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Mittwoch, 30. Dezember 2020

Film der Woche#470: Party Monster (2003)

Hallo und herzlich willkommen zum allerletzten "Film der Woche" des Jahres 2020. Ausgewählt wurde dieser nach dem Zufallsprinzip, ich schwöre. Geguckt haben wir ihn am 27.12.2020. Ich/wir wussten definitiv nichts vom Tod Michael Aligs am 25.12.2020. 

"Party Monster" hatte ich schon sehr lange auf dem Schirm. So ungefähr 15 Jahre. Aber irgendwie verschwand der Film aus meinem kleineren Radarumfeld und war dann wieder da und wieder weg. Und jetzt habe ich ihn gesehen. Basierend auf dem Buch "Disco Bloodbath" (mittlerweile als "Party Monster" verlegt) von James St. James (im Film dargestellt von Seth Green). 

Die beiden Hauptfiguren sind Michael Alig (Macauley Culkin) und James St. James. Michael ist neu in New York. Hingezogen aus einem kleinen Ort. Neu in einer Techno/Drogen/Partyszene. Er ist ziemlich schnell gelangweilt davon. Michael fällt ihm ziemlich schnell ins Auge, mit seinem extravaganten Auftreten nimmt der Typ jeden Raum ein. Als er ihn kennenlernt, will er von ihm gezeigt bekommen wie man besonders "fabulous" sein kann. Die beiden werden sowas wie Freunde oder Partner. Dazu kommt noch George Lopez aka Superstar DJ Keoki (Wilmer Valderama aus "Die Wilden 70er") der Michaels Liebhaber wird. Und auch noch die Drag Queen Christina (Marilyn Manson). Michael und James scharen immer mehr Leute um sich und werden bald schon zu DEN Partyveranstaltern in New York. Ihre Veranstaltungen sind voll mit illustren Gästen, schrägen Kostümen, Techno und Drogen. Die Medien haben irgendwann einen Namen für dieses Phänomen gefunden. Die sogenannten "Club Kids" finden ihren Weg in die Talk Shows. Der dazugehörige Drogendealer "Angel" (Wilson Cruz aus "Star Trek: Discovery") macht allerdings irgendwann den Fehler, Michael auf seine Schulden bei ihm hinzuweisen. Seine Leiche wird in Einzelstücke zerhackt und in einen Karton gesteckt.

Die Story von Michael Alig ist eine zutiefst traurige und auch irgendwie abstoßende. Viele mögen diesen Film hier nicht, weil er so low budget ist und dilettantisch daherkommt. Ich fand die Darstellung von James St. James ziemlich überzogen und die von Michael Alig tatsächlich auch. Bis mir dann einfiel, dass diese beiden Typen sich in echt so gegeben haben müssen. Ihr ganzes (Nacht)leben war eine einzige gestellte Szene. Nichts davon wirkte echt. Daher ist es auch richtig so, dass Culkin und Green sie so darstellen. Die späten 80er und frühen 90er sind auch outfittechnisch geschichtlich korrekt dargestellt. Find ich sehr gut. Dazu kommen noch die ganzen Darsteller die ich von überall und nirgendwo her kenne. Seth Green aus "Buffy", Wilmer Valderama aus "Die Wilden 70er", Natasha Lyonne aus "Orange Is The New Black", John Stamos aus "Full House"... und natürlich auch die Zeitzeugen Richie Rich und Amanda Lepore. 

"Party Monster" ist sehr low budget, aber so gehört sich das. Sonst würde der Film viel zu glamourous aussehen. Er ist gut so wie er ist.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


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