Seiten

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Album der Woche#472: Uada - Djinn (2020)

Hallo und herzlich willkommen zum letzten Album-Review des Jahres 2020. Ich habe diesen Dezember als "Best of 2020" gestaltet und wollte unbedingt nur "dunkle" und "finstere" Alben vorstellen. Nach Ghostemane, Igorrr, Oranssi Pazuzu und clipping. ist es nur recht dass ich über die neue von Uada schreibe. 

"Djinn" ist nach "Devoid of Light" und "Cult of a Dying Sun" schon das dritte Album von Uada. Im direkten Vergleich zum Vorgänger haben sie entweder nachgelassen oder sich verbessert. Das kommt ganz auf die Perspektive an, was man von ihnen erwartet. Ich habe sie, 2018 oder 2019 live gesehen, war sehr begeistert, musste allerdings relativ früh heim. Sie werden stets als ein weiterer Klon von den polnischen Mgla verschrien. Ich mein, sogar das Bühnenoutfit geht in die Richtung. Allerdings machen Midnight outfittechnisch auch etwas ähnliches. Und ich kann an der Stelle ehrlich gesagt nicht mal sagen, wer damit angefangen hat. "Cult of a Dying Sun" ging zugegebenermaßen schon etwas in eine ähnliche Richtung wie Mgla. Melodischer Black Metal, mit reichlich positiver Monotonie und Growl Vocals und so. Mir hat es gefallen. "Djinn" wirft einen allerdings erstmal absolut aus der Bahn. 

Der Opener, der genauso wie das Album heißt, erinnert zuallererst - wegen dieser Art von Gitarre an Bands wie SUM 41. Also an Pop Punk Bands die irgendeine Sympathie für Metal haben. Ich war äußerst verwirrt, doch dann gings los mit typischen Sounds für melodischen BM. Im Laufe des Albums hat sich jedoch vieles verändert. Man muss hier nämlich, wenn man kein Genre-Purist ist, seine Erwartungen zurückschrauben. Uada machen einfach kein BM. Es ist viel eher ääääh Melodic Black/Death Metal mit Songs in Überlänge (13 Minuten). Meiner Meinung nach, wäre es viel zu schade wenn sie immer wieder dasselbe machen würden. Mir gefällt das. Diese sich richtig in die Länge ziehenden Songs (auch wenn sie nur zwei Mal 13 Minuten lang sind), dazu noch der Sinn fürs Theatralische (auf "No Place Here" samplen sie ein Zitat von Vincent Price aus "The Mask of the Red Death"). Darauf kommen noch die ebenfalls überlangen Gitarren-Frickeleien und die Growls. Auf "Cult of a Dying Sun" haben sich Screams und Growls abgewechselt, was einige wohl sehr lästig fanden. Hier gibts also eigentlich nichts zu meckern.

Ich bin gespannt ob es nach dieser Trilogie (die nach Aussage der Band zusammenhängend ist) es irgendwie weiter gehen wird oder ob sich Uada auflösen werden. Letzteres will ich nicht hoffen. Uada ist übrigens Latein für "Spuken" und die Alben beschäftigen sich mit dem Übernatürlichen. Und dieses ist ein sehr gutes Album.

8,9/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Between Two Worlds, No Place Here, Djinn



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen