Seiten
Dienstag, 31. Mai 2022
Montag, 30. Mai 2022
So isses, Musik!#144
Macroblank - 肉と魂 ep
Dieses Album ist wohl das bekannteste Black Sabbath Album, mit dem offensichtlichen Überhit, den wohl jedermann und jedermanns Mutter kennt und der sogar von Cindy und Bert gecovert wurde („Der
Hund von Baskerville“ bitte verlinken!). Aber abseits von Paranoid, das lustigerweise ähnlich wie Smoke On The Water von Deep Purple oder Breaking The Law von Judas Priest recht wenig repräsentativ für das restliche Werk der Band ist, ist der Rest des Albums nicht minder großartig.
Ein Album, das mit einem Song wie „War Pigs“ beginnt, ist eh von vorneherein über alle Zweifel erhaben (habe sogar mit dem Gedanken gespielt, das Review nur aus dem Satz „Ein Album, das mit War Pigs beginnt, hat ohnehin nicht weniger als 10 Pfandflaschen verdient, bestehen zu lassen), was für ein großartiger Song, schleppend, doomig, heavy, diese verdammte Gesangsmelodie, dieser Bass, dieses Schlagzeug, was soll man auch sonst dazu sagen, einfach einer der besten Songs des klassischen/frühen Heavy Metal.
Paranoid ist aufgrund seiner Simplizität und Länge schon fast als Proto-Punk zu bezeichnen, Planet Caravan eine ätherische, proggige Ballade, die bereits unter anderem von Pantera gecovert wurde.
Warum Marvel Studios niemals „Iron Man“ für einen Filmtrailer/Soundtrack verwendet haben, erschließt sich mir nicht, aber der Text hat damit ja auch absolut nichts zu tun, haha. Das Riff ist jedenfalls – wie ungefähr jedes auf diesem Album – absolut ikonisch und man kriegt es so schnell nicht aus dem Kopf. Das gesamte Album wechselt quasi beständig zwischen langsamen, schleppenden Passagen und schnellerem Heavy Metal und ist damit wie schon das erste Album wirklich stilprägend für mehr als nur ein Genre.
Bevor ich mich jetzt stetig mit anderen Worten selbst wiederhole: Es ist ein großartiges Album, für viele das beste von Black Sabbath, so weit würde ich dann vielleicht nicht gehen, da es generell schwer fällt, zwischen den ersten 4 Alben überhaupt einen Qualitätsunterschied auszumachen, aber dieses hat definitiv die größten Hits.
10/10 Pfandflaschen
"Dieses Album zu rezensieren, ohne Superlative zu benutzen, ist wohl eine der schwierigsten Aufgaben. Zum Glück habe ich sie bereits im ersten Satz verfehlt. Es gibt wohl kaum ein Album, das so sehr für Black Sabbath steht wie das 1970 veröffentlichte Zweitwerk „Paranoid“.
Es
fängt schon großartig mit ‚War Pigs‘ an. Das Intro erinnert
zwar noch sehr an das vorangehende Debüt, aber sowohl in
Songstruktur, Soundqualität, und Atmosphäre haben Black Sabbath
hier deutlich zugelegt. Es genügt, die perkussiven Bewegungen von
Schlagzeug und Bass zu beobachten, um vor Freude bekloppt zu werden.
Und so kann man direkt weitermachen, denn mit ‚Paranoid‘ kommt an
zweiter Stelle der Song, der etwas Unmögliches geschafft hat. Nicht
nur kann man viele Bereiche der kontemporären Rockmusik auf den
Klang dieses Liedes zurückführen. Interessant ist vor allem, dass
es sich um einen All-Time Classic handelt, der auch nach dem
drölfzigtausendsten Mal nicht langweilig wird. Egal ob im Intro
eines Michael Mittermeier
Programms, ob auf Singstar, oder bei gemütlichen 666 Bier am Abend –
diese Nummer geht immer.Geezer Butler, Tony Iommi, Bill Ward, Ozzy Osbourne
And now for something completely different, ‘Planet Caravan’: Black Sabbath kehren mit Vollgas dem Proto Metal den Rücken zu, und legen die wohl entspannteste Blues Hymne der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufs Parkett. Der Basslauf ist pures Meskalin und jede einzelne Nuance dieses Liedes ist in LSD getränkt. Zusammen mit ‚Solitude‘ vom 1971er Album „Master of Reality“ ist das wohl das großartigste ruhige Stück der Band. Und weil es gesagt werden muss: Die Cover Version von Pantera ist furchtbar, und der einzige Grund dafür sind Pantera selbst.
Kaum ist der letzte Ton des luziden Traums verklungen, kommt der nächste Knaller. Auch wenn ‚Iron Man‘ inzwischen zu Tode gecovert wurde, auch wenn der Song heute primär mit Marvel Comics verbunden wird, ist und bleibt er eine Offenbarung. So simpel das Riff erscheint, so sehr Gesang und Gitarre sich parallel bewegen, das Lied darf bei keiner Feier fehlen. Und der eigentliche Höhepunkt des Songs ist natürlich die Bridge vor der letzten Strophe. Oder doch das Doom-artige Outro?
Und wo wir gerade beim Thema Doom sind, passt der Übergang auf die B-Seite wie die Faust aufs Auge. In ‚Electric Funeral‘ haben Black Sabbath mal wieder ordentlich mit Effekten und Atmosphäre experimentiert. Nicht nur haben wir hier mal wieder ein lupenreines apokalyptisches Szenario, sondern auch einen der zentralen Ausgangspunkte für die Geburt des Doom Metal. Wer viel Doom und Sludge in der Bibliothek stehen hat, kann mal alle Bands deren Namen mit ‚Electric‘ beginnen, auflisten, und überlegen, wie viele davon von Black Sabbath beeinflusst sind. Diese Odyssee zu den Anfängen des eschatologischen Metal kann dann direkt mit dem folgenden Song ‚Hand of Doom‘ weitergeführt werden. Hier kommt der für das Album typische schnelle Wechsel von düsteren und langsam Passagen zu bewegungsreichem Blues Rock oder Metal besonders stark zum Vorschein.
Das Instrumental ‚Rat Salad‘ geht beim Durchhören gerne etwas unter, was vielleicht daran liegt, dass man sich gerne von Ozzys Stimme betören lässt. In erster Linie handelt es sich um eine Jazzdarbietung von Bill Ward am Schlagzeug, und in gewisser Weise kann man ‚Rat Salad‘ auch als sehr langes Intro für den letzten Track ‚Fairies wear Boots‘ betrachten. Der Erzählung nach singt Osbourne über sein eher unangenehmes Zusammentreffen mit einer Gruppe Skinheads (oder Boneheads?), was aber in diesem mitreißenden Blues Rock Gewitter stark untergeht.
Und so endet mit einem Mark Knopfler-artigen Gitarrensolo das zweite Album von Black Sabbath. Ob „Paranoid“ das beste Album der Band ist, darf diskutiert werden. Zweifelsohne ist es das Album, das man am meisten mit Black Sabbath verbindet – und das liegt nicht nur an der hohen Dichte an Hits, sondern an jedem einzelnen Track auf „Paranoid“. Deshalb vergebe ich dieses Mal die vollen 10/10 Pfandflaschen."
Sonntag, 29. Mai 2022
Happenings des Monats: April/Mai'22
Samstag, 28. Mai 2022
Comics Monthly#96
Ja, ich weiß hier heißt der Comic anders |
Halluzinationen durchleben. Sie bleibt mit einem Fuß auf einer Zugstrecke stecken. Sie kann sich grade noch vor einem Zug retten. Eine Truppe an Untoten verfolgt sie, doch sie kann rechtzeitig ins Haus gelangen. Außerdem wird die Hütte von einem mysteriösen Licht von oben beleuchtet, als hätte sich der Himmel aufgetan. Trudy kommt ihr zur Hilfe und beide beschließen sich erstmal zu verstecken.
ist) und seines Gehilfen, den Roboter Alpha 5 auf einem fremden Planeten. Sie wird angegriffen von einem roboterähnlichen Typen bzw. von einer ganzen Armada. Zum Glück kann ein Schutzschild den Angriffen standhalten. Matt geht in seiner Green Ranger Rüstung raus und versucht den Typen abzulenken bzw. eine Art Einzelkampf zu provozieren. Und es kommt wie es kommen muss. Matt kriegt ordentlich was ab. Der Bösewicht entstammt übrigens derselben Alienrasse wie die Gegner in "Power Rangers Zeo". Habe leider ihre Namen vergessen. Woanders: Tommy und Aisha schmuggeln sich auf einer außerirdischen Welt auf einer Party ein, verkleidet als andere Gäste. Ihr Ziel ist es, eine Art Gerätschaft zu zerstören, die Militärbasen eines feindlichen Königreichs unetdeckt werden lässt.
Kriegerinnen erzählt bekommen, die zufällig ihre Kleider verloren haben. Sie rennen schnell aus um auf diese zu treffen, doch einer von ihnen wird prompt zertrampelt. Die Frauen sind Riesinnen. Man hätte die Geschichte ruhig zu Ende hören können. Danach ist es business as usual. Zwei Mitarbeiter, ein Skelett und eine Frau, die eine Beziehung miteinander führen kommen etwas zu spät. Es sind Gerüchte im Umlauf, dass der König die Kneipe übernehmen will oder die Steuern so hoch ansetzen will, dass sie kaum zu bezahlen sind. Tatsächlich taucht der König auf. Es stellt sich heraus, dass er ein langjhäriger Weggefährte von Barrow ist. Früher haben sie zusammen Quests durchgeführt. Nun möchte der Machthaber die Kneipe dem Erdboden gleich machen. Eine neue Eroberung steht bevor und die Kneipe befindet sich auf einen strategisch perfekten Punkt. Ideal um einen Stützpunkt zu errichten. Er gibt Barrow 30 Tage Zeit um auszuziehen.
Freitag, 27. Mai 2022
My Favorite TV-Show: The Office (2005-2013)
Darryl, Jim, Dwight, Michael, Pam, Andy |
Donnerstag, 26. Mai 2022
Film der Woche#534: Doctor Strange in the Multiverse of Madness (2022)
Universum zu fliehen. Währenddessen wacht der "echte" Doctor Strange aus einem Alptraum auf - den ich grade beschrieben habe. Im Laufe des Tages geht es für ihn zur Hochzeit seiner Ex-Freundin und Christine Palmer (Rachel McAdams). Doch es dauert nicht lange, bis eine mysteriöse Gefahr New York bedroht. Nachdem er seine Kräfte angewandt hat, wird das unsichtbare Monster sichtbar gemacht. Es ist ein riesiges wandelndes Auge auf Tentakeln, das aus irgendeinem Grund America jagt. Nachdem Strange zusammen mit Wong (Benedict Wong, nun oberster Zauberer) und America das Monster besiegt setzen sie sich zusammen in ein Restaurant und klären die Lage. Ms. Chavez erklärt den beiden Herren dass sie von einer anderen Erde kommt und seit kurzer Zeit von gewissen Dämonen gejagt wird. Strange erkennt schnell, dass es sich um Hexerei handelt und beschließt die mächtige Hexe Wanda Maximoff (Elisabeth Olsen) zu kontaktieren und um Hilfe zu bitten. Als er bei ihr ankommt, stellt es sich heraus dass sie erheblich unterm Einfluss des Schwarze-Magie-Buches "Darkhold" steht und nun als "Scarlet Witch" agiert. Sie hat die Dämonen losgeschickt um America zu finden, damit sie mit ihren Kräften in andere Universen reisen kann. Grund: Wanda möchte ihre Kinder wiedersehen, die sie in "WandaVision" selbst erschaffen hat. Ihre Magie ist nämlich unter anderem eine realitätsverändernde. Es kommt wie es kommen muss. America wird von Wong, Strange und den anderen Zauberern im Magier-Hauptsitz Kamar-Taj versteckt - Wanda taucht auf um sie zu entführen. Es kommt zu einem schweren Kampf. Chavez und Strange müssen fliehen und landen in einem anderen Universum. Dort versuchen sie die örtlichen Protagonisten zu überzeugen, Hilfe im Kampf gegen Wanda zu leisten.
Mittwoch, 25. Mai 2022
Album der Woche#537: Gogol Bordello - Gypsy Punks: Underdog World Strike (2005) (Re-Visited)
Dienstag, 24. Mai 2022
Comic Book Review#533: 100 Bullets#20-30 (2002)
Montag, 23. Mai 2022
Donnerstag, 19. Mai 2022
Album der Woche#536: Otep - House Of Secrets (2004)
Mittwoch, 18. Mai 2022
Film der Woche#533: DC Movies Special, Teil 6
Medien als gewollt und kontrolliert dargestellt wird. Nachdem Evey V bei seinem nächsten Coup (er nimmt Angestellte des Fernsehsenders als Geisel und sendet eine Botschaft an die Bürger Englands) das Leben rettet, nimmt er sie mit in sein Versteck. Insgesamt vergeht ein Jahr, in dem Evey V wirklich kennen und seine Ziele zu verstehen lernt.
Montag, 16. Mai 2022
Comic Book Review#532: 100 Bullets#15-19 (2001)
Im inzwischen dritten Sammelband von "100 Bullets" haben wir keine fünf verschiedene Stories, sondern eine einzige. Protagonist dieser ist ein junger Mann, der den Spitznamen Loop trägt. Vor etlichen Jahren hat sein Vater die Familie verlassen. Er kennt ihn nicht persönlich. Loop selbst ist inzwischen "etwas" auf die schiefe Bahn geraten. Verdient sein Hehlereien, Autodiebstahl und Kleingaunerei. Eines Abends wird ein Bekannter von ihm erschossen. Auf dem Weg zu seinem Auto
wird er von Agent Graves angehalten. Loop hält ihn für einen Cop oder jemanden vom FBI oder so. Jedenfalls kommt hier wieder der ominöse Koffer mit der Waffe und den Patronen zum Einsatz. Die Person, die Loop Unrecht angetan hat ist niemand geringeres als sein eigener Vater - Curtis Hughes. Loop taucht später vor seiner Türe auf und möchte ihn offensichtlich töten. Es ist seine freie Entscheidung das zu tun, niemand zwingt ihn. Allerdings überredet Curtis ihn, vernünftig zu sein. Nachdem er ihn eine reingehauen hat. Vater und Sohn werden doch noch Freunde und ziehen von nun an um die Häuser. Gemeinsam begehen sie schwere Straftaten wie Versicherungsbetrug. Curtis arbeitet nämlich für ein hohes Tier im kriminellen Untergrund. Es geht größtenteils ums Anzünden von Gebäuden oder Diebstahl von Autos zwecks Gewinn durch Auszahlung von Versicherungssummen. Curtis ist eine Art "Mann fürs Grobe" und kennt sich gut aus. Loop entwickelt eine Art Appetit für das Ganze, weiß aber noch nicht was für Konsequenzen auf ihn zu kommen werden.
Einerseits gefallen mir diese ganzen kleinen Stories. Andererseits werde ich definitiv wärmer mit einer zusammenhängenden Geschichte in fünf Teilen. Mir gefällt wie das Zusammenwachsen, das Bonding zwischen Vater und Sohn dargestellt wird. Beides Typen, denen man nicht überm Weg trauen sollte. Die allerdings für einander da sind, sich vertrauen. Auf der anderen Seite ist da Agent Graves, der immer mehr Fragen aufwirft. Was nützt es ihm überhaupt, Menschen diese Immunität zu geben? Hat er irgendeinen Spaß daran? Gibt es eine höhere Aufgabe? Versucht er, eine Art Armee aufzubauen um irgendeinen Komplott durchzuführen? Ich habe absolut keine Ahnung. Allerdings ist die ganze Story so dermaßen spannend, dass ich mich nicht selbst spoilern möchte. Ich möchte wissen, wie das ausgeht. Unbedingt. Es gibt selten Comic-Reihen, die einen so einsaugen. Herrlich.
8,75/10 Pfandflaschen
Sonntag, 15. Mai 2022
So isses, Musik!#143
Watain haben ein neues Album veröffentlicht, namens "The Agony & Ecstasy Of Watain". Und zwar schon vor zwei Wochen. Habe heute das erste Mal die Single "We Remain" gehört. Bin positiv überrascht. Hätte nicht gedacht, dass das Lied so ruhig und atmosphärisch ist. Außerdem dürfte es das erste Mal sein, dass ich bei einem Watain-Song eine Frau höre. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Ende des Jahres auch das Album reviewen werde, hehe.
Forget" ist im Prinzip eine astreine instrumentelle Shoegaze-Performance. Bin mir ziemlich sicher, dass hier Adam Jones von TOOL mitgearbeitet hat. Danach geht es wie gewohnt weiter. Experimentelle, ungewöhnliche, ambient-lastige Beats auf gelassenen Flow mit aggressiven Lyrics. Großartig.
Ich bin mir tatsächlich der Unmöglichkeit bewusst, noch etwas über diese Band sowie ihre (vor allem klassischen) Alben zu schreiben, was nicht schon bereits 1000mal von irgendwem geschrieben wurde.
Jeder und jedermanns Mutter kennen mittlerweile Ozzy Osbournes Eskapaden, Drogengeschichten, Neigungen, Vögeln und flugfähigen Säugetieren die Köpfe abzubeißen, sowie (natürlich) großartige Stimme. Wäre er nicht mit dieser Band zu einer absoluten Ikone geworden, hätte er wohl eine kleinkriminelle Karriere eingeschlagen, bis zum Durchbruch der Band hielt sich der bekennende Legastheniker Osbourne mit Gelegenheitsjobs und Einbrüchen über Wasser.
Über Tony Iommi werde ich an späterer Stelle noch etwas mehr schreiben, da er tatsächlich auf diesem Album noch 2 komplette Hände mit vollständigen und voll funktionsfähigen Fingern besitzt. Nun...
Das an Freitag, dem 13. (!) Februar 1970(!) veröffentlichte Album ist nicht weniger als ein Klassiker, einer DER Klassiker des Heavy Metal überhaupt, wenn nicht die Initialzündung eines (bzw. mehrerer) gesamten Genres, musikalisch wirkt das Album noch sehr blueslastig und von Bands wie The Jimi Hendrix Experience oder Led Zeppelin beeinflusst, die Gitarren sind noch nicht so heruntergestimmt, wie es Iommis spätere Verletzung notwendig machte. Textlich finden sich sowohl okkulte (Black Sabbath, N.I.B.), als auch fantastische (The Wizard) sowie an eine Kurzgeschichte von H.P. Lovecraft (Behind The Wall Of Sleep) angelehnte Inhalte wieder, mit Evil Woman und The Warning sind auch noch Coverversionen zweier Ende der 60er veröffentlichter Songs auf dem Album zu finden.
Um mal nicht zu viel um den heißen Brei herum zu reden, es ist einfach großartig, die Band ist – bedenkt man das junge Alter der Musiker (21 bis 22 Jahre) – verdammt gut auf einander eingespielt, Ozzys Gesang ist nicht mehr als gespenstisch, man fragt sich gelegentlich, woher eigentlich diese Stimme kommt.
Für heutige Maßstäbe wirkt das Album – vor allem im Bezug auf Düsternis und Bedrohlichkeit – ziemlich brav aber man kann sich natürlich in etwa vorstellen, was dieser düstere, schleppende und gespenstische Klang vor 52 Jahren in den Menschen ausgelöst haben muss.
An dieser Stelle weniger als 10 Pfandflaschen zu geben, wäre eine absolute Frechheit, egal, ob man spätere Alben nicht sogar noch besser findet.
10/10 Pfandflaschen
"Ich möchte bei dieser Diskographie möglichst wenig mit Hintergründen, Querverweisen oder interessanten Fakten arbeiten. Dafür hatten andere Musikjournalist*innen und andere Leute schon bis zu 52 Jahre Zeit für. Ich möchte die Alben der Band aus Birmingham lieber aus meiner eigenen Perspektive angehen. Dabei fällt mir immer meine Sabbath-Epiphanie ein, die mit ca. 17 Jahren im Jahr 2005 (vermute ich) relativ spät kam. Ozzy Osbourne kannte ich damals vorrangig durch sein furchtbares Solo Album „Down to Earth“ und seine noch peinlichere Hauptrolle in der MTV Reality Soap „The Osbournes“. Und dann gab mir mein Kumpel F.M. vom Ruderverein seine Festplatte mit, auf der sich sämtliche bis dato veröffentlichten Black Sabbath Alben befanden. Mein Zugang zu Musik hat sich hierdurch grundlegend geändert. Plötzlich war alles Black Sabbath, überall versteckte sich Black Sabbath, und ich fühlte mich wie ein Wissenschaftler, der den Missing Link entdeckt hat.
Flash-forward ins Jahr 2022: für diese Review höre ich zum ersten Mal seit Jahren wieder ein Black Sabbath Album bewusst komplett. Das letzte Mal war wahrscheinlich im Jahr 2019, als ich eine Seminararbeit zum Thema apokalyptische Literatur und Doom Metal Lyrics an der Uni geschrieben habe.
Und ebenso eschatologisch ist die Stimmung beim Einstieg in den ersten Stück: de Titeltrack des selbstbetitelten Debütalbums. Ich versuche mir manchmal vorzustellen, wie die Reaktion der Hörenden damals war, als Bill Ward, Geezer Butler, Tony Iommi und Ozzy Osbourne damals diesen noch kaum bekannten Stil gespielt haben. Und auch heute – über ein halbes Jahrhundert später – sorgt das Thema für Gänsehaut, bis sich der Spannungsaufbau in die psychedelische Heavy Metal Spirale schraubt. Plötzlich ist Stille und das Mundharmonika Intro von ‚The Wizard‘ beschert direkt die nächste Überraschung. Blues, Rock’n’Roll, diese ungreifbare Dunkelheit und das Einwerfen von harten Riffs ergeben diese einmalige Stimmung. Den dritten Titel ‚Behind the Wall of Sleep‘ habe ich früher ein wenig unterschätzt. Inzwischen ist es gerade die lässige Gangart des Stückes, die mir so gefällt. Vielleicht geht der Track oft zu Unrecht zwischen den beiden Titeln ‚The Wizard‘ und ‚N.I.B.‘ unter – zweiterer ist zumindest laut den Spotify Daten der beliebteste Song des Albums. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich angefangen habe, Bass zu spielen, und mich sehr oft an diesem Lied vergangen habe. Hier passt einfach alles: Dynamik, Atmosphäre, der Aufbau und Spannungsbogen, jedes kleine Detail (vor allem am Bass). Als nächstes kommt ‚Evil Woman‘, und dabei handelt es wahrhaftig um meinen persönlichen Track des Albums. Es mag an der einzigartigen Bewegung des Liedes liegen oder
Raphi wollte dass ich dieses Bild unbedingt hier einfüge :~ |
vielleicht ist es auch eine gewisse Nähe zu Punk und Garage Rock à la frühe Stranglers, die mich hier so überzeugen – so oder so bleibt ‚Evil Woman‘ mein Favorit auf „Black Sabbath“. Mit ‚Sleeping Village‘ folgt darauf eine Nummer, an die ich mich erst gewöhnen musste. Mittlerweile ist mir dieser Zugang gelungen, und ich kann dementsprechend nachempfinden, warum sich Sleeping Village Reviews oder auch die Stoner Doom Band Sleeping Village aus New Jersey ebenjenen Namen gegeben haben. Es ist vor allem der harte Bruch, der die Hörenden aus einem farbenfrohen Blues Lick direkt in die Tiefen des Doom fallen lässt, was an dieser Nummer so überzeugt. Dass es sich beim nachfolgenden Longtrack ‚The Warning‘ um eine Coverversion handelt, die ursprünglich von Aynsley Dunbar Retaliation stammt, wissen die Lesenden wahrscheinlich alle – ich habe es wirklich geschafft, diese Information bis eben vor mir selbst geheim zu halten. Durch seine Länge verliere ich bei diesem Stück hin und wieder kurz den Faden, bin dann aber umso glücklicher, wenn im finalen Abschnitt das Hauptthema wieder zurückgebracht wird. Der achte Titel ‚Wicked World‘ hat in der ursprünglichen Version des Albums nicht mehr auf die 12‘‘ der Platte gepasst, und wird deshalb manchmal als dem Album zugehörig genannt, und manchmal eben nicht. Hier gefällt mir wieder das Ende besonders gut, das mit seinen Stopps an 1960er und 70er Prog à la Focus erinnert. In der Gesamtheit des starken Albums geht der Song aber fast ein bisschen unter.
Und
wie bewerte ich jetzt ein Album, das fast zwanzig Jahre älter ist
als ich selbst? Black Sabbath’s „Black Sabbath“ ist ein
Meilenstein, der wahrscheinlich noch viele Jahrzehnte nicht zu
verrücken ist. Dieses Album mit seinen sieben bzw. acht Stücken
allein bietet für Musikhistoriker*innen Raum, um ganze Bücher oder
Lerneinheiten aufzusetzen. Und doch sollte man auch heute
hinterfragen: Ist das Debüt Black Sabbath wirklich so großartig?
Ich sage: ja, und gebe
9,5/10 Pfandflaschen"