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Mittwoch, 10. Februar 2021

Album der Woche#478: Static-X - Machine (2001)

Hallo und herzlich willkommen zum zweiten Review im Themenmonat Februar der unterm Motto "2001: A Nu Metal Odyssey" läuft. Eigentlich gibt es gar kein Motto. Ich reviewe einfach nur Nu Metal Alben die dieses Jahr zwanzig Jahre alt werden.

"Machine" von Static-X ist das zweite Album, was diese Band jemals herausgebracht hat. Prinzipiell ist es weniger Nu als Industrial Metal. Aber wir wollen ja nicht in Kleinigkeiten verfallen. Das Album wurde größtenteils alleine von Sänger und Gitarrist Wayne Static während der Tour zum Debütalbum "Wisconsin Death Trip". Darum forderte er auch dass die Einnahmen nicht durch vier geteilt werden, was zu Spannungen innerhalb der Band führte. Gitarrist/Keyboardist Koichi Fukuda stieg daraufhin aus und wurde durch Tripp Rex Eisen (Dope, später auch Murderdolls und verhaftet wegen Sex mit einer Minderjährigen - nein das ist kein Bandname) ersetzt. Dieser ist hier jedoch nicht zu hören und bloß auf den Photos im Booklet zu sehen.

Ich höre deutlich mehr Industrial-Einflüsse, mehr Beats und Keyboards. Das passt auch sehr gut zum Albumtitel und der "chaotisch" wirkenden jedoch eigentlich gar nicht chaotischen musikalischen Leistung. Auf den ersten Blick haben wir eine Ansammlung von schnellen Riffs, geschrienen und geflüsterten Vocals und das Gefühl als hätte man eine Maschinenhalle betreten. Beim zweiten Blick stellt man fest, dass all dieses Chaos sehr klar strukturiert ist und jeder Song einen eigenen Rhythmus hat. Man hat hier auch sehr Zuhörer freundlich gearbeitet und mitten drin einen eher langsameren Song eingebaut: "Cold", der auch auf dem Soundtrack zu "Queen Of The Damned" gewesen ist. Als Promo gab es übrigens auch einen Comic vom Verlag "Chaos! Comics", der kurz darauf Pleite ging. Wer (digitale) Kopien davon hat, der möchte sich bitte an mich wenden. Danke.

Als ich 12 oder 13 war habe ich "Machine" endlos oft gepumpt. Mein Opa musste das "ertragen", fand es aber insgesamt gar nicht schlecht und meinte, dass er sich an Rammstein erinnert fühlt. Da liegt er eigentlich gar nicht mal so falsch, weil Rammstein ihre Einflüsse im Industrial haben und Static-X wie die Ostberliner irgendwann das Anliegen hatten "tanzbaren" Metal zu machen. Death Disco nannten sie das. Ich bin nach knapp 20 Jahren immer noch zu frieden.

8,75/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Cold, Otsego Undead, Get To The Gone, Structural Defect


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