig. Lieblingstrack drauf ist übrigens "Statistenaufstand".

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Statistenaufstand, Anscheinend bleibts an uns, Nicht so scheisse wie der Rest



My Dying Bride - Like Gods Of The Sun (1996)

Ich versuche mich hier etwas kürzer zu halten, weil ich nicht lange rumseiern möchte. My Dying Bride sind neben Anathema und Paradise Lost die dritte Band die damals bei Peacevill Records Dom Metal rausgebracht hat. Und zwar eine neue Art von Doom Metal, die sich bei Death Metal bedient und auch auf Elemente der Goth-Kultur zurückgreift. Sie sind zusammen mit den beiden anderen Pioniere des Gothic Metal. Auf ihren ersten beiden Alben haben sie noch Growl-Vocals verwendet, auf dem dritten Album und diesem hier verzichten sie komplett drauf. Ich dachte mir schon, dass ich sowas ähnliches wie Paradise Lost (wie ihr wisst, bin ich Fan) vorfinde. Allerdings ist der Gesang wesentlich weinerlicher und die Texte etwas stereotyper. Dazu kommt noch der Einsatz von Keyboards und fertig ist Gothic Metal.

Wenn man sich ins Gedächtnis ruft, wie schlimm Bands sind die versucht haben diesen Sound zu kopieren vergisst man wie großartig er sein kann. Und zu Beginn war er das auf jeden Fall. MDB klingen hier zwar noch so als würden sie am Anfang ihrer Clean-Vocal-Karriere stehen, aber auch als ob sie wirklich dran arbeiten wollen. Ich weiß nicht wie sie sich später anhören werden, aber das hier gefällt mir. Es ist zugegeben nicht ganz das was ich erwartet habe aber es ist trotzdem ziemlich schön.

Anspieltipps: Like Gods Of The Sun, Grace Unhearing, For My Fallen Angel
8/10 Pfandflaschen


Austere - To Lay Like Old Ashes (2009)


Habe diese Band schon seit längerem auf dem Schirm, hatte aber nie wirklich die Muse ihnen ein ganzes Review zu geben. Und ich muss zugeben, es ist nicht ganz das Album was ein großes Review verdient hätte. So ganz großartig ist es leider nicht. Aber auf dem Weg dahin.


Austere sind eigentlich "nur" zu zweit plus Sessionbassist. Also, so wie man es von Black-Metal-Bands manchmal auch kennt. "To Lay Like Old Ashes" ist deren fünfte Veröffentlichung. Das Album fängt mit einem eher unspektakulären Intro, aber verdammt man hat irgendwie ein Intro gebraucht. Der erste richtige Song, "To Fade With The Dusk" ist feinster BM mit unheimlichen Vocals. Es gibt auch tatsächlich Texte, wie ich erfahren habe, allerdings kann man nichts davon entziffern. Alles hört sich nach unheimlichen Leiden an. So geht es weiter bis zum dritten Song "This Dreadful Emptiness". Da setzt man auf cleane Vocals und das kann man echt verdammt gut. Erinnert mich an Quorthons Pagan Metal Ausflüge mit Bathory. Das funktioniert und klingt tatsächlich viel besser als das Leidensgeschrei am Anfang. Wenn auch das definitiv nicht schlecht ist. Das Album endet mit "Coma II", einen 20-minütigen, nach einer Zeit unfassbar auf den Sack gehenden monotonen Track. 

Fazit: Es ist zeitweise echt schön, wie Leiden und Depression vertont werden. Schön und traurig. Aber es funktioniert nicht immer. Hätte man diesen langen Song am Ende weggelassen, wäre alles noch tausend Mal besser gewesen. Zeit wirds, sich den Rest der Discography zu geben.

7,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: To Fade With The Dusk, This Dreadful Emptiness

 

Freitag, 24. September 2021

Film der Woche#504: DC Movies Special, Teil 3

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Teil von "DC Movies Special". Zum zweiten Teil geht es hier entlang. And here we go.

21. Justice League Of America (1997)

Basierend auf "Justice League"-Comics von Keith Giffen und J. M. DeMatteis. 

Die Meteorologin Tori Olafsdotter (Kimberly Oja) arbeitet in einem Labor, in welchem sie ein geheimnisvolles Gerät entdeckt. Aus Versehen verschüttet sie darauf Wasser und wird mit blauen Blitzen getroffen. Ohne das zu wissen, erlangt sie Superkräfte mit welchen sie alles gefrieren lassen kann. Das Ganze findet in der Stadt New Metro statt, die vor kurzem vom Superschurken Weather Man heimgesucht wurde. Er ist ein Terrorist, der das Wetter manipulieren kann. So erzeugt er ein Tornado, welches nur durch den allseits bekannten Superhelden Barry Allen aka Flash (Kenny Johnston) gestoppt werden kann. Die anderen Mitglieder der Justice League: Guy Gardner aka Green Lantern (Matthew Settle aus Gossip Girl), Ray Palmer aka Atom (John Kassir aus Tales From The Crypt), B. B. DaCosta aka Fire (Michelle Hurd aus Law and Order) retten die Zivilbevölkerung. Nachdem sie sehen, was für Kräfte Tori hat, halten sie sie für den Weather Man und nehmen sie fest. Das ist natürlich nicht wahr und so lassen sie sie frei, arbeiten aber weiterhin daran rauszufinden wer denn der wahre Bösewicht ist. Irgendwannladsen sie sie auch tatsächlich ein, neues Mitglied des Teams zu werden. Sie erhält den Codenamen "Ice".

Es ist so schlimm. Die Kostüme sind ja noch das lustigste daran. Finde das von Flash tatsächlich ganz gelungen. Die Special Effects sind unter aller Sau. Kein Wunder, es war das Jahr 1997 aber trotzdem erinnern sie mich an indische Shitposts auf TikTok. Die Darstellung der Charaktere ist zum Teil echt merkwürdig. So ist Guy Gardner ein romantischer Typ anstelle eines rotzfrechen, rothaarigen Polizisten. Der "Weather Man" ist einfach lächerlich. Dazu kommt noch dieser "Mockumentary"-Stil, in welchem die Hauptcharaktere Interviews über ihr Superheldendasein geben. Außerdem wohnen Flash, Atom und Green Lantern in einer WG. Irgendjemand meinte, das wäre wie "Friends" mit Superhelden. Nur hatte "Friends" ein paar witzige Momente. Das hier ist einfach stinklangweilig, peinlich und schmerzhaft anzusehen.

1/10 Pfandflaschen
Innofizieller Trailer:



22. Road To Perdition (2002)
 
"Road To Perdition" war ursprünglich eine Miniserie von Comics bzw. Graphic Novels, die rausgekommen sind beim Verlag Paradox Press. Dieser war, ähnlich wie Vertigo Comics, ein Unterverlag von DC. Somit ist das hier ein DC-Film. Das Drehbuch dazu schrieb Max Allan Collins, der schon für die Comics verantwortlich war.


