Häßlich willkommen zur volljährigen Ausgabe von Comics Monthly. Diesmal dominieren die Nummer-Eins-Ausgaben. Die Comics sind wie immer (halbwegs) aktuell und müssten eigenlich auch erhätlich sein. Vier Comics von vier Verlagen. Los geht's.
1. Bizarro#1 (DC)
Scheiße, was hab ich mich gefreut als ich das in der Hand gehalten hab. Hier ist alles falsch. Man sieht Bizarros Gesicht auf dem Cover nicht und auch die #1 ist spiegelverkehrt. Wer Bizarro nicht kennt, der sollte sich mal belesen. Kurz gesagt ist dieser entweder ein missratener Klon von Superman der quasi alles falsch macht und ein speigelverkehrtes Verständnis von Gut und Böse hat oder aber ein außerirdischer Besucher. Je nachdem wie die aktuelle Originstory grade lautet. Er hat auch hier einen Eintrag bei "Villains of the world".
In diesem stark cartoonesk gehaltenen Comic begibt sich Jimmy Olsen (der früher als Supermans bester Freund bekannt war), Clark Kents Kollege beim Daily Planet zusammen mit Bizarro auf einen Roadtrip. Da der bleiche Hüne aufgrund seiner unbeholfenen Art viel zu viel Ärger gemacht hat kommt es irgendwie dazu dass Olsen ihn quer durch die USA nach Kanada bringen will ("Take him to Canada and tell him it's'Bizarro America'?"). Wie bei einem Roadtrip so üblich verläuft nicht alles so glatt wie es sollte. Bizarro hat nämlich einen Freund dabei, Einen gottverdammten Chupacabra!
Wirklich sehr amüsant, wenn auch leicht kindlich. Zu meiner großen Freude kommt hier King Tut vor, der schon mal als Bösewicht in der 66er Batman-Serie aufgetreten ist. Diesmal ist er jedoch kein Archäologie-Professor der auf dem Kopf gefallen ist, sondern ein Gebrauchtwagenhändler. Wie zu erwarten, beginnt dieser Roadtrip noch eher verhalten wird aber schon schnell ziemlic abgedreht. Simple Story, recht einfach erzählt und schön anzusehen. Verantwortlich für diese Ausgabe: Gustavo Duarte und Heath Corson
8/10 Pfandflaschen
2,99$
2. Fight Club 2#1 (Dark Horse)
Bevor ihr euch fragt: Ja, das ist die direkte Fortsetzung von "Fight Club" mit Brad Pitt und Edward Norton. Geschrieben wurde dieses Werk von niemand geringerem als Chuck Palahniuk selbst, gezeichnet von Cameron Stewart.
Die Geschichte setzt einige Jahre nach den Ereignissen im Film. Der Mensch, der im Film noch keinen richtigen Namen hatte und von Ed Norton gespielt wurde nennt sich nun Sebastian und ist mit Marla C. Singer verheiratet. Gemeinsam haben sie auch einen Sohn, der eine Vorliebe für Chemie entwickelt hat und Nitroglycerin aus Fett machen möchte. Sebastian wird tagsüber immer noch von einigen Menschen mit "Sir" angesprochen. Die Ehe läuft scheinbar ganz gut. Leider sehnt sich Marla immer wieder nach etwas anderem und besucht schon wieder Selbsthilfegruppen. Diesmal für progeriekranke Kinder. Sie setzt heimlich Sebastians Pillen ab sodass das Unvermeidliche kommt. Tyler Durden ist wieder da.
Wie auch der Film: Schön trippig und leicht verstörend. Sowohl in der Bildsprache als auch in der Story. Dabei wird auch zu einem interessanten Stilmittel gegriffen. Dem Hauptcharakter wird ein klarer Blick zeitweise entzogen sodass der Leser auch weniger mitbekommt weil die Sprechblasen verdeckt werden. Das hat sich voll gelohnt. Ich denke, das wird weiter gekauft.
8/10 Pfandflaschen
3,99$
3. Planet Hulk#1 (Marvel)
"Planet Hulk" - den Begriff gab es schon mal. Auch "Secret Wars" gab es bei Marvel ebenfalls.... Ich frag mich was die Recycling-Schiene soll, aber nun gut.
"Planet Hulk" spielt auf einer bisher unbekannten Welt namens Battleworld. Das Multiversum ist nämlich zerstört worden und dieser Planet beherbergt die letzten Reste von Superhelden aus allen anderen Welten. Ein Patchwork-Planet sozusagen. Ein Haufen Thors, ein Haufen Hulks hier und ein Captain America. Dieser wird von Dr. Doom rekrutiert um Red King (die hiesige Äquivalenz zu Red Hulk) zu töten und seinen totgeglaubten Freund Bucky zu befreien. Dafür darf er dann sorgenfrei leben ohne gejagt zu werden.
Ähm. Ihr wisst ja, dass ich Paralleluniversen und so n Kram liebe, aber manchmal steigert sich die Absurdität dieser ins Unermessliche. Ein Haufen postapokalyptischer, ins Mittelalter zurückgebombter Hulks kämpft gegen einen Haufen Thors, Dr. Strange arbeitet für Dr. Doom. Captain America...ist einfach nur Captain America. Zweifelsohne nicht schlecht anzusehen. Wirklich nicht. Allerdings ist hier mehr haudrauf als Inhalt. Okay, klar. Das ist erst die erste Ausgabe. Die sind aber auch dafür da um den Leser zu fesseln, mich fesselt das aber nicht wirklich.
6/10 Pfandflaschen
Zeichnungen und Story von: Marc Laming und Sam Humphries
4. Red Sonja#16 (Dynamite)
Finally. Lange gezögert, weil auf den richtigen Moment gewartet und nun doch noch gekauft. Red Sonja - könnte man aus einem diesem Film kennen oder weil man knappbekleidete Kriegerfrauen abfährt. Ich hingegen haben beides nie getan und habe mich einfach nur für Zeug aus dem Hause Dynamite interessiert und irgendwie lächelte mich Sonja immer wieder an.
Doch ich hab mich zu früh gefreut. Diese ist nämlich tot. Oder es scheinbar zumindest so. Sie liegt nämlich im Sterben und begegnet in einer Art Traum niemand geringerem als dem Tod selbst - in Gestalt einer ähnlich rothaarigen und mit Kriegerdevotionalien ausgestatteten Frau. Doch Sonja gibt sich nicht zufrieden und sieht das ganze als Herausforderung an. Sie bekämpft den Tod, sowohl physisch als auch psychisch. Schlußedlich findet wir heraus, dass Sonja eher einfacheren Dingen im Leben zugeneigt ist: "Free of hate. Freeto love fearlessly. Free to drink to excess. Free to romp at will with whomever I choose. Free."
Beim ersten Blick könnte man meinen, Red Sonja wäre ein typischer hirnloser, exzessiver, Kriegerinnencomic ohne Sinn und verstand. Doch beim näheren Betrachten merkt man, dass er eine lebensbejahende Botschaft enthält. Kein Wunder, schließlich wurde die Story von Gail Simone geschrieben, von welcher ich bis jetzt nur gutes kenne. Gezeichnet hat das ganze Walter Geovani, der größtenteils auf riesige Panels setzt. Graphisch als auch storytechnisch echt unterhaltsam.
8/10 Pfandflaschen
3,99$
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