Seiten

Mittwoch, 31. August 2022

So isses, Musik!#150

My Favorite NOFX-Songs (kinda), Part Two:

Was angefangen wurde, muss auch zu Ende geführt werden. Diese Liste ist eine Lüge. Schließlich kann ich keine Best-Of erstellen, weil ich nicht alle Songs kenne. Es ist eher eine Liste von Favoriten aus den 14 Studio-Alben der Band. Oder so. Jedenfalls ist die #1 hier nicht meine Nummer Eins sondern einfach nur der meines Erachtens beste Song aus dem neuesten Album.


6. "We Got Two Jealous Agains" von "The War On Errorism" (2003)




"The War On Errorism" war mein erstes richtiges NOFX-Album und gleichzeitig irgendwie auch der Zündfunke für Politik, natürlich neben den US-Wahlen, Irakkrieg usw. usf. Es ist das politischste Album der Band, zumindest zum damaligen Zeitpunkt. Der Song ist allerdings nicht politisch. Es geht darum, dass man jemanden kennengelernt hat, mit dem man unfassbar viel gemeinsam hat. Im Text werden verschiedene Platten aufgezählt die man "gemeinsam" hat. "Jealous Again" ist dabei eine Single von "Black Flag". Die beiden Partner, gemeint sind natürlich Sänger Fat Mike und seine Ex-Frau, haben nun zwei davon weil sie einen ähnlichen Geschmack haben.


5. "The Marxist Brothers" von "Wolves In Wolves Clothing" (2006)




Der Titel ist eine Anspielung an den Song "The Moron Brothers" handelt aber von Bourgeoisie-Salonkommunisten, für die politische Arbeit eine Art Lifestyle ist. Leider ziemlich gängig sowohl in den USA als auch in Deutschland.

4. "Eddie, Bruce and Paul" von "Coaster" (2009)


Eigentlich kann ich mich gar nicht so gut an das Album erinnert. Der Song hier handelt allerdings von den beiden Iron-Maiden-Sängern Bruce Dickinson und Paul Di'Anno als auch vom Maskottchen Eddie. Ein sehr merkwürdiges Tribut. Mit NWOBHM-Zitaten.

3. "I've Got One Jealous Again, Again" von "Self Entitled" (2012)




Fat Mike und seine Ex-Frau haben sich getrennt. Nun hat er eine Kopie von "Jealous Again" für sich alleine. Ein trauriger Trennungssong.


2. "I'm So Sorry Tony" von "First Ditch Effort" (2016)




Ein wirklich sehr bewegender Abschiedssong an den Sänger von No Use For A Name, Tony Sly, der an Krebs verstorben ist und zu Lebzeiten guter Freund von Fat Mike als auch der gesamten Band gewesen ist. Im Song kommt auch der Gedanke auf, "Man hat so wenig Fotos von sich und seinen besten Freunden, weil man nicht auf die Idee kommt dass sie aus deinem Leben verschwinden"

1."Fuck Euphemism" von "Single Album" (2021)




Ich muss sagen, ich kenne das ganze Album noch nicht, den Song aber schon ein Bisschen. Empfehle herzlichst den Songtext nachzugucken. Habe keine Lust das hier breitzutreten :3


O:

Nun, ich höre weiterhin meine Musiksammlung alphabetisch durch. Bin bei O angekommen und habe leider fürchterlich gelitten.

Zuerst wars gar nicht so schlecht, weil ich zwei Oasis-Alben gehört habe: Definitely Maybe und (What's the Story?)Morning Glory. Seit dieser 90er-Jahre-Alben-Sache mag ich diese beiden sehr. Also die beiden Alben, nicht die Gallagher-Brüder. 

Danach waren Obtained Enslavement dran, die ich schon in der letzten Ausgabe vorgestellt habe. Anschließend dann die "First Four EPs" von OFF!. Einer Art Allstar-Band um Keith Morris von Circle Jerks und irgendwelchen Musikern von Rocket from the Crypt. Großartiger 80er Hardcore Punk Sound, wenn auch viel zu kurz:



Oi Polloi - Mind the Bollocks EP (2007)



Auch wenn ich Oi Polloi aufgrund ihrer anti-zionistischen Einstellung mittlerweile absolut nicht leiden kann, so muss ich zugeben dass ich die Band zwei oder drei Mal in meinem Leben gesehen habe und es tatsächlich sehr witzig war. Es sind dumme Anarcho-Idioten, aber sie haben eine einzigartige Mischung aus Oi! und Anarcho Punk gemacht.


Oi!Tanking - Wir sind doch keine Hochstuhlabsolventen (2007)

Was für ein Brett. Oi! Punk, der im Grunde genommen dasselbe Schema bedient wie Eisenpimmel. Sprich: Ein Klischee aufs übelste bedienen und zwar so, dass man irgendwann nicht mal mehr sagen kann ob das ernst gemeint ist oder nicht. Aber man müsste schon ziemlich dämlich sein um nicht zu merken dass das hier eine großartige Verarsche von Kirmes-Oi! ist. "Jeder scheißt in seine eigene Hose!"!!!

Oiro - Als was geht Gott an Karneval? (2005)



Der Song "Partnerwahl 3,2,1,keins" ist seit knapp 15 Jahren zu Gast in meinem Kopf. Alleine wegen dem Intro mit der älteren Frau Ludmilla die mit russischen Akzent sagt, dass sie "suchen eine Partner oder Partnerin für unterscheide äh unterhalten zusammen mhhh mein hobby ist schwiemen ich lese viel bücher und...so weit". Ich habe genug gesagt.

Ol' Dirty Bastard - The Dirty Story (2001)



Ein kleines Best of von ODB, selbstverständlich mit "Got Your Money" als auch "Shimmy Shimmy Ya".

Und jetzt kommt der große Haufen Scheiße:

Olli Banjo - Sparring (2004)

Ich habe keinen blassen Schimmer wie dieses Album bei mir gelandet ist. Wahrscheinlich hat es mir ein Kollege damals geschickt oder so. Es ist furchtbar furchtbar schlecht und pseudowitzig. Unfassbar unangenehmer, beschissener Deutschrap.

Was läuft sonst so?

"Vicious" von Fight



Fight war ein Musikprojekt von Rob Halford, der zum damaligen Zeitpunkt Judas Priest verlassen hat. Ich finde das super merkwürdig. Klingt wie typischer Alternative/Industrial Metal. Dieser melodische Gesang passt so absolut nicht zu diesem Baustellen-Riff. Erinnert mich an "Just One Fix" von Ministry. . Muss mich länger damit auseinandersetzen. 

Black Sabbath Discography: Never Say Die! (1978)

Okay, wir sind an einem Endpunkt angekommen. Oder so. Jedenfalls ist das hier das Ende einer Ära. "Never Say Die!", was ehrlich gesagt ein ziemlich zynischer Titel ist wenn man den Zustand der Band berücksichtigt, ist das letzte Album von Black Sabbath mit Ozzy Osbourne am Gesang. Zwischenzeitlich ist Ozzy kein Teil der Band gewesen, da er sich um seine Mutter kümmern musste weil sein Vater gestorben ist und andere Sachen. Zwischenzeitlich sang ein Typ namens Dave Walker, der auch mal bei Fleetwood Mac tätig war. Der Rest der Band war tatsächlich froh darüber, dass Ozzy 
zurückgekehrt ist. Dieser wollte allerdings die Songs die sie ohne ihn komponiert haben singen und so mussten sie von vorne anfangen. Im Endeffekt haben sie am laufenden Band versucht Songs zu


komponieren, was zur totalen Abstumpfung geführt hat. Drogen und Alkohol haben natürlich auch ihr Übriges getan.

"Never Say Die!" ist tatsächlich ein etwas besseres Album als der Vorgänger "Technical Ecstasy". Der Titelsong fängt direkt ohne jegliche Vorwarnung an. Es ist kein langsamer Doom-Song oder ein progressiver Versuch sondern etwas was damalige Hard Rock Bands halt auch gespielt haben. Melodisch, flott, etwas bluesig, geht gut ins Ohr. Zumindestens am Anfang. Gegen Ende des Albums hat man irgendwelche Jazz-Anleihen, siehe "Breakout" - der ein verdammt guter Song ist. Ebenfalls großartig finde ich "Swinging The Chain", worauf Drummer Bill Ward singt. Astrein. Zwischendurch auch ein unfassbar merkwürdiger Versuch auf Teufel komm raus progressiv zu sein - "Air Dance", der klingt wie drei Songs in einem. Schade eigentlich. Es hat nämlich ganz gut angefangen und dann mündete es in einem Mischmasch, der gar nicht wirklich zusammenhängend wirkt. Als hätten alle irgendwie ihre Hausaufgaben gemacht, nur als Team funktioniert das nicht so wirklich. Trotzdem wesentlich hörbarer als der Vorgänger, wenn auch niemals niemals so gut wie die Klassiker von Sabbath.

Meines Erachtens war "Technical Ecstasy" ziemlich desaströs, "Never Say Die!" hätte aber durchaus was werden können. So ist es nur unterer Durchschnitt. Schade.

5/10 Pfandflaschen

Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier Philipp und Raphael:

Philipp:
"Nun sind wir also beim (vorerst) letzten Album, der originalen Black Sabbath-Besetzung angekommen und ich kann kaum etwas dazu schreiben, ohne es mit Technical Ecstasy zu vergleichen, was ich (und daraus habe ich kein Geheimnis gemacht) ja eher nicht so dolle fand.

Nunja, allein der Opener macht schon mal wieder verdammt viel richtig, das ist eine richtige Hymne, die sehr nach Protopunk und Pubrock klingt, großartiger Song mit einem Text über gesellschaftliches Aussenseitertum. Generell hat sich die Band sehr gut wieder gefunden, vor allem besinnt sich Tony Iommi wieder auf seine Stärke, einen Song um 2-3 wirklich geile Riffs zu schreiben, während es auf Technical Ecstasy eher so wirkte, als würde er einen Song mit so vielen mittelmäßigen Riffs vollstopfen wie er nur kann. Ein paar wirkliche Perlen sind hier auf jeden Fall zu finden.
„Junior‘s Eyes“ zum Beispiel startet mit einem jazzigen Geezer-Butler-Riff, das Tony zwar mit etwas uninspiriertem Wah-Wah-Gefiedel verhunzt, was im Refrain aber auch einfach alles wieder gut macht, was man irgendwie kritisieren könnte, das Solo ist dann auch wieder wirklich gut. 
Den Closer „Swinging The Chain“, der sich textlich sehr kritisch mit Ozzy auseinandersetzt – es war wohl zum Zeitpunkt der Veröffentlichung  schon absehbar, dass es keine gemeinsame Zukunft geben würde, ursprünglich hatte Ozzy die Band schon verlassen, kehrte aber für die Aufnahmen des Albums dann doch zurück – ist ein ziemlich toller, von Bill Ward gesungener, Blues-Song, der einiges von dem Schaden, den Bill mit „It‘s Alright“ angerichtet hat, wieder repariert.  
Generell hat die Band wirklich gute Ideen, so wie das tolle Intro zu „Air Dance“, was aber leider in einer schwülstigen Ballade ausartet, die Don Airey von Rainbow (an sich großartiger Musiker) leider – genau wie auch Over To You - mit seiner völlig übertrieben eskalierenden Keyboard-Spur effektivst an die Wand fährt. 
A propos „an die Wand fahren“, „A Hard Road“ erinnert mit seiner Strophen-Melodie etwas an eine schlechte und lustlose Version von „Surrender“ von Cheap Trick (welches übrigens beim erscheinen von Never Say Die schon seit 5 Monaten veröffentlicht war, was also wirklich nicht zu verzeihen ist), „Cheap Sabbath“ sozusagen.
Shock Wave beginnt mit einem geilen Riff, bei dem ich mir unweigerlich Peter Maffay auf einem Motorrad vorstelle (ein Bild, das hoffentlich ohne Miete zu zahlen die nächsten Wochen in euren Köpfen leben wird), solider Hard Rock-Song, sicherlich kein Sabbath-Niveau aber an sich gar nicht mal so übel.
Als Fazit würde ich an dieser Stelle mal fest halten, dass die Band wieder wesentlich Riff-orientierter vor geht aber leider immer noch klingt, als würde sie krampfhaft versuchen, aktuellen  musikalischen Trends nachzueifern und wie andere Bands zu klingen, bei diesem Album orientiert man sich deutlich an Pubrock und Hardrock der späten 70er. 
Ich persönlich bin sehr froh, dass ich diese letzten beiden Alben überstanden habe, als nächstes geht es nämlich (endlich) mit Dio weiter, ich will aber noch nicht zu sehr voraus greifen. 
An sich verdient das Album aufgrund einiger wirklich guter Ideen, die aber leider nicht konsequent umgesetzt wurden, solide

5/10 Pfandflaschen.

Anspieltipps: Never Say Die, Junior‘s Eyes, Swinging The Chain"

Raphael:

"Das achte Album in acht Jahren – das letzte Black Sabbath Studio Album in den 1970ern „Never say die!“ erscheint in einer Zeit, in der die Drogenprobleme bei den Bandmitgliedern an einem neuen Hoch angelangt sind. Einmal noch hat sich die Originalbesetzung zusammengerauft, bevor die Ära Osbourne (vorerst) enden sollte. Es ging drunter und drüber. Man kann sagen, die Band war sich bei den Aufnahmen schon bewusst, dass es nun zu Ende gehen sollte. Innere Streitigkeiten, generelle Unzufriedenheit, und die Suche nach der nächsten Dosis waren allgegenwärtige Schatten, die über der Entstehungsphase hingen. Und so hat sich auch ein Charakter in den Sound eingebrannt, der eher wie ein Rückblick auf die bisherige Karriere von Black Sabbath wirkt – quasi wie ein Best-Of; nur mit neuen Liedern; und nicht so gut.