Wir befinden uns im Jahr 1931. Mike Sullivan (Tom Hanks) arbeitet als Vollstrecker für John Rooney (Paul Newman), den Oberhaupt der irischen Mafia bzw. einen Zweig dieser. Zu Beginn des Filmes sehen wir wie Mike zusammen mit seiner Familie, bestehend aus Frau Annie (Jennifer Jason Leigh) und den Söhnen Peter (Liam Aiken) und Mike Jr. (Tyler Hoechlin, bekannt unter anderem als Superman in der Arrowverse-Serie "Supergirl"), zu einer Trauerfeier fährt. Ein langjähriges Gangmitglied ist gestorben und man erweist ihm die letzte Ehre. Zum Ende der Feier meldet sich allerdings sein Bruder, der "die Klappe zu weit aufreißt" und eher nicht so gut über Mister Rooney redet. Anschließend wird Mike beauftragt "mit ihm zu reden", zusammen mit John Rooneys Sohn, Connor Rooney (Daniel Craig). Sullivans Familie weiß nicht wirklich womit er das Geld verdient. Er selbst ist ohne Vater aufgewachsen und fand in John Rooney eine Art Ersatzvaterfigur. Er ist froh darüber, seinen Lieben einen Dach über den Kopf bieten und sie auch. Einzig Michael Jr. fängt an zu hinterfragen womit sein Vater das Geld verdient. Als Mike zu seinem neuen Auftrag fährt, steigt er in den Kofferraum und beobachtet wie die beiden mit dem Bruder reden, der sich so schlecht geäußert hat. Dummerweise verliert Connor dabei die Kontrolle und erschießt den Typen. Mike Jr. kriegt alles mit. Von nun an ist alles anders. Zunächst heißt es, dass der Junge alles für sich behalten wird, doch wie wir es aus solchen Filmen kennen, lässt die Mafia keine Zeugen über. Und weil der Auftrag von jemanden ausgeführt werden, der vorschnell handelt, kommt es zu einer Tragödie. Mike und Mike müssen fliehen. Der ältere von den beiden schmiedet einen Racheplan, während der jüngere mit 12 Jahren zu seinem Gehilfen wird. Es werden sechs knallharte Wochen.
 
Puh. Ich bin ein Sucker für solche Filme. Vor allem für Mafia-Filme die in den 20er Jahren spielen und noch keinen komischen durch Netflix/Sonstiger-Streaming-Anbieter verdrehtes Image haben. Es ist zweifelsohne irgendwo ein Film über Moral, darüber was richtig und was falsch ist. Und dass man in diversen Zusammenhängen gar keine Wahl darüber hat. Und natürlich über eine Vater-Sohn-Beziehung, die zunächst sehr unterkühlt zu sein scheint, doch im Laufe des Films sich zu einem sehr herzerwärmenden Verhältnis entwickelt. Ich fand die Handlung richtig gut, als auch die Kameraführung und das Spiel mit Fenstern, Spiegeln und viel viel Wasser. Grandios.

9/10 Pfandflaschen
Trailer:




 
 


Donnerstag, 23. September 2021

Album der Woche#506: Cathedral - Forest of Equilibrium (1991)

Hallo und herzlich willkommen zu einem weiteren Album der Woche. Mal wieder hat der Zufall entschieden was hier reinzukommt. Und es ist wirklich ein Zufall dass bisher diesen Monat eher schwere und teils auch langsame Bands vorkamen. Minsk, Deftones, Dopethrone und jetzt Cathedral. 

Ich wollte schon immer mal ein Review von Cathedral machen, spätestens nachdem ich mich mit der Geschichte von Napalm Death auseinandergesetzt habe. Vor ca. zehn Jahren hatte ich die erste musikalische Auseinandersetzung mit Sänger Lee Dorrian, nämlich auf dem ersten und einzigen Album von Dave Grohls Metal-Projekt "Probot". Doch das was dort zu hören war ist etwas komplett anderes gewesen als hier.

"Forest of Equilibrium" ist das erste Album von Cathedral, der damals neuen Band von Lee Dorrian. Dieser hat kurze Zeit davor noch bei Napalm Death gesungen, genauer gesagt ist er auf deren Debüt "Scum" zu hören. Auf späteren Werken von Cathedral bzw. auch auf dem Probot-Album ist sein Gesang wesentlich klarer. Hier hört man noch dass der Grindcore-Einfluss noch nicht ganz weg ist. Man höre sich nur den Song "Soul Sacrifice" an. Generell ist es eher so, dass die Band teilweise nach einer sehr langsamen Version von Grindcore klingt. Nun gut, ich übertreibe. Aber es ist nicht klassischer Doom Metal, zumindest nicht so wie man ihn vorher kannte. Laut Eigenaussage orientierte sich Dorrian an Messiah Marcolin von Candlemass und Swans-Sänger Michael Gira. Zumindest haben Cathedral damit einige andere Bands beeinflusst.

Klar, ich habe vor Augen dass das hier nur der Anfang ist, trotzdem erscheint mir das beim ersten Hören echt komisch. Doch dann steige ich voll drauf ein... und als die Flöten ertönen bin ich voll drin. Neun bis elf Minuten lange Songs. Depressiv klingende Songtitel: "Reaching Happiness, Touching Pain", "A Funeral Request". Ein Albumcover dass offensichtlich an Hieronymus Bosch angelehnt ist. Es wird beim jeden Hören einfach immer besser. Es ist so herrlich obskur jedoch gleichzeitig zugänglich. 

Mag ich. Sehr.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Soul Sacrifice, A Funeral Request, Picture Of Beauty & Innocence/Commiserating The Celebration



Mittwoch, 22. September 2021

Comic Book Review#503: The Walking Dead#139-144 (2015)

Meine Fresse, dieser Comic macht mich fertig. Robert Kirkman und Charlie Adlard schaffen es auf eine äußerst kreative Weise Charaktere loszuwerden und damit ihre Leser ordentlich vorm Kopf zu stoßen. Leck mich fett.


Im letzten Band ist Carl von seinem neuen Wohnort (der Anhöhe) abgehauen um Lydia zu beschützen. Sie ist ein Teenagermädchen, dass zur Gemeinde der "Flüsterer" gehört. Dabei handelt es sich sich um Menschen, die das Menschdasein endgültig aufgegeben haben und unter den Untoten weilen. Sie tragen Masken aus toter Menschenhaut um sich unter den Zombies frei bewegen zu können. Lydia erzählte Carl dass sie manchmal vergewaltigt wird, also beschloß er ihr zu folgen um sie dort raus zu holen - nachdem Maggie (die inzwischen Anführerin der Anhöhe ist) mit den Flüsterern Frieden geschloßen hat, zumindest vorerst, und Lydia von ihrer Mutter (aka Alpha die Anführerin) abgeholt wurde. Auf der Anhöhe kommt es zu einem schweren Zwischenfall. Gregor, der ehemalige Anführer hat geplant Maggie umzubringen um die Macht wieder zu erlangen. Während in Alexandria Negan als in einem Keller gefangen gehalten wird, und trotzdem ein menschliches Leben genießt beschließt Maggie auf der Anhöhe nach Untersuchung des Falls Gregory erhängen zu lassen. Olivia, die "Gefängniswärterin" vergisst Negans Zelle zuzusperren. Negan flüchtet jedoch nicht, um anschließend seine Psychospielchen mit Rick zu spielen. Letzterer empfängt grade Michonne und ein paar andere Leute die von einem riesigen Fischerausflug zurückgekommen sind. In Alexandria soll demnächst ein großer Jahrmarkt stattfinden. Das Leben ist so normal dort wie es normal sein kann. Zum Jahrmarkt kehrt auch Maggie zurück und erzählt Rick was Carl so getan hat. Er ist nämlich immer noch nicht zurück. Nachdem Rick, Andrea und Dante ausreiten um ihn zu finden werden sie von den Flüsterern überrascht. Rick darf nun alleine mit der Anführerin sprechen. Und sie zeigt ihm das volle Ausmaß ihrer Gewalt, die sie anwenden könnte um ihn zu zerstören. Über das Ende spreche ich nicht. Nächste Woche dann.

Ich weiß, dass ich mich an dieser Stelle zum 24. Mal wiederhole aber: Wow. Es ist einfach unfassbar wie viel Fantasie und Ideenreichtum hier steckt. Wie gut man darstellen kann, dass Mensch Menschen nicht unbedingt Freund ist. Und dass es zehn Tausend verschiedene Wege in der Post-Apokalypse gibt. Die einen wollen zurück in die Zivilisation. Die anderen sehen sich nicht mehr als Menschen sondern als Tiere. 

Dienstag, 21. September 2021

Comics Monthly#89

Conan the Barbarian#25

Hierbei handelt es sich um eine Jubiläumsausgabe. Es ist nicht nur die #25 sondern, nach der alten Zählung die #300. Da Disney nun auch 20th Century Fox aufgekauft hat, hat Dark Horse nicht mehr die Comic Rechte an Conan. Deswegen kommen die Conan Comics nun bei Marvel raus. Ich frage mich, ob die "alte" Zählung nun die alten Dark Horse Comics berücksichtigt?

Die erste Story zeigt Conan und seine geliebte Piratenkönigin Bêlit. Die beiden sind auf ein in Stein gemeißeltes Symbol gestoßen, was vor einer riesigen Krypte steht. Da Conan neugierig ist, was sich darin verbirgt, gehen sie rein. Sie finden dort Skelette von uralten Königen, die in einer Halle sitzen. Kurze Zeit später öffnen sich aus dem Nichts zwei Portale und es tauchen zwei weitere Conans auf. Ein junger Conan, aus der Zeit bevor er Bêlit kennengelernt hat und ein älterer aus einer Zukunft in welcher er König geworden ist. Es kommt zu einem Kampf weil die beiden den jeweils anderen, als auch den gegenwärtigen Conan für einen Betrüger halten. Schlußendlich erliegt der alte Conan dem jungen. Kurz darauf beginnt das riesige Gebilde an zu zittern und stürzt langsam ein. Conan und Bêrit schaffen es grade mal so, zu fliehen. 

Geschichte#2 spielt weit im Norden. Conan hat gerade eine Horde Wikinger abgeschlachtet, die ihn angegriffen haben. Es tauchen weitere auf, die seinen Blutsbruder Wulfhere umgebracht haben. Conan schaltet alle nacheinander aus. Sie werden geköpft, aufgespießt und ihre Pferde müssen leider auch dran glauben.

In der dritten Story sehen wir einen jung wirkenden Conan, der sich in einer Kneipe ordentlich einen reinschüttet. Da er aber seine Rechnung nicht bezahlen kann geht er auf eine Quest mit irgendwelchen anderen Barbaren. Zusammen häckseln sie sich durch Feinde und anschließend rettet Conan eine Frau vor einer Opfergabe und stiehlt ein diamantenes Ei von einem Riesenvogel. Damit kann er auch seinen Deckel in der Kneipe bezahlen. Kommt übrigens komplett ohne Text aus.

Zum Schluß begeben wir uns in die Zukunft. Ein alter Conan, der nicht mehr König ist, sitzt in einer Kneipe und säuft. Plötzlich taucht ein Junge auf, der von Wraaarl, den dämonischen Verspeiser der Seelen in Besitz ergriffen wurde. Conan geht raus um anschließend den Dämonen zu finden und zu töten. Leider ist er so alt und schwach, dass er nicht mal mehr sein Schwert heben kann.

Eine großartige Zusammenstellung von verschiedenen Perspektiven aus mehreren Zeitpunkten in Conans Leben. Dabei sehen wir wie vielfältig diese Figur sein kann, wenn man über sie denn auch gekonnt schreiben kann. Jung, athletisch, versoffen, schlau und auch alt, verbittert und langsam. Und blutrünstig. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen werde, aber : Es ist ein wirklich sehr gelungener Fantasy-Comic, bei welchen ich es mir durchaus vorstellen kann ihn in mein Abo aufzunehmen. Herrlich.

Made by: Jim Zub, Corey Smith, Larry Hama, Paul Davidson, Marcos Martin, Dan Slott, Priest F.K.A. Jim Owsley, Roberto De La Torre
8,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei: Marvel

Home Sick Pilots#9

Also, ich hasse es wenn ich absolut nicht verstehe worum es geht. Und eigentlich greife ich aus diesem Grund nicht zu einer 5ten oder 6ten oder 9ten Ausgabe, wenn die Handlung schon fortgeschritten ist und man nicht mehr mitkommt, aber ich habs versucht. 

Die Handlung spielt in der Zukunft (?), in Seattle. Was wir zu sehen kriegen ist eine Truppe von jungen Leuten in Spezialanzügen, die Geister jagen. Oder zumindest macht es den Anschein. Einen von ihnen namens Meg, trägt einen Ganzkörperanzug der aus Geistern besteht. Es ist rot und anstelle eines Helms trägt sie drei Schädel gleichzeitig. Die Geister können sich mitteilen und beeinflussen ihr Tun und Handeln. Es ist wie eine Droge. Irgendwie sind Geister sowohl ein kollektives Trauma der USA als auch eine Energiequelle für eine Geistermaschine, die wie ein Mecha aussieht. Die grade erwähnte Truppe agiert, wie gesagt als Geisterjäger und benutzt diese Geistermaschine. Sie sind grade dabei, wieder loszuziehen da drehen die Geister um Meg herum durch, weil sie scheinbar nicht wollen dass noch mehr von ihnen gefangen werden (?). Es ist schwer zu durchschauen, weil ich die ganze Logik dahinter nicht verstehe. Außerdem haben die Autoren auch keine Erklärung der vorangegangenen Handlung eingefügt.
 

Schade. Denn eigentlich sieht der Comic richtig richtig gut aus. Die Geister, die Meg trägt, erinnern mich etwas an Carnage aus Marvel Comics. Sie haben was symbiontartiges an sich und können sich verflüssigen. Die Farben Rot und Blau dominieren. Die Charaktere sind gut gezeichnet. An sich kann ich nicht meckern. Aber wie gesagt, ich steig hier so kaum durch. Und das darf eigentlich nicht sein. 

Made by: Dan Watters, Casper Wijngaard
7/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei: Image Comics

Not All Robots#1

Ich habe keine Ahnung, wieso genau ich diesen Comic ausgewählt habe, aber ein blinder Griff kann auch mal gut sein. 

"Not All Robots" findet in der grauen Zukunft des Jahres 2056 statt. Zumindest in den USA leben Menschen in sogenannten "Bubbles" (höhö) die über ihren Städten gelegt wurden. Es handelt sich um riesige Kuppeln, durch die durchgefilterte Luft reingelassen wird. Das Umland ist eine hochgiftige Wüste, in welcher man nicht leben kann. Der hohe Lebensstandard in den Bubbles ist den Robotern zu verdanken. Bis auf filigrane Jobs wie Friseure oder Bürokräfte in der Verwaltung (oder ähnliches) arbeitet hier buchstäblich kein Mensch. Die ganze Arbeit wird von Robotern verrichtet. Doch nicht nur das. Sie haben auch eine Nische im Unterhaltungsfernsehen gefuden. Die Sendung "Talkin' Bot" ist ziemlich beliebt. Moment diskutiert man ob und wie der momentane Zustand gerecht ist. Die Roboter verdanken den Menschen ihr mechanisches Leben. Die Menschen verdanken den Robotern ihren hohen Lebensstandard. Allerdings sind sie so zu reinen Haustieren verkommen, die sich um nichts zu
kümmern brauchen. Familie Walters aus Bubble Atlanta besitzt so einen Roboter, namens Razorball, der in einer Roboter-Fabrik arbeitet und für sie Geld verdient. Der Vater der Familie ist so von ihm beeindruckt, dass er ihn wie ein Familienmitglied behandelt. So fragt er ihn jeden Tag, wie es denn so auf der Arbeit war. Razorball ist jedoch mittlerweile so von seinem Job gebeutelt, dass er die Frage nach seinem Wohlergehen als Hohn empfindet. Es scheint so, als würden die Menschen ihm danach fragen um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, weil sie einen Sklaven-Roboter der für sie Geld verdient, im Haus haben. Vielleicht ist aber einfach sein Empathie-Chip defekt. Vielleicht wird es aber auch Zeit, irgendwas an der momentan Situation zu verändern.

Eine wunderbare Übertragung von Szenarion wie Asimovs "I, Robot" in die Moderne. Also, klar. Es passiert hier nicht genau das was u.a. in diesem Will-Smith-Film passiert ist. Noch nicht. Ist ja immerhin die erste Ausgabe. Aber ich wette um meine linke Arschbacke dass eine riesige Revolte gegen die Menschen dargestellt wird. Was mir besonders aufgefallen ist, dass die Roboter unter einander sprechen und sich austauschen. Sprich, sie sind alle dazu fähig Empathie zu empfinden als auch Hass. Es ist nicht "nur der eine besondere Roboter" der aus der Reihe fällt. Das Artwork empfinde ich als eine Art Hommage an DIY-Fotokopie-Comics. Die Gesichter sind ziemlich realistisch. Ich finds ziemlich verstörend dass überall diese Unmengen an Kacheln gesetzt sind, aber ansonsten stört mich hier nichts. Schlicht ein guter Comic.

Made by: Mike Russell, Mike Deodato Jr., Lee Loughridge
Erhältlich bei: AWA Upshot
8/10 Pfandflaschen

Donnerstag, 16. September 2021

Film der Woche#503: Electric Dragon 80.000 V (2001)

Wie ich desöfteren an der Stelle erwähnt habe, habe ich diesen Film aus einem YouTube-Video, in welchem skurrile japanische Filme vorgestellt wurden. Es dürfte der letzte aus der Liste sein, den ich mir aufgeschrieben habe.


Es scheint so als ob der Film im Jahre 2001 spielt. Ein Reptilienfinder (und Besitzer?) namens Dragon Eye Morrison (Tadanobu Asano) wurde in seiner Kindheit immer sehr schnell aggressiv. Darum wurde er in einer psychiatrischen Klinik behandelt, wo er einer Elektroschock-Therapie ausgesetzt wurde. Dies geschah wortwörtlich nach jedem Kampf mit einem anderem Kind. Ergo stand er quasi dauerhaft unter Schock. Mittlerweile, als Erwachsener hat er gelernt seine gesamte Wut in Gitarrenriffs zu verpacken und Noise zu spielen. Also, er schrammelt die Scheiße aus seiner Gitarre raus. Außerdem hat er aufgrund der Elektroschocks die Fähigkeit entwickelt Elektrizität in seinem Körper zu speichern und sie zu kontrollieren. Ein anderer Mann, der ursprünglich als Fernseher-Reparateur gearbeitet hat und sich nun Thunderbolt Buddha nennt, hat ähnliche Erfahrungen gesammelt. Naja, eigentlich hatte er in seiner Kindheit einen Unfall mit Elektrizität. Nun jagt er als Vigilant Verbrecher und Mafiabosse. Sein Gesicht trägt dabei eine halbe Buddha-Maske, daher auch der Name. Er hat dieselben Fähigkeiten. Nachdem beide voneinander erfahren fordert der halbe Buddha den elektrischen Drachen zu einer Art Duell heraus.

Okay, es hat etwas gebraucht um die Handlung halbwegs zu verstehen. Beziehungsweise musste ich nachhelfen, weil nicht alles klar ersichtlich war. Der Film hat nämlich relativ wenig Dialoge und alles ist eher durch die Aktionen der beiden Protagonisten getragen. Der Film wirkt wie ein typischer Nischenfilm, der vor Skurrilitäten nur so trieft. Sogo Ishii (dessen Projekt MACH 1.67 auch den Noise-Soundtrack hierzu geliefert hat) ist ein Pionier was Cyberpunk-Filme in Japan betrifft. Dieser hier ist soweit ich weiß, eine Art Rückkehr zu den Wurzeln. Davor hat er sich an "normalen" Filmen versucht. Erinnert mich ziemlich an "Tetsuo The Iron Man". Ähnlich verdreht, verrückt geschnitten, schwarz/weiß und voll mit großartiger Musik. Wenn ich das so ausdrücken darf. Und auch wenn ich Schwierigkeiten hatte in die Handlung einzusteigen, so macht es das ganze Design, die ganze Aufmachung des Films wieder gut.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



Mittwoch, 15. September 2021

Album der Woche#505: Dopethrone - Transcanadian Anger (2018)

Ich bin vor Ewigkeiten auf diese Band gestoßen bzw. deren Song/Video "Killdozer". Irgendwann sind sie auf meiner Liste gelandet und dann habe ich sie vergessen. Dann hat der Zufall sie gewählt, hier sind sie, aber vorher musste ich überlegen ob sie tatsächlich so heißen. "Dopethrone" ist nämlich gleichzeitig ein Albumtitel von Electric Wizard. Ich musste lange überlegen ob die Band tatsächlich so heißt.


Sludge Metal aus Kanada. Das sagt der Albumtitel ja irgendwie auch schon. Witzig wie man sowohl den transsibirischen Express parodiert als auch Darkthrone. Meine Fresse, das ist ja alles doppelt und dreifach. "Dopethrone" ist ja an sich schon ein Parodiename/titel in Bezug auf Darkthrone, nur stammt dieser von Electric Wizard. Dann nimmt man das auch noch als Bandnamen, nimmt ein Albumtitel als Persiflage auf "Transilvanian Hunger" und packt auch noch ein Zug aufs Cover. Verrückt. Absolut verrückt.

Das nach Sümpfen Louisianas (und generell wegen dem sumpfigen Sound) benannte Subsubgenre des Metal ist nicht gerade bekannt für unfassbar intelligente Texte. Okay, Ausnahmen gibts aber sei's drum. Jedenfalls geht es hier viel um Drogen und Gras. Im ersten Song geht es scheinbar darum einen Metamphetamin-Planeten zu kolonisieren. Der oben erwähnte Song "Killdozer", scheint von dem weltbekannten Killdozer-Vorfall zu handeln - ich weiß es aber nicht mehr genau weil ich kein Text dazu vorfinde. Die Songtitel sind herrlich absurd. Planet Meth. Scuzzgasm, Tweak Jabber, Snort Dagger, Killbilly Hush. Klingen tut das ganze nach paar Typen die irgendwo im Sumpfgebiet auf Gras und Pilzen und anderen Dingen Musik machen. Nur dass sie aus Kanada stammen. Ich mag diese herrlich giftige Stimme des Sängers als auch diesen mal schnellen und mal langsamen "sumpfingen" Sound. Das habe ich irgendwo schon mal erwähnt, aber egal.

Ich finds ja schon geil, wenn mich Musik herausfordert. Aber manchmal muss einfach ein richtig stumpfes, abgefahrenes Album sein. Und darum finde ich das hier gut. Ehrlich jetzt.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Killdozer, Planet Meth, Scuzzgasm

Leider kann ich das Video nicht einbetten, weil man für die Sichtung sein Alter bestätigen muss.

Darum, hier ein Live-Video von "Killdozer":


Dienstag, 14. September 2021

Comic Book Review#502: The Walking Dead#133-138 (2015)

Und weiter geht's: Carl wohnt jetzt auf der Anhöhe und hat eine Ausbildung als Schmied angefangen. Er ist mitten in der Pubertät und interessiert sich für Mädchen, hat sogar ein "Liebesbrief" dabei. Andrea unterhält sich mit den Neuankömmlingen und stellt sicher, dass sie die Geschichte der Gemeinden verstehen und nachvollziehen können warum alle so gehandelt haben, wie sie gehandelt

haben. Jesus und ein paar seiner Männer werden auf der Suche nach dem vermissten Nathaniel von einer Gruppe von Untoten angegriffen. Doch diese sind anders als die anderen. Sie sprechen und benutzen Messer für ihre Angriffe. Nach einem Kampf können Jesus eine weibliche Untote fest- und mitnehmen. Währenddessen auf der Anhöhe: Maggies Herrschaft wird auf die Probe gestellt. Nachdem Sophia von zwei Jungs angegriffen wird, verteidigt Carl sie und prügelt die beiden fast zu Tode. Deren Eltern sind außer sich und dursten nach Rache. Maggie muss nun eine gerechte Strafe für Carl finden. Gregory, der ehemalige Anführer der Anhöhe sieht das als passenden Moment, um das Ruder wieder an sich zu reißen. Kurze Zeit später, in Alexandria: die sprechende Untote stellt sich als ein ganz normaler Mensch heraus. Sie heißt Lydia und ist 16 Jahre alt. Sie ist Teil einer Gemeinde von Menschen, die eine ganz andere Methode fand um in der Welt zu überleben. Sie bastelten sich Masken aus der Haut von Untoten und wurden so Teil von ihnen. So werden sie nicht angegriffen und die Zombies dienen als eine Art Beschützer. In der Verteidigung ihrer Gemeinde scheinen die "Flüsterer", wie sie sich selbst nennen, äußerst radikal zu sein.

Und wieder schaffen es Kirkman und Adlard, mich zu überraschen. Na gut, ich habe schon auf passenden Wikia-Seiten etwas nachgeforscht, aber es ist trotzdem sehr überraschend, zu sehen was sie sich haben einfallen lassen. Es gibt also Menschen, die eben nicht dieselbe Idee wie Rick und die anderen hatten. Sie haben überlebt aber eben auf eine komplett andere Weise. Logisch, könnte man meinen. In einer Apokalypse finden jeder einen anderen Weg, zu überleben. Die einen wollen zurück in die Zivilisation, die anderen arrangieren sich mit der neuen Welt. Aber trotzdem denke ich in erster Linie nicht daran, dass die Handlung auch in die Richtung einschlagen kann weil für mich die zivilisierte Welt das Non Plus Ultra ist. Darum auch die Überraschung. Großartig.

8,5/10 Pfandflaschen

Sonntag, 12. September 2021

So isses, Musik!#129

Was läuft so?

Nun, da ich momentan keine Discographies reviewe und keine komische Best-Of-Liste abarbeite, dachte ich mir dass im September zwei etwas kleinere Ausgaben kommen. Hier werde ich einfach nur dass reinstellen, was momentan bei mir so läuft. 


Death - The Sound Of Perserverance (1998)

Ich stoße immer wieder auf Death bzw. den verstorbenen Sänger/Gitarristen Chuck Schuldiner. Sie waren eine wirklich verdammt einflussreiche Band im Death Metal. Der Name Schuldiner bzw. Death taucht auf Dutzenden von Bestenlisten und viele Bands zählen sie als Einfluss. "The Sound Of Perseverance" ist deren siebtes und letztes Album. Drei Jahre später verstarb Schuldiner nämlich an einem Tumor.


Im Vergleich zu den anderen Werken, die ich mir vorher angehört habe ist es eine ganze Ecke anders. Klar, es ist immer noch Death Metal. Allerdings hatte Chuck langsam die Schnauze voll davon und woltle, wie bereits beim Vorgänger "Symbolic" experimentieren. So ist seine Stimme wesentlich höher und die Instrumentals wirken zeitweise fast schon mathematisch berechnet. Ja...Progressiv. Es ist kein Death Metal wie man ihn sonst kennt, weil er auf die stellenweise unnötige "Brutalität" verzichtet. Stattdessen weitet man seinen Horizont aus und haut ein akkustisches Stück rein als auch sehr viele Gitarrenfrickeleien. Nein, ich weigere mich es "Progressive Death Metal" zu nennen. Aber es ist irgendwo das. Ein kluger Schachzug, ein gelungener Versuch seine Musik interessanter zu gestalten. Hat wahrscheinlich einige Genre-Puristen abgeschreckt aber gleichzeitig auch neue Fans dazugewonnen. Geil.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Voice Of The Soul, Spirit Crusher, To Forgive Is To Suffer



Sulphur Aeon - The Scythe Of Cosmic Chaos (2018)

Ich habe Sulphur Aeon das erste und bis jetzt einzige Mal 2019 auf dem Culthe Fest in Münster gesehen. Danach kam ja the big Rona und es war, für mich zumindest, seit Februar 2020 nicht mehr viel mit Konzerten. Jedenfalls haben sie mich damals sehr begeistert, ich habe das Album hier ziemlich viel gepumpt und tue es aktuell wieder. Habe allerdings festgestellt, dass ich trotzdem der Band zu wenig Beachtung geschenkt habe. Darum:

Darum mache ich es hier trotzdem nicht zu lang, aaaaber: MEINE FRESSE ist das großartig. Eine Band, die als eines ihrer Haupteinflüsse H.P. Lovecraft hat und dementsprechend seine Werke und Ideen in ihre Musik verwurstet... Das ist nichts neues. Tatsächlich nicht. Das gabs schon öfter. Allerdings kann das nicht jeder und nur weil irgendwas mit "Ctulhu" drauf steht muss das nicht gut sein. Das hier ist mehr als gut. Es ist ein gelungener Mix aus epischen Momenten von Morbid Angel, der Death/Doom-Phase von Paradise Lost und wie eben schon erwähnt Lovecraft'schen Ctulhu-Mythose in den Texten. Kein 08/15 90er Jahre Old School Death Metal Klon. Zwar offensichtliche Einflüsse aus anderen Bands, aber definitiv kein stümperhafter Versuch jemanden nachzumachen. Einige Rezensenten haben behaupten, dass Sulphur Aeon wie eine gewisse Band aus Polen klingen. Eine kleine Ähnlichkeit ist zwar da, aber das wars auch meiner Meinung nach schon. 

Es ist einfach nur ein episches, monumentales Werk, dass am Besten in seiner Gänze angehört werden sollte. Punkt.

9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Alles

Bandcamp




Blut Aus Nord - The Work Which Transforms God (2003)

Ich habe dieses Album heute zum wiederholten Male gehört. Nämlich als ich um kurz vor 5 Uhr zum Bahnhof losgelaufen bin, weil kein passender Bus fährt, um zur Arbeit zu kommen. Auf einer Fußgängerbrücke, die schlecht beleuchtet war lief das Intro "End" zu Ende (höhö) und der erste richtige Song ging los. Meine Fresse, habe ich mich für eine Sekunde erschrocken. "The Work Which Transforms God" ist der perfekte Soundtrack für einen einsamen Spaziergang in der Dunkelheit.

Es ist das vierte Album von Blut Aus Nord, die zwar nicht aus Nord aber aus Frankreich kommen. Zu Beginn ihrer Karriere haben sie reinen Black Metal gemacht, diesmal gehen sie einige große Schritte weiter. Und zwar Richtung Industrial und Dark Ambient. Es gibt sowohl die typische Formel "Krächzgesang und Blastbeats" als auch "Krächzgesang, skurrile Geräusche, Knurren, Growlen, Erdbeben und Baustelle. Und Blastbeats". Baustelle, weil sie drumtechnisch in einigen Songs martialischer klingen, also wie so einige Post-Industrial oder Industrial Metal Bands. Aber genug der Fachsimpelei. Für mich war es eine positive Überraschung. Erinnert mich an Bands/Projekte wie Leviathan, Xasthur oder Cult Of Chalice. Positiv bedrückend und in die Dunkelheit einladend. Einfach schön!

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: The Choir Of The Dead, Procession Of The Dead Clowns, Inner Mental Cage



Lamb Of God - Ashes Of The Wake (2004)

Viertes Album von Lamb Of God, welches 2004 erschien und mir damals aufgrund irgendeines Review im VISIONS-Magazin im Kopf hängengeblieben ist. Für LOG war es ein bahnbrechendes Album, weil sie einen Produzenten engagiert haben, der nicht nur im Metal beheimatet ist um frische Ideen reinzubringen. Textlich gehen Lamb Of God in eine politische Richtung, im Gegensatz zu ihren
vorherigen Werken. So wird im Titelsong ein Auszug aus einem Interview mit dem Soldaten Jimmy Masey gesamplet, der meint dass der Irakkrieg ein Krieg aus falschen Gründen gewesen ist. Seine Vorgesetzten hätten jeden Zivilisten zur Zielscheibe ernannt und er weigert sich auf Zivilisten zu schießen. Beim ersten Anhören habe ich ehrlich gesagt keine frischen Ideen gehört. Viel mehr hat mich das an Pantera erinnert mit weitaus mehr entstellten Gesang. Ich mochte das nicht. Und ich muss zugeben, so geil finde ich es generell immer noch nicht. Allerdings wesentlich besser als beim ersten Durchhören. Es ist für mich einfach Basic Metal. Etwas was vielleicht keine EMP-Merchträger hören, viel eher Nischen-Typen. Aber es ist in erster Linie für mich guter Groove Metal, nicht mehr und nicht weniger. 

Schlecht ist "Ashes Of The Wake" definitiv nicht, aber für meine Ohren hätte es durchaus innovativer sein können. 

6,75/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Ashes Of The Wake, Laid To Rest, Hourglass



Voivod - War And Pain (1984)

Ich habe dieses Album in Digital weil ich letztes Jahr in einer Facebook-Gruppe beim Wichteln mitgemacht habe und in das Geschenkpaket diese CD rein geschmissen habe. Ich verstehe definitiv wieso man Voivod so sehr feiert, schließlich waren sie Pioniere was Progressivität und Ideenreichtum im Thrash Metal betrifft. Jedoch kann mich dieses Album, aufgrund des Gesangs von Dennis "Snake" Belanger und der teilweise beliebig wirkenden Spielweise einfach nicht abholen. Ganz ehrlich, ich find den Gesang stellenweise wirklich richtig übel. Ich höre sofort Motörhead-, Discharge- und Conflict-Einflüsse. Sowohl textlich als auch gesanglich. Es ist Thrash Metal in seiner reinsten Form. Nämlich Heavy/Speed Metal mit enormen Punk/Hardcore-Einfluss. Allerdings wirkt es auf mich teilweise absichtlich schlecht aufgenommen. Wie ein schlechter. Wie zum beispiel "Suck Your Bone", das gleichzeitig nach Discharge und Hair Metal klingt. Sorry, bei aller Liebe. Bei all dem Kultfaktor. Aber meins ist es wirklich nicht.

Keine Bewertung.



Freitag, 10. September 2021

Album der Woche#504: Deftones - s/t (2003)

Allrighty then. Ich habe eigentlich vor, im November im Rahmen von "So isses, Musik!" wieder mit Discographies anzufangen. Deftones werden vorkommen. Da allerdings der Zufall entschieden hat, dass ich diese Woche ein Deftones-Album reviewen soll, reviewe ich ein Deftones-Album. Die ersten drei hatten wir hier schon und wir listen sie hier mal auf: Adrenaline, Around The Fur, White Pony.

Und nun zum eigentlich Album. Als die erste Single "Minerva" rauskam und das Video dazu im deutschen MTV lief, war ich entweder noch 12 oder schon 13. Ich fands ziemlich geil und ich habe mir auch bald daraufhin das Album besorgt. Da ich aber später aus Nu Metal und dergleichen etwas herausgewachsen bin, hat mich diese Art von Musik eine Zeit lang nicht mehr interessiert. Ich kenne zwar inzwischen die ersten drei Alben der Band, aber es ist noch mal etwas ganz besonderes zu dem Zeitpunkt im Jahr 2003 zurückzukehren.

"Deftones" ist ein äußerst vielfältiges Album. "White Pony" hat ja schon angedeutet in welche Richtung die Band sich entwickeln wird. Und da haben wir's. "Hexagram" ist ein brachialer Opener, der nach etwas zerhackten Crossover/Nu Metal klingt, wenn ohne Rapparts und ohne Scratching. Genauer gesagt kommt das Album generell ohne Turntables aus. DJ Frank Delgado hat seine in die Ecke gestellt und stattdessen Keyboards ausgepackt. "Needles and Pins" geht in eine ähnliche Richtung, ist ähnlich aggressiv. Und dann: Boom. "Minerva": "So God bless you all for the song you saved us all, oh, for the hearts you break everytime you moan" Dazu kommt ein vollkommen anderer Sound. Dieser war zwar vorher schon angedeutet, aber hier kommt er richtig zu Geltung. Machen Deftones jetzt Shoegaze? Die verträumten Gitarren und die melancholisch anmutenden Texte als auch Chino Morenos ebenfalls verträumter Gesang lassen das vermuten. Hmm. Vielleicht doch nicht so ganz. Vielleicht hat man sich einfach gedacht, dass man aus einem bestimmten Korsett raus muss. Aus einer Schublade. Das ist der Punkt an dem Deftones es geschafft haben, erfolgreich aus der "Nu Metal"-Kiste auszusteigen und weiter zu wachsen. Sicher, es gibt einige Riffs die immer noch in eine ähnliche Richtung gehen. Absolute Kopfnicker. Aber gleichzeitig solch nachdenklich wirkende Songs, die für viele wahrscheinlich wie eine notgeile Version von KoRn klingen. Dazu kommt noch "Anniversary of an uninteresting event", dass einfach wie ein ruhiger Alcest-Song klingt. Und "Lucky You" der Trip-Hop pur ist. Abwechslungsreicher gehts nicht!

Anyways, geiles Album. Sollte jeder mal gehört haben.

Anspieltipps: Hexagram, When Girls Telephone Boys, Minerva, Needles And Pins, Lucky You,
9/10 Pfandflaschen


Donnerstag, 9. September 2021

Film der Woche#502: Mit dem Teufel ist nicht gut spaßen (1985)

Nahe gelegt, mir den Film anzugucken hat Genossin V. An dieser Stelle vielen Dank :D

Wir befinden uns irgendwo in einem nicht näher benannten Land, zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert. Da man aber tschechisch spricht und tschechische Namen trägt muss es wohl Tschechien sein. Außerdem stammt der Film aus der Tschechoslowakei. Vor kurzer Zeit gab es einen verheerenden Krieg, welcher Armut mit sich brachte. Nun ist dieser vorbei und der Familie Machal, die eine Mühle betreibt, geht es wieder ganz gut. Petr (Vladimir Dlouhý), der Sohn des Hauses schmeißt nun gemeinsam mit seinem Vater und einigen Angestellten die Mühle. Dem König des Landes geht der Arsch auf Grundeis. Die Staatskasse ist durch den Krieg quasi leer und Geld muss her. Ein ihm
vertrauter Minister ist in Wahrheit des Königs größter Manipulator. Insgeheim will er ihn nämlich stürzen und selbst das Land regieren. Um sich selbst irgendwie zu finanzieren braucht er Geld. Also beauftragt er seine Geliebte, Dorota (Jaroslava Kretschmerova) Petrs Vater zu verführen und ihm auch zu heiraten. Das geschieht auch und schnell verfällt der Papa ihren Einfluss. Bei einem Volkstanz tanzen die beiden so heftig, dass er einen Herzinfarkt kriegt und stirbt. Nun muss nur noch Petr weg, damit Dorota alleine das Geld erben kann welches ihr eigentlicher Geliebter, der Minister, kriegen soll. Also setzt der Minister alles daran, den Jungen ins Gefängnis zu bringen. An anderer Stelle: Der Teufel höchstpersönlich kriegt durch seine Handlanger, die sich in Tiere verwandeln können, mit was auf der Erde über ihn passiert. In die Hölle wird nämlich jeder böse Mensch geholt und anschließend auf eine Waage gestellt um seine Bösartigkeit zu messen. Der Teufel Janek (Ondrej Vetchy) kriegt den Auftrag Dorota aufgrund ihrer bösartigen Machenschaften abzuholen...

Interessant. Der Teufel ist nicht das leibhaftige Böse, keine zwielichtige Gestalt, sondern viel eher eine Art unterirdisches Tribunal auf zwei Beinen welches die Menschen für ihre Fehler verurteilt. Dabei ist er stets gerecht und sieht eigene Fehler ein. Sowas gab es in vielen Hollywood-Produktionen meines erachtens noch nie. Viel interessanter finde ich den soziokritischen Aspekt. Ein zwielichtiger Politiker versucht Leute zu betrügen, die wirtschaftlich eigentlich unter ihm stehen. Dazu kommen noch zwei kleine Gesangseinlagen, witziges Make-Up als auch astreine Gestaltung der "Hölle". Na gut, die eingebauten Flammen kann man nicht übersehen aber trotzdem: Spaßig ist es. Alles in allem ein wirklich sehr amüsanter und gar nicht mal so dummer Film. Bei so Kostüm-Klamotten denke ich nämlich in erster Linie an irgendwelche Prä-19.Jahrhundert-Romanzen als an Comedy. Zwar hatte ich etwas gebraucht um in den Film "reinzukommen", aber ich hatte insgesamt doch ziemlich viel Spaß.

7,5/10 Pfandflaschen
Trailer gibts leider nicht.
Dafür aber den Film:
Teil 1


Mittwoch, 8. September 2021

Comic Book Review#501: The Walking Dead#127-132 (2014)

Und wieder ist alles anders. Diesmal zeigt uns Robert Kirkman was seit dem Ende des Krieges zwischen den Gemeinden und den Negans Erlösern passiert ist.

Aber zuerst werden uns ein paar neue Charaktere vorgestellt. Eine Frau namens Magna ist die "Anführerin" einer Gruppe von Leuten, die ausgestattet mit einem LKW-Anhänger und Pferden durch die Gegend zieht und es irgendwie geschafft hat zu überleben. Leider schafft es eine Herde von Zombies den Anhänger umzustürzen. Zum Glück taucht eine Gruppe von Soldaten auf, die zur Gemeinschaft der Dorfgemeinden gehört. Ihre Aufgabe war es, mit einem Horn eine riesige Herde von Zombies wegzulocken. Dummerweise kam es so, dass sie sie zu Magna und ihrer Crew gelockt haben. Ein Mitglied ihrer Gruppe ist dabei gebissen worden und gestorben. Die Gemeinschaft der Gemeinden Alexandria, der Anhöhe und dem Königreich floriert. Rick hat sich mittlerweile die Haare kurz geschoren und einen Bart wachsen lassen. Dadurch wirkt er viel einflussreicher und selbstbewusster. Er ist nun der offizielle Anführer von Alexandria. Im Dorf selbst wird inzwischen viel angebaut, gegossen, gewerkelt und gebastelt. Es ist ein normales Leben. Heath und ein paar andere Soldaten, die auf Magna und die anderen getroffen sind, bringen sie nun zur Gemeinde. Es ist eine Einladung, ein neues Leben anzufangen. Zuerst müssen sie allerdings ihre Waffen abgeben. Magna, Kelly, Luke, Connie und Yumiko sind fürs erste ziemlich misstrauisch. Es scheint fast so, als wären die Bewohner der
Dorfgemeinde eine Art Sekte oder hätten irgendwas zu verbergen. Seltsam, das ist wie damals als Rick und der Rest eingetroffen sind und ein ähnliches Gefühl hatten. Wird Negan, der im Keller eines Haus in einer Zelle schmort sie manipulieren können?

In der Beschreibung steht zwar, dass "Wochen" vergangen sind. Viel mehr wirkt es auf mich so, als wären es Monate oder fast schon Jahre. Negan hat lange Haare. Carl wirkt viel mehr wie ein Teenager. Man schafft es, die Story immer interessanter zu halten. Mittlerweile ist es kein "Überlebensdrama" mehr. Viel eher eine Art Coming-Of-Age-Story (Carl) gemischt mit Drama (Rick) und Post-Apokalypse-Kram (Zombies). Was am Ende dieses Bandes für eine Gefahr auftaucht verstört einen noch ein kleines Bisschen mehr. Ich habs nicht für möglich gehalten, diese Story über so viele Bände halbwegs kontinuierlich spannend zu halten. Aber es funktioniert.

8/10 Pfandflaschen

Samstag, 4. September 2021

Film der Woche#501: The Crimson Ghost (1946)

Hallo und herzlich willkommen zur ersten Ausgabe von "Film der Woche" nach der #500. Diesmal handelt es sich nicht um einen Film, sondern um einen Serial. Ich hatte hier schon mehrere (von Superman, Batman als auch Captain America), dennoch möchte ich noch mal kurz erklären, was denn ein Serial überhaupt ist. Stellt euch vor, ihr habt kein Fernsehen und müsst jede Woche ins Kino um euch die neueste Folge eurer Lieblingsserie reinziehen. So haben Serials funktioniert. Jede Woche ein neuer Teil der Geschichte, 12-15 Minuten lang, der mit einem Cliffhanger endet. Bei "The Crimson Ghost" handelt es sich um einen der ersten Serials von der Firma Republic, die nach dem 2. Weltkrieg erschienen.


Der "Crimson Ghost", ein Typ in Umhang und Totenkopf-Maske, kurz gesagt ein Bösewicht, möchte Cyclotrode X stehlen. Das soll ein hochmodernes, vor kurzem entwickeltes, Gerät sein welches in der Lage ist Atombombenangriffe abzuwehren und gleichzeitig jegliches elektrische Gerät abzuschalten. Der Erfinder des Geräts, Dr. Chambers (Kenne Duncan) zeigt bei einer Präsentation an der Uni seine Fähigkeiten. Er lässt mithilfe des Cyclotrode X aus der Ferne ein Modellflugzeug abstürzen. Da tauchen zwei Typen, Gehilfen vom Crimson Ghost, auf um es zu stehlen. Chambers schafft es jedoch sich zu wehren und das Gerät zu zerstören damit es nicht in die falschen Hände gerät. Ein Freund von Chambers, Kriminologe und Physiker Professor Duncan Richards (Charles Quigley) kommt zur Hilfe und wehrt die Henchmen ab. Einer von ihnen schafft es zu entkommen, der andere stirbt nachdem man ihm eine Art Plastikhalsband entfernt hat. Kurze Zeit später versklavt der Crimson Ghost Professor Chambers und legt ihm ebenfalls ein Halsband an. Dieses bringt die Opfer vom Ghost dazu seinem Willen zu gehorchen - und wenn es von jemand anders als ihm entfernt wird, stirbt der Träger. Aber das war nur die erste Folge.

Von nun an, versuchen Duncan und Diana Farnsworth (Linda Stirling), seine Sekretärin, in jeder Folge den Crimson Ghost aufzuhalten. Mal versucht CG schweres Wasser zu stehlen oder angereichertes Uran, um das Cyclotrode X anzutreiben, mal versklavt er gute Menschen mit seinen Halsbändern, damit sie für ihn arbeiten. Aber das ursprüngliche Ziel ist, das Cyclotrode X an eine fremde Macht zu verkaufen. Eigentlich ist in jeder Folge mindestens eine Autojagd, eine Schlägerei und mindestens einmal der Crimson Ghost zu sehen. Es wird erst am Ende verraten, wer er überhaupt ist. Der Plot ist sehr simpel. Die Episoden ähneln einander sehr. Ich glaube, das liegt daran, dass man gedacht hat das Publikum würde sich nach einer Woche sowieso nicht mehr genau erinnern, was in der Folge davor passiert ist. Und eventuell haben einige auch eh eine Folge verpasst. Da macht das auch nichts. Es ist eine sehr einfache "böser Bösewicht in Maske stiehlt Waffe um sie zu verkaufen und bedroht Amerika"-Story. Das Design, sowohl vom Crimson Ghost als auch der anderen Kostüme ist cool anzusehen. Mag sowieso die ganze Kulisse der 40er Jahre. Kein Wuner, dass Jahre danach Kinder sich an Halloween als der Hauptbösewicht verkleidet haben. CG hatte so einen Einfluss, dass eine gewisse Punkband aus Lodi, New Jersey sich sein Gesicht als Logo angeeignet haben. Dieses wird bis heute benutzt. Alles in allem, ein sehenswertes, wenn auch sehr simples Spektakel.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:


Freitag, 3. September 2021

Album der Woche#503: Minsk - The Crash And The Draw (2015)

Ich weiß manchmal gar nicht, wie ich an diese Art von Musik herantreten soll. Post-Metal und neue Artverwandte von Doom Metal sind nicht so ganz mein Metier und ich möchte in einem Review nicht so wirklich um den heißen Brei herum reden oder einfach nur "ist geil, gefällt mir" schreiben.

"The Crash And The Draw" ist das zweite Album von Minsk und gar nicht mal so aktuell. Da sie aber seit Ewigkeiten in meiner "To Review"-Liste standen und ich irgendwie etwas ahnungslos war, habe ich auf ihrer Bandcamp-Seite einfach ins Blaue gegriffen und dieses Album ergattert. 


Am ehesten ähneln Mink den US-Amerikanern Neurosis. Ähnlich langatmig und schleppend ist der Sound. Gleichzeitig erinnert mich an einer Stelle, genauer gesagt den ersten Song ("To The Initiate), der Gesang an die neuesten Aufnahmen von Sepulturas Derrick Green auf "Quadra". Ich habe es schon im Netz gelesen. Metal-Puristen bezeichnen das Album als Hipster-Metal und als viel zu langweilig. Vielleicht ist es gar nicht so gut wie das erste, wer weiß. Allerdings ist es für mich das erste dieser Band und ich bin definitiv nicht unbeeindruckt.

Klar, es ist fraglich ob man wirklich so lange Songs (bis zu 12 Minuten) gebraucht hat. Oder ob man einen Song in vier Teile splitten musste - Onward Procession besteht nämlich genau aus vier, ungefähr 6-7 minütigen Teilen. Ich weiß nicht genau, wieso sie sich nach der belarussischen Hauptstadt benannt haben. Es kann sein, dass es irgendwas mit der Geschichte dieser Stadt zu tun hat - die wie so viele Städte in der ehemaligen Sowjetunion von der Wehrmacht belagert wurden - oder ob sie einfach auf den Aspekt der Zerstörung stehen. Doch es geht hier nicht nur um Ballerei und Zerstörung. Es ist beinahe schon typisch für Post-Metal-Bands Songs zu produzieren die einen atmosphärisches Klangbild aufbauen, aufbauen, aufbauen, nur um dann alles wieder mit langsamen Riffs einstürzen zu lassen. "Conjunction" ist so ein schöner Song. Beinahe-Ambient. Traumhaft. Und dann geht er nahtlos in "The Way Is Through" über. Es ist eine merkwürdige Mischung aus fast schon Lagerfeuerromantik und philosophisch anmutenden Gesprächen unter einem Sternenhimmel. Nur um dann aufzuspringen um festzustellen, dass man das Auto angelassen hat. Oder so.

Anspieltipps: Conjunction, The Way Is Through, To The Initiate
8/10 Pfandflaschen