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Freitag, 31. Mai 2019

Happenings des Monats: Mai'19

Stricher guckt sich "Shazam!" an in CinemaXx Essen am 01.05.2019

Ich war am Anfang etwas gespalten was ich von dem Film erwarten soll, weil ich sowohl sehr gutes als auch sehr schlechtes gehört habe. Aus dem Kino rausgekommen bin ich übrigens ziemlich zufrieden.

Wichtige Fun Facts am Rande: Die Figur Captain Marvel gehörte am Anfang noch dem Comic-Verlag Fawcett Comics (am Anfang heißt 1940er Jahre). Es gab damals sogar ein ziemlich erfolgreiches Serial. Anfang der 1970er erwarb DC die Verlagsrechte an der Figur. Da aber Marvel zwischenzeitlich einen eigenen Captain Marvel erfunden und rausgebracht hat. Und patentiert. Deswegen darf DC bis heute die Figur nicht Captain Marvel nennen und greift auf Titel wie "(The Power of) Shazam!" zurück. In den Dialogen darf der Character trotzdem Captain Marvel genannt werden. Da aber Anfang des Jahres die Captain Marvel von Marvel ihren eigenen Film bekam wäre es wohl ziemlich verwirrend wenn das hier der Fall gewesen wäre. Also geschieht das nicht. So einfach ist das.

Achja: SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER

"Shazam!" erzählt zu Beginn vom Jungen Thaddeus Sivana (Ethan Pugiotto) der 1974 mit seinem Vater (gespielt von John Glover, besser bekannt als Alexander Luthor aus "Smallville") und seinem Bruder in einem Auto unterwegs ist. Beide schätzen ihn nicht wirklich und machen sich über ihn lustig. Auch darüber, dass er ständig mit seiner wahrsagenden 8Ball spielt. Plötzlich verschwinden die beiden, die Fenster am Auto gefrieren und er landet in einer geheimnisvollen Hölle. Ein alter,
bärtiger Zauberer (Djimon Hounsou) sucht dringend einen Nachfolger für sich, da er der letzte seiner Art ist und nicht mehr lange zu leben hat. Thaddeus erweist sich als unwürdig, da er während seiner Prüfung das Auge von Envy berühren will. Der Zauberer schickt ihn zurück, alles erscheint wie ein böser Traum. Thaddeus ist so aufgeregt, dass er tatsächlich einen Autounfall verursacht.

Jahre später, in Philadelphia: Billy Batson (Asher Angel) hat als kleiner Junge seine Mutter auf einer Kirmes verloren und nie wieder gefunden. In all den Jahren kam und er ging er von Pflegefamilie zu Pflegefamilie. Schlußendlich ist er in einer Wohngemeinde angekommen, angeführt von den Pflegeeltern Victor und Rosa Vasquez. Seine neuen Geschwister sind Freddy, Mary, Darla, Eugene und Pedro. Der Zufall will es, dass Billy per U-Bahn zu dem oben genannten Zauberer reist und sich tatsächlich als würdig erweist. Er erhält die Kräfte von Salomon, Herkules, Atlas, Zeus, Achilles und Merkur: SHAZAM! also. Plötzlich ist er nicht mehr 14 sondern sieht aus wie ein ungefähr 20jähriger Mann (Zachary Levy) und verfügt über supermanähnliche Kräfte. Zusammen mit seinem Ziehbruder Freddy (Jack Dylan Gracer) versucht er eine Art Konzept für sein neues Superheldendasein zu finden. Allerdings kommt deutlich schlimmeres auf ihn zu: Thaddeus Sivana (Mark Strong) versuchte über all die Jahre in die bereits erwähnte Höhle zurückzukommen und schaffte es tatsächlich. Mittlerweile verfügt über die Kraft der sieben Todsünden und will das einzige Wesen, dass stärker ist als er umbringen. Und das wäre natürlich: Billy.

Okay. Also da gibts ein paar Punkte die den Film etwas merkwürdig erscheinen lassen. Also eigentlich nur einen. Und zwar der alte, bärtige Mann der Kinder entführt und sie vor eine Prüfung stellt. Dabei sagt er solche Sachen wie "FASS MEINEN STAB AN!", was das ganze nur noch merkwürdiger macht. Ich fühlte mich positiv an Filme wie "Big"(mit Tom Hanks) als auch rein vom Schauplatz her an Philadelphia (mit Tom Hanks) erinnert. "Shazam!" hat diesen kindlichen, coming-of-age mäßigen Charme. Plus etwas Toilettenhumor. Aber nur ganz wenig. Außerdem ist er stellenweise echt übelst brutal. Ich mein da werden Köpfe abgerissen und Menschen vom obersten Stockwerk aus durch Fenster geschleudert. Und der Film ist ab 12. What the fuck. Also ehrlich, was zum fick? Vielleicht liegts daran, dass Kids heutzutage schon etliche Gewalt im Film und Fernsehen gewohnt sind. Also sei's drum. Jedenfalls fühlte ich mich wirklich gut unterhalten. "Shazam!" ist nicht zu düster und nicht zu dämlich. Allerdings wird er wahrscheinlich in der Erinnerung untergehen, was ich schade finde.

7,9/10 Pfandflaschen
Trailer:


MGŁA + REVENGE + DOOMBRINGER am 17.05.2019 im Resonanzwerk, Oberhausen

Okay. Ich hatte seit Monaten eine Karte und habe mich schon Ewigkeiten drauf gefreut. Außerdem bin ich zu faul das polnische "Ł" hier dauernd reinzukopieren, also werde ich die Band ganz dilettantisch Mgla nennen. Das heißt übrigens "Nebel" auf Deutsch. Zuallererst: Ich bin ein erwachsener Mensch und ich entscheide selbst, was für Musik ich höre und auf was für Konzerte ich gehe. Mir ist durchaus bewusst, dass Mgla mit mehr als problematischen Menschen in Verbindung stehen - jedoch habe ich nicht zu entscheiden mit wem sie gemeinsame Sache machen. Über die persönliche Einstellung der Band ist nichts bekannt. Und überhaupt: Wenn man Black Metal hören möchte kommt man wohl an Idioten und Leuten mit scheiß Einstellungen nicht dran vorbei. Punkt.

Als wir da waren, haben schon Doombringer angefangen. Kannte die Band nicht. Beide Vorbands nicht. Doombringer hatten ein sehr abgefahrenes Logo und boten etwas wie eine Mischung aus Black und Death Metal. Irgendwann kamen tatsächlich so Batjuschka-mäßige Chants vor, was mich ziemlich überrascht hat. Es sind übrigens zwei ehemalige Mitglieder der großartigen Cultes De Ghoules dabei. Very cool.

Revenge waren eine, nein zehn Spuren härter. Ich hörte die Worte "War Metal" fallen. Die Band beschäftigt sich mit Themen wie "Anti-Humanity", "Nihilism" und "War". Wenn man sich die Song- und die Albumtitel anguckt weiß man was ich meine. Außerdem wären da noch diese Albumtitel die aus drei Worten bestehen, die jedes Klischee erfüllen. Es war unglaublich primitiv. Ein Song nach dem anderen rausgeballert, sodass es mir irgendwann auch ein Bisschen zu doof wurde. Aber insgesamt: verdammt noch mal hat sich das gelohnt!

Der Abend noch verdammt jung als Mgla die Bühne betraten. Überhaupt wurde der Einlass auf 18:30 vorgezogen, sodass das Konzert schließlich um 22:30 zu Ende war. Wir haben uns sogar zwischenzeitlich überlegt ob nicht noch eine vierte Band spielt oder gar eine längere Pause dazwischen ist. Aber nein, gegen 21:30 waren sie nun da und gingen exakt eine Stunde später. Grandioser Auftritt, genau so wie ichs mir vorgestellt habe. Ein Auftritt ohne jegliche Ansage, verhüllt in Strümpfen übers Gesicht und eingekleidet in Lederjacken. 9 großartige Songs. Keine Zugabe, was ich sehr schade fand. Hey, wenigstens ein weiterer Song hätte nicht mal die Atmosphäre zerstört. 

War ein sehr entspannter Abend. Freue mich einen bis zwei korrekte Leute kennengelernt zu haben, die sich zumindest auf den ersten Blick korrekt geben. Wer weiß was für Leichen ihr im Keller habt ;D 

Stricher guckt sich "Godzilla II: King of the Monsters" an in Filmwelt Herne am 30.05.2019

SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER SPOILER

Meine Fresse, wat hab ich mich gefreut, ey. Achja, ich kann selten ganz spoilerfrei schreiben, deswegen ist dieses Review nicht ganz spoilerfrei weil ich selten ganz spoilerfrei schreiben kann.

Es ist die Fortsetzung zu "Godzilla" (2014) und mittlerweile der dritte Film in Legendary Pictures' Monsterverse. Der zweite war "Kong: Skull Island", welchen ich leider immer noch nicht gesehen habe. Aber das werde ich nachholen, definitiv.

Zunächst mal über die menschlichen Protagonisten: Es geht um eine zerrüttete Familie. Emma Russell (Vera Farmiga) und Mark Russell (Kyle Chandler) leben voneinander getrennt und haben eine gemeinsame Tochter namens Maddison (Millie Bobby Brown). Vor einigen Jahren verstarb Maddisons Bruder im Verlauf der Kämpfe zwischen Godzilla und den Mutos. Diese Erfahrung führte zu Trennung. Mittlerweile ist Mark irgendwo draußen in der Wildnis und fotografiert Wolfsrudel während Emma für die Organisation Monarch arbeitet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat sogenannte "Titanen" aufzuspüren. Wir kennen sie ja als Kaijus, aber man nannte sie hier Titanen um keine Verwirrung zu stiften - schließlich heißen sie in "Pacific Rim" halt auch Kaiju. Maddison lebt bei ihrer Mum und kriegt ihre Arbeit hautnah mit. Als nächstes werden die beiden Zeuginnen der Geburt von Mothra. Die Larve schlüpft und fühlt sich direkt danach von ihrer Umgebung bedroht. Außerdem verfügt Emma über ein Gerät namens "Orca". Es simuliert Kaiju-Frequenz und kann so mit den Riesentieren kommunizieren. Der ähm Zufall will es, dass kurz darauf Emma und Maddison gekidnappt werden - und zwar von einem Ökoterroristen namens Alan Jonah (Charles Dance) und seiner Truppe. Dieser möchte die Erde in einen Urzustand versetzen und braucht dafür die Titanen. Das "Orca" ist also perfekt dafür. Der Rest von Monarch sammelt Mark auf und informiert ihn über das Kidnapping. Von nun an ist er mit ihnen unterwegs um seine Tochter und die Ex-Frau zu finden. 

Godzilla hingegen sucht auch etwas. Oder jemanden. Seinen größten Feind, der ihn in der Showa-Reihe, in der Hensei-Reihe als auch in der Millennium-Reihe begegnet ist: Monster Zero, wie er genannt wird und in der Antarktis gefangen ist.  Ich mein, evtl. habt ihr ja den Trailer gesehen und ihr könnt euch schon vorstellen wer damit gemeint ist. Im Grund genommen geht es bei den Kaiju um eine Art Machtkampf um den wahren Thron für den "King of the Monsters".

Zunächst mal die positiven Seiten: Ich erinnere mich nicht mehr allzu gut an den 2014er Godzilla, vor allem weil er dort ganze 8 Minuten zu sehen war und mich die menschliche Geschichte so gut wie gar nicht interessiert hat. Diesmal ist es ein Ticken anders. Meiner Meinung nach sieht man sehr gut, dass diese Menschen in diesem Film zu 1000 % für das Geschehen mitverantwortlich sind. So werden einige Charaktere tatsächlich sympathisch als andere und sie sind einem wenigstens  nicht "egal". Natürlich ist die Storyline a lá "Wir haben der Erde genug geschadet/wir brauchen einen Neuanfang oder einen Resetknopf/Ohmeingottwashabichgetan" überhaupt nicht neu. Aber wenigstens bleibt sie irgendwie in Erinnerung. Irgendjemand hat außerdem bemängelt dass hier entweder zu viel Kaiju-Gekloppe oder zu wenig Kaiju-Gekloppe ist. Ich muss dazu mal sagen, dass wir in einem anderen Zeitalter leben, wo Filme mit Typen in Gummi-Anzügen nicht mehr ganz so Mainstream sind, sodass wir damit leben müssen. Im Vergleich zum ersten Film ist es viel Kaiju-Gekloppe. Im Vergleich zu den 30+ TOHO-Godzilla-Filmen ist es verdammt wenig. Checkt mal eure Prioritäten dies das. Hört auf so viel zu meckern ;) Und jetzt zu den negativen Dingen: Auch wenn die Story schon in Erinnerung bleibt, so ist sie doch voll mit Pathos. Es gibt ja in Filmen immer wieder so ein Element: irgendwas funktioniert technisch nicht und die einzige Chance darauf dass es doch funktioniert ist es manuell zu machen. Das würde aber den sicheren Tod bedeuten. Einer aus der Gruppe steht dann auf und meint "Öh äh ich mach das" und die anderen so "öh ne mach das nüscht ei verbübsch mor finden ne andre lösung" und er dann noch mal so "NÖ ISCH MACH DAS". Und dann macht er das. Stirbt. Und dannn kommt er wieder und sagt "haha, habt ihr mich vermisst". Okay, so krass ist das hier nicht aber ähnlich. Und nachdem so ein ähnlicher Dialog stattgefunden hat, hat irgendjemand hinter mir volle Kanne einen fahren lassen. Ich musste lachen.

Anyways: Ein ziemlich guter Film.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:

Donnerstag, 30. Mai 2019

Film der Woche#392: Marvel Animated Features, Teil 2

Vielleicht, ganz vielleicht erinnert ihr euch an den ersten Teil von "Marvel Animated Features". Wenn nicht, dann klickt hier.

3. Invincible Iron Man (2007)

Bei diesem Film handelt es sich um die Vorgeschichte desselben Iron Man der in "Ultimate Avengers" und "Ultimate Avengers 2" zu sehen ist. James "Rhodey" Rhodes (den MCU/Comic-Fans bekannt als "War Machine") leitet eine wichtige archäologische Mission. In China soll eine Ausgrabung einer verschollen geglaubten Stadt stattfinden. Eine terroristische Gruppierung namens Jade Dragons will dies jedoch verhindern. Ihrer Auffassung zufolge wird die Ausgrabung einen jahrtausenden alten Geist des Herrschers Mandarin wiedererwecken. Mit moderner Technologie
gelingt die Ausgrabung - die Stadt wird buchstäblich von unter dem Boden hervorgeholt. Die Jade Dragons kidnappen Rhodey daraufhin. Als Tony Stark davon erfährt fliegt er prompt nach China nur um...selbst von den Jade Dragons gekidnappt zu werden - allerdings auch um gleichzeitig einen schwerwiegenden Unfall zu haben. Nicht absichtlich natürlich.So kommt es also dass beide gefangen sind und die Jade Dragons von ihnen verlangt etwas zu erfinden, dass die Stadt wieder versenken wird. Beide koopieren, aber insgeheim arbeiten sie (natürlich) an einer stählernen Rüstung die quasi unzerstörbar ist, mit welcher sie fliehen können....

Man hält sich ziemlich gut an die Vorlage. Es wird eine ziemlich solide Entstehungsgeschichte geliefert. Der Name "Iron Man" fällt nirgendwo. Was auch gut ist und das ganze etwas glaubwürdiger macht. Schließlich ist Tonys Vorhaben NICHT sofort ein stählernder Superheld zu werden. Stattdessen steht seine Freundschaft zu Rhodey und die Beziehung zu seinem Vater im Vordergrund. Oh und natürlich gibt es da den Mandarin, aber davon kriegen wir nicht so viel zu sehen. Aber wir kriegen ihn zu sehen, zwar nicht so ausgiebig wie in der großartigen Zeichentrickserie, aber ja. Das einzige was mir wirklich nicht gefällt ist der pseudo-anime Zeichnungsstil. Entweder ganz oder gar nicht. Aber ansonsten eine willkommene Abwechslung zu den beiden (nicht so) okayen "Ultimate Avengers"-Filmen. Grade mal so gerettet.

6,75/10 Pfandflaschen
Trailer:


4. Doctor Strange (2007)

Doctor Strange dürfte hier auch nicht unbekannt sein. Der Chirurg Stephen Strange ist zwar in der Medizin sehr erfolgreich, allerdings zwischenmenschlich nicht gerade. Sein Leben fokussiert sich zu 100% auf seine Karriere. Er versagt zwischenmenschlich erneut als er einer jungen Frau nicht helfen kann, die in ihren Träumen immer wieder ein brennendes Gesicht sieht - übrigens dasselbe was seine Schwester vor ihrem Tod auch gesehen hat. So ergeht es auch mehreren anderen Kindern... Nach einem verheerenden Unfall sind seine Hände dermaßen beschädigt, dass er sich in Stande sieht seinen Beruf wieder auszuüben. Also sucht er seinen Heil komplett woanders - nämlich in Himalaya. Wie es weiterläuft wissen wir schon. Dort wird er nämlich zu der Person die wir kennen: Doctor Strange -
the Sorcerer Supreme. Der Weg dorthin ist aber sehr schwer - ähnlich dem eines Karate Kid. Irgendwann wird den Zuschauern klar gemacht, dass Dormammu eine bösartige Entität langsam aber sicher seinen Weg in unsere Realität findet. Dabei helfen ihn seine mystischen Kreaturen, wovon eine zu Beginn des Filmes einige Bauarbeiter erschreckt und angreift. Innerhalb der Gruppe der anderen Magier - den Sorcerers Supreme - findet eine Spaltung statt. Ein gewisser Morbo beschließt sich den Befehlen des Ältesten zu widersetzen und entzweit das Team.

Ich habe extra so wirr geschrieben um nicht aus Versehen irgendwie zu spoilern. Tatsache ist, dieser Film unterscheidet sich ziemlich von den MCU-Film der vor ein paar Jahren rausgekommen ist. Allerdings bleiben so einige Elemente die für Doctor Strange halt nicht unwichtig sind: Dormammu, die persönliche Wandlung, der Älteste Meister der magischen Künste usw. Wie schon gesagt: Erinnert mich leicht an Karate Kid. Jemand muss von unten nach oben kommen und sich dabei beweisen als auch relativ unangenehme Sachen erledigen. Am Ende kommt ein Meister dabei raus, der sein Handwerk versteht. Ziemlich coole Origin Story!

7,5/10 Pfandflaschen
Trailer:

Mittwoch, 29. Mai 2019

Comic Book Review#391: Dark Tower: The Gunslinger Born#4 (2007)

Alles klar. Wir hatten letzte Woche das Vergnügen mit Ausgabe#3, jetzt gehts weiter mit der nächsten. Und dann ist auch erstmal Schluß mit Marvel Comics. Der nächste größere Abschnitt meines nicht enden wollenden Comic-Haufens besteht größtenteils aus Dark Horse und Image Comics Material....

Wie wir schon in der vorherigen Ausgabe erfahren haben traf Roland Deschain auf Susan Delgado... und hat sich bis über die beiden Ohren verknallt. Die Gegend Hambry wird vom bösen John Farson kontrolliert, der gleichzeitig der Feind der Affiliation ist, die von Rolands Vater kommandiert wird. Roand erfährt, dass das Vieh in Hambry mutiert auf die Welt kommt. Außerdem bohrt man hier nach Öl um Waffen auszurüsten und die Deputies sind in Wahrheit eine Truppe von Assassinen. the Big Coffin Hunters. Susan kennt Rolands echten Namen nicht und ihn nur unter Will Dearborn - den Codenamen den er für seine Undercover-Mission benutzt. Bei einer erneuten Begegnung küssen sie sie sich. Weiterhin werden wir Zeuge einer typischen Situation in einem Saloon: ein geheimnissvoller Fremder betritt den Laden und will irgendwelche Informationen haben. Außerdem kriegen wir mit wie Roland und ein paar andere in einem Gebirge unterwegs sind, wo ein geheimnissvolles bösartiges Wesen ganze Geier lebendig verspeist.

Seufz. Sagen wirs mal so: Äußerlich sehr hui. Innerlich definitiv nicht pfui, aber mich reizt das nicht grade die ganze Reihe von vorn zu lesen. Ich bin viel eher angenervt von der geschwollenen Sprache, die das Geschehen so semi-mysteriös macht oder versucht zu machen. Denn eigentlich ist es einfach nur ein Fantasy-Western. Wer weiß, vielleicht packt mich irgendwann doch noch die Muse. Ich werde damit jetzt aber wirklich nicht sehr warm...

6/10 Pfandflaschen
Made by: Peter David, Robin Furth, Jae Lee, Richard Isanove

Dienstag, 28. Mai 2019

Album der Woche#395: Deftones - White Pony (2000)


'Cause you're my girl
And that's alright

If you sting me
I won't mind



We'll stop to rest on the moon
And we'll make a fire
I'll steal a carcass for you
Then feed off the virus
("RX Queen")

"White Pony" ist das dritte Album von Deftones, ihr meistverkauftes und sowas wie das Magnum Opus der Band. Im Vergleich zu "Adrenaline" und "Around the Fur" haben sich Deftones sehr weit von ihrem ursprünglichen Sound entfernt. Meiner Ansicht nach zumindest. Weg von Crossover/Nu Metal, größtenteils. Stattdessen gibt es verträumte Klänge, musikalisch als auch gesanglich. So
gestaltet sich auch das Albumcover und die Texte. Laut Sänger Chino Moreno geht es da weniger um persönliche Dinge als um Geschichten mit anderen Leuten als Protagonisten. In "RX Queen" geht es höchstwahrscheinlich um jemanden der in eine andere Person so dermaßen verliebt ist, dass er alle schlechten Eigenschaften an ihr wegdenkt bzw. in Kauf nimmt und anschließend bereit ist auch diese Eigenschaften zu lieben. 

Das Album wirkt so als würde man in ein tiefes, schwarzes Loch fallen. Aber das ist dann kein schlimmer Ort. Sondern eine Festung der Einsamkeit, ein Rückzugsort. Ich mag wie verträumt es ist, wie grenzensprengend. Da gibts einen Song wie "Digital Bath" der Smiths-Klassikern in Sachen Melancholie definitiv das Wasser reichen kann, der dann plötzlich mit diesem doch leicht nu-metal-esken "Elite" platz machen muss. Da das Album, laut der Plattenfirma keine Hitsingle hatte musste es re-releast werden und zwar mit Bonustracks. Chino fand diese Art von Firmenpolitik dumm und beschloss im Handumdrehen eine Hitsingle aufzunehmen um es "denen da oben" zu "zeigen". So ist "Back To School (Mini Maggit)" entstanden, welches eine Variation des hierauf bereits enthaltenen "Pink Maggit" ist. Ich verstehe die Plattenfirma da nicht ganz, schließlich ist "Knife Party" genau so ein Hit für mich. Aber wahrscheinlich war "Back To School" einfach ein Song mit dem passenderen Image der Band, den man auch gewohnt war. Weil dort gerappt wird und so.

Es ist eine sehr willkommene Abkehr vom Alten, eine Weiterentwicklung im Sound. Es ist wirklich ein sehr sehr gutes Album.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Passenger, RX Queen, Knife Party, Mini Maggit, Pink Maggit

Sonntag, 26. Mai 2019

Comics Monthly#63

Hallo! Diesen Monat geht es um "Independent"-Verlage bzw. die, die keine hochqualifizierten CGI-Verfilmungen ihrer Comics erfahren. Ihr wisst schon.

Clue Candlestick#1

Okay, das war etwas merkwürdig. Kennt ihr dieses Brettspiel namens "Cluedo", wo es darum geht bei gemeinsam einen Mörder/Dieb/etc. zu entlarven? Nun, ich glaube darauf basiert dieser Comic. Kein Wunder, schließlich ist er bei IDW Publishing rausgekommen, die sowieso alles zu Comics verwursten was es gibt.

Die erste Person, die wir kennenlernen ist Professor Plum, ein Experte in Sachen Antiquitäten. Er kriegt Post von einem guten Freund von ihm - einen Antiquitätensammler namens Boddy. Der Brief ist hochgradig verschlüsselt. Nach ungefähr 9 Stunden grübeln findet Plum raus worum es geht. Scheinbar kriegt Boddy in letzter Zeit lauter Drohbriefe und fürchtet sich. Er möchte nun, für den Fall seines Ablebens die wertvollsten Artefakte aus seiner Kollektion gewissenhaften Leuten überlassen. Also lädt er Plum und mehrere andere illustre Gestalten zu einem Dinner ein. Einer von ihnen, Colonel Mustard leidet an PTSD und hat einen Preis auf seinen Kopf ausgesetzt bekommen. Als er "feststellt", dass ein Kerzenhalter (!!!) bösartige Absichten verfolgt wird er plötzlich erschossen. Die anderen beschließen in Boddys Villa nach Hinweisen bzw. nach dem Mörder zu suchen. Das "Spiel" beginnt....

Der Comic liest sich wie eins dieser Facebook-Bitcomics. Wenig glaubhafte Gestikulation. Dafür lauter "Hinweise" und abstrakte Segmente, wie ein riesiger Mund der den "blasenden" Wind symbolisiert der in Professor Plums Schlafzimmer eindringt. Eine recht merkwürdige Angelegenheit jedoch unterhaltsam. Auch wenn mich die Art von Zeichnungen leicht verstört. Aber für den Moment reichts. Ist übrigens scheinbar nur ein "Nebenprodukt". Die Hauptserie "Clue" kommt auch noch raus.

7,5/10 Pfandflaschen
Made by: Das Shaw
Erhältlich bei: IDW Publishing

Mary Shelley: Monster Hunter#2

Okaaaaay. Oooooooooooooooooooooookay, that's a fine one!

Vielleicht kennt ihr das Konzept schon: Man nehme eine Figur aus der Geschichte und schreibe eine Story über ihn/sie die jedoch weit fern von der Realität ist. Ein gutes Beispiel dafür wäre: Abraham Lincoln - Vampire Hunter. Ist ein richtig guter Film gewesen. Jedenfalls verhält es sich ähnlich mit "Mary Shelley: Monster Hunter". Mary Wollstonecraft Godwin, wie der Name der Schriftstellerin
ursprünglich war, wurde durch eine Kette an Ereignissen zusammen mit ihrer Entourage an Freunden in das Labor von Doctor Victoria Frankenstein gelotst. Dort erzählt die Frau ihre Geschichte. Es stellt sich heraus, dass Victoria Mitte des 18. Jahrhunderts oft ihrem Vater Doctor Victor Frankenstein bei OPs assistiert hat. Im späteren Verlauf stellen wir fest, dass Frau nicht (oh wunder) zum Medizinstudium zugelassen wurden. Also schuf Victora eine neue, männliche Identität: Elias Frankenstein - basierend auf dem optischen Auftreten ihres Cousins. Allerdings ist sie auf- und rausgeflogen. Die nächsten Jahre verbrachte sie damit mit ihrer Assistentn an einem gewagten Experiment zu arbeiten: ein künstlicher Mann, der Frauen dienen soll, soll aus verschiedenen Leichenteilen und einen frischen Gehirn erschaffen werden. Und genau so einer liegt grade bei ihr im Keller...

Es stellt sich also heraus, dass alles was Mary Shelley in ihrem Buch beschrieben hat wahr gewesen ist. Sie musste es nur als Fiktion tarnen um nicht aufzufliegen. Interessantes Konzept! Ist zwar schon mal da gewesen, aber egal. Witzig wars und auf eine eigene, merkwürdige Art auch etwas gruselig. Vor allem, dass Shelley sich ohne Zweifel auf das ganze Vorhaben einlässt und so tut als würde es sich um ein harmloses Buchprojekt handeln. Ja, das war wirklich so! Holy fuck.

8/10 Pfandflaschen
Made by: Adam Glass, Olivia Cuartero-Briggs, Hayden Sherman
Erhätlich bei: Aftershock Comics

Redneck#20

Okay. Wast ist "Redneck" nun für ein Comic? Ist es sowas wie "Southern Basterds" (woraus ich einen leckeren Apfelkuchenrezept hatte)?

Nein.

Eigentlich müsstet ihr das wissen, weil ich vor 22 Monaten die Ausgabe #4 reviewt habe. Jedenfalls geht es immer noch um diesen Vampir-Clan. In dieser Ausgabe treffen zwei Vertreter der Familie, JV und July auf einen hochrangigen mexikanischen Vampir, komplett ausgestattet in Dia-De-Los-Muertos-Make-Up und mit schwarzer Magie. Es geht um einen sehr riskanten Deal. Julys Ehemann soll zurück ins Leben gebracht werden und die Familie kriegt die Chance auf irgendeine Rache. Was für eine Rache es ist, weiß ich nicht, da ich die letzten Ausgaben nicht gelesen hab. Im Gegenzug soll der Clan diesem Carrona (so heißt der Typ im Make-Up) bei einem riesigen Drogengeschäft helfen.

Es bleibt ähnlich. Die Bildsprache ist ebenso sehr direkt und gewalttätig. Diesmal wird bei einem Kuss die Zunge (an)gebissen. Da das meiste Geschehen nachts stattfindet ist der Comic dementsprechend düster gestaltet. Die Zeichnungen wirken sehr dreckig, unvollständig. Wie eine Skizze die mit Farbe übergossen wurde. Mir gefällts aber ich bemängele den Aspekt dass ich als quasi Neuleser hier gar nicht einsteigen kann. Es gibt nicht mal zu Beginn der Ausgabe eine Retrospektive auf die vorangegangenen Ausgaben. Aber gut.

7/10 Pfandflaschen
Erhätlich bei: Image Comics für 3,99$
Made by: Donny Cates, Lisandro Estherren, Dee Cunniffe

Donnerstag, 23. Mai 2019

Film der Woche#391: W. (2008)

„W“ ist die verfilmte Biographie von einer der wohl unbeliebtesten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika: George W. Bush (Josh „Thanos/Cable“ Brolin)

Es beginnt mit der bevorstehenden Ankündigung eines Irakkrieges. Bush und sein Stab, bestehend u.a. aus Colin Powell, Condoleeza Rice und Vizepräsident Dick Cheney beraten über den Begriff
„Achse des Bösen“ den sie als Beschreibung von Ländern wie Iran, Irak und Nordkorea nehmen wollen. Rice sieht diese Entscheidung als kritisch da Länder die ideologisch unterschiedlich agieren in eine Schublade gesteckt werden. Schlussendlich wird der Begriff öffentlich verwendet. Weiterhin geht es um die Planung eines Einmarsches in den Irak. Quasi als Vergeltungsmaßnahme für den 11. September und natürlich weil Saddam Hussein angeblich über Massenvernichtungswaffen verfügt. Immer wieder spult der Film zurück zu den Ereignissen aus Bushs Jugend. Er war ein alkoholkranker Student der ordentlich Party gemacht hat und betrunken Auto gefahren ist. Sein Vater, George Bush, ein Kongressabgeordneter aus Texas, ist die meiste Zeit über sehr enttäuscht von ihm. Bush Jr. weiß nicht so recht was er mit seinem Leben anfangen soll. Bis er sich irgendwann am Riemen reißt, den Alkohol aufgibt und wiedergeborener Christ wird. Trotzdem kämpft immer wieder um die Anerkennung seines Vaters, die er seiner Ansicht nach nicht bekommt und immer wieder das Gefühl hat nicht gut genug zu sein...

Eine wunderbar inszenierte Geschichte über jemanden der von Selbstzweifeln geplagt war und immer wieder um Anerkennung gekämpft hat. Und im Endeffekt ordentlich übers Ziel hinausgeschossen hat. Einer der umstrittensten Präsidenten der USA kriegt hier sein kritisches Denkmal. Ich weiß zwar nicht inwiefern alles 100%ig wahr ist aber es war sehr unterhaltsam und auch ziemlich rührend.

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:

Mittwoch, 22. Mai 2019

Comic Book Review#390: Dark Tower: The Gunslinger Born#3 (2007)

Well, toot my vagina and sit on a condom! Diese Reihe hier basiert auf Stephen Kings "Der dunkle Turm"-Romanreihe. Das Skript schrieb der berühmt-berüchtigte Peter David. Gezeichnet wurde sie von Jae Lee und Richard Isanove. King selbst fungierte als "Creative and executive Director".

Es war etwas schwer, das ganze zu verstehen. Schließlich ist es schon Ausgabe #4 von 7. Aber irgendwie konnte ich doch einen halbwegs guten Einblick in das ganze kriegen. "The Dark Tower" spielt in einer art postapokalyptischen Welt namens Midworld. Der junge Revolverheld Roland Deschain verließ sein Zuhause in Gilead. Zusammen mit seinen ka-tet - seinen Begleitern Cuthbert und Alain - befindet er sich auf einer Mission. Er hat Pferde zu kaufen und rauszufinden ob der Ort Hambry unter der Kontrolle des bösen John Farson steht, der angeblich Öl rafiniert um sich mit gefährlichen Waffen auszustatten die gegen Gilead verwendet werden können. In dieser Ausgabe lernt Roland Susan Delgado kennen, die Tochter seines Kontaktmannes Patrick Delgado der leider von Hambrys neuen Deputies, den Coffin Hunters umgebracht wurde. Weiterhin ist Farson (? Ist er das überhaupt? I don't know...) zu sehen wie er andere Leute enthauptet und an der Stelle an der ihr Blut auf dem Boden landet öffnet sich eine geheimnisvolle Tür ein komischer Imperator-Palpatine-mäßiger Typ rauskommt. Dann gibts noch ein Aufeinandertreffen mit den Coffin Hunters und ein western-typisches Revolver-Messen. Ich halte dir die Pistole an den Kopf während mir ein Messer in den Rücken gehalten wird, während der Person eine Pistole an den Kopf gehalten wird während wiederum dieser Person ein Messer an den Rücken gehalten wird und so weiter und so fort dies das ananas. Das ganze in dieser post-apokalyptischen Sci-Fi-Horror-Wild-West-Szenerie.

Ich weiß nicht genau was ich davon halten soll. Es ist irgendwie faszinierend. Ich mag solche Misch-Masch-Genres eigentlich. Nur fehlt mir zu dieser Reihe der komplette Zugang. Und das machts natürlich nicht besser, wenn ich mit der dritten Ausgabe anfange. Aber ist leider so - ist schließlich immer noch die Comicland-Kiste die ich Woche für Woche reviewe. Aber sei's drum. Optisch ist die Story sehr ansprechend, textlich gesehen leider sehr geschwollen. Und texanisch/südstaatlich spreche ich nun leider nicht.

7/10 Pfandflaschen

Dienstag, 21. Mai 2019

Album der Woche#394: Killswitch Engage - Alive Or Just Breathing (2002)

Hallo und herzlich willkommen zum vorletzten Review im 2000er Jahre Monat Mai auf "..,klar"! Letztens wurde es schon ziemlich (nu) metallisch und emotional. Ich beschloß dabei zu bleiben. Deswegen kommt ein Album welches ich schon mal besessen habe, als Bootleg-Doppelalbum (zusammengelegt mit irgendeinem Album von Chimaira).

Killswitch Engage sind mir seit längerem bekannt. Das erste Mal kriegte ich sie zu Gesicht bei VIVAs "Hell's Kitchen". Genauer gesagt war es das Musikvideo zu "My Last Serenade". Ansonsten kam irgendwann Horrorpunk und so und ich hab irgendwann das größere Interesse an Nu Metal und Metal generell eher verloren. Irgendwann habe ich zwar einen Song namens "Rose of Sharyn" (oder so) gehört, fand ihn gut aber mehr auch nicht.

Jedenfalls entdecke ich diese Band grade für mich wieder. Und stelle mal wieder fest, dass sie in ihrer Karriere zwei Sänger hatten/haben. Der erste war Jesse Leach, der zweite war Howard Jones. Mittlerweile ist Jesse Leach wieder am Gesang. Ich kann aber nicht beurteilen wer von den beiden der bessere ist/war.

"Alive Or Just Breathing" ist ihr zweites Album und ihr Debüt bei Roadrunner Records. Produziert vom Schlagzeuger Adam Dutkiewicz. Es ist ein Genre dass ich eine Zeit lang sehr stiefmütterlich behandelt habe, weil mir der damalige Hype ziemlich am Arsch vorbei ging: Metalcore. "Moshige" Hardcore-Riffs, gleichzeitig Metalmäßige Riffs plus sehr ohrwurmtaugliche Refrains. Zudem kommt noch, dass die Message in den Texten teilweise unglaublich positiv ist. Vielleicht liegt es daran, dass KE irgendwie eine christliche Band ist? I don't know. Jedenfalls ist dann im letzten Track "Rise Inside" folgendes zu hören:

"The time has come to
Make a difference
Why have we forsaken love
The time has come to
Raise our voices

So rise up and fight with me"

und

"Hatred is a weakness
You become the victim

I believe love will overcome"

Ist auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung zu eher negativen Kram den ich höre. Hätte nicht gedacht, dass es mir so gut gefallen wird. Wieder was gelernt. Wieder eine großartige Band für mich entdeckt. Darum:

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: My Last Serenade, Rise Inside, Numbered Days, Just Barely Breathing

Donnerstag, 16. Mai 2019

Comic Book Review#389: Daredevil#15 (2012)

Uuuuund es ist schon wieder Daredevil. Ich habe euch glaube ich einen ganzen Monat lang mit dem Teufel von Hell's Kitchen gequält äääh euch eine Freude bereitet. Jedenfalls ist damit erstmal Schluß. Allerdings sind die nächsten zwei Reviews auch zu Marvel Comics. Danach haben wir für 8 Wochen Dark Horse zu Gast. Aber das ist erst in der Zukunft.

Diese Ausgabe erschien, soweit ich nachvollziehen kann im Zuge von "Marvel NOW!". Das war vor 7 Jahren als DC sein ganzes Multiversum neugestartet hat und Marvel gezogen ist. Allerdings nicht ganz so krass. Das "Haus der Ideen" startete einfach etliche Reihen neu. Soweit ich mich recht entsinne habe ich damals sogar die erste Ausgabe dieser Daredevil-Reihe reviewt.

Diesmal wird alles nicht weniger skurrill als in den vorherigen Reviews. Wer z.B.: die Netflix-Serie gesehen hat, kennt das: Matt Murdock aka Daredevil wacht irgendwo auf und weiß nicht genau wo er sich befindet. Diesmal passiert das gleiche, allerdings weiß er genau wo er ist. Und zwar in Latveria, der Heimat von Doctor Doom! Er wacht in einem Krankenzimmer auf und keine Sinne nicht wirklich wahrnehmen. So merkt er beispielsweise Wärme, spürt sie aber nicht. Der Leser stellt fest, dass Matt von einem latverischen Kanzler bzw. seinen Untergebenen gefangen genommen wurde. An ihm wird herumexperimentiert, wahrscheinlich um rauszukriegen wie er seine Fähigkeiten einsetzt und um sie für sich selbst irgendwie nutzen zu können. Doch Matt wäre nicht Matte könnte er sich aus dieser Situation nicht rausmanövrieren. Allerdings ist er sehr schwer angeschlagen. Deswegen kann er nur auf die Hilfe der Avengers hoffen...

Okay, ich habe es schön umschrieben. Eine coole Ausgabe, wenn auch für meinen Geschmack sehr sehr kurz. Geschrieben von Mark Waid, gezeichnet von Chris Samnee. Sehr sehr ansehnlich. Man könnte meckern, dass es eine ist in der nicht besonders viel passiert - aber so ist das nun manchmal. Vor allem wenn man eine Ausgabe aus der "Mitte" vor sich hat. Also weder die #1 noch #1000234 oder so. Deswegen beschwere ich mich nicht. An und für sich ein ziemlich cooles Überbrückungskapitel.

7,5/10 Pfandflaschen

Film der Woche#390: Fear and Loathing in Las Vegas (1998)

Kaum zu glauben, dass dieser Film es bisher noch nicht in meinen Blog geschafft hat. Schließlich habe ich bereits "Blast!" reviewt als auch diesen Bio-Comic über Hunter S. Thompson. Als auch ein paar Bücher. Und noch ein Buch. Jaja, ich war damals irgendwie Fan und irgendwie bin ich das heute auch noch. Schließlich hätte es ohne Hunter S. diese Art des Journalismus nicht gegeben, zumindest nicht in dem Ausmaß. Außerdem gäbe es solche Medien wie Vice nicht. Meiner Meinung nach.

"Angst und Schrecken in Las Vegas" (wie der Film auf Deutsch heißt) erzählt wie Raoul Duke (einem Alter Ego Thompsons gespielt von Johnny Depp) und seinem Anwalt Dr. Gonzo (Benicio Del Toro) nach Las Vegas fahren. Duke wurde nämlich beauftragt über ein Offroad-Rennen namens "Mint 400" berichten, welches in der Wüste stattfindet. Bereits auf der Hinfahrt sind beide voll auf Droge und
haben selbstverständlich noch mehr Drogen dabei wie Kokain, Mescalin, Acid, Gras als auch einigem an Alkohol. Als sie im Hotel angekommen sind, fängt das LSD an zu wirken. Duke fängt an zu halluzinieren und sieht den Fotografen Lacerda als Soldaten, weil er die Fernsehbilder des Vietnamkriegs mit der Realität vermischt. Was daraufhin passiert ist eine Abfolge von von Drogen beeinflussten Situationen. Duke sieht die anderen Hotelgäste als wandelnde Reptilien. Gonzo kriegt einen suizidalen Schub und möchte sich zu den Klängen von Jefferson Airplanes "White Rabbit" von Duke mit einem Toaster in der Badewanne grillen lassen. Und so weiter. Und so fort. Bis die komplette Paranoia einsetzt.

"Fear and Loathing In Las Vegas" ist ein fiktives oder vielleicht doch nicht so fiktives Zeitzeugnis. Es zeigt den Zuschauern eine Welt nach 1968. Nachdem Janis Joplin und Jimi Hendrix starben. Nachdem mehrere Studenten auf einer Demonstration erschossen wurden. Der Film zeig uns, was nach dem Zerfall von Flower Power und Love and Peace geschehen ist. Ein Scheitern des American Dream. Im Prinzip geschieht hier nicht wirklich viel. Es sind eigentlich nur zwei Junkies die einen stinknormalen Auftrag zu erledigen haben und dabei mit Paranoia und Halluzinationen zu kämpfen haben. Die ersten Kritiken waren vernichtend. Mittlerweile ist "Fear and Loathing" ein Kultfilm. Vielleicht wegen der Darstellung von Halluzinationen. Vielleicht aber auch wegen seiner "Anything Goes"-Einstellung. Er ist auf jeden Fall 1000 mal besser als die "Ich habe LSD genommen und ging auf eine Modenschau"-Berichterstattung von VICE oder ähnlichen. Ich liebe es wie Johnny Depp Thompson darstellt, auch wenn man auch meinen könnte, dass er sich selbst spielt - so wie bei "Fluch der Karibik" auch. Was mir noch sehr gefällt ist, dass man nicht wirklich sagen kann was denn hier wirklich 100%ig so geschehen ist und was nicht.

9/10 Pfandflaschen
Trailer:

Mittwoch, 15. Mai 2019

Album der Woche#393: The Used - dto. (2002)

Hallo und herzlich willkommen beim nächsten Beitrag im 00er-Jahre-Monat.

Es gibt eine Metal-Band ohne die ich nie auf The Used aufmerksam geworden wäre: Black Sabbath. Ohne Black Sabbath wäre Ozzy Osbourne niemals so heftig auf Droge gewesen. Ohne Black Sabbath
gäbe es keine Band aus der er hätte austeigen können. Wäre er nicht ausgestiegen, hätte er keine Solokarriere gemacht. Hätte er keine Solokarriere gemacht wäre er nie im Fernsehen. Wenn er nie im Fernsehen gewesen wäre, gäbe es die Family Sitcom "The Osbournes" nicht, die um das Jahr 2002 auf MTV ausgestrahlt wurde. Und gäbe es Ozzy und Sharon Osbourne nicht gäbe es ihre Tochter Kelly Osbourne nicht, die im Jahr 2002 (oder 2003?) mit Bert McCracken, Sänger von The Used zusammen gewesen wäre. Wäre das nicht der Fall, hätte ihr Bruder Jack in der Sendung NICHT gesagt "Kelly's got a new boyfriend. His name is Bert, he's a singer for a punkband called "The Used". Und dann wäre McCracken auch nicht in der Sendung aufgetaucht und die Musikzeitschrift Visions hätte einen Beitrag über The Used nicht mit "Kelly Family" betitelt.

An was ich mich alles erinnern kann, ey.

So und nicht anders bin ich auf die Band aufmerksam geworden. Dann bin ich zum Mediamarkt gegangen und habe tatsächlich dieses CD gefunden und wollte unbedingt wissen was das für eine krasse Punkband sei. Nur war das definitiv nicht Punk, zumindest nicht in dem Sinne wie ich ihn kannte. "The Used" ist ein Album gewesen, welches als Inspiration für die Genres Emocore und Screamo. Oder wie ich das damals genannt habe: MySpace-Core mit all den Anhängern, die schwarz-weiße Nietengürtel und Kajal als auch Würfelketten getragen haben. Über letzteres haben sich immer höllisch Rockabillys aufgeregt, weil ihr "Style" geklaut wurde. Hierauf zu hören: Songs die wunderbar als Hintergrundmusik eines Reals oder Müllers passen würden als auch leicht aggressive Brecher. Streicher und Akkustikgitarren. Zuckerbrot und Peitsche. Musik für angsty teens als auch für die Typen die beim Lagerfeuer alle mit ihren Gitarrenkünsten beeindrucken wollen.

The Used schaffen es überhaupt nicht cringy zu klingen. Warum? Weil sie, zumindest für mich, jenseits des ganzen Emo-Mainstreams angefangen haben. Hier ist nichts übersteuert oder over the top. Es gibt definitiv mehr Bands, denen ich viel viel weniger abgewinnen kann. Das Debüt ist definitiv ein Meilenstein des Emocore. Aber ich mach das jetzt aus, weil ich es grad beim Aufräumen ungefähr vier Mal hintereinander gehört habe.

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: The Taste of Ink, Pieces Mended, Maybe Memories, Bulimic
https://www.youtube.com/watch?v=o5QdEubWqTU

Dienstag, 14. Mai 2019

So isses, Musik!#78

ОСТБЛОК: ПУРГЕН

Okay. Ich habe für die beiden nächsten Ausgaben von "So isses, Musik!" mir zwei Bands ausgesucht, die in der Ostblock-Unterrubrik vorkommen werden. Eine ist dumm, die andere einfach nur bescheuert. Jetzt habe ich mich gefragt, welche ich zuerst drannehme. Ich entschied mich schlußendlich für die dümmere von den beiden, zu welcher ich eine Art Hassliebe pflege.

Purgen sind eine Punkband aus Moskau. Das einzig übriggebliebene Originalmitglied ist Ruslan "Purgen" Gwozdew. Das andere Gründungsmitglied war ein Typ der sich nach dem sowjetischen Massenmörder "Tschikatilo" nannte. Sie waren also zu zweit, ähnlich wie auch mal SchleimKeim und produzierten auch Musik von ähnlicher Qualität wie SK. Das erste volle Album hieß (übersetzt) "Alle Staaten = Konzentrationslager" und hatte einen Lenin mit Irokesenschnitt auf dem Cover. Qualitätstechnisch unterirdisch, musikalisch irgendwas zwischen Knüppel-Hardcore-Punk und Knüppel-Hardcore-Punk. Die Besetzung wechselte ständig. Es kamen Alben mit (übersetzten) Titeln wie "Toxidermists of Urban Madness", "Radioaktivität aus dem Mülleimer", "Transplantation von Weltanschauungen" oder "Destroy for Creation" (das ist der Originaltitel). Im Laufe der Zeit wechselte nicht nur die Besetzung sondern auch der Musikstil. Purgen wurden immer metallischer. Außerdem nahmen sie irgendwann eine vegan straight edge Haltung ein und produzierten ein Video in welchem sie Besucher eines Supermarktes mit einem lebendigen Schaf konfrontierten - nach dem Motto "Würdet ihr dieses Tier essen wollen?". Es existiert auch ein Haufen Musikvideos. Das zu "Philosophie des städtischen Verfalls" ist wohl das beste und das witzigste. Man sieht darin den Schlagzeuger der Band, der einem Gulli entsteigt... Außerdem kommt diese großartige Textzeile im Song vor und zwar "I've escape of meine Liebe, I don't fuck kapitulieren"... Was auch immer sie damit aussagen wollte. Apropos deutsche Sprache: Purgen haben auch einen Song über das Grauen in den Konzentrationslagern namens "Majdanek" als auch einen anderen namens "Kristall Nacht" wo es.... um eine kristall klare Nacht(?) geht und sonst keinerlei NS-Bezug besteht. Okay. Dazu kommt noch dass Ruslan in einem Interview über die wahren Machthaber in der Welt spricht. Also über Juden. Aber nicht "unsere" Juden, nein. Er meint natürlich die Freimaurer. Das hat er auch so begründet. Das ist auf so vielen Ebenen so unglaublich dumm... Dann wäre da noch dieses "Reincarnation"-Album, welches unter anderem von Neanderthalern und Dinosauriern handelt. Oder dieser kritische Song über Russland im modernen Zeitalter (am Anfang der unten verlinkten Playlist), der mich teils an Crust Punk und teils an so Pagan Metal Geschichten erinnert...Eine sehr merkwürdige, jedoch abwechslungsreiche Band die sowohl flotte und großartige Songs produziert hat aber auch unglaublich miesen Scheißdreck. Deswegen die Hassliebe. Achja: Die Playlist besteht übrigens nicht nur aus Purgen-Songs. Nur zur Info.



Brody Dalle Discography: Diploid Love (2014)

Da isses! Das erste Solowerk von Brody Dalle und der vorerst letzte Eintrag über sie in dieser Rubrik. Zwar gibt es mittlerweile neues von The Distillers, allerdings dachte ich mir dass ich irgendwann später dazu kommen werde. "Diploid Love" ist verdammt noch mal sehr abwechslungsreich. Einerseits gibt es hier so Songs die rein vom Gefühl an alte Punk-Tage erinnern:
"Don't Mess With Me" oder "Underworld" zum Beispiel. Nicht weil sie ähnlich klingen, sondern weil sie richtig reinhauen. Und dann gibt es noch die ruhigere, experimentelle Seite: Songs wie "Dressed In Dreams",  "I don't need your love" oder "Carry On". Synthesizer, weniger Gitarren, keine herausfordernden Badass-Lyrics. Dazu kommen noch Gäste wie Shirley Manson von Garbage, Michael Shuman von QOTSA, Nick Valensi von The Strokes als auch Emily Kokai von Warpaint. Ich finde das hier insgesamt sehr stimmig und wunderschön beruhigend. Auch wenn das nicht mehr "Punk" ist, so ist das doch ziemlich Punk. "Don't Mess With Me" ist übrigens der Song der mich immer wieder hochwirft, wenn ich tatsächlich ziemlich down bin. Ich schwöre, isso.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Don't Mess With Me, Carry On, Rat Race


Danzig Discography: Deth Red Sabaoth (2010)

Nun, ich bin definitiv kein Gegner des "neueren" Danzig-Sounds wie er auf den letzten drei Alben zu hören war, allerdings bevorzuge ich das hier. Aus Gründen wie: Glenn Danzig schaffte dafür, laut
seiner Aussage "1970s Kustom Tuck'N'Roll bass amps" an, um den Sound größer und organischer zu gestalten. Das heißt: echtes Reverb, echtes Tremolo und quasi weniger Digitaleffekte (?). Die Band klingt hier noch mehr wie früher. Das hat scheinbar auch breiten Öffentlichkeit gefallen, weil das Album das erste seit "Danzig IV" ist welches ziemlich weit oben in den Charts gelandet ist. Endlich wieder ellenlange Gitarrensolis, richtig schön bluesige Tracks wie "Juju Bone" oder so brachiale Eröffnungstracks wie "Hammer of the Gods". Glenn Danzig, Tommy Victor und Johnny Kelly schaffen es, dass alles richtig authentisch rüberkommt. Vielleicht liegts auch daran, dass es das erste Album in sechs Jahren ist. Das Soloalbum "Black Aria II" als auch die "Lost Tracks of Danzig" zähle ich da nicht mit. Jedenfalls gefällt mir das hier wirklich sehr sehr gut. Und ich hoffe dass es als nächstes ähnlich weiter geht.

Anspieltipps: Hammer of the Gods, Juju Bone, Left Hand Rise Above,
9/10 Pfandflaschen


Mayhem Discography: Grand Declaration of War (2000)

"Grand Declaration of War" ist das zweite Full Length Album von Mayhem und bildet zusammen mit der Vorgänger-EP "Wolf's Lair Abyss" eine Art Konzeptalbum über Krieg. Eines Krieges gegen das Christentum und die Kirche natürlich. Das letzte Riff der EP ist gleichzeitig das erste hierauf. Maniac wieder am Gesang. Diesmal allerdings weniger krächzend und guttural sondern mehr Spoken Word.
Richtig gelesen. "Grand Declaration of War" unterscheidet sich enorm von den bisherigen Werken von Mayhem. Ich weiß, dass es damals an einigen Stellen überhaupt nicht gut ankam. Die Mischung aus martialischen Drums, wilden Gitarrensoli, mit Vocoder verzerrten Vocals, Spoken Word, gutturalen Gesang und Industrial-Elementen klingt fürs erste ziemlich...ungewohnt. Aber ich mags ungewohnt. "Grand Declaration of War" klingt wie eine zusammenhängende mathematische Formel.
Ich bin Fan!

Anspieltipps: A Grand Declration of War, View from Nihil, A Bloodsword and a Colder Sun
8,5/10 Pfandflaschen


[Nine Inch Nails] Discography: Broken EP (1992)

Ich versuche an dieser Stelle einiges zu klären. Die Disocgraphy von NIN ist sehr groß. Daher werde ich keine Singles berücksichtigen, als auch keine Remixalben, Remix-EPs oder Livealben. Hier kommen nur Alben und EPs rein die komplett neues Material enthalten. Deswegen wird der Nachfolger der "Broken"-EP, nämlich die "Fixed"-EP ausgeschlossen weil es ein reines Remix-Werk ist. Und ja, ich weiß dass bei NIN sich die Remixe komplett anders anhören und den Fans ein neues, einzigartiges Erlebnis bitten. Aber nein. Sorry.

"Broken" ist ein sehr angepisstes Produkt. Nach dem Erfolg von "Pretty Hate Machine" wollte das Plattenlabel TVT, dass Trent Reznor ein ähnliches Synthpop-Album rausbringt, dass ebenfalls viele Hitsingles enthält. Reznor wollte das jedoch nicht und verlangte, dass das Label seinen Vertrag annuliert, weil sie versucht haben seinen kreativen Geist zu kontrollieren. TVT ignorierte seine Forderungen. Herauskam dieser Wutbrocken. "Broken" ist wesentlich aggressiver und heavyier als sein Vorgänger. Es zeigt uns, welche Richtung NIN bald einschlagen werden. Quasi den Sound der auf dem Nachfolgealbum "The Downward Spiral" zu hören ist. Nur nicht ganz so depressiv. Erinnert mich an Ministry mit klareren und melodischeren Gesang. Textlich gesehen geht es um Themen wie Abhängigkeit und Kontrolle. Außerdem covert man "(You're So) Physical" von Adam and the Ants. Zur EP existiert übrigens ein Kurzfilm, der denselben Namen trägt. Regisseur war Stephen Christopherson (Coil/Throbbing Gristle). Insgesamt ein sehr störrisches, wenig tanzbares aber überzeugendes Werk. Liebe es mit jeder Faser meines Körpers!

Falls ihr euch die Reviews zu "The Downward Spiral" als auch "The Fragile" reinziehen wollt klickt hier und hier.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Wish, Happiness In Slavery, Physical

Sonntag, 12. Mai 2019

My Favourite TV-Show: Inhumans

Oki Doki. Das letzte Mal (das war im März) habe ich ein Special über Marvel Comics im Fernsehen gemacht. Da ich alles, oder beinahe alles komplettiere werde ich eine weitere Serie reviewen, die es leider auf nicht mehr als eine Staffel gebracht hat. Zu Unrecht, wie ich finde.

Doch zunächst mal: Was zum fick sind denn eigentlich Inhumans? Damit ist eine Spezies im Marvel-Multiversum gemeint, die im Zuge von Experimenten der Kree auf der Erde entstanden ist. Inhumans sind quasi menschliche Mutanten die allerdings nicht wie die X-Men entstanden sind. Ihre DNA ist außerirdischen Ursprungs. Größtenteils ging es in den Comics immer um die Königsfamilie der Inhumans. In dieser Serie auch.

Die Inhumans Royal Family besteht aus mehreren Inhumans die über verschiedene Kräfte verfügen. Ihre Basis, sozusagen ein Staat befindet sich auf dem Mond. Der König der Inhumans ist Black Bolt - seine Stimme, und dafür reicht bloß ein Flüstern, kann ganze Berge zum Einsturz bringen. Königin Medusas Haare können sich frei bewegen und sind eine gefährliche Waffe. Karnak, Black Bolts Cousin verfügt über hochentwickelten stragetisch denkenden Verstand. Gorgon, besitzt Hufe mit welchen er seismische Stöße auslösen kann. Crystal, Medusas Schwester ist in der Lage die vier Elemente zu beherrschen. Und da wäre noch Crystals riesige Bulldogge namens Lockjaw die teleportieren kann. Die Serie fängt zu dem Zeitpunkt an als Black Bolts Bruder, Maximus ihm vom Thron stößt. Er ist nämlich furchtbar darüber erbost, dass er...keine Kräfte er. Er ist quasi nur ein Mensch. Im Zuge des Putsches flüchtet die Inhumans Royal Family auf die Erde und wird voneinander getrennt. Ausnahmsweise landen sie jedoch nicht in New York (so wie 90% aller Marvel Helden) sondern auf Hawaii. Und da wirds witzig als sie auf die Einheimischen antreffen. Ungefähr kann man sich das vorstellen, in welche Richtung das läuft: Die Unmenschen (lel) müssen einen Weg finden wieder nach Hause zu kommen und Maximus zu stoppen.

Ich finds tatsächlich sehr sehr schade, dass die Serie so schlecht aufgenommen wurde. Aber ich glaube dass es irgendwie mit den Netflix-Serien zu tun hatte bzw. mit dem Aufschwung von Agents of S.H.I.E.L.D. Jessica Jones/Luke Cage/Daredevil sind einfach übelst brutal und blutgeladen. AoS auch. Verglichen dazu ist "Inhumans" ein Kinderspiel. Viel mehr erinnert mich die Show an 90er Jahre Sci-Fi bzw. Fantasy marke "Stargate" oder "Xena". Ich glaube, das ist nicht dass was man heutzutage unbedingt sehen will. Ich habe jedoch kein Problem damit, wenn es etwas pathosgeladen oder campy wird. Deswegen fand ich es auch so super.

Freitag, 10. Mai 2019

Film der Woche#389: New Jack City (1991)

Dieser Film ist irrtümlicherweise auf meiner Liste gelandet. Eigentlich wollte ich den Film sehen, auf dessen Soundtrack "Regulate" von Warren G und Nate Dogg ist. Das war aber tatsächlich "Above The Rim" und nicht "New Jack City". Aber schwamm drüber. Es hat sich herausgestellt, dass es eine verdammt gute Wahl war.

"New Jack City" gehört zum "New Black Cinema". Also zu Filmen wie  "Do The Right Thing", "Boyz N The Hood" oder "Don't Be A Menace To South Central While Drinking Juice In Your Hood". Es ist der erste Film von Schauspieler Mario van Peebles. Er spielt auch eine der Hauptrollen - und zwar Detective Stone. Der Schauplatz ist New York, ende der 80er. Genauer gesagt Harlem.

Nino Brown (Wesley Snipes) ist ein Kleinganove der es satt hat, sich mit kleinen Drogendeals übers Wasser zu halten. Da geschieht es ihm recht, dass eine neue Droge auf den Markt gekommen ist und nun immer mehr im Trend liegt: Crack. Zu ihm gehört außerdem seine Gang: Die Cash Money Brothers. Sie starten gemeinsam eine Offensive und erledigen ihre Feinde. Am Ende steht sogar ein eigenes Hauptquartier: Das Carter Building. Nino baut sein Imperium auf und wird zum Crack-Millionär. Das Gebäude ist dabei sein kleines Universum. Im weiteren Verlauf der Handlung geht es um einen Undercover-Cop namens Scotty Appleton (Ice-T) der zusammen mit anderen Kollegen wie den oben genannten Detective Stone Brown unbedingt zur Strecke bringen will. Denn Nino baut sein Imperium auf Leid anderer Menschen auf. Seiner Meinung zu Folge werden in den USA nur Kriminelle reich.

Ein grandioses Action-Gangster-Drama gesetzt in modernen Zeiten. Somit liegt es auch einen Stück näher. Natürlich sind die Storys über Al Capone etc. ja auch echt aber sie liegen so weit zurück, dass sie wie ein Mythos erscheinen. Klar, "New Jack City" ist auch fiktiv allerdings war zum Erscheinungszeitraum des Films die Crackepidemie am Brodeln. Menschen wie Nino Brown gibt es in echt. Deswegen sehe ich den Film als eine Art Sprachrohr für die Betroffenen. Aber auch stilistisch ist er erste Sahne. Ich mag die Kamerafahrten als auch den authentischen, "versifften" Look. Einzig Ice-T wirkt hier noch etwas grün hinter den Ohren, aber wir wissen ja, dass ers kann. Anyways: Mal wieder großartiges Kino!

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:


Donnerstag, 9. Mai 2019

Comic Book Review#388: Daredevil: End of Days#1 (2012)

"Daredevil: End of Days" ist eine Miniserie, die es tatsächlich geschafft hat canon zu werden. Zumindest laut Autor Brian Michael Bendis. Die Reihe geht einen ähnlichen Weg wie die ganzen "The End"-Miniserien in welchem die allerletzten Abenteuer von Marvel-Helden gezeigt werden, wie bspw. von Wolverine, den Fantastic Four, Hulk etc. Und mit "letzten Abenteuer" meine ich natürlich die vor dem Tod.

Das passiert nämlich hier. Daredevil stirbt auf den ersten paar Seiten. Einer seiner größten Gegner, der psychotische Bullseye tötet ihn auf offener Straße. Beziehungsweise sie kämpfen, nur geht der Kampf für DD nicht gerade gut aus. Der Journalist Ben Urich wird von seinem Arbeitgeber, der mittlerweile quasi non-existenten Zeitung "Daily Bugle" beauftragt eine Geschichte über Daredevil zu schreiben. Eine Art Monument für den Teufel von Hell's Kitchen. Jedenfalls bemerkt Urich bei der Sichtung verschiedener Aufnahmen von DDs Tod (natürlich gibt es davon Zuschaueraufnahmen, ist ja nicht unüblich...), dass dieser kurz vor seinem Ableben ein Wort ausspricht. Also sucht er verschiedene Augenzeugen auf, in der Hoffnung Aufnahmen von besserer Qualität zu finden. Es stellt sich heraus, dass dieses Wort "Mapone" ist. Wer oder was ein Mapone ist, weiß Urich nicht. Also steigt er noch tiefer in die Recherche ein. Und sucht Daredevils verflossene Liebschaften auf wie Natascha Romanova aka Black Widow, Elektra Natchios als auch Typhoid Mary. Niemand weiß es. Nicht mal Nick Fury weiß es...

Im Prinzip geht es hier zwar um Daredevil, aber nicht vordergründig. Er tritt nicht in der Gegenwart in Erscheinung. Viel mehr geht es um sein Erbe und was er seinen Mitmenschen bedeutet hat. Ich mag diese Art des Storytelling. Dazu kommt noch, dass Daredevil kein farbenfroher Superheld ist, sondern jemand der im Dreck aufgewachsen ist. So ist auch sein Vorgehen gegen das Verbrechen nicht immer feuchtfröhlicher Natur. Es ist spannend Urich dabei zuzusehen, wie er sein Geheimnis zu lüften versucht. Ein waschechter Krimi, der gleichzeitig eine Art Verbeugung von New York's Finest ist. Dank geht übrigens raus an Pinky, fürs Ausleihen ;)

8,75/10 Pfandflaschen
Art/Script by: Klaus Janson, Alex Maleev, Brian Michael Bendis, David W. Mack

Mittwoch, 8. Mai 2019

Album der Woche#392: Mudvayne - L.D.50 (2000)

Hallo und herzlich willkommen im neuen Themenmonat. Nach den 90er Jahre kommen natürlich die 2000er Jahre. Das heißt für mich und für euch: Einiges an Nu Metal, MySpace-Musik und äh wir werden sehen was noch so kommt.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern als ich das erste Mal von Mudvayne gelesen hab. Es war in einer Ausgabe der polnischen BRAVO, genauer gesagt in "Czad Magazyn". Das war eine Rubrik die Metal und Alternativer Rockmusik gewidmet war. Man bezeichnete dort dieses Album hier als "total irre" und überhaupt "die sind geschminkt und so, der eine sieht aus wie der Joker der andere ist gestreift das ist total krass". Das mag sein, dass das hier nicht das wörtliche Zitat ist. Ähem. Später habe ich dann auf MTV2 das Musikvideo zu "Dig" gesehen und war ziemlich verstört. Ich habe lange Zeit mich gar nicht mit der Band beschäftigt. Vor ein paar Monaten wurde ich Mitglied der Facebook-Gruppe "Nu Metal Shitposting - Family Values Reunion Tour". Dort kam ich dann mit dem "BRR BRR DENG"-Meme in Berührung. Und seitdem bin ich irgendwie Fan. Gemeint ist damit das Intro zu "Dig" bzw. der Klang vom Bassisten Ryan Martinie. Ich bin mittlerweile auch gar nicht mal schlecht darin, eigene BRR-BRR-DENG-Memes zu kreieren.



Jedenfalls hatten Mudvayne glaube ich, das schwere Los das Image einer "weiteren Nu Metal Band in Masken" zu haben. Ich mein, Shawn Crahan von Slipknot hat dieses Album sogar produziert. Tatsächlich geht deren musikalisches Schaffen aber definitiv über Nu Metal hinaus. Mudvayne sind sehr progressiv. Ihr Horizont geht definitiv weit über Angry-White-Boy-Lyrics hinaus. Sie orientierten sich an der Biographie vom Mörder Ed Gein, dem Film "2001: Odyssee im Weltraum", Bands wie Emperor, Porcupine Tree, King Crimson als auch Alice In Chains. Das Album ist gewürzt mit großartigen Interludes, die teilweise den Philosophen Terence McKenna samplen. Und Leute, dieser Bass. DIESER BASS. Er ist nicht bloß in diesem einen Song präsent sondern so ziemlich überall. Man kann scheinbar eine ganze Band damit vorwärts bewegen. Stilistisch erinnert mich das ganze weniger an klassischen Nu Metal sondern viel eher an Math Rock, also an Musikstücke die von ihrer Struktur her stark an mathematische Formeln erinnert. Einzig Chad Grays Gesang erinnert mich noch etwas an typischen Nu Gesang. Ansonsten fühl ich mich ziemlich nostalgisiert und gleichzeitg freue ich mich eine "neue" Band für mich gefunden zu haben.

9/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Dig, Death Blooms, Prod, Pharmaecopia

Samstag, 4. Mai 2019

Comic Book Review#387: Daredevil#280 (1990)

Im letzten Beitrag hatten wir die #279, also geht es dementsprechend mit der Story weiter. Story wie auch vorher von Ann Nocenti, Zeichnungen von John Romita Jr.

Mittlerweile sind Daredevil und die Inhumans in ihren individuellen Höllen gefangen. Daredevil findet sich in einer Art Arktis wieder, wo für ihn nichts außer zwei Telefonzellen zu erahnen ist.
Gorgon und Karnak sind völlig nackt auf einem überdimensionalen Tisch (inklusive Speis und Trank) gelandet. Es kommt zu einem Konflikt zwischen den beiden und sie prügeln sich mit Essstäbchen (oder riesigen Nudeln?). Pope und Brandy sehen sich gezwungen halsbrecherische Felsen zu erklettern. Schlußendlich gelingt es Daredevil in einer der Telefonzellen ein Feuer zu entzünden um sich zu wärmen. Das ist allerdings keine gute Idee. Schließlich ist die Hölle nicht ohne Grund kalt. Der Satan des Marvel-Universums, Mephisto ist der einzige der in der Lage ist Feuer zu entzünden. Seine Untertanen sind für ihn nur Dreck und sollen in den Genuss des Feuers kommen. Was das für Daredevil heißt? Keine Ahnung, werde ich wohl nie erfahren weil ich die nächste Ausgabe nicht hab.

Ich mag diese surreale Komponente. Den Gedanken, dass es für jeden einzelnen eine Art individuelle Hölle gibt. Als auch den absurden Gedanken, dass die Hölle zugefroren ist. Dann kommt noch die Tatsache, dass ein Street-Level-Superheld wie Daredevil, der auch noch katholischen Glaubens ist, hier tatsächlich in der Hölle landet. Und die Zeichnungen. Sie sind nämlich die Cherry on top.

8,75/10 Pfandflaschen


Freitag, 3. Mai 2019

Film der Woche#388: House of 1000 Corpses (2003)

Ich erinnere mich noch ganz genau. Zur Zeit als der Film rauskam war ich ein seeeehr großer Rob-Zombie-Fan und wollte ihn unbedingt auf Videokassette haben. Nachdem ich ihn mir allerdings angesehen habe war ich so dermaßen angewidert und angeekelt dass ich das Tape tatsächlich überspielt hab. Mit "Beethoven" (den Hundefilm mit Judge Reinhold).

Heute, nach Konsum von Filmen wie "Saw", drei Teilen von "Texas Chainsaw Massacre" und vielen anderen weiß ich wie falsch ich damals lag. Eklig ist er irgendwie. Aber gruselig auf keinem Fall.

"House of 1000 Corpses" spielt in den 70er Jahren. Eine Gruppe von Teenagern bestehend aus Jerry Goldsmith (), Bill Hudley (), Mary Knowles () und Denise Willis () sind unterwegs durch die USA um Erfahrungen für ihr Buch über sogenannte "Roadside Attractions" zu sammeln. Sie halten an der Tankstelle von Captain Spaulding (Sid Haig), die gleichzeitig ein Museum über Massenmörder und andere Psychopathen ist. Während der Besichtigung erfahren sie über den örtlichen Psycho der seine Patienten zu Killermaschinen modifizieren wollte: DOCTOR SATAN! Spaulding zeichnet ihnen den Weg auf und sie begeben sich zum angeblichen Hinrichtungsort des ominösen Doktors. Unterwegs sammeln sie Baby Firefly (Sheri Moon Zombie) auf, die per Anhalter unterwegs ist. Dazu kommt noch dass ihr Reifen platzt. Baby lädt Bill zum Haus ihrer Familie ein während ihr Bruder Rufus den anderen mit dem Auto hilft. Kurze Zeit später sind die anderen drei im Haus der Fireflys angekommen und sind etwas überwältigt von der Gastfreundlichkeit. Die Familie wirkt als sie wäre sie aus jahrelangem Inzest und LSD-Orgien entstanden. Sie sind merkwürdig aber sehr freundlich. Doch wer schon "Texas Chainsaw Massacre" gesehen hat, der weiß wie die Handlung weiterläuft...

Der erste Film von Rob Zombie ist ein Tribut an "The Texas Chainsaw Massacre", "The Hills Have Eyes" als auch an andere Exploitation-Horrorfilme aus den 70ern in welchen Rich/Suburban Kids irgendwo in der Walachei auf sich selbst gestellt sind und wildgewordene Kannibalen/Texaner sie umbringen wollen. Allerdings bezieht man sich auch auf "Natural Born Killers" - ich meine damit die plötzlichen Brüche/Handkameraaufnahmen als auch die Shots mit den umgedrehten Farben. Eigentlich sollte der Film halb so lustig werden aber manchmal nehmen die Dinge ihren eigenen Lauf. Die Charaktere sind definitiv mehr als nur klischeehaft und die Teens...naja keine Sau interessiert sich für die Teens. Aber hier mal paar Fakten am Rande: Mother Firefly wird gespielt von Karen Black (man siehe sich ein Review zu ein Klassiker mit ihr in der Hauptrolle an). Bill Hudley ist Rainn Wilson aka Dwight Shrute aus "The Office". Babys Adoptivbruder Otis B. Driftwood wird von Bill Moseley gespielt der in "Texas Chainsaw Massacre 2" Chop Top und in "Texas Chainsaw 3D" Drayton Sawyer gespielt hat.

Es ist ein gut gemachtes over the top Blood Feast. Halb so gruselig wie ich ihn in Erinnerung hatte, dafür umso lustiger.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:

Donnerstag, 2. Mai 2019

So isses, Musik!#77

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe von "So isses, Musik!" Diese ist diesmal ziemlich basic gehalten. Das heißt: die üblichen Reviews plus ein weiterer Teil von "100 Greatest Metal Songs by MJ7".

100 Greatest Metal Songs by MJ7, Teil 10

62. "The Philosopher" aus "Individual Thought Patterns" (1993) von Death



Langsam verstehe ich warum diese Band so viele Fans/Anhänger hat. Das ist weder besonders stumpf noch allzu progressiv. Einfach nur guter alter Death Metal mit gar nicht mal so debilen Texten. I like it, honestly.

8,5/10 Pfandflaschen

61. "The Four Horsemen" aus "Kill'Em All" (1983) von Metallica



Dazu brauche ich glaube ich nichts zu sagen. Falls ihr euch für das Review zu "Kill'Em All" interessiert, so klickt hier.

8/10 Pfandflaschen

60. "Rainbow In The Dark" aus "Holy Diver" (1983) von Dio



Ich muss zugeben, mich nervt das Gedudel am Anfang unglaublich. Aber dann wirds richtig gut.. Halt doch, da komm es wieder. Das ist das einzige was mich wirklich stört. Aber ansonsten: Was für eine Stimme. Gottverdammte Scheiße.

8/10 Pfandflaschen

59. "Balls To The Wall" aus "Balls To The Wall" (1983) von Accept



Seufz. Mir ist meistens ziemlich scheißegal was für ein Ansehen irgendeine Band genießt. Wenn ich es scheiße finde, dann finde ich es scheiße. Das hier kenn ich aus russischen Rock Radio. Da waren sie alle begeistert davon. Der Refrain ist geil und irgendwie witzig. Der Rest erinnert mich an Schulbuch-Englisch. Finde es so hart peinlich. Kann dem nichts abgewinnen.

4/10 Pfandflaschen

Brody Dalle Discography: Spinnerette - dto. (2009)

Das kam ziemlich überraschend. Ich mein, ich weiß dass Brody nach Distillers vollkommen andere Musik gemacht hat. Allerdings hab ich das nicht wirklich erwartet. Spinnerette bestand (oder besteht?) aus Dale, Tony Bevilacqua (ex-The Distillers), Jack Irons (ex-Red Hot Chili Peppers) und Alain Johannes (u.a. Queens Of The Stone Age). Aber eigentlich war es ein Solo Projekt von ihr, da
sie meinte, dass das Line-Up sich immer wieder ändern wird - bezogen auf die Tourmusiker. Im Studio sollten es schon dieselben bleiben. Diesmal muss ich zugeben, dass irgendwo ein Einfluss von Queens Of The Stone Age zu hören ist. Damals, zu Distillers-Zeiten hat man der Band vorgeworfen, sie würde wie Rancid klingen, was nun auch daran lag dass Dale mit Tim Armstrong verheiratet war. Seit 2005 ist sie mit Josh Homme von QUOTSA verheiratet und irgendwie klingen Spinnerette verdächtig danach. Was bestimmt Anlass zu Häme bereitet hat. Aber ich finde das liegt daran, dass Musiker aus dem Umkreis dieser Band hier mitwirken und selbst wenn der Ehemann bzw. seine Musik das hier beeinflusst haben: Fuck it. Es klingt so großartig. So fresh, bassgetrieben und groovy. Mein Lieblingssong hierauf ist übrigens "Baptized by Fire" weil er so nach 80s klingt und gleichzeitig nach Anfang-der-90er-Riot-Grrrl. Ersteres wegen der Melodien und zweiteres wegen Brodys Stimme. Das lässt mich so verdammt melancholisch werden.

Anspieltipps: Baptized By Fire, Ghetto Love, A Spectral Suspension, Distorting A Code
9/10 Pfandflaschen


Danzig Discography: Circle Of Snakes (2004)

Here we go again. Danzig vergisst diesen ganzen Nu Metal/Industrial-Kram und streicht das komplett von seiner Liste. Diesmal gehts zurück zu den Wurzeln. Die Band klingt beinahe wieder so wie zu "How The Gods Kill"-Zeiten. Doomig, bluesig, heavy. Die Songtexte handeln von unter anderem
einen Wald voll mit Gesichtern ("Skull Forest") oder...haltet euch fest... tattoowierter Menschenhaut die nach dem Tode erhalten wurde ("Skincarver"). Die Instrumente sind lauter gemischt als Glenn Danzigs Gesang. Finde aber, dass das nicht hätte sein müssen. Also, nicht unbedingt. Schließlich kann ers hier auch ziemlich gut, wen auch wesentlich leiser als zu Anfangszeiten der Band. Hierauf ist übrigens Tommy Victor von Prong an der Gitarre zu hören. Finde das Endprodukt ziemlich groovy. Ein Beweis dafür, dass man eine Band nach 1-2 eher miesen Alben nicht komplett abschreiben sollte.

Anspieltipps: 1000 Devils Reign, White Angel Dark Angel, Skincrawler, Skull Forest
8/10 Pfandflaschen


Mayhem Discography: Wolf's Lair Abyss EP (1997)

Erstes Lebenszeichen von Mayhem nach "Dom Mysteriis Dom Sathanas". Das Line-Up sieht wie
folgt aus: Maniac (voc), Blasphemer (git), Necrobutcher (b), Hellhammer (dr). Reinster Wahnsinn. Eine Ausgeburt der Hölle. Man versucht sich nicht zu kopieren, sondern verbindet das was man bereits konnte mit neueren Elementen. Die allerdings in ähnlicher Form schon zu hören waren. Auf dem Intro sind beispielsweise Fanfaren und Synthesizer zu hören, was mich leicht an das Intro zu "Deathcrush" erinnert. Maniac borgt sich seinen Stil scheinbar bei tibetanischen Mönchen oder bei mongolischen Kehlensängern? Ich weiß es nicht. Jedenfalls preist man hier den Untergang der Menschheit die von außerirdischen Dämonen besiegt wurde als auch den Fall des Christentums an. Meine Fresse, das ballert halt ordentlich. Volle Pulle Doublebass und so. Das ist richtig gut. Verstehe nicht, was es dabei zu verreißen gibt. Die EP gilt als der erste Teil des Albums "Grand Declaration of War", welches alle also wirklich alle gespalten hat. Großartig. Wirklich.

Anspieltipps: Fall of Seraphs, Symbols of Bloodswords, I am Thy Labyrinth
8/10 Pfandflaschen


[Nine Inch Nails] Discography: Pretty Hate Machine (1989)

Im Oktober wird dieses Album übrigens 30 Jahre alt. Aber erstmal das obligatorische: Hurray, eine neue Discography! "Pretty Hate Machine" ist das erste Album von NIN. Kopf der Band war schon immer Reznor. Live wurde er allerdings von verschiedenen Musikern unterstützt.

Das Album ist unglaublich düster gehalten. Es geht größtenteils um Dinge wie Depression und Verlust. Gleichzeitig klingt es nach 80er Jahren: New Wave, David Bowie, Kraftwerk. Daher auch
ziemlich positiv und tanzbar. Im Gegensatz zu späteren Werken von NIN die wesentlich aggressiver und "schwerer" waren. Ich habe dafür den Begriff "Dancable Depression" parat. Die Texte sind sehr direkt. Meiner Meinung nach treffen es "Something I Would Never Have" als auch "Sin" am härtesten. Am bekanntesten ist aber höchtwahrscheinlich der Opener "Head Like A Hole". Was mir wirklich positiv aufgefallen ist, dass die meisten Songs beinahe nahtlos ineinander übergehen. Fast so als wäre das Album ein großes Ganzes. Beispielsweise fängt "Terrible Lie" direkt nach "Head Like A Hole" an und "Sin" direkt nach "Kinda I Want To".

"Sin" ist übrigens definitiv mein Lieblingslied auf dem Album. Wenn nicht sogar mein Lieblingssong von Nine Inch Nails. Holy shit. Das ganze Album verfügt über einen Druck. Eine Art Antrieb. Es stoppt einfach nicht, nicht mal bei den langsameren Stücken. Deliziös.

9,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: The Only Time, Sin, Head Like A Hole, Terrible Lie