Bill Ward, Tony Iommi, Geezer Buttler, Ozzy Osbourne

Die ersten zwei Stücke ‚Never say die!‘ und ‚Johnny Blade‘ mögen Lichtjahre davon entfernt sein, an alte Leistungen anzuknüpfen. Immerhin lässt der solide Hard Rock mit Synthie-Einlagen und eingängigen Refrains wenig Raum für wirkliche Beschwerden. Etwas anders verhält es sich bei ‚Junior’s Eyes‘, das einen ziemlich groovigen Basslauf hat, der an die Zeit der ersten drei Alben erinnert. Die hintergründig sägende Gitarre nervt ein bisschen im Klangbild und spätestens im Refrain wird aus dem angenehmen Groove eine sehr unangenehme Cock Rock Hymne zum Abschalten – schade um den tollen Basslauf. Mit ‚A Hard Road‘ bringen Black Sabbath etwas von dem besseren Teil des „Sabotage“ Albums wieder – dennoch ist der Song trotz seiner Catchiness und einiger netter Stopps in den Übergängen ziemlich belanglos.

Vielversprechend klingt der Einstieg in die B-Seite mit ‚Shockwave‘. Auch wenn die Dad Vibrations nicht gerade schwach sind, haben Black Sabbath hier ein breit aufgestelltes, schweres Geschütz mit abwechslungsreicher Munition zu bieten. Wer von den vorigen Alben an Enttäuschungen gewöhnt wurde, wird nun fast überrascht darüber stolpern, dass ‚Air Dance‘ zwar ein eigensinniger aber keineswegs schwacher Song ist. Von einem schweren Riff herab taucht der Song in eine betörende und farbenfrohe Klangwelt aus Prog, Jazz Rock und intelligente Songstruktur. ‚Air Dance‘ klingt mehr nach Focus, Minimum Vital oder Jethro Tull als nach Black Sabbath – und vielleicht ist genau das die Abwechslung, die nach mehreren schwachen Alben notwendig war. Wer den Song aufgrund ebendieser Beschaffenheiten eher überspringt, hat wahrscheinlich mit dem nächsten Titel ‚Over to you‘ mehr Freude. Die Nummer ist weder einfallslos noch einfallsreich – es ist eher die erwachsene Variante eines High School Rock Love Songs, die intelligente Fassung vom damals angesagten Hard Rock, die schwergewichtige Umsetzung von Retroprog, und irgendwie auch ein Song, der zu catchy zum skippen und zu langweilig zum Abspielen ist. Das vorletzte Lied ‚Breakout‘ wurde – wie viele Titel auf „Never say die!“ – mit Interimssänger Dave Walker geschrieben. Nachdem Ozzy Osbourne während der Arbeiten am Album dann doch wieder Teil der Band wurde, sang er die Stücke neu ein – bis auf ‚Breakout‘. Das vehemente Verweigern, das Stück einzusingen bescherte dem Album ein fantastisches Heavy Blues-, Jazz Rock-, Big Band Stück. Und dass das (bis dato) letzte Black Sabbath Album mit Osbourne am Gesang ausgerechnet ein Instrumental zum Höhepunkt hat, ist sehr bezeichnend. Auch beim letzten Titel ‚Swinging the Chain‘ konnte der Leadsänger nicht überzeugt werden, das Mikrophon in die Hand zu nehmen, weshalb Drummer Bill Ward den von ihm geschriebenen Text sang. Die schwere Blues Rock Nummer ist besser als vieles, was Black Sabbath in den vorigen Jahren veröffentlicht haben, kommt aber trotz starker Mundharmonika nicht an ‚The Wizard‘ heran.

Legt man „Never say die!“ neben „Technical Ecstasy“ wirkt es, als hätte sich die Band nochmal ordentlich Mühe gegeben. Welcher Part genau es war, der zwischen harter Drogenabhängigkeit, ständigen Streitigkeiten, Versuchen einer Neuformierung und einem rückblickenden Zusammenreißen es war, weiß man nicht. Aber „Never say die!“ ist mitnichten der Totalausfall, den man von der Nachfolge zu „Technical Ecstasy“ hätte erwarten können. Ein gutes Album ist es wahrlich nicht, aber es ist ein irgendwie okayes Ende der ersten Ära Osbourne.

5/10 Pfandflaschen"



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen